Thunderbird vor dem Absturz? Mozilla will Team auflösen
Keine guten Nachrichten aus dem Hause Mozilla. Dort will man in Zukunft nämlich mehr auf Web-Technologien und das mobile System Firefox OS Wert legen. Eigentlich sollte die Information frühestens ab Montag veröffentlicht werden, doch einer der Mozilla-Entwickler stellte die Informationen bereits jetzt 1:1 ins Netz. Man habe festgestellt, dass die Investition von Ressourcen in Thunderbird nicht mehr möglich sei, angesichts der ehrgeizigen Ziele der Mozilla-Organisation.
Dennoch wolle man weiter in Stabilität und Sicherheit von Thunderbird investieren, das sei man den 20 Millionen Nutzern schuldig. Thunderbird sei einer der wenigen freien Mail-Programme und diese Tatsache wolle man verteidigen. Man hält dem Thunderbird nicht das Stoppschild vor das Gesicht, doch wird man das Team in seiner jetzigen Form nicht mehr weiter unterhalten, die Entwickler müssen sich anderen Projekten zuwenden.
Montag wird man mit Einzelpersonen und Organisationen sprechen, um über die genaue Zukunft und eventuelle Weiterentwicklung von Thunderbird Klarheit zu haben. So könne man den Sommer planen um dann im September 2012 einen Aktionsplan in der Tasche zu haben. Bereits jetzt findet man Informationen dazu im Mozilla Wiki. Sind wir mal realistisch. Fehlt uns heute, Stand Juli 2012, irgendwas an einem Mail-Programm?
Die meisten Thunderbird-Nutzer dürften mit ihrem Donnervogel zufrieden sein – so wie er ist. Sofern weiterhin Sicherheitsupdates eingespielt werden, dürfte für die meisten der Nutzer wohl die Welt in Ordnung sein. Ich selber bin im Jahr 2010 komplett auf Webmail umgestiegen und vermisse nichts, ganz im Gegenteil. Wer diesen Schritt auch plant und vielleicht Google Mail nutzt, der kann sich mal meine ganzen Beiträge mit Tipps & Tricks für Gmail durchlesen. (Danke chriszim)
Habe nie verstanden, was die Leute an TB so toll finden, finde ihn von Haus aus schon unkomfortabel, teils unlogisch und v.a. langsam, wenn man die fehlenden Sachen dann via Extensions nachbessert, wird’s noch langsamer.
Mutt und Claws sind mir da doch wesentlich lieber.
@ Ralf: wozu muss ein Mail Programm schnell sein? Mal davon abgesehen, dass TB ordentlich performt.
Bin beim Lesen der Überschrift ganz schön erschrocken – was für ein Mailprogramm hätte ich dann benutzen sollen? Bisher habe ich nämlich kein anderes gefunden, das mir gefällt und genügend Funktionen bietet.
Aber der Artikel sagts ja: Thunderbird braucht keine neuen Funktionen – und wenn doch, gibts ja Add-Ons
ich nutze für meine ganzen Mailkonten gmail inkl. pop3 abholung und versand über alternative Adresse. Habe so mein Mailrpogramm überall. Wobei ich gestehe, dass die Webmailoberfläche recht träge ist und ich daher auf meinen Desktop auch ein TB laufen habe, was sich via imap zu gmail verbindet. Aber irgendwie nutze ich dennoch die Weboberfläche. Nur meine Uni-Adresse habe ich nicht in gmail integriert.
Doch, Thunderbird braucht schon noch neue Funktionen. 😉 Thunderbird braucht endlich eine richtige Maildir-Unterstützung und wie schon von manchen angesprochen, das Adressbuch muss dringend erneuert werden.
Ich benutze zwei Betriebssysteme (ubuntu & Win7), auf beiden ist TB installiert und mit beiden greife ich auf das selbe Benutzerkonto zu.
Das ist schon sehr komfortabel, das möchte ich nicht mehr missen.
