Roborock Saros 10 ausprobiert: Saug- und Wischroboter tritt in die Fußstapfen der S-Reihe
Roborock hatte Anfang des Jahres gleich mehrere Saugroboter-Modelle vorgestellt und damit auch die Saros-Reihe eingeläutet. Der Saros 10R, den Benny bereits getestet hat, knüpft eher an die Qrevo-Modelle mit den rotierenden Wischmopps an. Der Saros 10 ist da eher eine Weiterentwicklung der bisherigen S-Modelle (z.B. S8 MaxV Ultra) und setzt auf ein vibrierendes Wischtuch. Beide Modelle sind mit diversen technologischen Innovationen von Roborock ausgestattet. Grund genug für mich, den Saros 10 ebenfalls unter die Lupe zu nehmen. Seine Besonderheit: ein einfahrbarer Laser-Turm.

Alle neuen Saros-Modelle im Vergleich
Der Saros 10 setzt, anders als seine Modellgeschwister, weiterhin auf Laser mit 100 Grad Sichtfeld zur Kartierung. Dieser ist dynamisch einziehbar, was ihm ebenfalls eine geringere Höhe und verbesserte Reinigungsmöglichkeiten unter Möbeln einräumt – dann wird mittels Time-of-Flight-Sensor navigiert. Der Saros 10 kommt mit einer Saugleistung von 22.000 Pa und setzt auf Reactive AI 3.0 auf Kamerabasis zur Hinderniserkennung. Ausgestattet ist er mit der DuoDivide Bürste und der ausfahrbaren sowie anhebbaren FlexiArm-Seitenbürste.
Das Wischsystem ist hier an die alte S-Reihe angelehnt. VibraRise 4.0 soll aber mit 26 Prozent größerer Vibrationsfläche ausgestattet sein. Mit 4.000 Vibrationen pro Minute bzw. einem Druck von bis zu 8 N wird hier gewischt. Um auf kurzflorigen Teppichen zu saugen, wird das Mopp-Pad automatisch angehoben oder kann auch in der Ladestation abgelegt werden. Der Saros 10 ist mit einem seitlich angebrachten, vertikalen Laser („VertiBeam“) zur Hindernisvermeidung ausgestattet. Der soll eine präzise Reinigung in Bereichen mit unordentlichen Kabeln oder unregelmäßigen Möbeln bei einer Minimierung von Kollisionen erlauben.
Der Saros 10 kommt in Kombination mit dem RoboDock Ultra 2.0. Jenes ist mit 80-Grad-Heißwasser-Mopp-Wäsche ausgestattet und erlaubt die automatische Mopp-Entfernung sowie eine Schnellladung des smarten Reinigungshelfers in unter 2,5 Stunden. Zudem gibt es einen Tank für eine dedizierte Reinigungslösung.
So viel zu den blanken Daten, aber wie schlägt sich der smarte Reinigungshelfer im Alltag. Zu den Gegebenheiten vor Ort: Challenges wie Haustiere oder Teppiche gibt es hier keine. Die Räumlichkeiten sind entweder mit Fliesen oder Parkett versehen. Lediglich die langen Haare der besseren Hälfte stellen so manches Saugroboter-Modell auf die Probe, wenngleich die Marketing-Versprechen diverser Hersteller zu den Bürsten recht vielversprechend wirken – aber teils nichts dahinter ist.
Rein optischer Natur ist der Saros 10 ein Hingucker – so sehr ein Reinigungsgerät eben elegant ausschauen kann. Beim Saros 10 sind auch die Frisch- und Schmutzwasserbehälter ordentlich verkleidet. Der Staubbeutel sitzt nicht mehr nur hinter einer Blende, wie bei den Qrevos, sondern da ist ein ordentliches Türchen davor, was zufriedenstellend einklickt. Alles in allem viel aufgeräumter.
Die LED auf der Oberseite des Roboters wirkt futuristischer als bei vorigen Modellen. Im Zusammenspiel mit dem Sprachassistenten ist diese gar dynamisch. Die schwarze Oberfläche des Saugroboters zieht zudem Staub an und auch Fingerabdrücke sieht man eher als auf den weißen Modellen. Die physischen Tasten sind zudem durch Touchflächen ersetzt. Einzig die Klavierlack-Elemente an der Basisstation könnte man für meinen Teil matt lassen, ansonsten hat man schnell Fingerabdrücke. Kleinigkeit, aber das schwarze Modell kommt immer noch mit grauem Kabel, das passt einfach nicht.

