UK-Kartellwächter fordern von Meta den Verkauf von Giphy

Die britischen Kartellwächter von der Competition and Markets Authority (CMA) fordern von Meta (ehemals Facebook) den Verkauf von Giphy. So könne die Übernahme den Nutzern sozialer Netzwerke schaden und sei auch schädlich für Werbetreibende in Großbritannien. Auf diesen Schritt hatte schon eine vorherige Untersuchung aus dem August 2021 hingedeutet.

So hat die CMA entschieden, dass Facebook durch die Übernahme seine Marktmacht im Vergleich mit anderen Social-Media-Plattformen zu stark ausbauen würde. Etwa bestehe dann die Chance, die GIFs von Giphy nur noch für eigene Plattformen wie WhatsApp, Facebook und Instagram zu nutzen, die insgesamt für 73 % der Zeit stehen, die Nutzer aus Großbritannien in sozialen Netzwerken verbringen.

Durch die Übernahme käme Meta auch in die Lage, beispielsweise von Konkurrenten wie Snapchat, TikTok und Twitter erweiterten Zugriff auf die Nutzerdaten zu erhalten, um weiterhin Giphy einbinden zu dürfen. Außerdem habe Giphy interessante Konzepte für Display Advertising entwickelt, die eine Konkurrenz für Meta wären und den Markt beleben könnten. Marken können sich über Giphy mit eigenen GIFs vermarkten. Doch Meta habe diese Funktionen eingestampft und so die Konkurrenz eliminiert. Dies sei höchst bedenklich.

Nach Beratung mit weiteren Organisationen und der Prüfung von Maßnahmen mit Meta, sehe man keinen anderen Weg, als den Verkauf von Giphy. Meta solle Giphy an einen anderen Käufer abtreten. Dies sei zum Schutz der Nutzer und des Wettbewerbs letzten Endes notwendig. Metas EU-Leiter für Policy-Kommunikation, Robin Koch, hat erklärt, man werde alle Möglichkeiten abwägen, auch einen formalen Einspruch gegen die Entscheidung. Man sei bei Meta der Ansicht, dass die Übernahme von Giphy für die Nutzer eine tolle Sache sei, da nun die Infrastruktur und die Ressourcen von Meta hinter dem Dienst stünden.

Ebenfalls stellte Meta die CMA als Buhmann dar: Die Kartellwächter würden die Botschaft vermitteln, dass es sich nicht mehr lohne, Start-ups zu gründen, denn sie ließen sich nicht mehr verkaufen. Dem waren einige Streitigkeiten vorausgegangen, denn die CMA warf Meta bereits vor, an der Prüfung der Übernahme nicht ausreichend mitzuarbeiten, weswegen man schon eine Strafe verhängte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Tobias Tegel says:

    Sehr gut, endlich macht mal jemand was. Es war wirklich nicht mehr zum aushalten.

  2. Erik Hoffmann says:

    Kann GIPHY nicht einfach das Geschäft in UK einstellen?
    Ich weiß ja nicht wie groß der Markt von GIPHY in UK ist, aber es ist doch fraglich, ob der im Vergleich zum Rest der Welt genug einbringt, wenn als Alternative nur der Nichtkauf steht.

    Und wenn es in UK keinen Service von GIPHY mehr gäbe, dann sollte es Kartellrechtlich ja kein Problem mehr geben, oder?
    Bzw. die Behörden dort kein Recht mehr auf ein Veto haben.

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