Stromausfall legt deutsches Internet stundenlang lahm

Solltet ihr euch gefragt haben, warum gestern Abend Störungen die Nutzung des Internets zäh bis unmöglich machten, dann seid informiert: Es lag nicht an euch. Gegen kurz vor 22 Uhr gab es einen Stromausfall bei der Firma Interxion in Frankfurt, welcher somit den deutschen Haupt-Internet-Knotenpunkt in Frankfurt lahmlegte und auch dafür sorgte, dass extrem viele deutsche Nutzer betroffen waren.

DE-CIX 6 (Deutsche Commercial Internet Exchange), das Rechenzentrum welches einen der Routeserver beheimatete, machte bis in die frühen Morgenstunden Probleme. Erst um kurz nach 6 Uhr deutscher Zeit meldete DE-CIX, dass man die Stromversorgung wieder habe und alles stabil laufe. Davor gab es in der Nacht wiederholt Probleme, die durch einen Stromausfall verursacht wurde. Was den Stromausfall verursachte, ist bislang nicht geklärt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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39 Kommentare

  1. Jep, gewundert habe ich mich. Und natürlich gleich FritzBox und Repeater durchsucht und nix gefunden 😉

  2. Vodafone Kabel fing bei mir allerdings schon gegen 21 Uhr an zum zu spinnen.

  3. Schon mal was von Notstrom gehört??

    • Ich glaub, ich hab vor Jahren schon mal n Bericht gesehen, da hieß es, dass die teilweise Strom einer Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern benötigen…Ganz einfach wird das also nicht. Obwohl die natürlich was da haben…

    • Hackfleisch says:

      Mit Verlaub, aber ohne Notstromaggregate würde es Tage dauern solch ein System komplett neu zu starten und Fehler zu beheben, die durch plötzlichen Stromausfall an den Systemen entstanden sind. Solch ein riesiges System kann man aber nicht per Notstrom weiterbetrieben. Der stundenweise Ausfall ist das best case scenario.

      Daher gibt’s ja eigentlich auch nicht nur diesen Peeringpunkt und ich würde mich bei meinem Provider bedanken, wenn der, um Geld zu sparen, nicht für redundantes Peering gesorgt hat.

    • Ich/Wir haben mal in einem größeren Hotel eine Notstrom-Versorgung geplant und installiert, zusätzlich zu den vorhandenen USVs im Serverraum…
      Als Überbrückung nur für die interne IT (Server – Buchhaltung – Buchung) und nur für den maximalen Zeitraum von 10 Minuten – die Zeit bis der/die Dieselgenerator(en) für das ganze Haus stabil läuft (normal 3-5 Minuten)…
      Das war schon ein riesiger Aufwand und nicht ganz billig, vom erforderlichen Platz auch mal ganz abgesehen.

  4. Hackfleisch says:

    Hier null Probleme gehabt und nichts gemerkt. Macht sich halt doch bezahlt, dass die Telekom sich kaum an offenem Peering beteiligt und das alles weitgehend selbst organisiert.

  5. Bestimmt was mit Cyber! Angriff! Putin, Merkel, Flüchtlinge! Und kein Notstrom wegen Dieselskandal, danke Spahn!

  6. Es ist schon verwunderlich, dass dies überhaupt noch passiert.

    Szenario bei den mir bekannten Rechenzentren:
    Im Moment des Stromausfalls fängt eine USV dies ab. Gleichzeitig laufen automatisch draußen die (vorgewärmten) Dieselaggregate los, die nach 30 bis 60 Sekunden die Stromversorgung übernehmen und die USV wieder entlasten. Der Diesel ist meist für 2-3 Tage vorrätig, weiterhin hat man Verträge, die eine bevorzugte Nachlieferung beinhalten.

    Ich bezweifel, dass der Stromausfall extern verursacht wurde, da diese Systeme recht zuverlässig sind. Da wird eher intern ein Knotenpunkt in der Stromversorgung durchgekokelt sein, was dann das RZ bzw. Teile davon lahmgelegt hat.

