snakebyte Gamepad Pro X mit Hall-Effekt-Sensoren im Test

snakebyte hat im Juli 2023 drei neue Controller für Xbox-Konsolen und Windows vorgestellt. Die Gamepad Base X und RGB X habe ich bereits getestet. Nachträglich kommt jetzt auch das Gamepad Pro X, das hochwertigste der neuen Eingabegeräte, an die Reihe. Der Hersteller hat dabei sogar Hall-Effekt-Sensoren in die Sticks und Trigger verbaut.

Sollte euch diese Technik nichts sagen: Hall-Effekt-Sensoren verwenden statt mechanischer Teile Magnetfeder, um die Position der Joysticks bzw. Trigger zu erkennen. Um einen Magneten in der Mitte befinden sich Sensoren, die Veränderungen im Magnetfeld erkennen, wenn der Stick bzw. Trigger bewegt wird. Das kann einerseits noch genauer sein als bei klassischen Sticks und andererseits reduziert es gegenüber mechanischen Teilen natürlich den Verschleiß. Als Bonus kann es bei Hall-Effekt-Sensoren auch nicht zu Stick Drift kommen.

Die kleinen Schieber ändern den Anschlagsweg der Trigger von 8 auf 2 mm und vice versa.

Die kleinen Schieber ändern den Anschlagsweg der Trigger von 8 auf 2 mm und vice versa.

Hall-Effekt-Sensoren verbaut snakebyte jedenfalls sowohl in den Gamepad Base X und RGB X als auch natürlich im Pro X. Letzteres unterscheidet sich dann in einigen Punkten von den beiden Geschwistern. Gleich geblieben ist, dass es sich um offizielles „Designed for Xbox“-Zubehör handelt, der Controller aber bedauerlicherweise nur kabelgebunden nutzbar ist. Als Bonus liegt auch hier ein Code für einen Monat Xbox Game Pass Ultimate (nur Neukunden) in der Verpackung.

Besonderheiten des snakebyte Gamepad Pro X

Für diesen Controller ruft snakebyte 79,99 Euro als Preis aus, liegt damit also trotz kabelgebundener Nutzung über den First-Party-Controllern. Da muss man also ein paar Mehrwerte mitbringen. Gegenüber den Basismodellen Gamepad Base X und RGB fällt sofort auf, dass das digitale Steuerkreuz hochwertiger ist. Obendrein nutzt man hier nun für die Rückseite eine Riffelung für mehr Grip, ähnlich wie an Microsofts Original für die Xbox Series X|S. Kompatibel ist das Gamepad Pro X aber auch zur Xbox One sowie Windows 10 bzw. 11.

Hier sieht man die über Regler konfigurierbaren Zusatztasten des snakebyte GamePad Pro X.

Hier sieht man die über Regler konfigurierbaren Zusatztasten des snakebyte GamePad Pro X.

Es gibt aber noch weitere Besonderheiten. So könnt ihr den Weg der Schultertasten vom Standard, 8 mm, auf Wunsch auf 2 mm verkürzen. Das könnt ihr separat, links und rechts einstellen. Ebenfalls befindet sich links und rechts an der Rückseite jeweils eine große Zusatztaste. Es gibt allerdings keine Begleit-App, mit der ihr z. B. Tastenkombinationen darauf legen könntet. Stattdessen sind neben den übergroßen Buttons Schieberegler platziert. Über diese wählt ihr aus, welche Buttons von der Vorderseite (A, B, X, Y, RB, LB, RSB, LSB) ihr dort quasi spiegeln wollt. Kann in einigen Titeln mit komplexer Steuerung hilfreich sein – etwa Fighting-Games.

Die zusätzlichen Tasten ermöglichen die Audio-Konfiguration, ohne ins Menü zu wechseln.

Die zusätzlichen Tasten ermöglichen die Audio-Konfiguration, ohne ins Menü zu wechseln.

Als weiteres Schmankerl bringt das snakebyte Gamepad Pro X ein Audipanel mit, das mit mehreren Buttons Sonderfunktionen mitbringt, wenn ihr ein Headset am Controller anschließt. Über die Tasten könnt ihr direkt die Lautstärke regeln, euer Mikro stummschalten. Last but not least gibt es einen Button, über den ihr dann die Balance zwischen Voice-Chats und dem Sound des jeweiligen Spiels regeln könnt. Zusammengenommen sind das durchaus nette Komfortfunktionen.

