Sozialverband VdK fordert günstigere Monatstickets
Der Sozialverband VdK empfindet das geplante 49-Euro-Monatsticket mit bundesweiter Gültigkeit nicht als ausreichend. Stattdessen sollte es ein Sozialticket zum Preis von maximal 29 Euro geben, wie Tagesschau die Sprecher des Verbands aufgreift. Dieses Ticket sollte dann gezielt nur einkommensschwachen Haushalten zur Verfügung stehen, für die auch das 49-Euro-Ticket zu kostenintensiv sei.
Ebenfalls fordert der VdK, dass es bis 2026 im ÖPNV eine Barrierefreiheit geben sollte. Dies sei zwar bereits das Ziel der Bundesregierung, aber Ziele setzen kann man sich bekanntermaßen frei, ob diese dann auch erreicht werden, ist eine andere Frage. Deswegen müssten Bund und Länder sich bei neuen Ausbau- und Modernisierungspakten auch konkret dazu bekennen. Aktuell sieht es aber so aus, dass nicht einmal der genaue Zeitpunkt für die Einführung des 49-Euro-Tickets feststeht.
So bezweifeln viele Experten, dass die Einführung im Januar 2023 realistisch wäre. Eher könnte es laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der 1. März des nächsten Jahres sein.
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Selbst wenn die Tickets gratis abgegeben würden. Es würde sich immer jemand finden dem das nicht genug ist.
Tja, wenn der VDV schon den Termin für die Einführung des 49€-Tickets auf den 1. März 2023 festsetzt, dann wird das auch nicht früher kommen. So wie die Strom- und Gaspreisbremse. Den Zeitpunkt dafür bestimmen die Unternehmen. Ein Fehler, den man der Regierung bzw. dem Gesetzgeber vorwerfen kann. Man hätte einen verbindlichen Termin per Gesetz festlegen sollen und direkt eine Liste von möglichen Sanktionen erstellen müssen.
Man sollte auch die nächsten Generation mit ins Boot holen, also Kindern und Jugendlichen das 49€-Ticket deutlich billiger anbieten. Sonst wächst die nächste Generation von Autofahrern heran und wir werden das Verkehrsproblem nie los.
@Harry
Hör doch auf von einem Verkehrsproblem zu schreiben und den Autofahrenden dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben. Mehr Individualverkehr ist ein Zeichen von Fortschritt und das ist gut so. Man muss eben auch die Infrastruktur diesem Fortschritt anpassen. Dann hat man kein Problem. Genau das wird sich nämlich zeigen, wenn nach der Einführung des 49€-Tickets die Infrastruktur weiterhin vernachlässigt wird. Das günstigste Ticket bringt nämlich nix, wenn der Bus oder die Bahn nicht fährt, wenn man sie braucht.
„Mehr Individualverkehr ist ein Zeichen von Fortschritt… “
Das hätte ich gern erklärt, denn ich verstehe deine Auffassung, was überhaupt Fortschritt ist, scheinbar überhaupt nicht.
Danke, war auch mein erster Gedanke. Hätte ich auch gern erklärt!?
Eine Antwort findet man hier –>https://de.wikipedia.org/wiki/Fortschritt
Aus dem Artikel:
„… grundlegende Verbesserungen durch bedeutende Veränderungen bestehender Zustände oder Abläufe in menschlichen Gesellschaften.“
Oh, diese grundlegende Verbesserung sehe ich mit „Mehr Individualverkehr“ nicht. Ich gehe da noch mit, dass das Automobil einen grundsätzlichen Fortschritt in der Mobilität, Wirtschaftlichkeit, Technologie (und eventuell noch mehr) gebracht hat … vor allem im 20. Jahrhundert. Aber heutzutage? Und einfach nur „mehr ist besser“?
Im Vergleich zum ÖPNV haben das Automobil und der Individualverkehr einen größeren Anteil am Fortschritt. Beim ÖPNV geht es ja nicht mal um „mehr“ es geht nur noch um „billiger“ oder am allerbesten für lau. Würde man die Infrastruktur für den Individualverkehr bedarfsgemäß ausbauen käme der ÖPNV noch weiter ins Hintertreffen, was den Fortschritt betrifft. ÖPNV ist teuer, unkomfortabel und mit der bestehenden Systematik nicht bedarfsgerecht.
(Nahezu) niemand fährt Auto weil er so gerne Auto fährt, sondern schlicht und ergreifend weil es das sinnvollste Fortbewegungsmittel für die eigene Situation ist.
Und daran wird und kann sich abseits von Großstädten auf absehbare Zeit auch nichts signifikant ändern.
„(Nahezu) niemand fährt Auto weil er so gerne Auto fährt“ … Allein schon, dass sich in Großstädten viele Menschen lieber 30 Minuten im eigenen Auto in den Stau stellen, statt 30 Minuten mit dem ÖPNV zu fahren, zeigt doch, dass es eben nicht so ist.
