Roku TV: Werbeeinblendungen ärgern US-Nutzer

Anbieter von Fernsehgeräten und Mediaplayern versuchen mittlerweile nicht nur über den Verkaufspreis des Geräts an sich Einnahmen zu generieren. Im Hintergrund gibt es in der Regel umfangreiche Abkommen mit Partnern, um eure Daten auszuwerten oder euch gar direkt am Gerät Werbung zu zeigen. Da fiel in der Vergangenheit beispielsweise Samsung negativ auf, sodass das Kartellamt gar eine „unzumutbare Belästigung“ der Kunden unterstellte. In den USA ärgern sich die Nutzer aktuell allerdings über Roku.

Ihr seht es auf dem Artikelbild: Der US-Besitzer eines Roku TVs erblickt beim Ansehen einer Sportübertragung während des laufenden Spiels eine fette Werbeeinblendung für Betten / Matratzen. Das passt dazu, dass Roku schon 2018 davon sprach, sein System zu einer „Werbeplattform der nächsten Generation“ umzuwandeln. Bei Reddit hat sich darum nun eine Diskussion entwickelt.

Es ist möglich, dass Roku auch in Europa derart verfährt, bisher habe ich dazu aber noch keine Meldungen gefunden. Jedoch warfen bei Reddit andere Nutzer ein, dass derlei Werbeeinblendungen von Roku und Partnern schon länger verwendet würden. Es komme allerdings verhältnismäßig selten vor. Auch sei es möglich, der Werbung vorzubeugen, indem in den Einstellungen im Bereich für den Datenschutz die Option deaktiviert werde, die es Roku erlaube, Informationen aus den TV-Inhalten auszuwerten.

So tauchte das strittige Betten-Werbebanner etwa auf, nachdem im Fernsehen ebenfalls ähnliche Spots ausgestrahlt worden waren. Das Abschalten der Auswertungen soll aber wohl auch andere Funktionen der Roku TVs tangieren. Letzten Endes zeigt dieses Beispiel schlichtweg, dass sich Hersteller die günstigeren Verkaufspreise ihrer Geräte eben meistens anderweitig querfinanzieren. In Rokus Falle geschieht das eben über die Datenauswertungen und das sporadische Einblenden von Werbung.

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr an eurem Fernsehgerät mit Roku TV oder über einen Roku-TV-Player solche Werbeeinblendungen erblicken würdet? Kann man wegen des niedrigen Preises tolerieren? Oder wäre der Ärger da groß?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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45 Kommentare

  1. „Letzten Endes zeigt dieses Beispiel schlichtweg, dass sich Hersteller die günstigeren Verkaufspreise ihrer Geräte eben meistens anderweitig querfinanzieren“
    Ehm, günstig ist meiner Meinung aber was anderes!

    • 4K Streaming Kit für 35€ IST günstig. Nur der Amazon TV 4k Stick ist günstiger (im Angebot) und der ist mittlerweile mit Werbung vollgemüllt allerdings nur in der Oberfläche und nicht während des Streamings das ist allerdings frech.

      • Die Oberfläche beim Amazon Stick ist mir relativ egal, ich benutze da eh nur die Icons für die Apps. Was richtig nervt ist die Eigenreklame vor dem eigentlichen Inhalt. Die kann man zwar überspringen, aber trotzdem startet sie erstmal. Auch gerne mit nicht angemessenen Inhalten wenn man mit den Kindern vorm TV sitzt.

    • Liebe Grüße says:

      Ich vermute, dass hiermit die ganzen TV-Sticks gemeint sind. Die sind tatsächlich relativ günstig, besonders dann, wenn man die Updatepflege mit denen vieler teurer Smartphones aus dem Androidbereich vergleicht.

    • Die Unternehmen machen selbst bei der Hardware schon Gewinn. Also bitte keine Märchen erfinden.

      Es sollte jedem Kunden direkt ersichtlich sein, dass Werbung kommt, wo man keine Werbung will oder selbst sucht.

