Shokz OpenRun Pro 2 im Test: Einer der besten Sportkopfhörer
Shokz hat in dieser Woche die neuen Knochenschall-Kopfhörer OpenRun Pro 2 vorgestellt. Ich hatte das Glück vorab in den Genuss eines Musters zu kommen, sodass ich schon einige Zeit mit diesem Modell verbringen konnte. Mir gefiel schon das Vorgängermodell sehr gut, sodass ich im Rahmen des Tests genauer hingeschaut bzw. hingehört habe, was der Nachfolger an Mehrwerten bietet.
Vorab: Auch die OpenRun Pro 2 gibt es als Standard- und als Mini-Variante, genau wie beim Vorgänger. Für den Test hat mir die Standard-Ausführung in der Farbe Schwarz vorgelegen, die einen etwas größeren Bügel bietet. Eigentlich bin ich aber eher beim Team Mini zu finden, weil der eng anliegende Sitz mir noch etwas besser gefällt. Ansonsten sind beide Ausführungen des Kopfhörers technisch identisch.
Technische Eckdaten des Shokz OpenRun Pro 2
- Knochenschall-Kopfhörer
- Bluetooth 5.3
- Codecs: SBC
- Bluetooth Multipoint
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20.000 kHz
- Mikrofone: 2 windresistente Mikrofone mit Geräuschunterdrückung
- Akkulaufzeit: bis zu 12 Stunden
- Ladedauer: ca. 1 Stunde
- Schnellladung: 5 Minuten laden für 2,5 Stunden Wiedergabe
- Ladeanschluss: USB-C
- IP55 für Schutz gegen Staub, Wasser und Schweiß
- Gewicht: 30,3 g
- Besonderheiten: Luftschall-Speaker für mehr Bass, Begleit-App Shokz
- Preis: 199 Euro
- Bonusanleitung – Die ersten 1000 Kunden, die den OpenRun Pro 2 kaufen, erhalten als Bonus eine oben...
Dabei kombiniert der Shokz OpenRun Pro 2 jetzt Knochen- und Luftschall. Durch einen zusätzlichen Luftschall-Treiber will man nämlich eine bessere Tiefton-Performance bieten. Genau diese ist üblicherweise die große Schwäche von Bone-Conducting-Modellen.
Ausstattung und Verarbeitung der Shokz OpenRun Pro 2
Im Vergleich mit dem OpenRun Pro fühlt sich das Nachfolgemodell subjektiv, trotz des nur marginal höheren Gewichts, dennoch etwas wuchtiger an. Vielleicht liegt das an der vorderen „Box“, die minimal größer geworden ist und nun statt des proprietären Ladeanschlusses einen USB-C-Port beherbergt. Im Lieferumfang erhaltet ihr im Übrigen auch ein passendes Ladekabel sowie ein Tragecase. Bestand die Tasche bei der ersten Generation noch aus leicht angerautem Material, so ist es jetzt matter, glatter Kunststoff.
Zurück zu den Kopfhörern: Diese sind mit Silikon beschichtet und tragen sich angenehm locker auf den Ohren. An dem erwähnten „Kasten“ sitzen unten die Lautstärketasten. Die Plus-Taste ist doppelt belegt, da ein langer Druck sie als Powerbutton fungieren lässt. Nach IP55 sind die OpenRun Pro 2 also gegen Staub, Wasser und Schweiß geschützt. Im Klartext vertragen sie damit einen Regenschauer, sind aber zum Schwimmen nicht geeignet.
Am linken Ohrhörer sitzt noch eine Multifunktionstaste, deren Position im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell nach oben und in die horizontale verlagert worden ist. Damit ist der Button jetzt breiter, statt länger, geformt. Insgesamt ähnelt die Ergonomie dabei in meinen Augen bzw. auf meinen Ohren stark dem Vorgängermodell. Die Silikonbeschichtung fühlt sich aber noch eine Ecke weicher an, was vielleicht bei besonders langen Sessions ein Quäntchen Unterschied macht. Die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit kamen in meinem Test ziemlich exakt hin – hängt aber natürlich auch stark von eurer Hörlautstärke ab.
Praxistest der Shokz OpenRun Pro 2
In der App von Shokz könnt ihr Firmware-Updates durchführen sowie einen Equalizer bemühen. Entweder ihr wählt aus vier Voreinstellungen oder legt selbst auf 5 Bändern Hand an. Beispielsweise war mir der Standard-Modus noch etwas zu blechern, im Bass-Modus wurde mit der Tieftonbereich dann aber zu dominant. Ein eigenes Preset schuf dann Abhilfe. Zu bedenken ist: Da die OpenRun Pro 2 eben komplett offen sind, hört ihr in lauteren Umgebungen naturgemäß weniger von Musik, Podcasts und Telefonaten und gegebenenfalls mehr von eurer direkten Umwelt. Das ist zugleich Stärke und Schwäche aller Knochenschall-Kopfhörer.
Dabei sind die Bässe in der Tat ungleich mächtiger als bei der 1. Generation, wummern euch aber natürlich nicht um die Ohren wie bei klassischen TWS-Kopfhörern. Den Fortschritt finde ich dennoch beeindruckend. Meiner Ansicht nach sind die OpenRun Pro 2 im Sound ein extremer Sprung nach vorne. Zumindest schweben sie um Welten über allen bisherigen Modellen des Anbieters. Mein Musikgeschmack mit eher Melodie-betonten Midtempo-Tracks passt allerdings auch gut zu den Kopfhörern.
