Spotify: Apples neue Regeln sind Erpressung

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Es wird keinen unserer aktiven Leser wundern, dass Apple momentan Kritik von vielen Seiten bekommt. Das Unternehmen muss Zugeständnisse im Rahmen des Digital Market Acts machen – und das macht man auch. Allerdings ist es für Anbieter, die Dritt-Apps-Stores realisieren, App-Bezahlungen an Apple vorbei realisieren und Apps in Dritt-Stores einstellen wollen, maximal unbequem und mit Hürden verbunden. Wer hätte das gedacht? War sicher vielen klar, dass da nichts einfach wird, da Apple sich nicht gern in sein System hereinreden lässt.

Auch Daniel Ek von Spotify hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Er wirft dem Unternehmen Erpressung vor und spielt damit auf die Gebühren der „Core Technology Fee“ an. Entwickler müssen im Rahmen dieser 50 Cent für jede erste App-Installation (Updates zählen nicht) pro Jahr an Apple zahlen, sobald die Schwelle von 1 Million Installationen überschritten ist.

Daniel Ek, CEO von Spotify, beschreibt in einem Blogbeitrag und auf X seine Probleme mit den Ankündigungen von Apple. Er ist er davon überzeugt, dass die Kombination aus der neuen Gebühr von 50 Cent und der mangelnden Flexibilität bei In-App-Zahlungen im App Store dies für die meisten Entwickler zu einem schlechten Geschäft macht.

Im Wesentlichen macht Apple die Ziele des DMA, den Verbrauchern mehr Auswahl und mehr Kontrolle zu bieten, nutzlos, so Ek weiter. Auch Epics Tim Sweeney wetterte schon gegen Apple, er will allerdings dennoch Fortnite auf iOS zurückbringen.

Behauptung: Zahlreiche Firmen haben bereits Apples neue Regeln unter die Lupe genommen und werden bald bei der EU vorstellig, um erneut Beschwerde gegen unlautere Geschäftspraktiken einzulegen. Oder seid ihr anderer Meinung?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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90 Kommentare

  1. Jeder regt sich über Apple und Co auf.
    Aber was ist denn mit den Druckerherstellern oder auch manchen verdongelten Autoersatzteilen?

  2. Grundsätzlich finde ich die Idee des DMA gut: Alternative Stores & Browser Engines, mehr Interoperabilität.

    Ob es für ein Großteil der Nutzer von Relevanz ist, sei dahingestellt. Auf Android nutze ich die Möglichkeit für alternative Quellen, kenne aber keinen Normalo-User der das auch tut.

    Dämlich finde ich, dass wohl iPadOS außen vor ist. Gerade hier wären doch Fortnite oder alternative Browser Engines interessant.

  3. Für alle, die das jetzt nicht verstehen und von Rumgeheule reden. Wenn Apple damit durchkommt, wird Google/Samsung und Microsoft irgendwann nachziehen und für (fremd)installierte Software mit abkassieren.

    • Du meinst wir sollen Windows bald wieder richtig cracken, anstatt einfach nur ein 2€ Key zu benutzen?
      Wenn Microsoft so eine Vorgabe macht, dann ist das natürlich auch kein Problem! 😀

    • Tun sie das nicht? Oder hatte ich da was verschlafen?

  4. Hat denn irgendwer nicht damit gerechnet, das Apple ihr Geschäftsmodell bis zum Letzten verteidigen und alle Lücken und Möglichkeiten, die sich bieten, ausnutzen würde? Ich nicht…
    Das ist halt die Krux mit Regulierungen… entweder sie sind zu allgemein und wirkungslos oder sie greifen zu stark ein und schnüren den freien Markt ab. Darin den Mittelweg zu finden ist eine Kunst die Regierungen selten beherrschen. Besonders im ersten Anlauf.

