Technics EAH-AZ100 im Test: TWS-Kopfhörer mit LDAC und Dolby Atmos

Technics, eine Marke von Panasonic, hat mit den EAH-AZ100 neue TWS-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Der japanische Hersteller will damit anspruchsvolle Hörer abholen, denn die neuen Earbuds sind unter anderem für den hochwertigen Bluetooth-Codec LDAC und immersiven Klang über Dolby Atmos gerüstet. Ich habe mir dieses Modell einmal für euch angehört.

Dabei setzt Technics auf einen sogenannten „Magnetic Fluid Driver“ mit 10 mm. Das ist schon einmal eine gute Größe. Nach Angaben des Herstellers verwendet man auch eine Aluminiummembran und will im Ergebnis einerseits Verzerrungen minimieren und gleichzeitig satte Bässe liefern. Parallel will man präzise Höhen und Mitten gewährleisten. Das klingt im Ergebnis nach dem, was alle Kopfhörerhersteller vollmundig versprechen.

Technics EAH-AZ100 Details
Treiber (mm) 10 mm
Übertragungsbereich 20 Hz – 40 kHz (LDAC 96 kHz/990 kbit/s)
Mik. Monaural, MEMS-Mikrofon
Laufzeit im Akkubetrieb (LDAC) Kopfhörer
Ca. 7,0 Stunden (ANC EIN)
Ca. 8,0 Stunden (ANC AUS)
In-Ear-Kopfhörer mit Ladeetui
Ca. 18 Stunden (ANC EIN)
Ca. 19 Stunden (ANC AUS)
Spieldauer / Akkubetrieb Kopfhörer
Ca. 10,0 Stunden (ANC EIN)
Ca. 12,0 Stunden (ANC AUS)
In-Ear-Kopfhörer mit Ladeetui
Ca. 28 Stunden (ANC EIN)
Ca. 29 Stunden (ANC AUS)
Ladedauer bei 25 °C Kopfhörer
Ca. 2,0 Stunden
Ladeetui / USB
Ca. 2,5 Stunden
Ladeetui / Qi, mit zertifiziertem Qi-Ladegerät
Ca. 3,5 Stunden
In-Ear-Kopfhörer mit Ladeetui
Ca. 3 Stunden
In-Ear-Kopfhörer mit Ladeetui / Qi, mit zertifiziertem Qi-Ladegerät
Ca. 4,0 Stunden
Schnell-Laden (15 Minuten) Kopfhörer
Ca. 90 Minuten (ANC EIN)
Standbyzeit Kopfhörer
Ca. 8 Stunden (ANC EIN)
Ca. 15 Stunden (ANC AUS, automatische Abschaltung deaktiviert)
Abmessungen (B x H x T) In-Ear-Kopfhörer mit Ohrstück in Größe M
Ca. 21 mm × 26 mm × 25 mm Ladeetui
Ca. 69 mm × 36 mm × 27 mm
Gewicht In-Ear-Kopfhörer
Ca. 5,9 g
Ladeetui
Ca. 42 g
Mitgeliefertes Zubehör USB-Ladekabel: Ca. 0,2 m
(Eingangsstecker: USB-Typ-C-Form,
Ausgangsstecker: USB-Typ-C Form),
Ohrhörer-Set: XS, S, M, ML, L
Erweiterte Funktion Bluetooth 5.3 (SBC, AAC, LDAC, LC3)

Reichweite: Bis zu 10 m

Multi-Point (Verbindung mit bis zu 3 Geräten gleichzeitig)

Multi-Pairing (Verbindung mit bis zu 10 Geräten)

Spritzwassergeschützt nach IPX4 (nur Kopfhörer)

Dual Hybrid Noise Cancelling (ANC)

Technics EAH-AZ100E-K Kabellose Ohrhörer mit Geräuschunterdrückung, 10mm Magnetic Fluid Driver,...
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Oben seht ihr dann ja schon die technischen Daten des Technics EAH-AZ100. Klar, die Earbuds beherrschen also auch ANC (aktive Geräuschunterdrückung). Zudem könnt ihr Bluetooth Multipoint nutzen, um schnell zwischen gekoppelten Geräten zu wechseln. Dabei lesen sich auch die Akkulaufzeiten ordentlich, denn mit LDAC und ANC sollen immer noch sieben Stunden drin sein. Ohne LDAC und ANC könnt ihr laut Hersteller gar auf bis zu 12 Stunden kommen. In etwa kommt das in der Praxis tatsächlich hin, wie ich verraten kann. Allerdings hängt das Ergebnis natürlich auch von der gewählten Lautstärke und der Musik ab, die ihr euch hereinzieht.

