Smartphone-Gewinne: Apple schnappt sich den Kuchen, der Rest bekommt Krümel

artikel_iphone_frauDer Smartphonemarkt ist riesig, die Gewinne klein – sofern man nicht Apple heißt. Die Jungs aus Cupertino haben im dritten Quartal nämlich laut Strategy Analytics satte 91 Prozent der Gewinne mit Smartphones eingefahren. In nackten Dollar bedeutet dies 8,5 Milliarden. Das ist eine Hausnummer, von der jeder andere Hersteller nur träumen kann. Huawei ist mit 2,4 Prozent und 0,2 Milliarden Dollar auf dem zweiten Platz. Gefolgt von Vivo und OPPO, beide mit 2,2 Prozent Anteil und ebenfalls 0,2 Milliarden Dollar Gewinn durch Smartphones (gerundet, deshalb haben alle drei Plätze den gleichen Betrag bei unterschiedlichen Prozent).

Und selbst die Kategorie „Others“, die quasi sämtliche Hersteller beinhaltet, kommt nur auf 2,2 Prozent Anteil, ebenfalls mit 0,2 Milliarden Dollar Gewinn. Huawei kann sich somit den Titel des profitabelsten Android-Herstellers auf die Fahne schreiben, erreicht wurde dies durch eine effiziente Zuliefererkette und effektives Marketing. Da können sich andere Hersteller ruhig eine Scheibe abschneiden.

Nun werden sicher wieder die Argumente kommen, dass Apple einfach billige Hardware teuer verkauft. In gewisser Weise auch richtig, denn die Margen beim iPhone sind unfassbar hoch. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Hersteller von Android-Geräten, die in der gleichen Preisliga spielen, aber dennoch kaum Gewinn machen. Und die nehmen auch nicht unbedingt bessere Hardware-Komponenten als Apple. Bleibt also irgendwo zwischendrin etwas auf der Strecke. Oder Androids Marktanteil setzt sich hauptsächlich aus Billiggeräten zusammen, die keine Gewinne abwerfen. So richtig Geld scheint sich mit Android-Hardware also nicht machen zu lassen.

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28 Kommentare

  1. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Zur Aussage: „Wenn du zusätzlich zum Gerätepreis auch noch den Support mit rein rechnest, sind die Apple-Geräte alles Mögliche, aber nicht „stark überteuert“.“

    Es ist nun oft genug festgestellt worden, dass Apple seine Geräte mit sehr sattem Aufpreis bezogen auf die Bauteilkosten verkauft. Da wir im Artikel oben von GEWINN und nicht Umsatz reden, sind also Entwicklungs- und Supportkosten bereits abgezogen.
    Im Q3 hatte Apple laut Statista einen Marktanteil von 12,5% bei den Smartphones, Samsung 20%. Selbst ohne das Note 7 Desaster liegt Samsung beim Gewinn immer unter Apple.
    Woher kommt der Gewinn?
    1) Entweder verbaut Apple ganz billige Bauteile oder bekommt wahnsinnige Rabatte -> beides nicht zutreffen. Warum sollte Apple mit geringerem Umsatz größere Rabatte bekommen?
    2) Apple zahlt seine Lieferanten deutlich schlechter wie der Rest. Möglich, aber unwahrscheinlich.
    3) Die Hersteller wenden exklusiv für Apple unglaublich Tricks an, um noch billiger zu produzieren. Natürlich Schwachsinn.
    4) Die Käufer bezahlen STARK überteuerte Preise, denn trotz hohen Entwicklungs- und Supportkosten macht die Firma Mega-Profite.
    Wobei: die Supportkosten möchte ich auch relativieren. Wenn ein Gerät in der Highend-Preisklasse nur ein Jahr beschränkte Garantie bekommt (trotz sattester Gewinne!), obwohl überall zwei Jahre Garantie geboten wird, dann ist wer der Dumme?
    Man kann natürlich für 149€ extra AppleCare+ kaufen. Dafür bekommt man max. zwei Schadensfälle und zahlt immer eine Selbstbeteiligung. Abgesehen davon, dass z.B. im Notebook-Markt bei Businessgeräten drei Jahre Garantie ab Werk üblich sind, kann man dort eine zweijährige Garantieerweiterung ohne wenn und aber, inklusive Vorort-Reparatur (also beim Kunden) für den gleichen Preis bekommen. Also werden bei Apple die Kunden hier schon wieder gemolken und verarscht.

