Sony & Co: doppelt kassiert hält besser
Gestern Abend war ich, nachdem ich mir den aktuellen Harry Potter in 3D in Bremen anschaute, bei einem Bekannten. Paar Bier und ne gepflegte Runde Fifa 2011. Danach gab es dann auch noch eine Klatsche bei NHL 2011 für mich. Gespielt wurde auf Sonys PlayStation 3 – beide Titel sind von EA. Titel, die man online spielen kann. Titel, die einen Online-Pass von EA benötigen, der Online-Funktionen für den Käufer aktiviert.
Voraussichtlich am 06.09 wird Sony mit Veröffentlichung des Spiels Resistance 3 den so genannten Online Pass (PSN) einführen. Ein einmaliger Code, der benutzt werden muss, wenn man das Spiel online spielen möchte. Wird das Spiel weiter verkauft, so kann der Käufer diesen Code nicht nutzen, da er nur für den Käufer und Aktivator gültig ist. Nach EA, THQ nun also auch Sony direkt.
Würde ich mir besagtes Spiel kaufen und online spielen – und dieses danach an einen von euch verscheuern, dann müsste der Käufer des gebrauchten Spiels noch einmal separat einen Code anfordern – nein, natürlich nicht kostenlos (was er kosten soll, hat Sony bislang nicht verlauten lassen).
Mein Frage zum Ende der Woche an die Spieler unter euch lautet: was haltet ihr von dieser Methodik, den Käufer eines Gebraucht-Spiels ein zweites Mal abzukassieren, wenn dieser online spielen will? Zahlt er nicht für die Dienstleistung ein zweites Mal, für die der Erstkäufer nicht bereits viel Geld zahlte? Ich selber kann dazu übrigens nicht soviel sagen, da ich bisher keine Spiele kaufte oder weiter verkaufte, die einen solchen Modus haben. Weiterführend: PlayStation News & IGN
Völlig ok. Die Entwicklung von Spielen kostet viel Geld. Server für Multiplayer kosten Geld. Wenn das Spiel aber nur 1x verkauft wird, kann EA oder Sony eben nicht ewig davon die laufenden Kosten decken. So eine Premium-Gebühr ist daher akzeptabel. Schließlich spart der Käufer reichlich beim Gebrauchtkauf.
@Volker
Wenn jemand das Spiel kauft und selbst weiter verwendet, entstehen keine weiteren Kosten (es sei denn, es handelt sich um ein MMOPRG, das davon lebt). Das wird Sony so kalkuliert haben, alles andere wäre unseriös.
Wenn der Käufer das Spiel nun nicht mehr nutzt, das Spiel und den Online-Zugang weitergibt, ist bereits für alles gezahlt worden. Es nutzt nur jemand anderes.
Daher gibt es überhaupt gar keinen Grund (außer der Gier), der zusätzliche Kosten rechtfertigen könnte.
Es geht Konzernen wie Sony lediglich darum mehr Einnahmen zu generieren, ihre eigenen Interessen – und nicht die der Kunden – zu wahren und ein Geschäftsmodell zu etablieren, das regelmäßig Geld in die Kassen spült. Ekelhaft!
Es gibt natürlich einen Grund, noch mal für den Online-Zugang Geld zu verlangen. Denn wir wollen alle mördermäßig geile Spiele die mördermäßig teuer in der Entwicklung sind. Wenn das nur in den ersten 6 Monaten verkauft wird und von da an nur noch das Ding über den Gebrauchtspiele-Markt zirkuliert, gibt es keine weiteren Einnahmen für den Publisher um die Online-Kosten zu finanzieren. Dauernd hoher Traffic, aber Kohle nur in den ersten 6 Monaten.
Es ist nur logisch dass man das Geld auf diese Weise wieder reinholen muss. Schließlich zahlst du gebraucht ja fast nix mehr für das Spiel, da machen es die 10 Euro auch nicht fett.
Aber klar, es ist nur die reine Geldgier eines kapitalistisch ausgerichteten Unternehmens die wir hier bejammern. Reine marktwirtschaftliche Gründe kann diese Entscheidung ja gar nicht haben.
Hinterher aber meckern, wenn die Online-Server abgeschaltet werden oder Entwicklerstudios die Arbeit einstellen müssen, weil die Kosten sich nicht decken.
@Volker
Du scheinst mein voriges posting nicht verstanden zu haben.
Daher noch einmal deutlich:
Für die Nutzung hat der ursprüngliche Erwerber bereits bezahlt. Wenn er es behält, verdient Sony auch nichts weiter mehr. Über den möglichen Weiterverkauf und mögliche weitere Einnahmen können Wahrsager spekulieren, in seriösen Berechnunngen zur Kostendeckung hat das nichts zu suchen.
Es gibt online-Spiele, die sich über monatliche Gebühren finanzieren. Um ein solches handelt es hier nicht, also bitte verwechsle hier nicht zwei verschiedene Bezahlmodelle.
Und wenn du dich mal ein wenig umschaust, wirst du feststellen, dass es genügend Unternehmen gibt (z.B. NCSoft), die für den Unterhalt ihrer Server nicht extra Geld verlangen, denn sie wissen, dass Kundenbindung wichtiger ist, als für ein paar Kröten die Nutzer zu verärgern. Und das gelingt sogar bei Spielen, die nur online zu spielen sind (Guild Wars etc.).
Und schließlich: Willst du demnächst auch an den Hersteller deiner sonstigen Dinge, die du verkaufst, noch einmal einen Obulus abdrücken? Sagen wir 10% an den Hersteller deines Autos?
Naja, aber Schafe sind wohl doch nur zum Scheren da …
Wer ist Volker?
Dem Hersteller meines Autos entstehen keine Kosten, während ich es nutze.
Und zum Bezahlmodell: richtig! Ich zahle nicht monatlich 10 Euro, sondern nur einmal. Also WHO CARES?
Sorry, ich meinte natürlich Thomas.
Der Hersteller deines Autos hält Ersatzteile und eine umfangreiche Infrastruktur aufrecht – gerade wie Server, nur viel teurer. Die bezahle ich mit, wenn ich ein Auto kaufe. Und so ist das auch bei Sony und damit abgegolten. Es sei denn, das Modell ist ein anderes. Das nennt sich dann Leasing. Aber das Programm ist nicht geleast und ich habe dennoch nur ein eingeschränktes (am besten noch mit DRM) Nutzungsrecht.