Ausstattung und Verarbeitung der Technics EAH-AZ100

Die Technics EAH-AZ100 sind das Nachfolgemodell des EAH-AZ80 aus dem Jahr 2023. Auch jene TWS-Kopfhörer hatte ich hier im Blog getestet. Auf den ersten Blick ähneln sich die technischen Daten in vielen Aspekten, sieht man vom Support für Dolby Atmos ab. Allerdings hat sich auch die Akkulaufzeit deutlich (!) verlängert. Preislich verbleibt man im Übrigen bei 299 Euro. Während das Case auf mich ein wenig günstig wirkt, machen die Earbuds an sich direkt haptisch einen hochwertigen Eindruck. Das Design ist recht unauffällig, was will man sich da aber auch im TWS-Bereich ständig neu einfallen lassen.

Die Technics EAH-AZ100 sind sowohl etwas leichter als auch kleiner als das Vorgängermodell und sitzen in meinen Ohren deswegen auch etwas angenehmer. Im Lieferumfang liegen gleich fünf Eartips bei, sodass da jeder seine passende Größe für korrekten Sitz finden sollte. Das beiliegende Case und damit auch die Kopfhörer an sich könnt ihr sowohl per Kabel via USB-C als auch kabellos per Qi aufladen. Eine farbige LED vorne zeigt euch den Ladezustand an.

Als Begleit-App fungiert Technics Audio Connect. Die App ist immer noch relativ sperrig und bietet zwar eine wahre Flut von Einstellungsmöglichkeiten, die den Gelegenheitsnutzer aber überfordern könnten. Da richtet man sich eindeutig an die Hörer, die über Equalizer, Codec-Auswahl und anderweitige Anpassungsmöglichkeiten viel selbst in der Hand haben wollen. Alles etwas bieder in gewisser Weise, aber auch sympathisch.

Wie euch die Screenshots zeigen, könnt ihr beispielsweise das Verhalten einzelner Features wie der Trageerkennung feiner konfigurieren. Zum Equalizer will ich noch ergänzen, dass ihr euch nicht auf die Voreinstellungen beschränken müsst, sondern auch Custom-Settings anlegen dürft.

Praxistest

Die Technics EAH-AZ100 beherrschen Multipoint mit bis zu drei Geräten – vorausgesetzt ihr verzichtet auf LDAC. Das ging allerdings auch schon beim Vorgängermodell. Neu ist, dass jetzt adaptive Geräuschunterdrückung an Bord ist, welche sich eurer Umgebung anpasst. Dazu muss ich sagen, dass schon die passive Geräuschunterdrückung ziemlich gut ist, denn die Earbuds sitzen bei mir schon sehr fest im Ohr. Gegenüber den EAH-AZ80 hat sich das ANC allerdings deutlich verbessert und unterdrückt deutlich mehr und zuverlässiger Lärm um euch herum.

Für Telefonate wirbt man mit der neuen Funktion „Voice Focus AI“, die per „KI“ Umgebungsgeräusche unterdrückt, wenn eure Stimme z. B. bei Telefonaten übertragen wird. Das Buzzword „KI“ hätte man sich hier vermutlich auch sparen können, geht es doch eher um althergebrachte Algorithmen. Aber diesem Hype geben sich ja aktuell alle Hersteller hin. Ihr könnt diese Funktion auch in der Begleit-App testen und die Qualität zwischen an- und ausgeschaltet vergleichen. Das klappt schon ziemlich gut, denn tatsächlich werden Geräusche effizient gefiltert. Nebenwirkung ist jedoch, dass eure Stimme ein wenig dumpf klingt. Allerdings ist das besser, als von Lärm übertönt zu werden.