Auch Podcasts kann man gut mit den OpenRun Pro 2 hören und dafür z. B. auch den Gesprächsmodus nutzen. Beim Joggen saßen die Kopfhörer dabei bei mir bombenfest und bereiteten auch in Kombination mit meiner Brille keinerlei Probleme. Was wiederum Shokz Behauptungen zur Geräuschunterdrückung bei Telefonaten betrifft, so bin ich etwas gespaltener.
Ja, man kann mit den OpenRun Pro 2 sehr gut telefonieren und z. B. Windgeräusche werden auch besser unterdrückt als beim direkten Vorgängermodell. Allerdings liegt man hier dennoch hinter hochwertigen In-Ear-Modellen und beim Laufen an der Küste oder temporeichem Radfahren wird euer Gegenüber dann doch Probleme haben euch gut zu verstehen. Hier hat Shokz dann nur eine Evolution, aber keine Revolution, bewältigt.
Mein Fazit
Die Shokz OpenRun Pro 2 sind zum Laufen und Radfahren einfach tolle Kopfhörer. Gegenüber dem Vorgängermodell hat sich der Klang durch den neuen Luftschall-Treiber erheblich verbessert. Somit ist der Sound weniger blechern und erhält wirklich ein merklich kräftigeres Bassfundament. Die neue Herangehensweise hat aber auch Nachteile, denn wenn ihr auf höheren Lautstärken Musik hört, dringt mehr Klang an eure Umwelt heraus. Das ist immer noch weniger als bei den meisten In-Ear-Modellen, ist aber zu beachten.
Den Tragekomfort der OpenRun Pro 2 sehe ich mit dem Vorgängermodell auf Augenhöhe, dass nun mit USB-C geladen wird, ist natürlich ein Mehrwert. Die Vorzüge der beworbenen KI-Rauschunterdrückung bei Telefonaten empfinde ich als nicht so bahnbrechend wie von Shokz beworben, man kann aber wirklich gut mit den Kopfhörern telefonieren. Erwartet aber keinen Quantensprung im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell, sondern eher eine Evolution.
Für mich bleiben zwar im Gesamtbild die Shokz OpenFit meine Lieblingskopfhörer des Unternehmens, die OpenRun Pro 2 belegen aber nur ganz knapp dahinter Rang 2. Der Klang hat sich wirklich ganz erheblich verbessert und kommt zwar weiterhin nicht an hochwertige TWS-Earbuds heran, naturgemäß gerade in lauten Umgebungen, rückt aber gefährlich nahe heran. Um also beim Sport voll die Umgebung wahrzunehmen und dennoch Musik oder Podcasts lauschen zu können, kann ich die OpenRun Pro 2 auf jeden Fall wärmstens empfehlen.
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Ich hab seit über 4 Jahren den Vor-Vorgänger, der noch AfterShokz Aeropex heißt. Höre (meistens beim Radfahren) fast ausschließlich Podcasts und bin nach wie vor sehr zufrieden damit. Sitzen sehr sicher und man merkt gar nicht, dass man überhaupt Kopfhörer trägt. Trage die zusammen mit Radbrille und Helm. Würde die jederzeit wieder kaufen, aber eventuell auch die Mini-Variante, da der Nackenbügel im Winter mit Schal usw. schon mal etwas stört.
Die Sprachverständlichkeit bei Telefonaten ist allerdings ziemlich schlecht. Selbst wenn ich anhalte, haben die Gesprächspartner schon starke Windgeräusche, wenn nur ein leichter Wind weht. Neben oder auf stärker befahrenen Straßen geht fast gar nichts. Hat sich da seitdem merklich was getan? Waren die Vorgänger schon besser als das Ur-Modell?
Im Winter, wenn man Mütze oder Ohrschützer drüber trägt, hat sich das mit Gesprächen allerdings sowieso erledigt. Da wäre ein externes Mikrofon schon nützlicher.
@André: Welche In-Ear empfiehlst du denn fürs Telefonieren bei Wind oder beim Fahrradfahren? Ich habe die Airpods Pro 2 und bin schon bei leichtem Wind vom Gegenüber nicht zu verstehen.
Also zum Radfahren finde ich offene Kopfhörer besser, aber eine perfekte Lösung gibt es da aktuell aus meiner Sicht auch nicht. Ganz gut kamen bei mir die Jabra Elite 10 Gen 2 weg, aber zum Radfahren sind die eben auf Dauer nicht ideal, weil sie ja abschirmen. Den direkten Vergleich zu den AirPods Pro 2 habe ich allerdings nicht, sodass ich schwer sagen kann, was da das beste Upgrade wäre.
Danke für den Tipp. Ich werde die Jabra mal ausprobieren!
Ich hab gute Erfahrungen mit dem Vorgänger vom OpenComm2 -> https://de.shokz.com/products/opencomm2 – aber mit einem selbstgebastelten Windschutz aus Mikrofonschaum, funktioniert richtig gut beim Radfahren.
Ist die Klangqualität (und Lautstärke) beim OpenFit besser?
Ich finde den Sound bei den OpenFit besser, sind ja traditionelle Luftschall-Kopfhörer, und vor allem der Tragekomfort ist für mich unerreicht. Ich habe das übrigens auch mit den OpenFit Air vergleichen: Die sitzen etwas fester, was mich manchmal aber schon stört. In Sachen Tragekomfort sind die „normalen“ Open Fit daher für mich persönlich im Grunde das Optimum.
Kann man die hinzugekommenen Lautsprecher auch ausstellen um nur Knochenschall zu uebertragen? 🙂
Ein Vergleich mit den Bose ultra open wäre spannend. Hat das jemand vergleichen können?
@André: wie sind denn deine Presets beim Equalizer?
Liebe Grüße Daniel