Telekom-Chef Obermann mit offenem Brief an Rösler bezüglich der geplanten Drosselung

Philipp Rösler ist ein deutscher Politiker und seit Mai 2011 Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Bundesvorsitzender der FDP und deutscher Vizekanzler. Vor einigen Tagen wandte sich Rösler mit einem Brief an die Deutsche Telekom, beziehungsweise an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG. Der Inhalt des Briefes betraf die Änderung der Tarifstruktur fürs Festnetz seitens der Telekom. Also all dies, was wir unter der Thematik Drosselung in den letzten Tagen lesen konnten.

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Inhalt des Briefes ist die Besorgnis über die Änderung der Tarifstruktur und ein Pro Netzneutralität seitens Bundesregierung. Auch wolle man die unterschiedliche Behandlung einzelner Dienste genau beobachten. Nun spricht also Telekom-Chef Obermann und wendet sich mit einem offenem Brief an Philipp Rösler. Im Brief kritisiert Obermann, dass der Brief Röslers zeitgleich in die deutschen Medien gelangte.

Obermann teilt mit, dass er die bislang emotional geführte Diskussion versachlichen wolle. Auch in Sachen Netzneutralität teilt man mit, dass man diese wahren wolle. Obermann schreibt, dass Begrifflichkeiten wie Netzneutralität dafür genutzt werden, um die Änderung der Tarifstruktur fürs Festnetz seitens der Telekom und einen Anspruch auf unbegrenztes Datenvolumen zu zementieren.

Die Änderung, die 2016 stattfinden soll, betrifft laut Obermann nur drei Prozent aller Kunden. Diese sollen 10 bis 20 Mal mehr Daten durch die Leitung schieben, als der durchschnittliche Kunde. Dieser durchschnittliche Kunde verbraucht laut Obermann ca. 15 bis 20 Gigabyte und hier zeigt sich für mich wieder einmal, in welcher Realität die Deutsche Telekom lebt. Mit dieser Argumentation wird die Drosselung und die Preiserhöhung schöngeredet und ich wette, dass wesentlich mehr als die genannten drei Prozent 2016 von Preiserhöhungen betroffen sein werden.

In Sachen Netzneutralität fasst Obermann noch einmal nach: Nicht im Inklusiv-Traffic (wie zum Beispiel Entertain) wären zum Beispiel die Telekom-Dienste Videoload.de oder auch die Telekom Cloud. Hier würde man mit eigenen Diensten genau so verfahren, wie bei Diensten von Amazon oder Google.

Hier einmal der Brief in vollständiger Länge, der im Blog der Deutschen Telekom zum Download angeboten wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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58 Kommentare

  1. Nunja. 15-20 GB Durchschnitt könnten schon hinkommen, wenn man die zahlreichenden Gegenden mitrechnet, die ohnehin nur 2.000er-Leitungen haben.
    Ansonsten sind das täglich 500 MB – das sind 15 Minuten FullHD-Video am Tag.
    In welcher Realität leben die denn?
    (Davon abgesehen, dass der Traffic, auch der durchschnittliche, ja ständig steigt, und das nicht zu knapp.)

  2. Den Spaß habe ich als LTE User jetzt schon. Nachdem wir jahrelang für teuer Geld für ein Paket bezahlt haben, was bis DSL 6.000 zulässt, davon aber nur 768kb/s ankamen sind wir auf LTE umgestiegen.
    50GB sind bei 4 Leuten im Haushalt schnell verbraucht, und mit den 384kb/s ist es wieder nicht mehr möglich, ein Youtube Video ohne Aussetzer zu sehen, besonders wenn mehr wenn Frau und Kinder auch noch online sind.

    So weit denkt bei der Telekom offensichtlich keiner.

  3. Meester Proper says:

    Maxdome, Lovefilm und Watchever sind Konkurrenten von Entertain? Wohl eher nicht, denn bei Entertain handelt es sich um ein IPTV-Angebot und bei Maxdome, Lovefilm und Watchever um Video on Demand Angebote. Alleine von der technischen Realisierung ist das schon ein himmelweiter Unterschied. Entertain bspw. bleibt im Telekom-Backbone und wird nicht von außerhalb (als via Internet) wie die VoD-Angebote realisiert. Ein Stichwort ist hier bspw. von Multicast.

  4. Marcus Graf says:

    Na mal schauen, was da am ende rauskommt. Die Politik scheint ja so langsam in Gang zu kommen. Ich finde es einfach eine Frechheit!

  5. Mal zum Thema Volumen: Gerade StarCraft 2 Update gemacht, 13GB gingen da mal eben durch die Leitung. Noch Fragen? Jedes Game das heute regelmässig gepatcht wird (MMOs, MP Shooter, RTS, MOBAs) legen gleich mindestens im 1 stelligen GB Bereich Patches auf, manche davon mehrfach im Monat.