Richtig interessant ist, dass bei Aktivierung diese Funktion nicht nur eure eigene Stimme, sondern auch die des Gegenübers hervorgehoben wird, sodass die Sprachverständlichkeit für beide Seiten steigt. Weniger überzeugend finde ich dann Dolby Atmos, das auch mit dynamischem Headtracking nutzbar ist. Das kann ich aber nicht Technics anlasten, denn generell ist Spatial Audio bzw. 3D-Klang für mich an Stereo-Kopfhörern ein Gimmick, das rein gar nichts mit echtem Raumklang zu tun hat. Das ist auch hier der Fall, sodass der große Gewinner aus meiner Sicht vor allem Dolby ist, da fleißig Lizenzgebühren eingestrichen werden.

Doch wie ist denn nun der Klang bei der Musikwiedergabe? Wie gesagt, könnt ihr hier per Equalizer ziemlich flexibel einstellen, was euch so zusagt. Grundsätzlich geht Technics einen ähnlichen Weg wie Sennheiser oder auch Audio-Technica und bietet von Haus aus einen eher neutralen und luftigen Klang. Powert man die Bässe hoch, klingt das Ganze tatsächlich immer noch sehr sauber. Mir sagt der natürliche Sound der EAH-AZ100 daher wirklich zu, gerade, da ich eher vielschichtige Arrangements und melodiebetonte Musik höre.

Daher machen die Technics EAH-AZ100 im Grunde bei jeder Musikrichtung richtig Spaß. Da klingt ein Indie-Folk-Lied von Angus & Julia Stone genauso präzise, wie ein wummernder Dreampop-Track von M83 zum Tanzen animiert. Den Klang sehe ich hier als echte Stärke der Earbuds, denn in diesem Bereich können sie sich ohne Abstriche mit der absoluten Spitze messen.

Mein Fazit zu den Technics EAH-AZ100

Mit 299 Euro gehören die Technics EAH-AZ100 zur TWS-Oberklasse. Doch diesem Anspruch werden die Earbuds auch in allen Bereichen gerecht. Sie bieten eine deutlich bessere Geräuschunterdrückung als das Vorgängermodell und überzeugen auch bei Telefonaten. Dabei könnt ihr die KI-Rauschunterdrückung wahlweise auch abschalten. Die App empfinde ich immer noch als etwas überladen, sie bietet aber so viele Konfigurationsmöglichkeiten wie kaum eine direkte Konkurrenz.

Richtig nach vorne preschen können die Technics EAH-AZ100 beim Sound, der absolut meinem Geschmack entspricht. Die Japaner liefern hier einen neutralen Klang ab, der Dynamik, Präzision und auf Wunsch auch mächtig Bass-Power liefert. Da macht das Hören jeglicher musikalischer Genres Spaß. Da auch der Tragekomfort absolut passt, empfinde ich dieses Modell als echten Kauftipp.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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13 Kommentare

  1. Wie kann Atmos überhaupt auf „normalem“ Weg an Kopfhörer übertragen werden? Bei Sonos wird der Kopfhörer Wireless an den Arc gekoppelt da „kann“ das funktionieren aber ein Aha Erlebniss ist das wohl auch nicht. Ich glaube Atmos kann nur im Boxen Ensemble funktioniere, so richtig prickelnd ist es auch nicht mit einem Soundbar (habe selber einen) auch wenn Multichannel wirklich gut funktioniert (wenn man Rears hat).

    • Ich finde man sollte das für die Nutzer transparenter und sinnvoller darstellen.
      Es gibt „echtes Atmos“ was eine bestimmte Anzahl an Lautsprechern voraussetzt (5.1.2 oder besser sogar 5.1.4).
      Und dann gibt es eben noch die Virtualisierung, bei der versucht wird ein Stereo Signal soweit zu verändern, dass man es al räumlicher wahrnimmt. Special Audio bei Apple oder Sonys Tempest Audio gehen in eine gleiche richtigen. Hier aber überall immer Dolby Atmos draufzuschreiben, mag aus Marketing Sicht total Sinn machen, fairer und präziser wäre hier aber eine Bezeichnung, wie Dolby Atmos Virtual oder ähnlichem.