links: Roborock Saros 10
rechts: Roborock Qrevo Master
Die Einrichtung des Saugroboters geht gewohnt schnell vonstatten. Account einloggen, QR-Code scannen, WLAN verbinden, los kann es gehen. Die erste Kartierung ging ebenfalls recht flott. Mit 7,98 Zentimetern bei eingefahrenem Laserturm ist der Saros 10 durchaus flach. Möbelstücke, die ihr vorher leicht erhöhen musstet, sollten damit problemlos passen. Bei mir sind einige Modelle früher unter der Toilette hängen geblieben, andere sind den Bereich dann komplett gemieden – kein Problem für den Saros. Er fährt den Laser-Turm aber wirklich ein, wenn es sein muss. Passt er haargenau unter ein Möbelstück, dann fährt er mit ausgefahrenem Turm darunter. Im Allgemeinen: Ihr müsst jedoch für eine flache Bauweise nicht auf die gewohnt gute Navigation per Laser verzichten – auch wenn das Navigieren per 3D-ToF, wie beim 10R, inzwischen auch recht ausgereift scheint.
- Saros 10 mit einfahrbarem Laser-Turm
- Qrevo Master
Auch diverse Möbelstücke werden im Rahmen der Kartierung erfolgreich erkannt. Und bei den Raumzuteilungen muss man kaum mehr selber Hand anlegen. Selbst die Namen sind anhand der Möbelstücke oft schon korrekt zugewiesen. Hindernisse können auf Wunsch übrigens fotografiert und auf der Karte angezeigt werden. Er hat also eine Kamera verbaut, das ist nicht jedermanns Sache in einem smarten Gerät.
Übrigens werden auch Schwellen (etwa 3 Zentimeter packt er problemlos) vermerkt oder können in die Karte eingezeichnet werden. Unterm Strich navigiert der Saros 10 problemlos und systematisch durch meine Räumlichkeiten, was sich über die detaillierte Karte in der App verfolgen lässt. Hindernisse werden sinnvoll und vorsichtig umfahren, wobei der Saros doch gerne mal (vorsichtig) auf Kuschelkurs geht und Gegenstände touchiert. Entsprechend wird aber auch immer bis in die letzten Winkel gereinigt und er scheut diese nicht. Ein Thema waren bei den Qrevo-Modellen und auch weiteren Konkurrenz-Modellen der Umgang mit Kabeln: Dank VertiBeam werden Kabel in meinem Test tatsächlich zuverlässig erkannt und umfahren.
Überzeugend zeigte sich im Praxistest allemal die Saugleistung des Saros 10. Im Zusammenspiel mit der ausfahrbaren Seitenbürste werden da auch Randbereiche im Raum ausgekehrt und Staub sowie Haare eingesaugt. Eine Mehrleistung, welche die 22.000 Pa gegenüber Vorgängermodellen bringen, kann ich ohne Labortests im normalen Haushaltsgebrauch nicht erkennen. Wird nur gesaugt, dann bringt der Saros 10 die Besonderheit mit, dass er das Wischpad im Dock ablegt und zum Wischen dann mitnimmt. Das funktioniert auch im Zusammenspiel mit der Funktion „Zuerst Teppiche reinigen“ oder wenn man manuell im Reinigungszyklus auf „Saugen“ umstellt, dann fährt er zur Ladestation zurück und legt den Mopp ab.
Um auf die Duo-Divider-Bürste an der Unterseite zurückzukommen: Nach diversen Reinigungszyklen haben sich hier keine langen Haare verfangen – und das kam sonst doch recht schnell vor. Die geteilten Bürsten haben an der Außenseite eine Bürste, so können sich Haare nicht so einfach verwickeln. Schmutz wird dann zum Inneren abtransportiert, dort ist die Bürste unterbrochen bzw. zweigeteilt. Sollte ich hier in Langzeit andere Erfahrungen machen, dann werde ich ein Update geben, aber Stand jetzt bin ich super zufrieden, was den Umgang mit langen Haaren angeht.
Beim Wischen kann ich nicht nachvollziehen, wieso man nicht auf die rotierenden (ausfahrbaren) Mopps setzt, die auch beim Saros 10R verbaut sind. So ist die Saugleistung im Vergleich zum vibrierenden Wischtuch besser. Die Wischintensität lässt sich steuern und das Wischergebnis ist in Ordnung, aber das ist wohl so das größte „Manko“, was der Saros 10 mitbringt. Mit einem kleinen Mopp an der Seite, der spazierengetragen wird und zur Kantenreinigung zum Einsatz kommt, ist jedoch ein Wischergebnis bis zum Rand gegeben.
Über die App können allerlei Einstellungen vorgenommen werden. Da gibt es wirklich viele Möglichkeiten, das Ganze so zu konfigurieren, wie man möchte. Wer sich damit nicht groß beschäftigen möchte: Die Standard-Einstellungen sowie das geführte On-Boarding werden bei den meisten Nutzern reichen. Neben der App-Steuerung ist Sprachassistent Rocky mit von der Partie. Der funktioniert auch besser als in Vorgängermodellen und ist weniger fehleranfällig beim versehentlichen Zuhören. Ich tippe, die größere Anzahl verbauter Mikros macht den Unterschied. Ich wurde da aber nicht unbedingt warm mit bzw. brauche das nicht und setze eher auf automatische Reinigungspläne. Einzig und allein, wenn ich den Saugroboter, wenn ich in einem Reinigungsvorgang heimkomme, zum Dock zurückbeordern will, greife ich teils darauf zurück. Schließlich will ich aber prinzipiell nicht daheim sein, wenn saubergemacht wird. Auch im Nachgang ist das Föhnen des Mopps im Dock zwar erträglich, aber beim konzentrierten Arbeiten störend.