Ich hab mal noch ein paar Dinge herausgesucht, wo Thunderbird großes Verbesserungspotential hat. Maildir und Adressbuch wurden bereits genannt. Weiter eine Metro-Version, Verfassen von Nachrichten in einem Tab, Vereinigung der beiden Suchleisten, ein Attachment-Browser, URL-Vorschau, Profil-Recovery bei beschädigte Profilen, Zentralisierung aller Einstellungen inkl. Suchfunktion für Einstellungen, Home Tab, … das sind alles Dinge, die ich mir nicht aus den Fingern gesaugt habe, sondern wozu auch wirklich Seiten im Mozilla Wiki zu finden sind. Thunderbird kann ja durch externe Kontributoren weiterentwickelt werden, womit es nicht ausgeschlossen ist, das eine oder andere in Zukunft in Thunderbird zu sehen, aber bitte, gerade die Metro-Entwicklung MUSS Mozilla selber in die Hand nehmen…
Also ich finde den Clienten von Opera sehr gut. Clean, Schnell und individuell. Noch nie Probleme mit gehabt (1 Jahr im Gebrauch). Außerdem mag ich es spartanisch und das Internet mit den Mails in einem Browser zu haben ist für mich mehr als angenehm.
Nebenbei ist Opera 12.50 „Marlin“ rausgekommen (Beta) mit guten Neuerungen.
Es stellt sich (vermutlich nicht nur) mir die Frage, warum man alle 4 Wochen eine neue Version herausbringen muß. Vier, fünf vernünftige Updates/Patches im Jahr und alle 1-2 Jahre ne neue Version WENN! es denn Vorteile bringt.
Ich finde auch, dass ich eigentlich keine Funktion so richtig misse. Die sollen ruhig an ihrem Betriebssystem basteln.
btw: auch vom Firefox brauch ich jetzt nicht unbedingt Version 27b bis Dezember.
Alle sechs Wochen und nicht alle vier Wochen und höher als Version 17 wird es in diesem Jahr nicht gehen können. Meine Lieblingsstelle: 4-5 Patches im Jahr. Es sind hunderte mit jedem Release. Und die letzten Monate haben viele Neuerungen in Thunderbird gebracht und in Firefox extrem viel – also was genau willst du @dAShEIKO?
und was passiert jetzt mit postbox-inc.com? muss ich mir sorgen machen, dass die ihre entwicklung auch einstellen?
@aend: Ich denke nicht. Sie können ja weiter die Codebasis von Thunderbird nutzen und ihre eigenen Neuerungen implementieren. Es ändert sich für Postbox eigentlich gar nichts, außer dass keine Neuerungen mehr direkt von Mozilla kommen.
(sie könnten ja die Thunderbird-Entwicklung vorantreiben. Aber das ist eher unwahrscheinlich, da sie kommerzielle Absichten verfolgen).
Ich weiß nicht, ob Mozilla da die richtigen Prioritäten setzt.Es gibt Windows, es gibt MacOS – in jeweils einer „eigenen“ Welt und dann gibt es Linux in diversen Varianten und Chrome – OS. Letztere mit meiner Meinung nach recht zweifelhaften Erfolg – zumindest, was die Verbreitung betrifft. Mobil ein ähnliches Bild_ iOS, Android – dann eine weile nichts und dann Bada, Blackberry, Symbian, WP…
Warum alle Kraft in eine weiteres OS dessen Erfolg recht zweifelhaft ist??? Und dafür ein (in meinen Augen)erfolgreiches Projekt zurück fahren? Das ist, als würde MS Windows zurückfahren, um mal zu probieren wie es Autos zu bauen, oder Apple iOS einstellt um Angelrollen zu fertigen…
Auf einen Mailclienten möchte ich nicht verzichten – hier kann mich mich einigen anderen Post nur anschließen: Webmail mit mehreren Konten, offline verfügbar – das funktioniert nicht wirklich. Und die Einstellungen/Profile von einem Win-PC auf einen Ubuntu-notebook zu kopieren ist auch sehr komfortable.
Das ist ziemlich traurig. Thunderbird arbeitet perfekt mit GMail und dem Kalender zusammen. Besonders die einfache Bearbeitung des Kalenders ist für mich äussers praktisch, da ich quasi alle Termin dort verwalte. Die Web-Oberfläche von GMail allerdings ist leider in gewissen Punkten keine sonderliche Hilfe dabei. Beispiel: Ich trage einmal im Jahr die Termin für die Müllabfuhr ein. Die kommt hier an völlig unterschiedlichen Wochentagen, wobei auch die Abstände der Abfuhrtermine unterschiedlich sind. Viel Spaß dabei, das mit der Weboberfläche zu erledigen! Da hilft nämlich keine Wiederholungs-Regel für Termine!
