Sidewalk Labs: Google will offenbar innerstädtisches Parken revolutionieren

GoogleLogo150Bereits vor einer Weile kursierten erste Informationen darüber, dass Google – respektive Mutterkonzern Alphabet, Inc. – an einer Idee arbeitet, den Teil einer wirtschaftlich ausgebrannten Stadt aufkaufen und derart ummodellieren zu wollen, dass man dort eine Art smarte Stadt aufbaut, in welcher die Einwohner mit autonomen Fahrzeugen und anderen modernen Ideen in Einklang leben. Vor allem aber sollte ein „Flow“ genanntes Projekt für eine revolutionäre Verkehrsführung sorgen und den Menschen bei der Parkplatzsuche unter die Arme greifen. Genau an dieser Idee scheint man momentan mit Hochdruck zu arbeiten, wie es neu veröffentlichte Dokumente andeuten.

Wie aus einem Bericht des Guardian hervorgeht, zeigen die vorliegenden Unterlagen, dass vor allem die Idee, Preise und Daten öffentlicher Verkehrsmittel mit in den Service von Flow zu integrieren, so langsam Gestalt anzunehmen scheint.

Google_Flow_Idee

Alphabets Entwicklungsteam von Sidewalk Labs arbeitet offenbar unter Hochdruck an Lösungen, wie man diese Informationen für jedermann unterwegs zugänglich macht. So zeigen die Bilder, dass der Benutzer beispielsweise seine Maps-App öffnet und direkt alle umliegenden öffentlichen Transportverbindungen – aber auch die von Fahrdiensten wie Uber und Lyft – mitsamt entstehender Kosten angezeigt bekommt. Wo Google aber richtig mit Ideen aufwartet, ist bei den Überlegungen zur Parkplatzproblematik zu sehen.

Google_Flow_Parking

Wenn es nach den Sidewalk Labs geht, so sollen bestimmte ausgewählte Fahrzeuge mit Kameras ausgestattet werden und ab sofort bei ihren Fahrten automatisch protokollieren, wo Parkflächen frei sind und welche Verkehrszeichen zu sehen sind. Diese Daten werden dann in das System gespeist und stehen ab sofort jedermann zur Verfügung. Betreiber privater Parkbereiche könnten zusätzlich ihre Ressourcen durchreichen und ebenfalls einfließen lassen. Diese Ideen werden derzeit in Columbus, Ohio getestet.

Columbus hat bei der von den Sidewalk Labs ausgerufenen Smart City Challenge gewonnen, bei der es darum ging, zu beweisen, dass entsprechende Städte besonders geeignet sind, um als erste smarte Stadt für solche Ideen getestet zu werden. Die Gewinnerstadt konnte dabei außerdem satte 50 Mio. $ gewinnen. Ich denke, man darf gespannt sein, welche Resultate die laufenden Tests und Initiativen in der nächsten Zeit so ergeben.

Die tiefgehende Integration der Dienste eines Konzerns wie Alphabet in den Fluss eines Stadtbildes ist gewagt, könnte aber durchaus nützliche und interessante Neuerungen für die gesamte Welt bringen. Aluhut-Vertreter sollten allerdings schon einmal ihre Vorräte an Alufolie aufstocken, hier wird es in Zukunft noch viele reißerische Vorwürfe von besorgten Bürgern geben. Vielleicht ja nicht ganz zu Unrecht?

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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3 Kommentare

  1. Man muss sich nur mal vorstellen welche Daten es alle bereits gibt, und was man alles damit anstellen könnte wenn man diese daten geschickt kombiniert. ein weiteres feld ist dann das zusätzliche sammeln von daten um neue services zu bauen.

  2. @Caro
    Wieso könnte?
    Ist doch alles schon Realität. Hast du mal bei den Google Diensten nachgeschaut, was Google schon alles über dich weiß? Und da sind nur die Daten aufgeführt, die Google dir erlaubt zu sehen. Ein Schelm, der glaubt das wäre alles….
    Irgendein schlauer Mensch (ich weiß nicht mehr wer), hat mal gesagt (sinngemäß): „In dem Moment, in dem man das erste Mal ein Smartphone eingeschaltet hat, hat man seine Privatsphäre aufgegeben“. Wohl wahr….

  3. Mein Auto hat seit Monaten eine Blackbox. Via Handy weiß ich wo es steht, bzw. fährt. Die Daten erhalte ich nicht direkt von der Box, sondern via eines Servers. Da das Auto im Stadtgebiet immer auf öffentlichen Parkplätzen steht, könnte der Server sobald das Auto los fährt heute schon wissen, dass jetzt ein Parkplatz frei wurde. Aber meines Wissens nach werden diese Daten bislang gar nicht genutzt, dabei haben immer mehr Fahrzeug die gleiche Blackbox in ihrem OBD2 stecke.

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