SWR3 & DASDING: Neue App liefert Radio-On-Demand, Zurückspulen und mehr
Der Radiosender SWR3 verteilt seine neue App (und die der Jugendwelle DASDING) mit – meiner Ansicht nach – spannenden Neuerungen. So lässt sich über die App weiterhin das klassische Live-Programm streamen. Songs, die euch nicht gefallen, können übersprungen oder durch drei Alternativtitel ersetzt werden – quasi Radio-On-Demand. Jene alternativen Titel haben dann aber trotzdem die optimale Länge, dass ihr zur Moderation wieder automatisch im Liveprogramm angelangt. Könnte dann vermutlich nur etwas verwirrend wirken, falls im Nachgang über den Titel nochmals diskutiert werden sollte 😀 .
Neben dem Überspringen könnt ihr auf Wunsch in den letzten fünf Programmstunden zurückspulen. Solltet ihr also beispielsweise mit dem Auto unterwegs sein, einen Song hören der euch gefällt, so braucht ihr nicht wie wild nach dem Titel Ausschau oder die Ohren offen halten, sondern könnt im Nachgang nochmals zurückspringen.
Apropos Songs die euch gefallen: Hier könnt ihr nun Songs liken – also quasi markieren – um diese ebenfalls nochmals zu hören. Bis zu einem Jahr werden die Songs dann in einer Playlist gesammelt und ihr könnt diese auf Abruf anhören. Wer da nicht bereits mit anderen Streaming-Diensten wie Spotify hantiert könnte daran sicherlich Gefallen finden – kostet ja auch nichts.
Die SWR3-App gibt es neben dem Smartphone auch fürs Tablet. Da man die Neuerungen schrittweise verteilt, könnte es ein paar Tage dauern bis jene bei euch verfügbar sind. Mit den Neuerungen scheint man das Radio auf das „nächste Level“ bringen zu wollen, um mit der Zeit zu gehen. Stichwort: Individualisierung und On Demand. Im Übrigen gibt es über die App auch einige Podcasts zum Abrufen. Außerdem stellt man natürlich aktuelle Nachrichten und Informationen zum Wetter und Verkehr bereit.
Besonders spannend natürlich vor diesem Hintergrund: Die Apps sind mit Verträgen mit den Musiklabels und der GEMA gestützt, denn wenn jeder unterschiedliche Songs hört, muss ja auch anders abgerechnet werden.
Nicht schlecht die Neuerungen! Das werde ich mir Mal angucken danke für die Info.
Hört sich sehr vielversprechend an 🙂
Gleich mal die App installieren, höre oft SWR3 aber bisher immer über TuneIn oder DAB/UKW.
Finde es sehr interessant.
Nutze aber bisher die Radionator App.
Ich finds ja witzig das es heutzutage immer noch zurückspulen heisst. Ob die Jüngeren wissen woher das kommt?
Nur so als Anmerkung. 😉
Interessant ist auch die Frage, ob sie wissen, dass Scheiden von Audio tatsächlich mal Schneiden mit ner Schere bedeutete.
Ich hab mal jemanden gehört der „nach vorne skippen“ gesagt hat, aber ich denke, dass wird sich nicht unbedingt durchsetzen 😉
Coole App. Aber ich müsste bei 90% der Musiktitel die „Austauschen“-Taste drücken. Gruselige Musik bei SWR3. Vielleicht waren sie mal toll. Aber wenn da immer solche Plastik-Musik läuft wie heute, ist das auch nur noch Dudelfunk in der Anmutung eines privaten Formatradios.
Möglicherweise lohnt es sich nicht, eine App für die zu bauen, die die gleiche Musik wie du hören, weil ihr beide auch direkt miteinander reden könnt 😉
owned
War noch nie anders, du bist vielleicht älter und anspruchsvoller geworden. Das Format heißt adult contemporary und ist weltweit identisch.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Adult_Contemporary
Ich habe schon ewig keinen linearen Rundfunk mehr verfolgt. Ist der ÖR inzwischen wenigstens werbefrei?
Naja, ein öffentlich-rechtlicher Sender sollte eigentlich nicht unbedingt Formate reproduzieren, die es am freien Markt schon zuhauf gibt. Da darf die Zielgruppe ruhig etwas spitzer sein.
Älter ja, Anspruch hat man doch aber immer.
Das von Matze beobachtete Phänomen liegt auch nicht an „Adult Contemporary“, sondern an einem recht neuen Phänomen: Max Martin. Dieser hat den Standard für Musikproduktionen gelegt, die immer nach dem selben Muster ablaufen:
„Der „Max-Martin-Sound“ zeichnet sich vor allem durch klassische Strophe/Refrain-Songstrukturen aus, wobei die Refrains stets betont werden und durch ihre meist achttaktige einprägsame Form zu einem Ohrwurm-Effekt führen. Der Refrain bildet meistens auch die Hookline des Songs, oft finden sich aber weitere Hooklines in den verschiedensten Formen, sodass die Songs selbst von uninteressierten Hörern schnell wiedererkannt werden. Weiterhin typisch sind Modulationen der letzten Refrain-Wiederholungen in einer höheren Tonart sowie überlappende Refrains, bei denen mehrere Gesangsparts ineinander münden. Generell steht der Gesang stark im Vordergrund, der Hintergrund besteht überwiegend aus synthetischen Sounds, oft angereichert mit Gitarren und stets mit einem starken, sehr eindringlichen rhythmischen Beat.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Martin_(Musiker)
Wenn es „Wetten dass…!?“ noch gäbe, könnte ich da sicher auftreten. Denn diesen SWR3-Sound erkenne ich meist nach wenigen Sekunden. Beliebige, immer gleich aufgebaute Songs mit künstlichen Instrumenten und „nicht sonderlich störendem“ Gesang. Dazu kommt noch oft etwas, das ich „Schlümpfe-Effekt“ nenne. Das ist ein Soundeffekt, der meist den Wiedererkennungswert des Songs ausmacht.
Zwei Kandidaten dieser „Musik aus der Dose“ liefen in den letzten Minuten:
Felix Jaehn & Vize feat. Miss Li mit Close your eyes
Jawsh 685 X Jason Derulo mit Savage love
Grauenhaft…
Da kann die App noch so toll sein… SWR3 ist was für Leute, denen Musik völlig egal ist.
Klingt spannend. Schaue ich mir auf jeden Fall an.
SWR3 habe ich ewig nicht gehört, damals als es Einslive noch nicht gab war es aber im südlichen NRW 1.Wahl.
SWR3 war nicht immer so, wie es … halt heute ist. Aber (damals) war der Name der Radiostation auch noch SWF3. Und die Moderatoren hießen Frank Laufenberg, Gerd Leienbach, Elmar Hörig und Ferdinand Keller. Es gab den PopShop, die Hitparade und … Die tolle Radioshow Lollipop, Lollipop, oh la Lollipop! Und vieles andere mehr!
Aber, das ist schon lange her! War aber schön und wird es so niemals wieder geben.
Ein bisschen was davon ist heute bei SWF1, pardon, SWR1 zu finden.