    • …oder einfach eine geplante USV Wartung schief gegangen 😉 – Da nutzt Dir auch dein vorgewärmter, wohlig warmer Diesel nix. Je mehr Redundanz du einbaust, desto komplexer wird es.

    • Also wir haben zwei Typen im Einsatz. Einmal die „Online“ Diesel, bei denen der Generator von einem Elektromotor mit Schwungmasse auf Drehzahl gehalten wird (fällt der Strom aus dreht die Schwungmasse den Generator weiter bis der Diesel da ist), oder eben die „normalen“ allzeit startbereiten Notstromdiesel.
      Die brauchen aber (zumindest bei uns) keine 30 bis 60 Sekunden.
      Typischerweise ist nach spätestens 15s netzsync da und die Sache läuft. Die Rauchwolke aus den Abgasrohren gleicht dabei aber durchaus einer mittelgroßen Explosion 😉

  7. Der arme Elektriker der da den Schraubendreher in das Batterieregal hat fallen lassen =)

  8. Streaming war gestern Abend wegen der vielen Unterbrechungen kaum zu ertragen. Und ich dachte, es läge am Router bzw. WLAN. Per Speedtest der Bundesnetzagentur hatte ich volle 50 Mbps, der Vodafone Speedtest hingegen zeigte wacklige 12 Mbps an.

    Zum Thema Stromausfall: Letztes Jahr gab es im Südosten von Berlin einen mehrstündigen Stromausfall. Der ÖPNV brach zusammen, der Verkehr war flüssiger als mit Ampeln. Aber ansonsten brach das öffentliche Leben zusammen. Alle Läden schlossen, Cafes verkauften nur noch kalte Getränke, Bankautomaten waren aus und das Internet war sofort weg. Mobilfunk lief etwa eine halbe Stunde weiter, dann schaltete sich GSM und LTE ab. Nur noch UMTS lief. Ne weitere halbe Stunde später gab es keinen mobilen Datendienst mehr, man konnte aber noch telefonieren. Ne Stunde später waren die Basisstationen offline. Nichts ging mehr. Kein Festnetz, kein Handy, kein ÖPNV, keine Wirtschaft – nicht. Die Leute liefen durch die Gegend, aber niemand wußte etwas. Füßgänger aus benachbarten Ortsteilen berichteten, dass es überall so aussieht. Der Kontakt zur Welt brach ab, Notrufe konnte niemand absetzen ohne Telefon. Im Autoradio konnte ich noch Nachrichten hören. Aber selbst der Lokalsender rbb ignorierte das Thema. 250.000 Menschen waren über Stunden sich selbst überlassen.

    Wenn man sowas mal miterlebt, kann man eine Ahnung davon bekommen, wie abhängig unsere Gesellschaft vom Strom ist. Einen dreitägigen Stromausfall möchte ich mir nicht vorstellen. Keine Versorgung ohne Lagerhaltung, keine Kühlung, keine Melkmaschinen, keine Polizei (ohnehin sind 0,24 Millionen Polizisten bei 83 Millionen Einwohnern unzureichend), kein Verkehr, Plünderungen, KFZ- und Tankdienstähle – Chaos.

    • Das Problem ist nicht alleine wie abhängig wir vom Strom sind, sondern eher wie abhängig wir uns vom Strom machen.

      Ich hab in meinem Neubau einen Dieselgenerator stehen und Solar auf dem Dach. Ich kann meine Blueray Sammlung schauen wenn alles andere nicht geht. Ich hab im Keller Vorräte mit lange haltbaren Lebensmitteln, die ich dank Strom dann auch kochen kann. Freilich geht auch da irgendwann das Licht aus, aber gute zwei Wochen könnten wir gut und Problemfrei leben.

      Wenn man sein ganzes Leben nur auf technische Geräte stützt… Ja dann is man halt „gearscht“ wenn der Strom ausfällt.

