SM!GHT: smarte Straßenlaternen für 9500 Euro
Elektronische Infrastruktur entlang der Verkehrswege wird etwas sein, was in den kommenden Jahren boomen wird. Gemeinden werden sicherlich viel investieren wollen, gerade touristisch erschlossene Gebiete könnten hier weiter punkten. Ich habe mich häufig gefragt, was solche Lösungen wohl alles können wollen und vor allem, was sie kosten. Bei einem Hersteller weiß ich dies nun. SM!GHT (SMART.CITY.LIGHT.) umfasst Produkte, die der Karlsruher Innovationscampus der EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) entwickelt hat.
Die bieten zwei Grundversionen (Preis kann also je nach Ausstattung steigen) an. Eine Variante mit 4,50 Meter Höhe kostet 8500 Euro. Bei einer Höhe von sechs Metern beträgt der Preis 9500 Euro. Doch was ist drin, wenn Gemeinden die komplette Alt-Laterne (hier ist nur WLAN-Aufrüstung möglich) austauschen und eine neue nutzen wollen?
Bei einem kompletten Austausch der Straßenbeleuchtung lassen sich die neuen Lichtmasten mit folgenden Optionen ausrüsten: Ladetechnik bietet Strom für Elektroautos mit Hilfe einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose und einer dreiphasigen Typ-2-Anbindung mit bis zu 22 kW Schnellladefunktion. Nutzer identifizieren sich per Chipkarte, befestigen den Stecker und starten den Ladevorgang. Ein Display zeigt Informationen über Ladestand und Tarif. Aufgeladen werden können alle E-Fahrzeuge vom Pedelec bis zur Limousine, wie das Unternehmen mitteilt.
Die Ausstattung mit Umweltsensorik misst Lärm, Feinstaub, Helligkeit, Luftdruck und -feuchtigkeit sowie die Temperatur. Diese Daten lassen sich aufzeichnen und automatisch übers Internet versenden oder direkt auf dem Display anzeigen.
Ein Notrufknopf am Mast stellt innerhalb von Sekunden eine Verbindung her, um Hilfe zu rufen. Eingebaute Mikrofone und Lautsprecher ermöglichen ein Gespräch mit der Notrufzentrale. Gleichzeitig leuchtet an der Mastspitze ein SOS-Signal, um weiträumig zu zeigen, wo Hilfe benötigt wird.
Die EnBW will das ganze Projekt auf der diesjährigen IAA vorführen und ich bin mir sicher, dass wir noch viele Lösungen sehen werden, wie die Straße der Zukunft aussehen könnte. Das Potential für smarte Städte ist ja da…
WLAN in der Straßenlaterne – das wäre Cool 🙂
Für smarte Techik im öffentlichen Raum brauchts erstmal smarte Bürger.
Bevor die Laternen kommen sollte man also mindestens mal Kaugummis verbieten. Schade!
Mikrofone in Straßenlaternen. Da werden einige Datenschützer vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. 😉
Eingebaute Mikrofone? Wir wissen ja leider wohin das führt…
@Timo, das sind aber keine Richtmikrofone oder Spezialequipment um abzuhören. Noch dazu befindet man sich im öffentlichen Raum wo auch gerne Videokameras hängen. Da hätte ich ausnahmsweise mal keine Bedenken.
Aber generell ist es gut, Sachen, die man eh braucht wie Beleuchtung technisch so umzurüsten, TOP!
sehr interessant
da es sich aber um modernstee Technik in öffentlicher Einrichtung handelt…. remind me in 10 years…
Ah, das wird das neue Lieblingsspielzeug gelangweilter Kids auf dem Heimweg von der Dorfkneipe. „Komm, mach ma Dorfdisco!“ Und dann SOS, SOS, SOS, SOS…
Wir haben bei uns Gaslaternen und das ist gut so!
(Kein Witz)
Und nach 10 Jahren gibts Ersatzteile nur noch aus Restbeständen, den Hersteller gibts nicht mehr und die Technik ist veraltet, neue müssen her hurra.
Ich seh die SOS-Funktion auch eher als Klingelstreichfunktion.
Ansonsten klingt das sehr gut.
Ich denke gerade die Aufladefunktion für E-Mobilität könnte ein Grund für die Nachfrage sein. Dann müsste nur noch das Bezahlsystem vereinheitlicht werden…..
Dass das vom Verein ENBW kommt gefällt mir gar nicht, ansonsten ist die Idee von smarten Laternen gut.
Sieht ja extrem vandalensicher aus…..
Glaubt wirklich irgendjemand, dass die Dinger lange funktionieren?
…ich fürchte ja… Wieder ein Fass ohne Boden, in dem kommunale Gelder versenkt werden, während Schulen, Schwimmbäder und andere Einrichtungen weiter zerfallen und dem Niedergang unserer Infrastruktur Zeugnis ablegen.
Aber Hauptsache Generation Facebook kann von einem Wlan-Hotspot zum nächsten kriechen…..
Interessant ist, dass hier von einer Schnellladefunktion gesprochen wird und das bei nur 22kW. Die bisher eingesetzten Ladestationen bieten bereits 50kW und die Überlegungen gehen eher in Richtung 150kW…
Man wäre vielerorts glücklich über vernünftige Laternen ohne Schnickschnack, die einfach nur leuchten.
Und am Ende laden nur ein paar Kiddies ihr Smartphone damit 😀
Ne im Ernst: Wenn da jetzt noch sowas wie Sensorik reinkommt, d.h. die misst wann jemand vorbei läuft oder ein Auto vorbei fährt und es dann Heller/Dünkler macht, das stell ich mir gut vor. Lichtsmog und so.
Vielen von dem finde ich überflüssig. Notruf zu Zeiten wo jeder ein Handy hat? Mikrofone?
Ich wäre froh wenn die Stadt bei uns endlich auf LED umrüsten würde. Aber nein, die haben erst letztens die Laterne vorm Haus wieder gegen eine herkömmliche ausgetauscht. Zu Glück hat die Stadt keine Probleme mit der Haushaltskasse …NICHT! >:(
Mikrofone? Notwendig bei einer Notruffunktion. Datenschutztechnisch aber bedenklich, weil man sie auch auf Lauschmodus stellen könnte. Gleiches gilt für WLAN. Dadurch könnte man WLAN-fähige Geräte genauer orten und Bewegungsmuster anlegen. Wieder Datenschutz. Nachhaltigkeit? Zweifle ich auch an. Wie Schröppke schon sagte: in ein paar Jahren sind sie technicsh veraltet und müssen wieder aufgerüstet werden. Oder repariert..
Nee…also mir reicht es, wenn jemand so smart ist, die nächste Straßenlaterne wieder direkt vors Schlafzimmerfenster vom Nachbarn zu platzieren. Ansonsten sollen die Dinger bitteschön nur leuchten.
Und dann auch nicht nur so wie die aktuellen LED-Funzeln, sondern anständig in alle Richtungen. Dann wird die Umgebung wenigstens auch wieder hell.
Wir bekommen von der ENBW in unserem Ort so ein Teil in unseren Ort gestellt. Bin mal gespannt ob das auch was taugt.
Leicht ungünstige Namenswahl für den englischen Sprachraum. „smite“ ist da sowas wie der „Zorn Gottes“.
Für sowas haben die Kommunen doch niemals das Geld. Und WLAN in Straßenlaternen ja klar. Können wir Telekom dann gleich dichtmachen. Wozu brauchen wir dann noch Heimnetzwerke wenn der Staat alles sponsort? Ist ja wie in der DDR. 😀