    Jeder Androidianer, der mit Custom Roms rumspielt, zieht nen paar Gigabyte CRs aussem Netz, jeder Fernwartungfan und Cloudnutzer rennt in eine Falle mit sowas. Ich sagte bereits an anderer Stelle, das ich diesen Monat schon 1.4 Terabyte an Daten gezogen hab und 500GB hochgepustet, und wer hier schreit Filesharing, dem werde ich gerne mal eine Exceltabelle mit Nutzung aushändigen, das einzige Filesharing was man dort sieht ist der Zugriff auf Omega Rom Serie für SGS2/3, da diese Torrent und einen OCH als Verteiler nutzen. Plus die anderen Custom Roms, die auch auf OCHs liegen.

    Jedes Update im Playstore wird einem wehtun, jedesmal Google aufrufen, jedesmal Google Maps nutzen, Videos auf FB anklicken etc. Egal was wir machen, es wird sich auswirken. Streaming, WebDav, Groupware, der eigene Heimserver mit erweiterten Funktionen wird einem schnell den Traffic um die Ohren hauen wenn man mehr als nur Standardnutzung am laufen hat.

    Ich habe heute 4 Stunden Musik gehört, 2 Folgen einer Serie gesehen, bissl Dota 2 gespielt und das SC2 Update gemacht, 34GB an Daten sind heute somit mal eben um den Globus gewandert zu mir hin. An einem Tag. Was nicht wirklich schwer ist jeden Tag hinzubekommen, ich hab heute keine Backups gezogen von meinen Servern, was ich normal jeden Tag mache, und das sind mal eben paar Gigabyte an Datenbanken/Bildern/Webseiten und die sind schon auf dem Server auf maximal komprimiert worden.

    Ich bin ja zum Glück nicht davon betroffen, Unitymedia (Kabel BW) Anschluss, aber wenn ich da an meine Kumpels denke die mit VDSL rumsurfen, na Prost Mahlzeit, und der Traffic wird nicht weniger in den nächsten Jahren, er wird steigen, gibt ja immer brav die Zahlen wie hoch der Traffic gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.

  6. @tripeX Ich zocke leidenschaftlich gerne und gönne mir auch einmal im Monat ein aktuelles Game auf Steam. Das wird ja dann eng^^ Die Updates selbst sind in der Tat auch gerne Mal im GB-Bereich.

    Damit es schneller geht, schalte ich den Entertain-Receiver während des Downloads ab 😉

  7. @tripeX – irgendwas stimmt bei dir nicht. 21 GB für 4 Stunden Musik, zwei Serienteile + Onlinegaming? Hörst du Musik im WAV-Format und streams du die Serien von einer Bluray?

  8. die Telekom schon lange für mich gestorben und jetzt erstrecht

  9. 3lektrolurch says:

    @Joschi
    +1
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    +1

  10. Sie wissen wahrscheinlich selbst, dass die ganze Aktion Bullshit ist.
    Wer weiß, vielleicht wirklich nur, um die Heavy-User zu verscheuchen?
    Die anderen verbrauchen sowieso nicht viel, bliebe alles im Rahmen.

    Genialer Schachzug

  11. Zugegeben ich habe momentan auch nur 15-30 GB das ist allerdings der Tatsache geschuldet das ich erst eine DLS Verbindung mit 384kb/s hatte wo man keinen Videodienst nutzen konnte und jetzt eine LTE Verbindung habe wo durch die Datenvolumebgrenze ein Videodienst auch nicht machbar ist. Ich würde gerne mehr HBBTV, Clouds und Dienste wie Watchever nutzen aber wenn das so weiter geht werd ich wohl nie in den Genuss davon kommen.
    Ich dachte der Weg führt zu Video on Demand Dienste wo man Pauschalen zahlt und dann ansehen und anhören kann was man möchte aber wenn es in diese Richtung weitergeht können wir bald wieder unsere alten Walkmans rausziehen.

  12. @Dominik

    Die Serien waren in der Tat HD mit ca. 3GB pro Folge, Audio streame ich Flac *hust* Noch Fragen? ^^ Hab auch nochmal meine Logs durchgesehen, da waren doch noch 2 Games aussem PSN dabei, die noch nicht geladen waren und in der Queue standen auf der PS3. Mea culpa.

    Trotzdem ist der Traffic bei mir nicht gerade wenig mit legalen Aktivitäten. Bin gerade die gestrigen Backups am ziehen von den Servern, hab jetzt um die Uhrzeit schon 30GB Traffic auf der Uhr.

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