So will Google 80 Prozent des Office-Marktes von Microsoft holen
Google bietet seit 10 Jahren Google Apps für Unternehmen an, damals eine Kriegserklärung an Microsoft Office. In Unternehmen sind Office-Produkte nicht wegzudenken, Google möchte allerdings, dass weniger Menschen auf Dienste von Microsoft zurückgreifen und sich mehr Google zuwenden. Der Plan dafür sieht sehr einfach aus, könnte aber durchaus erfolgreich sein, das zeigen auch die Zahlen, die Google Apps vorweisen kann. Anstatt zu versuchen, die Unternehmen zu einem Wechsel zu bewegen, sollen diese Google Apps zusätzlich einsetzen, zu diesem Teil des Plans gibt es gleich noch mehr.
Amit Singh klärte Business Insider über die Office-Pläne auf. Diese schienen sehr durchdacht und sind auch logisch nachvollziehbar. Zuerst braucht man ein Produkt, das 85 bis 90 Prozent der Funktionalität von Microsoft Office enthält und schmückt dieses noch mit zusätzlichen Features, die Microsoft Office in dieser Form nicht bietet. Singh nennt in diesem Zusammenhang die gemeinsame Arbeit an Dokumenten, die mit Google wesentlich besser gelöst sei als in den Office-Apps von Microsoft.
Das Weniger an Funktionalität soll nicht schaden, da nur Features eingespart werden, die von den wenigsten Mitarbeitern in einem Unternehmen benötigt werden, wie zum Beispiel das mächtige Excel, an dessen Funktionalität das Google-Pendant nicht herankommt. Nur für 10 Prozent der Mitarbeiter sollen diese Features überhaupt von Interesse sein, wie von Softwatch erhobene Nutzungsstatistiken belegen. Die meisten Nutzer würden nicht einmal Dokumente selbst erstellen, sondern nur geteilte Dokumente bearbeiten.
Wichtig ist auch eine Kompatibilität mit Office-Dokumenten. Google ermöglicht das Öffnen und Bearbeiten von Office-Dokumenten in ihrem nativen Dateiformat direkt aus Google Drive for Work heraus. Nutzer müssen keine zusätzlichen Apps installieren, der Editor passt sich entsprechend des Dateiformats an. Nach der Bearbeitung werden die Dateien wieder im office-Format gespeichert, sodass sie von jedermann genutzt werden können, egal welche Office-Programme zum Einsatz kommen.
Google Apps als Zusatz zu Microsoft Office, anstatt die Unternehmen zu überreden, Microsoft den Rücken zu kehren und auf Google zu setzen. Das ist durchaus ein mutiger Plan, der aber schneller aufgehen kann als man vielleicht meint. Singh ist der Meinung, dass Unternehmen schnell erkennen werden, wie Google Apps in Unternehmen eingesetzt wird und langfristig dann auch auf die Erneuerung der Microsoft office-Lizenzen verzichten. Zwar ist Google Apps for Work teilweise teurer als die Office 365-Angebote von Microsoft, aber wesentlich billiger als eine Ausstattung eines Unternehmens mit „normalen“ Office-Lizenzen. Die Zeit soll es also automatisch für Google richten.
Der nächste Schritt des Plans ist es, die Nutzer zu Power-Usern zu machen. Hier bietet Google nicht nur stetige Produktverbesserungen, um die Nutzer bei Laune zu halten, sondern auch ein Google Apps Lernzentrum, das die Nutzung der einzelnen Produkte gut erklärt. Dies soll dieses Jahr auch noch weiter ausgebaut werden, sodass sich Nutzer gegenseitig helfen können, wenn sie Probleme mit einem Produkt haben.
Ein weiterer Schritt ist die Nutzer mit anderen Produkten als Google Apps in das Google-Universum zu locken. Google sieht sich hier gut mit seinem Portfolio an Enterprise-Angeboten aufgestellt, die letztendlich dann wieder in einer bezahlten Nutzung von Google Apps enden.
Google will Unternehmen zudem zeigen, wie sie Cloud-Produkte für ihre mobilen Mitarbeiter einsetzen können. Die Arbeitswelt ändert sich, der klassische Desktop wird von Smartphones und Laptops abgelöst, alle Daten sollen immer und überall verfügbar sein. Speziell angepasste Apps werden hier zum Einsatz kommen, um diesen Wandel vollziehen zu können. Microsoft schlägt hier in die gleiche Kerbe, „Mobile First, Cloud First“ ist der von Satya Nadella skandierte Leitspruch im neuen Microsoft-Zeitalter.
