Tesla-Mitarbeiter sollen Videoaufnahmen aus Fahrzeugen untereinander geteilt haben

Laut einem aktuellen Bericht von Reuters gab es eine Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, die aufgedeckt hat, dass einige Tesla-Mitarbeiter sensible Bilder und Videos, die von den Kameras der Kundenautos aufgezeichnet wurden, untereinander geteilt haben. Die Bilder enthielten unter anderem Gesichter, Nummernschilder und GPS-Daten, die die Privatsphäre der Kunden verletzen könnten. Die NHTSA hat Tesla im März 2023 aufgefordert, Informationen über die Datenerfassung und -speicherung seiner Fahrzeuge zu liefern, nachdem mehrere Unfälle mit dem Autopilot-System gemeldet wurden. Die Behörde untersucht auch, ob Tesla die Sicherheit seiner Kunden gefährdet hat, indem es ihnen erlaubt hat, an einem Beta-Test für ein vollautonomes Fahren teilzunehmen.

Zwischen 2019 und 2022 haben angeblich Gruppen von Tesla-Mitarbeitern teils sehr invasive Videos und Bilder, die von den Kameras der Kundenautos aufgenommen wurden, über ein internes Nachrichtensystem geteilt, so Interviews von Reuters mit neun ehemaligen Mitarbeitern. Einige der Aufnahmen zeigten Tesla-Kunden in peinlichen Situationen. Auch Unfälle und Road-Rage-Vorfälle wurden geteilt. Tesla gibt in seiner Online-“Kunden-Datenschutzerklärung” an, dass seine “Kameraaufzeichnungen anonym bleiben und nicht mit Ihnen oder Ihrem Fahrzeug verknüpft sind”. Aber sieben ehemalige Mitarbeiter sagten aus, dass das Computerprogramm, das sie bei der Arbeit benutzten, den Standort der Aufzeichnungen anzeigen konnte – was potenziell verraten könnte, wo ein Tesla-Besitzer wohnt.

Tesla hat bisher nicht auf die Anfrage der NHTSA reagiert, sondern behauptet, dass es keine rechtliche Verpflichtung dazu habe. Das Unternehmen hat zudem seine Datenschutzrichtlinien geändert, um sich das Recht vorzubehalten, die von den Fahrzeugen gesammelten Daten für beliebige Zwecke zu verwenden. Tesla-Chef Musk hat wiederholt betont, dass seine Vision für das autonome Fahren sicherer und effizienter sei als das menschliche Fahren. Reuter zitiert mehrere Experten und Kritiker, die sich besorgt über die ethischen und rechtlichen Implikationen der Praktiken von Tesla äußern. Sie fordern mehr Transparenz und Regulierung für die Branche, um die Privatsphäre und Sicherheit der Verbraucher zu schützen. Sie warnen auch vor den Risiken eines Missbrauchs oder eines Hackerangriffs auf die sensiblen Daten.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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22 Kommentare

  1. Der Satz „…um sich das Recht vorzubehalten, die von den Fahrzeugen gesammelten Daten für beliebige Zwecke zu verwenden.“ bezieht sich auch auf die Kamerabilder?! Dann hat Tesla sich quasi das Recht eingeräumt aus den Autopilot-Vöglern eine eine P0rnoseite zu bauen? Cool. Gleich mal meine Kreditkarte suchen.
    Kann man eigentlich noch immer den illegalen Sentrymode in Deutschland aktivieren? Warum sind die Karren eigentlich noch nicht verboten?

    • weil der Sentry Mode nicht illegal ist. Wenn das Fahrzeug bei mir in der Einfahrt parkt darf und wird das Fahrzeug auf meinem privaten Grund soviel aufnehmen und aufzeichnen wie ich will, und das völlig lega.. Ob und wann du den Modus in sensiblen Räumen anschaltest obliegt einzig und allein dem Fahrer. Du verbietest ja auch keine Autos, nur weil sie potentiell dafür genutzt werden können falsch zu parken. Das falsche Handeln geht vom Fahrer aus und nicht vom Hersteller.
      Selbst die Dashcam Aufzeichnung ist ein Feature, für das ich damals erst mal eine HDD/SSD kaufen musste und es manuell anschalten musste.

      • Oliver Müller says:

        Dein Vergleich hinkt. Ein Fahrzeug, das falsch parkt, ist als falsch parkendes Fahrzeug zu erkennen, das falsche Parken kann sanktioniert werden.

