Telekom drosselt bald auch Spotify nach Verbrauch des Datenvolumens

artikel_telekomKurz nachdem die umstrittenen EU-Richtlinien zur Netzneutralität beschlossen wurden, sorgte die Deutsche Telekom bzw. deren Chef Tim Höttges für Schlagzeilen: Rasch war davon die Rede, Startups schnellere Internetverbindungen gegen einen Einnahmenanteil zu gewähren oder mit Unternehmen für sogenannte „Spezialdienste“ Sonderkonditionen auszuhandeln. Spannenderweise verfährt die Deutsche Telekom nun aber erstmal umgekehrt: Wurde bisher der Musik-Streaming-Dienst Spotify nach Aufbrauchen des Datenvolumens von einer Drosselung ausgenommen, soll sich das nämlich ab dem 28. April 2016 leider grundlegend ändern.

Zumindest konnte man bisher bei der Telekom für Mobilfunkverträge eine Option namens „Music Streaming“ dazubuchen. War dies der Fall, wurde Spotify auch nach Aufbrauch des gebuchten Datenvolumens von einer Drosselung ausgenommen und blieb weiterhin einschränkungslos nutzbar. Ab dem 28. April 2018 entfällt diese Regelung: Habt ihr dann also euer Datenvolumen überschritten, wird auch Spotify auf 64 kbit/s gedrosselt – was den Dienst praktisch unbenutzbar macht. Als Begründung für diese Veränderung führt die Deutsche Telekom die neuen EU-Verordnungen zur Netzneutralität an, die ab dem 30. April 2016 greifen.

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Kleiner Trost: Auch weiterhin belastet das Streamen von Musik via Spotify euer mobiles Datenvolumen nicht. Durch das Musikhören über den Anbieter werdet ihr die magische Marke also nicht knacken. Die Deutsche Telekom weist darauf hin, dass Spotify allerdings weiterhin wie gewohnt funktionieren wird, wenn SpeedOn hinzugebucht wird. Klar, kostet das dann aber eben nochmal was.

Ich hoffe es sind nicht zu viele von euch von dieser neuen Einschränkung bei der Deutschen Telekom betroffen. Ärgerlich wird es für Spotify-Fans unter euch, die regelmäßig das Datenvolumen ausreizen und sich gefreut haben trotzdem Musik-Streaming zu genießen. Hier bleibt nur die Möglichkeit etwas mehr Geld für Speed On / weiteres Volumen auf den Tisch zu legen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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26 Kommentare

  1. bleibt die frage weshalb man telekomkunde ist/bleibt. wollte gerade die hotspotflat die in meinem alten vertrag inklusive war im urlaub nutzen. Auch das ist nun kostenpflichtig. alles tarife haben ne telefonflat. man fragt sich warum ich 60€ im Monat für den L tarif zahle. Für die 4gb? die drossel auf 64kb/s is unverschämt. speedon gebühr dreist wie highfive bei einem ohne arme. ich hab mir ein zweites fon gekauft und nutze mein handy nun als babyfon. irgemdwie muss man ja was von dem vertrag haben. wenn ich überlege was ich bei vodafone als prepaid für nen 10er kriege is es wohl zeit dem laufzeitvertrag adieu zu sagen

  2. Die Netzneutralität ist ein hohes Gut. Ich kann verstehen dass dies für einige Leute die den Vertrag extra wegen Spotify abgeschlossen haben ärgerlich ist. Die EU-Verordnung ist noch sehr schwammig und wird jetzt erst noch europaweit von den Telko-Aufsichtsbehörden (Deutschland = Bundesnetzagentur) definiert. Von daher ist absolut noch nicht klar wie genau die EU-Verordnung auszulegen ist. Ich bin mir nur sicher eine echte Netzneutralität ist für alle nur von Vorteil (außer für die Telkos). Stirbt die Netzneutralität stirbt die Innovation und es lebt das Monopol.

  3. Spotify, Netflix…. Ich weiß, warum ich sowas noch nie genutzt habe und wohl auch nie nutzen werden. Und warum ich dem Mann vom rosa Riesen neulich im Kaufland höflich aber direkt gesagt habe, dass er – gemessen an den gebotenen Leistungen – für mich mindestens 20 € zu teuer ist.

    Ich bleibe da lieber bei Prepaid. Wenn ich mehr brauche, buche ich mal was zu. Für 10 € im Monat bin da bestens zufrieden….

  4. Chris is schon klar .. Hast auch n Röhren TV und VHS .. Streamen ist die Zukunft

  5. Doppelte Abzocke.
    Und entgegen André hoffe ich, sind es sehr viele Kunden, die davon betroffen sind und als Konsequenz ihre Verträge kündigen. Anders wird es die Telekom nicht lernen. Das Gute daran wäre auch das abschreckende Beispiel für die anderen Provider. Die eifern der Telekom ja gerne nach, wenn sich raus stellt, mit solchen Methoden indirekt die Preise erhöhen zu können.
    In Sachen Festnetz bin ich ja von den (Standard-) Tarifmodellen doch überzeugt. Mobil sind die Tarife und das Gebaren wie solche Vorgehensweisen ein Unding. Selbst wenn die Telekom mir einen für mich passenden Tarif zu annehmbaren Preisen bieten könnte, müsste ich ja ständig mit solchen hinterfotzigen Aktionen rechnen. Befürchte nur, im Festnetz wird das auch bald folgen. Telekom und YouTube ist hier im Blog ja diesbezüglich schon öfters behandelt worden. Und Herr Höttges WIRD da Dienste/Angebote ausbremsen, sofern nicht extra – vom Anbieter und/oder (wohl eher und statt oder) Nutzer – gezahlt wird. Das hat er bereits kurz nach Beschluss der Regelungen zur Festlegung (am Arsch, diese Regelung ist das Papier nicht wert, weil sie nämlich gar nichts pro Netzneutralität garantiert) der Netzneutralität gesagt. Bis ich mich von der Telekom als ISP verabschieden werde, ist es also nur noch eine Frage der Zeit. Die Frage nach einem adäquaten Ersatz dürfte nur leider sehr schwer zu beantworten sein.

  6. Hat man aufgrund der Veränderung ein Kündigungsrecht?

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