      Zuwiderhandlung müsste mit saftigen Strafen oder Entfernung der Produkte enden. Erst dann wäre Schluss.

      Nun ja. Es gibt auch Wege und Mittel, um ohne Streaming an sein Content zu kommen. Dann eben pixelig, mit Werbung aber für umsonst.

    • Letzten Endes zeigt dieses Beispiel schlichtweg
      wie jeder pups im netz für werbeeinnahmen missbraucht wird

  2. Wenn die Hersteller sich daruebr finanzieren, dann sollten sie im Gegezug gesetzlich dazu verpflichtet werden, direkt neben dem Kaufpreis und in gleicher Prominenz (Schriftart, -Farbe und -Groesse) daraufhinzuweisen.
    Also Dauer, Frequenz, Datensammlung etc. klar vor dem Kauf zu benennen.

    Gleiches sollte fuer alle ‚kostenlosen‘ Online-Dienste gelten: Bei Anmeldung eine Seite auf der klipp und klar steht: ‚Dieser Service finanziert sich durch Werbeeinblendungen. Wir sammeln ihre persoenlichen Daten, um die Werbeeinblendungen zu personalisieren.‘
    Und nicht irgendwo versteckt, sondern eine dedizierte Seite nur dafuer.

  3. Das würde ich nicht einmal akzeptieren, wenn das Gerät gratis wäre.

    Aber das passiert dir nicht, wenn du ein Apple TV kaufst, von dem viele meinen, es sei zu teuer: Apple hat mit dieser Form der Monetarisierung nix am Hut. Bei der Shield TV bin ich zwar bei der Hardware zuversichtlich – aber nicht beim verbauten Android TV.

    Die Werbebomber fliegen immer tiefer.

    • Die Shield ist doch schon seit einem Systemupdate Mitte letzten Jahres nicht mehr werbefrei. Oder ist nVidia da zurück gerudert und hat den Werbemist wieder raus gepatcht?

      • Ups! Sorry, das wusste ich nicht. Ich hatte früher eine Shield und war eigentlich recht zufrieden damit. (Wäre ich jetzt also nicht mehr.)

        Aber mein Apple TV ist weiterhin werbefrei, ich schwöre!

      • Auf der Shield ist mir noch nie Werbung aufgefallen, außer für Filme oder andere Medieninhalte. Das ist auf dem AppleTV doch auch nicht anders, da werden einem auch Inhalte gezeigt, die man kaufen könnte.
        Das ganze unterscheidet sich meiner Meinung nach allerdings extrem von eingeblendeter Bettenwerbung in einem Footballspiel.

    • Tja mein Samsung ging deswegen damals zurück. Dann wäre es wohl bei so nem Stick nicht anders. Spannend find euch eher, dass es der Hersteller von Stick ist und nicht der Streaminganbieter. Wenn Zattoo auch nicht auf die Idee käme selber Werbung zu schalten würde es haarig.

    • Das mag beim Apple tv stimmen aber Apple ist auch im Werbegeschäft unterwegs. zwar nicht in dieser Form aber sie verdienen an Werbung.

    • Oliver Müller says:

      Auch der Apple TV blendet Werbung ein. Nur für die eigenen Produkte, ja, aber das macht es nicht besser.

  4. Jemand Anders says:

    mich ärgern schon die 0815 werbeeinblendungen von pro7 … da schaust du nen film oder serie und die spielen nen block über die nächste simpsons folge ein… wtf leute.. für mich ein grund wegzuschalten und nicht mehr wieder zu kommen

    • Keine Kritik – nur ein Hinweis:
      Dann beginnen Sie bereits heute, Alternativen zu suchen und aufzubauen. Ein Verhalten, das bei Anbieter A (straffrei bleibt und) zu Mehreinnahmen führt wird bald von B, C und D übernommen werden.

