reMarkable Paper Pro: E-Ink-Tablet mit farbigem Display vorgestellt

Beim reMarkable handelt es sich nicht gar um ein Tablet und auch nicht um einen reinen eBook-Reader. Es soll vielmehr die Vorzüge eines eBook-Readers (akkusparendes und augenschonendes eInk-Display) mit einem digitalen Notizblock vereinen. Das reMarkable 2 hatte ich vor einiger Zeit in einem Testbericht gezeigt. Mit dem Kindle Scribe bietet inzwischen auch Amazon ein Pendant in der Kindle-Familie an (hier mein Ersteindruck zum Kindle Scribe).

Mit dem reMarkable Paper Pro hat man jetzt einen verbesserten Nachfolger vorgestellt. Jener bringt ein größeres (reMarkable 2 mit 10,3 Zoll), 11,8 Zoll (ca. 30 cm) großes Display bei 5,1 Millimeter Dicke mit, welches jetzt auch Farben (neun an der Zahl) darstellen kann. Hilfreich beispielsweise, wenn man mit Markierungen arbeitet. Beim Vorgänger konnte man zwar farbige Stifte nutzen, die dann in der exportierten Datei sichtbar waren, das Panel selbst konnte diese aber nicht darstellen. Zudem soll es noch mehr an das Feeling von analogem Papier herankommen.

Anders als andere Tablets soll reMarkable nicht mit einem Farbfilter, sondern farbigen Partikeln arbeiten. Dennoch soll es sich um ein entspiegeltes Display handeln, welches mit reflektierendem Licht arbeitet und ein einstellbares Leselicht mitbringt. Ein beleuchtetes Display bot das reMarkable 2 nicht, dafür ist es minimal dünner – und das dünnste Technik-Produkt, was ich kenne.

Die Software ist identisch (reMarkable OS) und es sollen sich zwei Wochen Akkulaufzeit erzielen lassen. Beim Schreibgefühl sei man jetzt noch näher am Schreiben auf Papier. So hat man die Latenzzeiten im Vergleich zum Vorgänger um 40 Prozent reduziert. Außerdem sollen die Markerspitzen jetzt länger halten. Wie beim Kindle Scribe mit dabei ist jetzt auch eine automatische Aufwachfunktion beim Öffnen des eines Folios, in dem das Gerät geschützt ist. Es gibt abermals ein Type Folio zum Tippen.

Kostenpunkt für das Remarkable Paper Pro sind satte 649 Euro. Der Marker ist inkludiert, wer den Marker Plus mit Radiergummi an der Rückseite möchte der zahlt 50 Euro drauf. Die Hülle schlägt, je nach Ausführung und Material ebenfalls mit 99 bis 249 Euro zu Buche.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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19 Kommentare

  1. Ist es wirklich noch E-Ink? Klingt eher nach einem rLCD Display, wie beim Daylight Tablet. Auf der Produktseite ist es nicht ersichtlich, weil sie Marketingnamen für die Displaytechnik verwenden.

  2. Tolles Produkt, für bis zu 250 Euro würde ich’s kaufen ohne zu überlegen. Aber für diesen Preis bleibt’s ein Nischenprodukt, davon kann der Hersteller nicht leben. Dann lieber das preiswerteste iPad. Schade.

  3. Wenn sie jetzt noch DRM hin bekämen. Mit dem 2er nervt es echt, die EBooks immer erst zu konvertieren, damit man sie lesen kann. Sonst ist es ein super Gerät. Und Farbe habe ich mir auch gewünscht, weil das einfach besser geeignet ist, wenn man auf dem Ding konzeptionell arbeitet. Der Preis ist natürlich satt, da bin ich dann auch nicht mehr zu Kompromissen bereit.

  4. Tja, das reMarkable 2 ist teuer, aber geil, das reMarkable Pro ist teurer, aber anscheinend auch noch geiler.
    Man muss allerdings wissen, wofür man es nutzen möchte. Hervorragend als Ersatz für (viele…) Notizbücher aus Papier, eher ungeeignet als Ersatz für ein Tablet.

    Bestellt.

    Wer schnell an viele Details will, dem sei das YouTube-Video von My Deep Guide ans Herz gelegt.

