Rad Hamburg 2023: Urtopia Carbon One kurz angeschaut

Da ich mittlerweile in Hamburg lebe, habe ich mir am Wochenende einen kurzen Besuch auf der Messe Rad Hamburg 2023 genehmigt. Vor Ort war ich dort mit einem Kumpel, der sich für Fahrräder sehr begeistern kann und auch auf dem Artikelbild verewigt ist. Dabei hatte ich dann auch Kontakt zum noch recht frischen E-Bike-Hersteller Urtopia, der mit seinem Carbon One auf dem Event vertreten gewesen ist.

Das Fahrrad soll von Mathis Heller entworfen worden sein, der auch schon für BMW, Ford und Siemens als Designer tätig gewesen ist. Urtopia stammt dabei aus China, hat es aber sehr direkt auf den deutschen Markt abgesehen. Sprecher des Unternehmens teilten mir dabei mit, dass man daher auch vorhabe, ein ausreichendes Support-Netzwerk für Deutschland aufzubauen, da man sich bewusst sei, dass der Kundendienst hierzulande eine große Rolle für die Käufer spiele. Da sei man mit Partnern bereits dran, da man dem Einstieg in den dt. Markt hohe Priorität einräume.

Platz nehmen konnte ich dabei übrigens auch mal für einige Runden auf dem Carbon One, dem ersten E-Bike des Anbieters. Als Alleinstellungsmerkmal will man dabei den Rahmen aus Carbon hervorheben, durch den das Rad nur 15 kg wiegt. Das macht es natürlich sehr angenehm zu tragen, falls ihr euer Fahrrad etwa (wie ich) im Keller unterstellt. An Bord sind bei diesem Modell übrigens auch eine Sprachsteuerung, was ich persönlich jedoch eher unter „reines Gimmick“ verbuche, sowie ein Fingerabdruckscanner. Immerhin: Bei der Navigation kann das Rad direkt mit Richtungsanzeigen, Entfernungsangaben und verbalen Hinweisen aushelfen.

Letzteren seht ihr auf dem obigen Bild am rechten Lenker weiter außen. Wichtig: Der sperrt zwar den Motor sowie die smarten Features des Rads, eine Wegfahrsperre in dem Sinne wird dadurch aber nicht ausgelöst. Als Konnektivität nennt Urtopia im Übrigen eSIM mit 4G, Bluetooth und Wi-Fi. Verbaut sind auch ein Beschleunigungsmesser, Drehmomentsensor und ein Gyroskop. Ebenfalls integriert: Ein Blinker sowie eine Funktion, bei der eine hintere LED-Leuchte beim Bremsen rot aufleuchtet – eben wie bei einem Auto. Die offizielle Begleit-App gibt es für iOS und Android.

Ihr könnt dabei zwischen verschiedenen Unterstützungsmodi wechseln oder jene auch komplett deaktivieren. Leider konnte ich auf dem Messegelände aber nur durch einen kleinen Parkour ohne nennenswerte Steigungen düsen. Da hat das Urtopia Carbon One schon gut gezogen und sich echt angenehm gefahren, aber der eigentliche Test wäre natürlich erst Outdoor möglich. Den Akku mit 352,8 Wh könnt ihr natürlich herausnehmen, er ist in 2,5 Stunden wieder voll aufgeladen. Es gibt das Carbon One in zwei Größen – mit meinen 190 cm konnte ich das größere Modell sehr gut nutzen.

Was ich Urtopia mitgeben konnte: Schön wäre es für mich, wenn der Lenker in der Höhe verstellbar wäre. Das geht ungünstigerweise nicht. StVZO? Da müsst ihr euch keine Sorgen machen, ist geregelt. Alle Specs findet ihr auch auf der Herstellerseite. 3.299 Euro kostet das Urtopia Carbon 1. Auf der Messe hatte man im Übrigen auch noch eine geplante, günstigere Aluminiumvariante im Gepäck. Bedauerlicherweise konnte ich jene aber nicht fahren, da der Akku im Zoll hängen geblieben war.

Das obige Bild zeigt euch Urtopias geplantes E-Bike mit Aluminium-Rahmen. Dieses Modell soll im März 2023 starten. Mein Fahrrad-begeisterter Kumpel gab mir auch ein paar zusätzliche Denkanstöße mit: So beurteilte er die Verwendung von Carbon etwas zwiegespalten. Das geringe Gewicht und das steife, aber sportliche, Fahrgefühl seien definitiv Vorteile. Bei Bergen aber bringe das Material aus seiner Sicht für das Singlespeed-Rad mit Keilriemenantrieb weniger. Zudem ist Carbon natürlich sturzempfindlich.

Carbon beurteilt er als Luxusmaterial, das bei einem E-Bike etwas weniger Nutzen habe, als bei Rennrädern oder Mountainbikes, wo der Gewichtsvorteil ein bedeutenderer Faktor sei. Am Ende sieht mein Freund aber durchaus eine Zielgruppe in Form der Nutzer, die eben Carbon als leichteres und hochwertiges Material schätzen und entsprechendes Geld für ein besonders sportliches E-Bike in die Hand nehmen wollen. Das gebe ich auch also auch mal abschließend gerne so mit.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Als Hamburger kann ich sagen, dass einfache Richtungspfeile oft nicht ausreichend sind. Das ist ja genau die Info, die ich auch übers Ohr bekommen kann. Wenn ich wirklich vernünftig zu einem unbekannten Ort kommen möchte, dann braucht es schon die Karte, bzw. das Handy über eine Halterung.
    Und zum Thema Carbon: das Material ist leicht, klar, aber es ist für den Alltag viel zu empfindlich gegenüber einem Fall oder Stoß. Alu und Stahl sind einfach die langlebigeren Materialien. Und bei vernünftiger Arbeit sind die entsprechenden Rahmen da auch nicht sehr schwer.

  2. Urtopia?
    Wenn ich der Eigentümer von Utopia Velo (ohne R) wäre, fände ich den Namen jetzt nicht sooo doll gewählt. Auch wenn man die Fahrräder kaum verwechseln kann… 😉

  3. Ich muss Kai absolut recht geben! So ein Pfeil mag fürs Auto auf der Autobahn ok sein, aber als Radfahrer, ist da das Verfahren vorprogrammiert.
    Wer es mal testen will, soll mal nur mit der Ansage von Komoot navigieren 😉

    Weiter noch: Ich bin absolut gegen solche eingebauten Lösungen. Der Hersteller stellt sein Service ein? Deine Navi App arbeitet (plötzlich nicht) mehr mit der API des Fahrradherstellers zusammen? Du hast ein neuen Sensor am Fahrrad der nicht mit deinem Boardcomputer zusammenarbeiten will?

    Es gibt einfach zu viele Nachteile nur für das schicke Desing

  4. Wieder ein Urban Bike ohne Schutzbleche in der Standardausführung?
    Offtopic: Willkommen in der schönsten Stadt der Welt 😉

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