  5. Unfassbar.
    Ich hatte eigentlich auch schon mal mit dem Gedanken gespielt mir solch ein Gerät zu kaufen, aber das hat sich nun erledigt. Die „Empfehlungen“ beim FireTV oder ShieldTV auf der Startseite sind schon nervig, aber Werbeeinblendungen die das Gerät selbst auf Grund meines Sehverhaltens einblendet gehen eindeutig zu weit!

    Sowas muss unbedingt boykottiert werden, sonst kommen andere Hersteller auch auf solche bescheuerten Ideen.

  6. Wenn man sieht, wie groß die Werbebanner von SKY bei Fußballübertragungen sind (sowohl die Banner für eigenen Produkte als auch die, wo sie das eigentliche Bild verkleinern für Tipico, Bierchen und Co), haben die Nutzer von RoKu ja sogar noch Glück.

    Aber klar, es nervt.

  7. Ist im Grunde ganz einfach: wenn der Hersteller vorab kommuniziert oder sich das Recht vorbehält, dass diese Art der Werbung möglich ist, dann muss ich auch damit rechnen. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, muss ich davon ausgehen, dass diese Art der „Querfinanzierung“ nicht erfolgt und würde dagegen technisch und/oder juristisch vorgehen.

  8. Dann lieber einmal 200€ für nen Apple TV ausgeben. Werbung kenne ich da nicht

    • Wolfgang D. says:

      „Kann man wegen des niedrigen Preises tolerieren? Oder wäre der Ärger da groß?“
      Finde nicht, dass Roku meine Streambar besonders günstig anbietet. Die Streaminganbieter der kostenlosen Art finanzieren sich bereits über Werbung, und wenn Roku irgendwelche eigenen Overlays einblenden sollte, könnte ich genauso wieder die NVidia hervorkramen.

      @AndreasK „Apple TV ausgeben. Werbung kenne ich da nicht“
      Pluto TV läuft da ohne Werbung zwischendurch? Würde mich wundern. Oder redest du nur von bezahlten Kanälen, mit der ebenfalls nervigen Eigenwerbung?

      • Er redet von dem Gerät bzw. dessen UI an sich. Wer Werbe-Apps wie „Pluto TV“ installiert, der bekommt natürlich innerhalb der App Werbung zu sehen. Gleiches gilt für aufdringlich Eigenwerbung innerhalb anderer Apps.

        Aber es gibt keine Überblendungen mit irgendwelchem Werbemist wie in den USA bei Roku und es gibt auch kein mit Werbung zugepflastertes UI wie bei Amazons Fire TV Geräten.

  9. So ein Teil ginge bei mir sofort zurück.

  10. Wenn man schon Werbung auf der FB verkauft…

  11. Ich finde ja mittlerweile die x Tasten für die Streaming Dienste auf der Fernbedienung eine Belästigung.

    • Normalerweise kauft man sich ja eine solche Box, um Streamingdienste zu nutzen. Und dann beschwert man sich, dass der Hersteller die gängigen Anbieter als Shortcut auf der Fernbedienung hinterlegt?

      Das ist jetzt ein bisschen so, als ob man sich bei einem Fernseher darüber beschwert, dass auf der Fernbedienung „Werbung“ für den elektronische Programmführer in Form einer entsprechenden Taste gemacht wird.

      Aber immer wieder spannend, was manche so als Belästigung empfinden. Wenn man sonst keine Probleme hat im Leben …

      • Wolfgang D. says:

        Der Knackpunkt ist, man kann die Werbetasten nicht umbelegen, und jetzt dunsten da drei für mich nicht benutzbare Tasten von vier herum. Nervt täglich. Klar, wenn man unbedingt Rakuten haben muss, viel Spaß!

      • Der Hersteller legt nicht „die gängigen Anbieter“ als Shortcut auf die Fernbedienung, sondern die eigenen Dienste und welche, die für diese Platzierung Kohle ausgespuckt haben. Nennt man landläufig „Werbung“ und die nervt, wenn sie derartig übergriffig gestaltet ist.