    • Ich habe mir das auch genau angesehen & lange damit gespielt eines, sei es RM oder BOOX, zu holen. Aber zwei Dinge haben mich zweifeln lassen: Einmal eine genaue Analyse meines Nutzungszwecks, Notizen natürlich. Ich arbeite mit Obsidian. Keines der Tablets arbeitet damit sauber zusammen. Handschriftenerkennung ist überall Cloud. Speicherung zB in ein Nextcloudverzeichnis überfordert ReMarkable bereits. Zweitens, die Kosten. Wenn mein AG das nicht übernimmt, und der zahlt schon gute Laptops, ist es schlicht zu teuer. Ca. 1000 Euro mit besserem Stift und Case plus Abo. Das muss man erstmal rechtfertigen. Privat? Kann ich nicht. Beruflich eigentlich auch nicht. Somit war klar, auch wenn die Dinger einen großen Haben-Wollen-Reflex auslösen, es wäre Konsumismus um des Konsums Willen. Im meinem Fall. Bei 250 Euro, ja, da würde ich nicht drüber nachdenken, allein das größere Leseerlebnis bei PDF. Aber bei >1000 Euro? Wird schwer.

      • BeziehungsweiseRevolution says:

        ich habe mich letztens für ein boox go 10.3 entschieden und bin sehr zufrieden. es braucht keinen booy-account. ich synce die daten mit meiner owncloud und dort liegen die notizbücher als pdf-dateien. das ist ein sehr brauchbares modell für mich, da ich die notizen ja handschriftlich anfertige.
        Die Handschrifterkennung läuft lokal, das wäre also eine option. allerdings sind die notizen darauf ausgelegt, dass sie handschriftlich sind. und eine nachträgliche erkennung scheint mir da schwierig.

        in obsidian lege ich die pdf-seiten, die ich dort liegen haben will. aber die sind eben nicht ocr-durchsuchbar, sondern es sind eben handschriften.

        • Danke für den Hinweis, bei Boox verliert man ja langsam den Überblick. Sync zur Owncloud läuft über WebDAV oder das Dateisystem? Ja, das Modell klingt brauchbar. Allerdings würde ich gerne aus der Handschrift zeitnah Markdown machen, keine handschriftlichen Notizen sammeln und sie „nur“ durchsuchbar machen. Aber da 80-90% beruflich wären, ist das eh obsolet, wenn es kein Tablet vom AG gibt.

          • BeziehungsweiseRevolution says:

            Der Snyc läuft über WebDAV. Umwandeln der Handschrift geht, müsste man manuell in eine me-Datei einfügen.

  5. Das hätte ich gerne in kleiner, zum lesen. Ist selten, dass ich Bücher in A4 lese oder die langen Zeilen etc. überhaupt gut verfolgen kann im Halbschlaf und im Bett. Da wäre ein eBook Reader der Firma fantastisch. Gleichzeitig gilt das für Notizen. Habe da auch lieber die Post-it Größe als sowas.

  6. Da ich bereits einen eBook reader habe, finde ich diese Geräte auch sehr interessant, weil man die Menge an Aufgaben, die man an einem für die Augen entspannenden Bildschirm erledigen kann, steigern kann.

    Leider ist ein Surface Go oder gebrauchtes Surface bzw. ein Tablet, preislich so deutlich günstiger, dass es wirtschaftlich keinen Sinn ergibt, vor Allem da man mit den Alternativen meist auch gleich mehr machen kann.

    Naja Äpfel und Birnen.

  7. Gerät für Schulen?
    Würde Jugendliche wieder an Arbeitstechniken a la papier und Stift heranführen.
    Z. B. schriftliches Rechnen , bis hin zum Wurzelziehen. Neun Farben reichen , auch für Schemazeichnungen in naturwissenschaftlichen Fächern.
    Die Vorteile eines elektronischen Mediums – wenig Gewicht, Speicherfähigkeit verbunden mit der förderung von Kullturtechniken ohne Tante Google, süßes Gift KI oder eine Autokorrektur im Hintergrund.
    Und mit wenig Ablenkungs- oder gar Spielpotential. Fokussierung aufs Lernen.
    Ja bitte !