        Ein Fahrzeug, das den öffentlichen Raum aufzeichnet, ist nicht als solches zu erkennen.

      • Das ist nur eingeschränkt richtig. Selbst auf deinem Grundstück darfst du nicht eine Überwachungskamera betreiben, wenn du nicht sicherstellen kannst, dass die öffentliche Straße sowie die Grundstücke der Nachbarn nicht aufgenommen/eingesehen werden.

        Grundsätzlich ist der Tesla mit seine Datensammlung, Videoüberwachung im Inneren und Außen für mich ein absolutes No-Go als Fahrzeug. Abgesehen davon, dass sich die Firma mit dem autonomen Fahren und diversen anderen Assistenten völlig übernommen hat und nichts externes einkauft. Stichwort Verkehrszeichenerkennung, LiDAR etc.

      • Da nur von „Einfahrt“ und nicht von geschlossenem Grundstück gesprochen wurde, dürfte das mit dem legal schon wieder vorbei sein. Zumindest wenn auch öffentliche Bereiche, wie Gehwege oder Straße mit aufgenommen werden, wird die anlasslose Daueraufnahme eben nicht mehr legal sein. Und selbst wenn es um eine Ecke geparkt ist, müsste noch immer per Schild auf die Videoaufnahme des Grundstückes hingewiesen werden, wenn zb der Postbote reinlaufen muss.

    • Oliver Müller says:

      Die Frage, warum diese Autos überhaupt noch herum fahren dürfen, stelle ich mir auch. Völlig unbegreiflich, siehe auch diese Doku von Frontal:

      https://www.zdf.de/politik/frontal/datenkrake-tesla-das-auto-als-spion-102.html

  2. Konstantin says:

    wenn die berufliche Relevanz vorhanden war und es in Teams aus mehreren Mitarbeitern behandelt wurde, hat man so etwas generell in jeder Firma

  3. Skeptiker says:

    Big brother is watching you … Elon Musk is watching you. Der feuchte Traum jedes Machtbesessenen.

    • Das ist kein Problem, solange es nur ein Tesla ist. Ich nutze kein Tesla daher alles gut. Big Brother ist der Staat, da haben wir ein großes Problem, wenn der Staat mit sowas beginnt

  4. Filmen die Tesla Fahrzeuge in Deutschland im gleichen Umfang? Oder gibt es da Unterschiede? Und wo ist dann der Datenschutzbeauftragte? Ah…. stimmt, der ist mit den bösen Schulen beschäftigt, wegen Microsoft Teams, usw. 😀

    • Tatsächlich ist das von die so verniedliche Thema deutlich wichtiger. Bildung sollte sich nicht von Software eines Konzerns abhängig machen. So wird indirekt der Markt manipuliert da die Schüler nicht Tabellenkalkulation sonder Excel lernen (ja da ist ein Unterschied). Und wenn jetzt wieder kommt aber alle Großen Arbeitgeber wollen das die jungen Leute MS Office können – es gibt genug Arbeitgeber sie G-Suite usw. fordern und generell gilt wie bei allem die Methodik vermitteln und nicht das arbeiten im Tool….

    • > Und wo ist dann der Datenschutzbeauftragte? Ah…. stimmt, der ist mit den bösen Schulen beschäftigt, wegen Microsoft Teams, usw.

      Welchen genau meinst du denn? Weißt du denn überhaupt, welcher Datenschutzbeauftragte zuständig ist? Die Zuständigkeiten sind in Deutschland und in der EU definiert, da kann nicht automatisch „der Datenschutzbeauftragte“, der in Bundesland X wegen Teams beschäftigt ist, gegen Tesla tätig werden.

  5. Die Teslas widersprechen doch jeglicher Datenschutzgesetze. Warum ist da noch niemand auf die Barrikaden gegangen? Jeder kleinen Mist darf man nicht mehr machen, dank der Datenschutzgrundverordnung. Aber Tesla darf Kameras auslesen.

    • Es geht im Artikel um die USA, da gibt es, mit Ausnahme von Kalifornien, keine entsprechenden Gesetze.