        Das ist ein bisschen so, als würde es im Auto fest programmierte Stationstasten für „Antenne Bayern“, „Radio Schlagerparadies“ und „Radio RTL“ geben, die sich auch nicht ändern lassen. Würde da auch kein Kunde akzeptieren.

        Aber immer wieder spannend, was manche sich so alles froh schwätzen können.

        • Oliver Müller says:

          Du meinst, so übergriffig wie die Werbung beim iPhone in den Einstellungen? Aber immer wieder spannend, wie sehr die Apple-Fanboy-Fraktion darüber dann hinweg sieht…

  12. Filterliste in die PiHole-Gravity und Schluss damit.

    • Gunar Gürgens says:

      Genau mein Gedanke 😛
      Inzwischen bekomme ich bei Joyn auch schon keine Werbung mehr.

      • Wolfgang D. says:

        @Gunar Gürgens „bei Joyn auch schon keine Werbung mehr“
        Was braucht man dafür genau, und wie richtet man das ein?

        Finde solche Schlagworte wie „PiHole-Gravity“ ziemlich nichtssagend. Kosten, der Verwaltungsaufwand und die Lernkurve ist wohl eher was für Hardcore Netzwerker mit Langeweile.
        Schon für Desktop Webbrowser am PC muss man schliesslich laufend nachjustieren, manche Webseiten funzen dennoch nicht, und bei Fehlern hat man die Wahl: Liegt es am Filter, dem Browser, Addons, oder der Webseite selber.

  13. Oliver Müller says:

    Fernseher offline betreiben und Streaming über einen Raspberry Pi mit Kodi. Wer sich den Aufwand sparen möchte muss eben mit der Werbung klar kommen.

    • Oder ein Apple TV nehmen, denn das ist entgegen Deiner Falschaussage oben werbefrei – und wenn einem die eigene Zeit etwas wert ist, obendrein billiger als das permanente Gefrickel mit RasPi und Kodi.

      • Oliver Müller says:

        Dann habe ich mir die Werbung für die Apple-eigenen Dienste wie Apple TV+ beim Einrichten des Apple TV der Nachbarin sicher nur eingebildet. Schade, dass ich keine Fotos gemacht habe.

        Übrigens wird auch beim iPhone in den Einstellungen(!) Werbung für die eigenen Dienste eingeblendet, das sollte also nicht überraschen:
        https://www.macwelt.de/news/Nuetzlich-oder-nervig-Apple-wirbt-fuer-eigene-Services-auf-dem-iPhone-10926099.html

        Das ist echt Wahnsinn, wie sehr die Apple-Nutzer die Augen verschließen, wenn auf Probleme an ihren heißgeliebten Apple-Produkten hingewiesen wird.

        • Oh, „Oliver Müller“. Vergiss meinen Kommentar, mit Dir als Apple-Hater und Frickel-Fanboy über irgendwas diskutieren zu wollen ist ohnehin sinnfrei. Schade, dass es im Kommentarbereich keine Ignorier-Liste für besonders irrelevante User gibt.

  14. Ein Pihole im Netzwerk nordet solche Praktiken sehr schnell ein.

    • Wolfgang D. says:

      Na erzähl‘ mal, welche stromsparende Hardware mit zwei GB NIC und 2,4/5Ghz WLAN nutzt du denn für sowas? Mir scheint, ihr wollt nur zeigen wie toll ihr doch seid. Man könnte ja einfach die nötigen Einträge nennen…

      Vermutlich werden solche Overlays hier in DE auf der Roku und von Roku nicht kommen, und wenn, kann man in der Fritzbox wohl die zu blockierenden Bereiche eintragen, ganz ohne Spezialgedöns. Erlaubte Internetseiten, Gesperrte Internetseiten, Erlaubte IP-Adressen gibt es mittlerweile auch dort, man muss die nur erst herausfinden.

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