Die üblichen Smart-Home-Plattformen, wie Amazon Alexa und Google Home können ebenfalls verwendet werden. Alle Saros-Modelle sollen über ein OTA-Software-Update die Unterstützung für Matter 1.4 erhalten. Sobald das Update voraussichtlich im April nutzbar ist, gebe ich hierzu ein Update.
Auch wenn das Dock diverse Selbstreinigungsfunktionen mitbringt – irgendwann ist dennoch eine manuelle Reinigung nötig. Die Bodenplatte vom Dock sollte zumindest alle paar Monate von Staub und etwas Kalk befreit werden. Im Vergleich zu anderen Modellen lassen sich die Frisch- und Schmutzwassertanks einfacher reinigen. Das ist in manchen Tanks mit Sensorik für den Füllstand doch etwas verbastelt. Eine besondere L-Form hat der Staubbehälter im Saugroboter (unter der magnetischen Abdeckung) selbst. Deshalb bedarf es hier an zwei kleineren Filtern. Aber hier muss man aufgrund der automatischen Entleerung nicht so oft ran, die verwinkelte Form ist aber nicht sonderlich praktisch zu reinigen.
Zusammengefasst? Der Roborock Saros 10 lässt wohl kaum Wünsche offen und beherrscht diverse Funktionen, die derzeit in der Flaggschiff-Klasse der Saugroboter üblich sind. Sei es eine flache Bauweise aufgrund des einziehbaren Laser-Turms oder ein vollausgestattetes Dock. Da muss man sich immer die Frage stellen, welche Funktionen, man denn letztlich wirklich braucht und ob es nicht auch ein günstigeres Modell sein könnte – denn da gibt es auf dem doch sehr diversifizierten Markt durchaus einiges an Auswahl. Nicht verstehen kann ich die Entscheidung zum vibrierenden Wischmopp. Ich hätte mir da wohl auch die rotierenden Mopps, wie beim 10R gewünscht – die beiden Modelle unterscheiden sich ja weiterhin auch über ihr Navigations-System, sind sonst aber in puncto „Vollausstattung“, quasi gleichauf. Preislich ist der Saros 10 mit 1499 Euro eigentlich das teurere Modell (zum Vergleich: Der 10R kostet 1449 Euro), in ersten Angeboten aber bereits für 1349 Euro zu haben. Außerdem gibt es auch eine Version mit Festwasseranschluss vom Saros 10 (UVP: 1599 Euro), sollte das für euch von Interesse sein. Und beide Varianten gibt es auch in Weiß.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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Etwas off-topic: Ich habe dieser Tage eher zufällig gesehen, dass es für den Eufy S1 Pro ein Festwasseranschlusskit gibt, was aus irgendwelchen Gründen nirgends erwähnt wird. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich den schon längst gehabt.
Wenn es um die optische Attraktivität geht, führt zumindest für meinen Geschmack wirklich gar nichts an diesem Gerät vorbei, auch und gerade dieser hier nicht. Steht seit Mitte der Woche hier – grosse Begeisterung!
Roborock sollte ein Modell entwickeln, das mit einem Festwasseranschluss betrieben werden kann. Idealerweise wäre ein Modell ohne den Turm für die Wassereimer, das ausschließlich über einen Festwasseranschluss funktioniert.
Na, ich warte lieber ab bis der Preis in vernüftige Bahnen um die 549,- € ankommt. Und das geht bei den Sachen ja recht fix.
Bis dahin dürfen mein Yeedi und mein Xiaomi den Schmutz wie immer trefflich wischen und saugen.
Eventuell saugt Dein Xiaomi sogar besser als der Saros!
Wir hatten die letzten Jahre den Xiaomi Gen1 im Einsatz und der hat unsere sehr kurzflorigen Teppiche in einem Rutsch super gesaugt. Nun haben wir den Dreame L40 und der muss 2-3 mal drüber, um bspw. Haare wegzusaugen und das trotz der speziellen Haarbürste.
Auf dem Datenblatt hat der Dreame natürlich die üblichen chinesischen Fabelwerte zur Saugleistung im Vergleich zum Xiaomi, aber in der Praxis sieht es dann eben schlicht anders aus.
Dennoch sind wir bezüglich des Gesamtpakets mit dem L40 sehr zufrieden. Bin nur mal gespannt, ob der auch 7 Jahre durchhält wie der Xiaomi.
Ich hätte gerne die Kombi aus versenkbaren Turm und rotierenden Pads. Speziell dieser Mini Mop inkl. Mini Reinigungsstation ist für die größte Fehlerquelle.
Bis dahin bleibe ich bei meinem Qrevo Master (der unter 2 Kommoden wegen 2-3 nicht drunter kommt)