SIM-Karten: Abhören im großen Stil – und wir haben es vermutet, richtig?

Es wird belauscht und beschissen – und den Politikern und uns ist es scheinbar egal (bzw. sind wir machtlos). Die NSA-Geschichten kennen alle von uns – und mittlerweile sind sicherlich viele abgestumpft und zucken bei neuen Enthüllungen nur mit den Schultern. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter und irgendwie habe ich dann immer das Verlangen, Schuldige zu suchen, um diesen mit einem rostigen Löffel…. aber lassen wir das.

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Die neueste Horrormeldung kommt von „The Intercept“. Der britische GCHQ und die US-amerikanische NSA sollen im großen Stil Zugriff auf Schlüsselcodes für SIM-Karten haben. Kurzum: damit ist die Kommunikation beliebiger Nutzer direkt überwachbar. Betroffen sollen SIM-Karten des Herstellers Gemalto sein. Der hat seinen Sitz in den Niederlanden, aber ist halt auch in anderen Ländern mit der Herstellung ansässig.

Wahrscheinlich setzen auch deutsche Provider setzen auf Karten des Herstellers, der Spiegel nennt beispielsweise Vodafone. Neben Karten für Telekommunikation stellt Gemalto auch Chips für Kreditkarten und Co her. Laut The Intercept hat sich ein Verbund der Geheimdienste namens Mobile Handset Exploitation Team für die Überwachung der Handy-Kommunikation gebildet. Diese zielten mit ihren Angriffen zuerst auf die Mitarbeiter der Firma ab, um dann in das Netzwerk der Firma eindringen zu können. Lange Rede – kurzer Sinn: Wenn Geheimdienste die SIM-Schlüssel haben, kann direkt belauscht werden. Ohne Anfrage bei Gerichten, ohne Anfrage beim Provider.

Welchen Umfang das Abhören von Verbindungen bisher hatte? Wird man wahrscheinlich nie erfahren. Aus der Kategorie: Dinge, die man vermutet hat, aber nie wissen wollte, dass es wirklich so ist. Unwissenheit kann ein Segen sein.

Übrigens: an dieser Stelle auch mal ein Gruß an die Nachrichten im TV. Im ZDF hieß es, dass Codes gestohlen wurden, man aber nicht weiss, ob diese auch genutzt wurden um Kommunikation abzuhören.

Bitte was?

Schönes Wochenende.

Ebenfalls zum Thema: Spiegel & The Intercept

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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30 Kommentare

  1. Snowden ist ein Angeber says:

    ach das ist mir doch EGAL, ich hab doch nix zu verbergen!
    Von mir aus können sie mich belauschen, die finden nix, ich bin kein Ter.rorist.

  2. @MR
    Das ist zwar vollkommen richtig, aber ich bin der festen Überzeugung, dass das auch schon davor möglich war. Die haben von jedem hochrangigen Politiker/Wirtschaftslenker einen Giftschrank voller Kompromate, die sie im Fall der Fälle ausrollen können.
    Sie benutzen sie nur viel lieber als Erpressungspotential 🙂

    Mit der SIM-Kopie haben sie lediglich eine weitere Möglichkeit unliebsamen Menschen Beweismittel unter zu schieben. Ich gehe aber davon aus, dass sie die Möglichkeiten z.B. per Hardware-Backdoor an irgendwelchen Endgeräten schon seit Jahrzehnten haben.

    Wenn man es aus dem Blickwinkel betrachtet, machen viele Politikerentscheidungen, die 100% gegen den Souverän gerichtet sind, auch plötzlich Sinn.

    Wenn wir dagegen etwas tun wollen dann müssen wir viel mehr Verschlüsselung nutzen. Für jeden noch so trivialen Quark. Sie müssen an verschlüsselter Kommunikation ersticken, dass die Kosten für sie hochgetrieben werden, um an (für sie) wertvolles Material zu kommen.
    Dass es hier auf Politikebene eine Unterstützung geben wird ist eher nicht zu erwarten. Das werden wir alles selbst erledigen müssen.

  3. … und Caschy weiss auch schon wer mich anruft 😉

    http://stadt-bremerhaven.de/liebe-hersteller-haut-bloatware/

    Vorinstallierte Software belegt Speicher, macht den Rechner unter Umständen langsamer und sorgt einfach für eine Kack-Experience – man verzeihe mir die Wortwahl. Der fortgeschrittene Nutzer? Der deinstalliert den Müll oder haut sich gleich ein neues Windows auf die Platte. Macht kein normaler Anwender. Niemals. Der lebt mit dem Kram oder
    ruft dich an – richtig: DICH. Und nein, DU willst nicht deswegen angerufen werden.

  4. Die ganze Abhör-/Misstrauenspanik ist doch das Problem eines Problems eines Problems:
    In unserer Zeit will ein Mark Zuckerberg die Welt verbinden und wir wundern uns nun dass das Ergebnis dieser Globalisierung eine Offenlegung von gravierenden Unterschieden darstellt.
    Letztere führen leider aber naturgemäß meist zu Neid und Missgunst! Wenn man so will leiden wir deshalb nun fortwährend unter einer recht primitiven Form der Kommunikation in welcher einer dem anderen zeigt wie er seinem Landsmann den Kopf abtrennt.

  5. Ich kann nix posten!

  6. Na zum Glück gibt’s bald QABEL inkl. verschlüsselten MetadatenMüll…

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