  6. Das ist nur der Anfang. Es sollen ja verbindlich SmartMeter in allen Wohnungen und Häusern kommen. Strom zum Tages- oder Tageszeiten-Preis. Natürlich weiß dann das Meter / der Versorger, wann ich wieviel verbrauche, und durch Smart Verbraucher , sprich endgeräte dann auch für welchen Zweck. Das gleiche wie im durchcomputerisierten Fahrzeug: mein Verhalten als Individuum wo ich wann mein Auto wie bewege, wann ich wi warm in welchem Raum meine Heizung einstelle, wann ich mit welchem Programm wasche, trockne, welche Leuchtmittel in welchem Raum wann brennen …. alles erfaßbar. Und wer sichert ab was mit diesen Daten über mein ganz persönliches Leben passiert ? von Fitness-Trackern und Co. mal ganz abgesehen – aber denen kann ich mich entziehen, sie einfach nicht nutzen. Ich kann einen Oldtimer mit so wenig elektronik wie möglich fahren so lange es geht. Aber der SmartMeter-Pflicht für Heizenergie- und Stromverbrauch , wahrscheinlich bald auch Wasserverbrauch kann ich mich nicht entziehen da das Einbauen solcher Systeme verpflichtend sein wird. Alles unter dem Deckmäntelchen der Ökologie und Ressourcenschonung. Daß wir damit in unserem intimsten Lebensraum, den eigenen vier Wänden, gläsern werden und das noch ohne sich dem entziehen zu dürfen, das ist der wahre BigBrother der uns allen droht. Und die Datensysteme von großen Versorgern werden nicht in der Zukunft gehackt, sie wurden es schon in der Realität. Also: erst sichere Infrastruktur bei Versorgern – dann vielleicht Verpflichtung zu diesem ganzen Smart-Mist in den eigenen vier Wänden. Ich werde im Privaten so lange wie möglich bestimmte Dinge nicht nutzen und da analog oder offgrid bleiben. Z. B. Fitness-Tracker – habe ich nicht nehme ich nicht . Meine Leuchtmittel sind nicht vernetzt, meine Heizkörperthermostate auch nicht. Waschmaschine , Trockner, Kühlschrank und Co. habe ich vor mehr als zehn Jahren gut gekauft, so daß sie heute noch laufen und das hoffentlich weitere jahre tun – ganz ohne Smart. Wenn sie kaputt sind lasse ich eher reparieren als mir neue vernetzbare Geräte anzuschaffen. So kann ich mich wenigstens ein wenig der ausufernden häuslichen Überwachungsmöglichkeit entziehen – wo nix vernetzt ist kann es nicht nach ausßen petzen oder nich gehakct werden. Gleiches gilt eben fürs Auto: wer Tesslar-Methoden nicht will sollte sich überlegen auf einen Oldtimer umzusteigen.

    • Ich schätze die Überwachungsfunktionen von Tesla sehr und bedauere, dass Dashcams in Deutschland quasi verboten sind. Ich hatte bereits eine unangenehme Erfahrung, als jemand in mein Auto fuhr und sich anschließend aus dem Staub machte, was zu erheblichen Reparaturkosten für mich führte. Ähnliches ist auch in meinem Freundeskreis vorgekommen, wo Personen fälschlicherweise für einen Unfall verantwortlich gemacht wurden, obwohl sie unschuldig waren.

      Mit Dashcams und/oder Tesla könnten die wahren Schuldigen identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden.

      Oft schutzt das Gesetz die Täter.

      • Oliver Müller says:

        Dashcams sind nicht verboten. Der von dir geschilderte Fall kann durch die Nutzung einer Dashcam gelöst werden. Der relevante Punkt ist, dass die Daten nur bei Bedarf dauerhaft gespeichert werden, z.B. bei einer Erschütterung oder einem Knopfdruck.

        Bei Tesla werden die Daten aber nicht nur dauerhaft gespeichert, sondern auch noch unter den Mitarbeitern geteilt! Wie man so etwas schätzen kann begreife ich nicht.

        > Oft schutzt das Gesetz die Täter.

        Unsinn.