Spielen mit dem snakebyte Gamepad Pro X

Die Ergonomie des snakebyte Gamepad Pro X ist extrem nahe am First-Party-Controller von Microsoft, was die generelle Form betrifft. Allerdings ist das Modell von snakebyte natürlich leichter, weil keine Akkus / Batterien im Inneren Platz finden. Was mich, wie schon bei den GamePad Base X und RGB X, auch hier stört: Die Menü- / Sharing-Tasten hat snakebyte sehr nahe zusammen gerückt, was bei mir auch zu Fehlbetätigungen geführt hat. Das kann allerdings Gewöhnungssache für euch sein.

Dafür sehe ich das Steuerkreuz mit, im Gegensatz zum First-Party-Controller, abgetrennten Richtungstasten als Verbesserung an. Das Steuerkreuz des Pro X ist zudem etwas hochwertiger als bei den Basismodellen, wie man am Druckpunkt merkt. Auch hat das Pro-Modell mehr Grip, ist denn günstigeren Varianten also durchaus überlegen. Demonstrieren will snakebyte die höhere Preisklasse auch durch das beiliegende USB-Kabel. Letzteres setzt nur beim Pro X auf eine Stoffummantelung.

Das Kabel des snakebyte Gamepad Pro X ist mit Stoff ummantelt.

Das Kabel des snakebyte Gamepad Pro X ist mit Stoff ummantelt.

Am Controller angesteckt sitzt das Kabel bombenfest und kann auch nicht einfach versehentlich herausfliegen. Ihr könnt das snakebyte Gamepad Pro X etwa auch am Kabel hochheben und etwas herumwirbeln, was ich in der Tat mal für diesen Test ausprobiert habe. Man muss schon wirklich wild mit dem Kabel umgehen, damit es sich löst.

Aufgrund der Kabelverbindung senkt sich natürlich etwas der Input-Lag. Gekoppelt mit den Hall-Effekt-Sensoren entsteht hier schon ein präziseres Spielgefühl, als mit Microsofts Standard-Controllern. Ob es sich deswegen lohnt, die kabellose Freiheit aufzugeben, müsst ihr anhand eurer Vorlieben entscheiden. Vermutlich ist das vor allem bei Multiplayer-Zockern oder Ego-Shooter-Fans der Fall.

Fazit

Das snakebyte Gamepad Pro X macht Spaß und wäre es kabellos, könnte es für mich sofort den Original-Controller von Microsoft ersetzen, gar keine Frage. Da ich selbst aber eher der Singleplayer-Typ bin und am liebsten RPGs und Action-Adventures zocke, ziehe ich weniger Vorteile aus der Kabelverbindung, als vielleicht ein wettbewerbsorientierter Multiplayer-Freund. Als weiteren Kritikpunkt muss ich die Menü- / Sharing-Tasten nennen, die mir persönlich zu eng zusammengezogen worden sind.

Im Handel kostet der Controller 79,99 Euro.

Im Handel kostet der Controller 79,99 Euro.

Ansonsten sind die Zusatzfunktionen mit den rückseitigen, konfigurierbaren Tasten und den im Anschlagsweg verstellbaren Triggern bei mir willkommen. Die Audio-Optionen habe ich aufgrund meines bevorzugten Daseins als „einsamer Gaming-Wolf“ nicht so gebraucht, sie sind aber für diejenigen unter euch, die oft Voice-Chats frönen, sicher eine Hilfe. Was bleibt, ist eben die Abwägung, ob hier aus eurer Sicht der ausgerufene Preis von 79,99 Euro angesichts der Vor- und Nachteile passt. Das ist sicherlich eine sehr subjektive Abwägung.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. NO! Ich bleib bei 8BitDo

  2. Hoffentlich wächst der Druck auf die Konsole Hersteller Hall-Effekt Sticks auch in ihren first Party Controllern zu verwenden. Bisher bin ich zum Glück von Stickdrift oder so verschont geblieben.

  3. Welche Nachteile haben Hall-Sensoren?

    • André Westphal says:

      Eigentlich keine, außer, dass sie für die Controller-Hersteller etwas teurer sind als Potentiometer.

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