Google hat also Großes vor, auch wenn man nicht unbedingt aggressiv versucht, Anteile im Enterprise-Markt zu gewinnen. Ein langer Atem und genügend Fortschritte in den eigenen Produkten könnten hier durchaus zum Erfolg führen. Und die am Anfang erwähnten positiven Zahlen zu Google Apps? Bitteschön:
– mehr als 5 Millionen Unternehmen setzen Google Apps ein
– mehr als 600 Unternehmen haben mehr als 10.000 Google Apps-Nutzer
– 50 Prozent der zahlenden Apps for Work-Nutzer sitzen außerhalb der USA
– 240 Millionen Menschen nutzen das Cloudspeicher-Angebot Google Drive und Drive for Work
– Drive for Work verzeichnet wöchentlich mehr als 1.800 Neuanmeldungen
– mehr als 40 Millionen Nutzer gibt es bei Google Apps for Education
Ich mach das schon seit Jahren so.
Dabei profitiere ich privat noch von der kostenlosen Google Apps Lösung von damals.
In Unternehmen empfehle ich ebenfalls Google.
Wurde bei diesem Artikel einfach nur eine Google Pressemitteilung abgeschrieben?
Der Artikel erscheint mir so einseitig, dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ob Google bei diesem nennen wir es mal „ehrgeizigem“ Plan eine echte Chance hat. Wie sehen die vergleichbaren Zahlen von Microsoft aus? Was ist Googles Ansatz von Datenschutzbedenken in Deutschland?
So viele Punkte….
Ich persönlich denke, dass Google ein sehr gutes Produkt früh im Markt hatte, aber keine Kunden damit gewinnen konnte. Mittlerweile sind die Onlinedienste von Microsoft ebenbürtig und ich sehe keinen Vorteil mehr auf Google Seite.
Für jeden DEPP gibt’s eine App. So einfach ist das. Und nein, ich werde nie Apps benutzen. ich liebe MS Office einfach zu sehr, als dass ich dafür eine dämliche weitere App brauche. Sollen doch die Deppen sich mit den Apps rumschlagen. Bei mir soll alles auch weiterhin OHNE INTERNET lauffähig sein. Viel Spaß dann wenn Google Plus/Google-Server mal wieder down sind. Youtube ist in letzter Zeit ja auch so schnell, das beweisen die tausenden Fehlermeldungen und „netten Nachrichten“ auf der Allestörungen.de (Youtube)-Seite.
@kramkr: Hättest Du den Artikel gelesen, wäre Dir aufgefallen, dass Deine Frage überflüssig ist. Auch geht es hier nicht um einen Vergleich mit Microsoft Office, sondern was Google auf welche Weise anstellen will.
@Sascha ich hab den Artikel gelesen jetzt zum 2ten mal, aus sorge das ich etwas übersehen hätte.
Was ist den bitte anders als in 2014? Im Prinzip ist all das was in dem Artikel beschrieben wird auch schon für das letzte Jahr gültig.
Naja Google ist mMn einfach schneller in vielen Dingen. Microsoft braucht einfach für viele Änderungen einfach zu lange. Google schlägt auch hier wieder den richtigen Weg ein (auf Unternehmersicht gesehen). Ich selbst halte von den Apps nicht soviel, aber es gibt sicher genug Leute die sehr gerne damit arbeiten!
Interessant wäre mal die Frage ob und inwiefern sich Goolg in Richtung privater Server bewegt, d.h. ein bißchen ihrer Macht abgibt und es den Kunden ermöglicht die Software auch ohne Google-Server laufen lassen zu können. Oder sind die meisten Unternehmen wirklich so unvorsichtig und schauen zuerst auf Kohle und ein bißchen Plus an Komfort, statt sich über die Sicherheit ihrer Daten Gedanken zu machen? Der Cloud gehört wohl leider die Zukunft, da man relativ einfach von verschiedenen portablen Geräten darauf zugreifen kann und einfach mit mehreren Leuten gleichzeitig an einem Dokument arbeiten kann. Der Gedanke Firmendaten aber vollständig über fremde Server laufen zu lassen und damit von einer anderen Firma abhängig zu sein, da läufts mir immer noch kalt den Rücken runter.
Der Herr heißt Amit Singhal nicht Amit Singh
Sorry…mein Fehler…die gibts da ja beide 🙂 verwirrend…
Google sollte mal in Betracht ziehen, dass die schönen Excel-Tabellen von den 1% Nutzern erstellt wurden, damit die anderen 99% produktiv arbeiten können. Dann möchte ich die Unternehmen sehen, wo sämtliches Dokumentenmanagement nur noch über Internet läuft – wenn schon die internen Netzwerke häufig klemmen. So arbeitet nicht mal G selber.
Wie immer eine journalistische Glanzleistung von Sascha. Nichts hinterfragt und wer wirklich mal prof. Apps mit Office verglichen hat wird erkennen, das dort Meilen dazwischen liegen.