    Für mich persönlich wirkt es immer bizarr, wie das System Apple funktioniert. Selbst kritische Leute kaufen beim reichsten Konzern der Welt Geräte, die völlig überteuert sind, schlechte Garantie haben und in den letzten Jahren zunehmend nicht mehr reparierbar sind. Dazu kommen Verarbeitungsprobleme, die trotz Mega-Gewinn vom Hersteller nur selten und stets erst nach großen Protesten oder Sammelklagedrohungen behoben werden. Und stets werden die Probleme relativiert: beim Bending Problem des ersten Apple Phablets hieß es noch, dass es natürlich kein Smartphone der Größe aushalten könne, wenn man es in der Hosentasche hat und sich setzt. Nun, mein uraltes Galaxy Note habe ich zig Male in der Tasche vergessen, es hat ihm nie etwas gemacht. Es aht auch bereits mehrere Stürze vom Hochbett ohne
    Jetzt stellt sich heraus, dass bei einem Sturz Bauteile auf der Platine lockern können. Apple übernimmt jetzt nicht selbstverständlich die Reparaturkosten (hatte ich schon den großen Gewinn und den großen Reichtum von Apple erwähnt?), sondern verlangt eine saftige Pauschale. Die Schuld wird dem Kunden gegeben, nicht der mangelhaften Verarbeitung.
    Ich kann von außen euer Gefühl, dass ihr angemessenen Gegenwert für den hohen Preis bekommt nicht nachvollziehen. Apple scheint hell beim Software-Support, ansonsten sehe ich für mich nur Schatten.
    Zum Abschluss: nein, ich bin kein Fanboy oder Hater. Ich nutze das, was für mich praktisch ist, ich glaube nicht an einen Hersteller oder ein OS. Ich habe mit vielen verschiedenen OS gearbeitet (auch Apple), aber zur Zeit kommen aus Cuppertino keine Produkte, mit denen ich etwas anfangen kann.

  2. Das ganze ist doch einfach erklärt: Apple hat nur High End Lifestyle Geräte im Angebot, ergo mehr Gewinne! Das deren Marktanteil immer weiter schwindet ist auch logisch, denn mittlerweile haben nicht mehr nur die betuchtere Menschen weltweit ein Smartphone, sondern auch die weniger betuchtere, die aber von Apple in gar nicht bedient werden können weil Apple nichts günstigeres im Angebot hat. Apple ruht sich immer noch aus auf den Lorbeeren der erste am Markt gewesen zu sein. Wie lange das noch gut gehen kann, wird sich zeigen.

    Wenn VW nur noch Audi Modelle verkaufen würde, wäre deren Gewinn auch viel höher als jetzt mit viele verschiedene Marken für verschiedene Zielgruppen am Markt präsent zu sein, oder wäre mittlerweile schon Pleite.

    Man muss kein Hellseher sein um zu Ahnen das eine Firma mit nur ein einziges Produkt als zentralen Gewinnbringer auf Dauer nicht auf sehr soliden Füßen stehen kann.

    Auch Blackberry war mal führend mit nur ein Produkt und haben damit satte Gewinne eingestrichen

  3. Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast 🙂

  4. Man könnte so was auch mal auf den Action Cam Markt umlegen.
    Die Go Pro Aktie ging mal extrem am. Nun ist sie im Vergleich zu damals förmlich im Keller.
    Das liegt sicher daran, weil es für einen Bruchteil des Preises gute Alternativen gibt. Einige reichen zwar nicht ganz an die Go pro heran, andere wenige (günstigere) dagegen schon.
    Nur scheinen in diesem Markt die Käufer etwas intelligenter zu sein. Dort zählt nicht unbedingt ein Statussymbol.

  5. @FriedeFreudeEierkuchen
    Du versuchst es zu hart. Man muss nur mal 5 Sekunden Google bemühen. Jedes an der Börse notiertes Unternehmen ist verpflichtet seine Ausgaben und Einnahmen klar zu benennen.

    Apple’s Gross Margin liegt immer bei ca. 40%, im letzten Quartal bei 38%. Das ist Gewinn vor Ausgaben wie Steuern, Vertrieb, Verwaltung, Forschung und Entwicklung. Operating Margin nach Abzug aller Kosten für den Betrieb lag bei 30,3%, soviel bleibt am Ende übrig.

    Zum Vergleich: Samsung Electronics, also alles inkl. Smartphones, Kühlschränke, Fernseher und was weiss ich lag im Quartal vor dem Note 7 Desaster bei 41,87%. Operating Margin dann bei 15.99%. In Q3 lag der Gross Margin Dann dann bei 38.5%, und Operating Margin „nur“ bei 12.5%.

  6. Apple und „Steuern“? Haha… 🙁

  7. Adobe und „Steuern“? Haha… 🙁
    Amazon und „Steuern“? Haha… 🙁
    Facebook und „Steuern“? Haha… 🙁
    Google und „Steuern“? Haha… 🙁
    IBM und „Steuern“? Haha… 🙁
    Microsoft und „Steuern“? Haha… 🙁
    Yahoo und „Steuern“? Haha… 🙁

    Hättest du genau so labern können, haben alle den Double-Irish ausgenutzt, bis vor zwei Jahren Schluss war.

    Samsung zahlt heute noch effektiv 1,43% Steuern dank einem ähnlichen System in Korea.

  8. Wolfgang Denda says:

    Wer möglichst günstige Sachen möglichst teuer verkauft, hat am Schluss mehr Geld über als jemand, der günstige Sachen möglichst billig verkauft.

    Binsenweisheit, aber da sieht man mal, was echte Konkurrenz bewirkt: Viele erschwingliche Geräte, mit größtmöglicher Auswahl, unterschiedliche Preisklassen. Auch wenn Apple (noch!) säckeweise Geld scheffelt, können selbst viele Billiganbieter offenbar von ihren Geräten leben.

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