      • Bevor ich 5.1.4 nehme, lieber 7.1.2 (ok bin Nerd….. meine das aber ernst). Ich habe ein paar Beispiele, da würden die Rears wirklich fehlen, das zweite paar Decken ist da eher entbehrlich.

      • André Westphal says:

        Dolby hat da an Transparenz aber kein echtes Interesse, sondern vorwiegend an den Lizenzgebühren. Dolby Atmos für Musik ist z. B. auch in aller Regel absoluter Schwachsinn :-D.

  2. Wie fällt der Praxistest bei Telefonaten aus? Bei den AZ60 muss mindestens der Transparenzmodus aktiviert werden, weil sonst die eigene Stimme nicht gehört wird und das ziemlich unangenehm wirkt. Mit eingeschaltetem Modus wird die Stimme gehört aber es ist doch Recht unnatürlich, da die Stimme per Mikro aufgenommen und per Lautsprecher ans Ohr abgegeben wird. Ist das bei diesem Modell auch noch so?

    • André Westphal says:

      Na ja, wie willst du die Stimme sonst aufnehmen, wenn nicht über ein Mikro? Verstehe nicht so recht das Problem, das ist doch bei allen Kopfhörern so, wenn du Sidetone aktivierst? Oder fandest du das Ergebnis bei dem Modell jetzt speziell besonders kritikwürdig? Ich nutze Sidetone persönlich nie privat, finde aber es klappt hier ganz „normal“ und auch nicht schlechter / besser als bei anderen Modellen.

  3. Was sind denn TWS-Kopfhörer – da der Begriff hier wiederholt verwendet wird -, was unterscheidet sie von „untrue“ WS? Bitte um Entschuldigung, bin da kein Experte.

    Die Technics‘ hier gefallen mir, gerade auch wegen der App-Einstellungsmöglichkeiten, aber für den Preis bekommt man 2x AirPods 4, und ich bin eher Selten-Hörer. Vielleicht ist das Vorgängermodell jetzt preislich interessanter?

    • Was bedeutet true wireless bei Kopfhörern?
      True Wireless ist englisch für „echt kabellos“. Entsprechend werden nur Earbuds und In-Ear-Kopfhörer, deren beide Elemente mit keinerlei Kabeln verbunden sind, als True Wireless-Kopfhörer bezeichnet. Earbuds sind die kleinen „Knöpfe“, die in der Ohrmuschel direkt über dem Gehörgang getragen werden.

  4. Na zum Beispiel Kopfhörer wo beide Earbuds noch mit einem Kabel verbunden waren. Sieht man nicht mehr so häufig, waren eine Zeit aber auch sehr populär.
    Die „Beats Flex“ habe ich gerade gefunden. Das sind auch Bluetooth Kopfhörer, welche man aber eben nicht als TWS bezeichnen kann.

  5. Auch hier ging ich das wie immer an: erstmal nach dem Preis schauen, ob der im interessanten Bereich liegt und was ich für Ansprüche in der Klasse anlege. Ich kann das schlecht für andere beurteilen, aber als erstes will ich wissen wie der sich bei Wind und Radfahren verhält, da das zu 100% der Einsatz wäre. Da kann er ein audiophiles Meisterwerk sein, falls er dort versagt ist er für mich wertlos. AI, mein Gott, muss halt zur Zeit sein, geht vielleicht aber auch ohne Behandlung wieder weg.

  6. Sehe ich das eigentlich richtig, dass man bzgl. Soundqualität und Übertragungscodecs mit dem iPhone eigentlich immer hinterher hinkt weil das Gerät nur ACC kann und LDAC usw. gar nicht unterstützt wird? Icb behelfe mir mittlerweile mit IEMs mit USB-C-Kabel mit integriertem DAC, auch weil die In-Ears bei mir immer flöten gehen aus den Ohren in relativ absehbarer Zeit…

  7. Unterstützen die Kophörer nur LC3 oder auch LC3plus. Ich weiß in den Facts steht nur LC3 aber ich habe das Gefühl, dass die Thematik bei den Herstellern noch nicht ganz angekommen ist und teilweise auch nur missverständlich kommuniziert wird.

  8. Da man anc nur mit der vorgängerversion „verglichen“ hat und nicht z.b. mit bose scheint das immer noch nicht so toll zu sein, schade

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