  5. Hier Apple, Windows, FreeBSD und PSX, Xbox Fanboy – Reihenfolge zufällig. Ich sage es mal so, dass gerade Spotify sich hier derart hervortut und sich absolut asozial gegenüber den Künstlern verhält … also man kehrt erst einmal vor der eigenen Haustüre.

    Und ansonsten, die Browser-Engines nehme ich mit, der Rest ist mir wumpe. Wird aber wir erwartet eher Frankensteins Monster werden.

  6. Ach Gott, der Ek, die alte Heulsuse schon wieder. Wenn er sich ausgeheult hat, könnte er vielleicht mal den Finger aus dem A**** nehmen und sich um die Integration von Homepod kümmern. Würde mich als zahlenden Kunden deutlich mehr interessieren als sein ständiges mimimi in den Medien.

  7. Spotify beschwer sich über Geschäftsmodelle. Genau mein Humor.

  8. Immer wieder die gleichen verdächtigen, die am jammern sind.
    Aber jetzt mal ehrlich, welcher Kaufmann verschenkt seine Artikel, wenn diese über 1 Mill. mal über die Ladentheke gehen? Da stimmt doch irgend etwas beim Businessplan nicht. So ein Hype kommt ja nicht unangekündigt und es gibt die Möglichkeiten gegenzusteuern. Mir fällt da sponatn Evernote ein, die das kostenlose Abo so unatraktiv gemacht haben, dass dies fast keiner mehr sinnvoll nutzen kann.

  9. Die sog. core-Abgabe ist völlig OK: alle App-Entwickler und Anbieter nutzen das geistige Eigentum von Apple und die vorarbeit die Apple in Entwicklung und fortentwicklung seines Betriebssystems und der Schnittstellen für die Apps von Drittanbitern gesteckt hat. Dafür hat Apple ein Anrecht auf Vergütung. Wie man das nun nennt – core-Abgabe oder wie auch immer – ist irrelevant. Ebenfalls die Gebühren für die Stores von Drittanbietern: auch die Telekom dürfte im media-markt Miete für ihre dort aufgestellten Verkaufsflächen zahlen. Wer auf dem städtischen Wochenmarkt einen Stand eröffnen will braucht eine Erlaubnis der Gebietskörperschaft und muß marktgebühren zahlen. Mich wundert immer wieder wie ignorant die Verfechter einer „Apple muß Dritten alles erlauben“ Ideologie gegenüber den Regeln im nicht-digitalen Leben sind: Wem die Fläche gehört darf Nutzungsgebühren erheben. Er darf bestimmen, wie ein Marktstand auszusehen hat und wie er sich im Verhältnis zu anderen marktständen zu gerieren hat. Wenn ich ein haus baue lasse ich andere leute – es sei denn Familie – ja auch nicht kostenfrei wohnen und ich bestimme auch eine Hausordnung. Und wenn jetzt wer mit „Marktbeherrschend“ kommt: wer hat denn Apple oder jedem anderen Unternehmen, dem dieses Label aufgedrückt wird, diese Position verschafft? Der Staat? Die EU? Hat die EU Apple gefördert? Wieviel Kunden ein Unternehmen hat hat es sich selber erarbeitet. Das heißt auch alle Leute die da mitarbeiten – die sogenannte „Marktmacht“ des Unternehmens ist Teil ihrer Arbeitsleistung. Und da kommen jetzt Leute von außerhalb und wollen im Grunde eine Teilenteignung im Namen des „Wettbewerbs“? Damit wird ja ein teil der Arbeitsleistung des Unternehmens und leztlich jedes einzelnen Mitarbeiters entwertet oder enteignet. Und das gilt nicht nur für Apple , ich bin kein Fanboy von Apple aber jemand der nicht einsieht warum hier das ergebnis von Fleiß und vielleicht auch ein bißchen Glück eines Unternehmens durch selbsternannte „Wächter“ dann zunichte gemacht werden soll und so etwas positives wie Erfolg durch kluges Handeln dann bestraft wird.

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