    • Na dann viel Erfolg weiterhin! Ich halte es für sinnvoller, sich digitale Kompetenzen anzueignen, als grundsätzlich alles zu verteufeln. Ich frage mich, ob Du diesen Beitrag aus einem Internet-Café geschrieben hast und nicht besser auf ein Pferd umsatteln solltest…

      • Hallo Holger, falls Du mich mit „sich digitale Kompetenzen anzueignen, als grundsätzlich alles zu verteufeln. “ angesprochen haben solltest … leider fehlt ja eine im Dialog übliche anrede – dann besteht meine digitale Kompetenz darin, zu entscheiden, wann ich wo und mit welchen Tätigkeiten vernetzt bin und wann nicht. Übrigens: meine digitale Kompetenz reicht sogar soweit daß ich unterscheiden kann, wann z. B. die Rezeption von digitalem Rundfunk Datenspuren hinterläßt – Internetradio, weil Point-toPoint, also mindestens der Dienste-Aggregator weiß wann ich wie lange was gehört habe und terrestrisch-digitaler Rundfunk also echter Broadcast _ohne Rückkanal_ wie DAB+ oder Radio vom Satelliten – niemand weiß wann ich was wie lange gehört habe. Soviel zu meiner digitalen Kompetenz. Ich will weiterhin die Hoheit behalten, zu entscheiden wem ich was preisgebe. Darum keine Smartmeter, Smart-Thermostate, -Kühlschränke , Türschlösser und Co. Natürlich habe ich einen PC im Hause – aber der kann eben nicht auf meine ganze sonstige haustechnik zugreifen. Und wenn ich über ihn Radio höre, weiß ich daß tuneIn oder wer auch immer weiß wohin dieser Stream gerade geht. Also ich verteufele nicht unreflektiert, sondern mache mir sehr wohl meine Gedanken als mündiger Bürger.

        • „leider fehlt ja eine im Dialog übliche anrede“
          Schon zu Usenet-Zeiten war es nicht üblich bei jeder Antwort eine Anrede zum Text zu schreiben. Auch keine Abschlussformel, die ja – wenn man eine Anrede verlangt – dazu gehören würde.

          Smart-Thermostate, Smart-Türschlösser und Co lassen sich sich durchaus auch komplett abgeschottet und offline Betreiben. Dazu müsste man sich allerdings tatsächlich richtig und nicht nur halbherzig damit beschäftigen. Wenn man sich nämlich nur halbherzig damit beschäftigt verteufelt man ganz sinnlos. Wie in diesem Falle.

          • Hallo MuLu, wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hast , ist Dir nicht entgangen, daß ich nicht das Merkmal „Smart“ oder „digital“ kritisiert habe, sondern die Rückkanalfähigkeit, wie ich am Beispiel verschiedener Übertragungsverfahren digitalen Rundfunks exemplarisch darstellte. Nein ein rein lokal arbeitendes Heizkörperthermostat lehne ich nicht ab – wohl aber eines daß – u. U. über Verbindung mit einer Smartphone-App oder dem unkontrollierbarem Zugang von Auslesediensten über drahrtlose Schnittstellen ohne mein Wissen Daten an Dritte übermittelt. Tessla-Autos sind hier ja der Ausgangspunkt gewesen: Dritte hatten vom Fahrzeugführer unbemerkt Zugriff auf Daten. Nichts gegen Datenverarbeitung, solange sie im Fahrzeug bleibt und nicht unkontrolliert nach außen abfließt. Genauso möchte ich nicht, daß Informationen über meinen Strom- oder Heizenergieverbrauch an Anbieter abfließen ohne daß ich davon weiß und ggf. auch verhindern kann, daß solche sehr fein aufgelösten Informationen über mein Verbrauchsverhalten erhoben werden. Wenn einmal im Jahr der ISTA-Dienstleister kommt und meine Zählerstände abliest und ich zeichne das ab, ist das was Anderes als ob ich damit leben muß daß im Prinzip irgendwo Informationen über mein individuelles Heizverhalten, evtl. sogar auf jeden Raum meiner Wohnung bezogen, für Dritte einsehbar und im Zweifel zu einer irgendwie gearteten Beurteilung verfügbar sind. Es geht mir um informationelle Selbstbestimmung. Und ja, dann verzichte ich eher auf manche „Komfortfunktion“ als mich für mich nicht mehr nachvollziehbaren Risiken auszusetzen. Das sehe ich persönlich aber nicht als „Verteufelung“ sondern als mündige Entscheidung lieber auf (scheinbare?) Annehmlichkeiten zu verzichten als sich – für mich nicht in jedem Detail nachvollziehbaren – Risiken auszusetzen. Merke: man muß nicht digital oder vernetzt leben, das ist ein Teil der persönlichen Wahlfreiheit, kein „muß“ nur weil es möglich ist.

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