  8. Das Thema „e-Paper“ als „Schulheft“ hat mich weiter „ins Schwärmen“ gebracht:
    – „Vorlagen“ als
    . Linienpapier für gute Handschrift
    . Rechenkästchen fürs schriftliche Rechnen
    . Millimeterpapier für die Geometrie
    . Schreiblinien mit Unter- und Oberlängenmarkierung für Steno (ja eine fast vergessene Kunst)
    . Linierung für Notenschrift

    Wow so ein Schulheft hätte ich mir gewünscht.
    Ins „Heute“ übertragen:
    Der Lehrer muß kein Papier mehr verteilen, wird alles ins „Schulheft“ übertragen .
    Lese-, Mathebücher usw: alles kommt aufs e-Paper „Schulheft“ und natürlich darf jeder nach Herzenslust in seinen persönlichen Schulbüchern Randnotizen machen, Rechnungen ausführen, Lückentexte ausfüllen und und und .
    Kein Schulranzen mehr, das e-Ink-Schulheft ist alles auf einmal.
    Und das ohne all die Nachteile eines echten Multimedia-Gerätes mit all dem Ablenkpotential.
    Menschen lernen wieder fokussiert und konzentriert arbeiten – mit Stift und Kopf, mit einem modernen elektronischem Medium und ins Lernen zieht wieder Lernkultur ein.

  9. Ich liebe mein ReMarkable 2, aber für das Pro würde ich tatsächlich überlegen es auszutauschen.

  10. Na ja, 64 GB Speicherplatz, von welchem noch eine Menge für das OS abgeht, sind lächerlich wenig. Und da Remarkable ein Abo verkaufen will, gibt es auch keinen SD-Kartenslot, mit welchem 64 GB eher kein Problem wären. Das Ding hat nicht einmal 300 dpi/ppi und das anno 2024. Und dafür dann den Preis?
    Und dann nur einen aktiven Stylus, den man aufladen muß. Irgendwann ist der Akku dann Schrott und man muß für teures Geld einen neuen Stift kaufen.
    2 GB RAM mögen für das Linux-basierte OS ggf. ausreichend sein, aber mehr RAM wäre auch hier sicherlich besser und bei dem Mondpreis sicherlich auch drin gewesen bzw. hätte das Gerät vielleicht um 5 Euro oder so verteuert.

    Ach ja, die Farben sehen dann als PDF generiert ganz anders aus als auf dem Bildschirm:
    „There’s a larger color problem, and you can see it in the screenshots above where I made my first-ever e-ink color drawing — a fanciful anatomy of a human heart — using the Marker’s brush and pen settings. What you’re drawing on the screen is subtle, like pastel colors. But when you send the image (you can email your ReMarkable output with or without turning your handwriting into text), the PDF will show far more intense, almost cartoonish primary colors.“
    https://mashable.com/review/remarkable-paper-pro

    Da bleibe ich lieber bei den matten LCD-Screens von TCL NXTPAPER (gibt es auch als Smartphone, was zum Lesen von epub-Dateien dann sehr handlich ist), Huawei und Lenovo. Die genannten Geäte der 3 Hersteller ermöglichen mir zudem, meine bevorzugten Apndroid-Apps zum Lesen/Bearbeiten von Text zu verwenden.
    Diese matten Bildschirme sind zwar in direktem Sonnenlicht weniger gur lesbar als z.B. ein Meebook-Reader, aber interessanterweise sind diese matten Bildschirme viel weniger reflektierend als mein Meebook oder ein Boox Tab Ultra C, welches für einen E-Reader doch arg reflektierend ist.
    Was mich an E-Ink nervt, ist das Ghosting und das ewige Refreshen. Beim neuen Remarkable ist das teilweise Refreshen ein interessantes Konzept, aber es ist immer noch ein nerviges Refreshen, wenn auch nicht des gesamten Bildschirms, sondern nur eines Teils, z.B. in dem Bereich, in welchem man die Helligkeit eingestellt hat (siehe dazu das Video von My Deep Guide bei youtube).

  11. Ich hatte das Remarkable 2 schon mal zum Testen in den Fingern. Tolles Gerät, aber zu teuer. Das neue wird noch teurer – da bin ich raus. Für das Geld bekomme ich schon ein ordentliches Tablet und einen eReader dazu!

  12. Man kann den Cloud Service bei Remarkable nicht abstellen. Zwar gibt es third Party Tools, aber es ist super janky. Man findet auch keine Kontaktdaten zum Unternehmen und sie antworten niemals. Deswegen ist es für Verschlusssachen quasi nicht benutzbar.

    Also Abstand halten, weil shady Unternehmen. .. obwohl die Hardware ganz cool ist.

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