@surf: Darum geht es in dem Artikel nicht, aber wem erzähl ich das. Weißt Du vermutlich eh besser.
@kramkr: Deine Einstiegsfrage ist überflüssig und disqualifiziert Deinen Kommentar für eine Diskussion. Ich hoffe, das ist verständlich.
@DancingBallmer: Sicher wird dies künftig noch zu Problemen führen, das was wir heute als Cloud bezeichnen ist ja immer noch ein Kindergarten. Da momentan aber alle Anbieter in die gleiche Richtung gehen, wird es sicher erst wieder den ein oder anderen Skandal geben, bevor sich über so etwas Gedanken gemacht wird.
Eins verstehe ich noch nicht so ganz:
wenn Google Apps zunächst zusätzlich zu MS Office verwendet werden sollen – warum soll ich sie dann überhaupt verwenden? Dann habe ich ja Zugriff auf Office… Warum soll ich mich also an ein neues Programm / neue App gewöhnen, wenn ich einfach das gewohnte Office weiterverwenden kann?
Selbst wenn die Apps (nach einiger Gewöhnung) einfacher zu bedienen sein sollen – dem steht schon die Trägheit der großen Masse der Anwender gegenüber, sich an etwas anderes gewöhnen zu wollen. Dazu sind viele wahrscheinlich zu sehr in ihrer gewohnten Umgebung („wir haben das immer so gemacht“) gefangen… Das wäre ja so, als wenn MS mit einem mobilen OS versuchen würde, Nutzer von Android wegzulocken…. 😉
Und dann wäre da wohl noch die Sache mit der Cloud….
Auch mir kommt der Artikel reichlich einseitig vor, auch wenn es nur eine Meldung sein soll, wirkt es eher wie eine fette Produktplatzierung von Google. Z.B. sehe ich „die gemeinsame Arbeit an Dokumenten, die mit Google wesentlich besser gelöst sei als in den Office-Apps von Microsoft.“ nicht so. Just saying.
@Paul: Ich habe auch noch einen alten Google Apps Account, aber wirklich Vorzüge sehe ich für die private Nutzung nicht. Was übersehe ich dabei?
als seriöse Firma, darf man schon nur der Sicherheit wegen nicht auf Google Apps setzten… da wird ein riesen Geschrei gemacht wegen der Outlook App von MS, aber im gleichen Atemzug arbeitet man mit Google Apps oder was?
Oh man! Wenn ich lese, dass bereits 5 Millionen Unternehmen Google für Office-Angelegenheiten einsetzen, kann ich nur den Kopf schütteln. Unternehmensdaten haben nichts im Internet und schon überhaupt nichts bei Datenkraken verloren.
Wann lernen es die Unternehmen endlich mal!
Wenn ich mitbekomme, dass ein Unternehmen meine Daten an Dritte übergibt ohne mein Einverständnis dafür eingeholt zu haben, gibt es erst einmal eine Anzeige. Und die Office APPs von Google fallen schon darunter! Und Unternehmen, die darüber Informieren, dass sie Daten mit Google verarbeiten, mache ich einen großen Bogen. Mir schaudert es bei den Gedanken.
Lieber Unternehmen, Kunden- und Unternehmensdaten haben in den eigen „4 Wänden“ zu bleiben. Alles andere müsste Strafbar sein!
@Klaus
Dann check mal lieber ab, welche deiner genutzten Services und Unternehmen bereits auf die AWS von Amazon zurückgreift…und dann willkommen im 21. Jahrhundert.
Die Art von Technopanik wird Europa irgendwann (wenn nicht schon jetzt) mal richtig teuer zu stehen kommen…
solange Google die „normale“ Nutzung außerhalb Google Apps belässt und keinen Free-to-Use Ansatz fährt werden viele Leute einfach nicht wechseln. Ich vergleiche das immer damit, dass Mircrosoft damals Windows zu spottpreisen weggegeben hat an Universitäten und Bildungseinrichtungen und sich so große Marktteile auf Ewigkeiten sichern konnten in BS-Hinsicht. Ähnliches Geschah im Unternehmen mit Office – wer es im Unternehmen benutzte hat es auch zuhause benutzt. Wer es allerdings nur im Unternehmen bekannt machen will fährt damit den falschen Ansatz.
Meiner Meinung nach sollte Google seine Office Suite also für geringen Obolus auch an Privat abdrücken, wenn nicht sogar 4free. Es gibt da draußen in der westlichen Welt nämlich irgendwie immer noch genug Menschen die sogar 4 € scheuen für eine Smartphone App auszugeben (was ich selbst nicht verstehen kann).
@filesharer123 was genau kannst du von der Google Office Suite als Privatanwender nicht benützen… ist doch für alle mit Google Account offen…