      Das „Problem“ ist eher das niemand damit rechnet das so etwas passiert (dank europäischem Verbundnetz kann es aber blitzschnell dazu kommen) und dementsprechend nicht „vorgesorgt“ hat.

      Mal ehrlich: Wer hat schon Kerzen, Konservendosen und zur Not nen Esbitkocher zuhause? Vermutlich niemand. Gehört meinem Verständnis nach zur Krisen Minimalausstattung. Und ich bin kein Prepper.

      Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat da eine tolle Checkliste.

      https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Checkliste/Checkliste.html

      Kennt nur scheinbar kein Mensch.

      • Kerzen, Kocher, Konserven, Wasser, alles da und reicht bei mir auch immer für mindestens 2 Wochen. Wird auch regelmäßig mal getauscht und verbraucht. Aber mit dem Dieselgenerator kann ich dann nicht mehr mithalten. Bei mir muss es dann halt ohne Strom gehen… 🙁

      • Sehr interessant, danke für die Infos.

      • Diese Hinweise mögen ja alle schön und gut sein. Aber glaubt denn wirklich jemand, dass das dann alles so geregelt abläuft wie sich das die vom Bundesamt vorstellen? Also ich zumindest nicht. Diese Stromausfälle sind für mich kein Zufall und werden wohl in Zukunft öfters vorkommen (als uns liebt ist). Das Problem ist, dass keiner weiß, wann der Strom dann wieder da ist oder ob er überhaupt wieder gehen wird. Das kann für mich auch mal länger als 2 Wochen dauern (bei nem entsprechend großem Ausfall). Und ich sag mal so: wenn uns so ein Stromausfall nicht das „Genick bricht“, dann ist es irgendeine andere Katastrophe (Seuche, Krieg. Wir leben in Zeiten, die für mein Empfinden so unberechenbar und gefährlich sind wie schon lange nicht mehr. Ich denk irgendwie immer, wenns bei uns mal „rappelt“ dann richtig und dann hilft auch die Vorsorge nicht mehr, weil dann Katastrophe „X“ entweder sehr heftig sein wird oder sehr lange andauern wird. Und dann nützt mir halt auch diese ganze Vorsorge nichts. Vielleicht bin ich auch einfach zu pessimistisch, aber das was gerade auf der Welt passiert, stimmt mich auch nicht gerade fröhlich.

        P.S.: Das Wort Verschwörungstheoretiker verbiete ich mir ausdrücklich. Vielen Dank 😉

      • Kann dir in allen Punkten zustimmen. Wer von Euch hat auch einen 1kWh Magnetmotor im Keller stehen oder sogar Tesla Solarziegeldach?

        • Ich hab nen 37kVA Dieselgenerator im Garten (genauer unter dem Garten) der – zumindest laut Datenblatt – bei Volllast ~270L / 24h frisst. Dazu der 2500L Tank, der dank Ausnahmegenehmigung und vorbereitung des Motors auf den Schwefelgehalt auch mit Heizöl befüllt werden darf. Reicht bei Volllast theoretisch 9 Tage.

          Natürlich gibt es Krisensituationen in denen die 9 Tage nur eine Schönrechnung sind. Aber die 9 Tage sind gerechnet für 24h Volllastbetrieb. Eine Krise größeren Ausmaßes kann man absehen und den Strom dann eben „portionieren“. Ne Weile kann man da schon durchhalten. Und zur Not, solange wenigstens ein wenig Diesel da is, kann man den mit Rapsöl strecken 😉

          Das solche Ratgeber wie der vom BBK natürlich im Fall der Fälle nicht 1:1 befolgt werden (können) ist klar, er kann aber ein Leitfaden sein wie man sich im Idealfall verhält und vorbereitet.