Auch wer mehrere Accounts verwaltet, kommt ohne einen richtigen Desktop-Client nicht aus. Insgesamt schade und traurig.
Oha, na also das wäre was… Nutze TB seit mehreren Jahren und habe bis dato NUR positive Erfahrungen gemacht. Zwischendurch wollte ich auch mal webmail testen, da ich viel unterwegs bin und der komfortable online zugriff daher relativ praktisch ist. Leider war googlemail hier nicht das richtige, gerade bei mehreren e-mail adressen.
In diesem Sinne drücke ich die Daumen, dass es bei Thunderbird so weitergeht wie bisher!
Ich glaube, du ordnest Firefox OS falsch ein. Es geht Mozilla nicht darum, ein Betriebssystem in den Kampf gegen Android und iOS zu schicken, welches langfristig zur Nummer 1 aufsteigt. Es bedient erst einmal einen ganz speziellen Markt, Entwicklungsländer, wo es extrem günstige Geräte geben und den Menschen das Ganze überhaupt erst realistisch zugänglich gemacht wird. Das ist von Android oder iOS sicher nicht die primäre Zielgruppe. Und dazu ist genau das, was Mozilla sich auf die Fahnen geschrieben hat, es ist der nächste Schritt, welcher Mozillas „Mission“ fortsetzt, wenn du so willst. Mozilla legt damit einen wichtigen Grundstein, ähnlich wie seinerseits Firefox für den Desktop-Bereich. Ich bin mir fast sicher, dass wir auch bei Google in zwei, drei Jahren überwiegend Web-Apps sehen werden. In jedem Fall ist die Entwicklung von Firefox OS eine logische Konsequenz aus dem, was Mozilla ausmacht und wofür Mozilla immer stand. Und macht es Mozilla nicht, macht es jemand anderes. Aber das wäre schlecht für Mozilla, denn das ist Mozillas „Gebiet“. Sie haben schon den Android-Markt beinahe verschlafen, das passiert denen nicht zweimal.
Aber ich bin schon abgeschweift, der Fokus sollte hier bei Thunderbird bleiben. Ich finds auch schade, dass der Fokus auf Kosten von Thunderbird geht. Man muss leider sagen, dass es immer schon einen Ressourcenmangel bei Thunderbird gegeben hat und Mozilla es nicht gelungen ist, daran etwas zu verbessern. Es ist schade. Aber wer weiß. Die Reaktionen sind überwiegend negativ. Einen finalen Plan soll es im September erst geben. Vielleicht rudert man ja sogar zurück? Am ersten Tag nach der Ankündigung gibt es dafür zwar noch kein Anzeichen (wäre auch zu früh), aber möglich ist alles.
Doofe Idee. TB hätte noch Ausbaupotential, damit man es auch im unternehmen nutzen kann, fehlt noch eine Terminverwaltung und die Möglichkeit, Einladungen zu veschicken und zu erhalten. Zudem ist die Installationsversion unter Windows relativ träge, wenn man bedenkt, dass er eigentlich nur Mails verwaltet, sind 80 – 90 MB Ram-Verbrauch tu matsch.
@sören:
die Hintergründe von Firefox OS kenne ich wirklich nicht… fällt also in eine ähnliche Kategorie wie OLPC (Hardware-Seitig) u.ä. Projekte?
Aber dafür dann doch bitte kein erfolgreiches(?) Projekt wie TB ausbremsen!!! Sollte das zu negativen Konsequenzen für TB führen, ist es fraglich, ob neu gewonnene User für Firefox OS die enttäuschten TB-Nutzer aufwiegen würden. Und ob sich jemand mit schlechten Erfahrungen dann nochmal für ein Mozilla-Projekt erwärmen kann, das evtl. dann wieder eingestellt oder zurückgefahren wird, ist auch fraglich – auch wenn das jetzt sehr überspitzt formuliert ist.
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Ich werde Thunderbird nicht vermissen, bin auch schon vor Jahren auf Webmail (https://www.fastmail.fm/) umgestiegen – zumal ich Thunderbird im Vergleich zu The Bat! immer echt armselig fand.
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@dischue: OLPC kenne ich wiederum nicht. 😀