Aja und woher weißt du, dass jeder der Autofahrer seine Strecke in der gleichen Zeit mit dem ÖPNV zurücklegen kann? Wenn das nämlich der Fall wär würden sicherlich viele der Autofahrer darauf verzichten im Stau zu stehen. Jedoch ist es eher so, dass der ÖPNV aufgrund von Umstiegen statt 30min 1h braucht. Da wird im Stau stehen schon fast attraktiv.
Ich persönlich nehme einen 3 mal längeren Weg mit ÖPNV in Kauf. Im Auto hocken, Stau, nerv. Totaler Schwachsinn. Da sitze ich lieber im Zug, lese Zeitung, Magazine, ein Buch oder meine Fortbildungs-Skripte. Zudem habe ich noch Bewegung, weil ich zum Bahnhof mit dem Fahrrad fahre und von der Straßenbahnhaltestelle zum Büro laufen muss.
Mache ich persönlich ebenfalls so. Ich wollte nur @Ole Wles in seiner Naivität kritisieren, dass sich eine 30min Autofahrt problemlos durch eine 30min ÖPNV Fahrt ersetzen lässt.
Fahr mal zu den üblichen Pendler-Zeiten (also gerade mitten in der Nacht) durch die Innenstadt einer deutschen Großstadt (oder nur daran vorbei). Stau ist da Normalität, aus mindestens 4 Großstädten kenne ich selbst, dass ich mit dem ÖPNV meist schneller am Ziel war, als mit dem Auto. (Teilweise war ich selbst mit dem Fahrrad schneller durch die Stadt gekommen, als mit dem Auto.) Natürlich passt das nicht in jedem Fall und bspw. von der Peripherie ins Umland zu fahren ist war meist umständlicher bzw. hat deutlich länger gedauert.
Was ich eigentlich damit sagen wollte: Nicht in jedem Fall wird das passen, aber nicht selten haben Autofahrer innerhalb von Städten ein gutes ÖPNV-Alternativangebot zur Verfügung stehen. Sie nutzen es aber aus Bequemlichkeit, aus fadenscheinigen Gründen („buhuuhhhh, ich müsste umsteigen“, „ich will aber nicht an der Haltstelle drei Minuten waren“, „ich lauf doch keine 20m, wenn ich direkt vorm Haus parken kann“ …) oder aus schlichter Ablehnung des ÖPNV (weil sie vor 50 Jahren mal eine schlechte Erfahrung mit dem Bus gemacht haben) nicht.
Dieses „es ist quasi alternativlos, mit dem Auto zu fahren“ gilt viel viel seltener als man als Autofahrer zugeben möchte.
Schüler, Studenten, Hartz4ler, unter 18 Jährige und Rentner sollten es für 29€ bekommen.
Studenten bezahlen derzeit glaube ich sowieso nur ca. 120€ im Semester, da könnte man es mit dem 29€ machen, womit der Student die Wahl hat, ob er ein Ticket überhaupt braucht und wenn, dann zahlt er zwar mehr, ist aber flexibler (monatlich kündbar) und hat einen ordentlichen Mehrwert (deutschlandweit nutzbar).
Nimm Leute ne Stufe unter H4 (Grundsicherung und Co) auch noch mit und ich unterstreiche das.
Fand 49 € eh schon schräg wenn der H4-Satz für Fahrtkarten und Co grade mal 40,27 € ist.
Semsterticket gilt nur dort, wo auch die Hochschule das veranlasst hat. Gibt auch viele Unis/FHs bei denen es kein Semesterticket gibt. In MV gibt es hier z.b. kein Semesterticket. Greifswald, Schwerin, Stralsund und Wismar.
München als Student 69,40€ Solidarbeitrag (= du darfst in der Nacht und am Wochenende fahren) + 209,30€ (du darfst tagsüberfahren) = 278,70€ für ein Semester. Also leider doch relativ teuer, insbesondere da es auf den MVV beschränkt ist (und nicht wie in anderen Bundesländern teils auf das gesamte Bundesland oder mehrere spannende Städte). Daher ja, 29€ wäre ziemlich cool.
Die 120€ sind so pauschal völlig falsch. Das Semesterticket in München zB ist mit fast 280€ für 6 Monate nur geringfügig günstiger als das 49€ Ticket.
Im Hartz4-Satz sind derzeit 40,27 € für Verkehr/Mobilität vorgesehen. Mit der geplanten Anhebung zum 01. Januar 2023 ist man von den 49 Euro nicht mehr weit weg. Passt also.
Sehe da auch keine Probleme, zumal mit dem Ticket ja alle Kosten für Mobilität, zumindest für Stadtbewohner, abgedeckt sind.
Klar sind 45 Euro nicht weit von 49 entfernt. Sowas kannst du aber eben auch nur schreiben, wenn dir genügend übrig bleibt, um mal hier oder dort mehr zu bezahlen, als dafür vorgesehen war.