          Und wenn der totale Chaosfall eintritt steht im Keller im Tresor das G28…

  9. Also wenn der Stromausfall von außen kam. Sag ich danke Merkel und der Energiewende. Wäre ja nicht das erstemal das irgendwo in Deutschland der Strom ausfällt weil zuwenig da ist. Aber naja wir schafen die AKw`s ab und in Belgien Slowenien Polen bauen se neue uns vor die Nase..

    Echt Klasse unsere Regierung. Strompreise gehen immer höher und immer öfter passiert sowas.

    Nu zu dem was einige hier schon geschrieben haben. Hier in Oldenburg über VF Kabel keine Probleme. Aber wie schon erwähnt wurde. Normal 1. Batterie USV .2 Diesel. Ich habe in einem Krankenhaus mit 2000 Betten gearbeitet. Ich denke das braucht wohl mehr Strom als so ein Rechencentrum. Ich würde aber mal vermuten wie hier auch schon geschrieben wurde, dass da ein Test der NSA daneben gegangen ist. Bei uns im Krankenhaus sind uns mal aus irgendeinem Grund beim starten des Diesels einige Starterbatterien um die Ohren geflogen.

  10. „Ich habe in einem Krankenhaus mit 2000 Betten gearbeitet. Ich denke, das braucht wohl mehr Strom als so ein Rechenzentrum.“

    Da irrst du dich aber gewaltig!

  11. Jap hab ich mitbekommen. War schon krass gestern. Hats mich einfach aus Sea of Thieves rausgeworfen 😀 Musste ich echt nochmal mich neu verbinden und konnt dann wieder in Ruhe vor mich hinschippern 😀
    Zum Glück sind die Wege des Internets unergründlich 😉

  12. Heisenberg says:

    Stromausfall oder doch nur der Codename dafür dass neue Hardware zum Abschnorcheln eingebaut wurde? 🙂

  13. Erst wenn Infrastruktur ausfällt, lernt man sie zu schätzen. Von daher von Zeit zu Zeit gar nicht so verkehrt? 😀

  14. Ich lese gerade „Black Out“ das Buch und bekomme bei solchen Nachrichten immer Panik mittlerweile 😀

  15. Wer was dagegen tun will, unterstützt eure regionale Freifunk Community und baut so ein alternatives Netz auf was unabhängig funktioniert und die darin betriebenen Dienste können dann als Fallback genutzt werden.

    • Betreibe auch einen Freifunk-Knoten, das Meshing funktioniert aber mehr schlecht als recht und ich glaube das Freifunk-Netz würde bei einem größeren Ausfall von vielen Internetzugängen ganz schnell zusammenbrechen.

  16. Am Tag X bricht der ganze Schrott über Tage und Wochen zusammen.Da geht dann nichts mehr in unserem „Super“-Deutschland. Wir setzen ja andere Prioritäten wie: Wieviel Wirtschaftsflüchtlinge passen in Deutschland rein und wieviel Kohle können wir dem Deutschen Malocher noch durch Steuern u. Abgaben aus der Tasche ziehen? In Deutschland ist man aber für gar nichts vorbereitet. Muss man so schon mal laut sagen bei Gelegenheit. Traut sich ja sonst keiner den Mund aufzumachen.

    • Oh ja, hast im Internet anonym den Mund aufgemacht. Mein Held!

    • Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Da hat jemand keine Ahnung von Zuständigkeiten und Abläufen in einem Gesellschaftssystem. Aber einfach mal wieder gegen Flüchtlinge hetzen, ich muss mich übergeben..
      „Laut sagen“, „Traut sich ja keiner“, merkste überhaupt noch was? hfd.

  17. Das Buch „Schwarzfall“ behandelt das Thema auch. Aber ich habe gestern Abend in Ruhe meinen Film über Amazon prime video schauen können, hab nix gemerkt. In der Nacht davor schien es aber einmal Probleme gegeben zu haben, jedenfalls hatte die Fritzbox mir eine Mail geschickt mit Netzwerkänderungen.
    Vodafone Kabel, Hamburg.

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