Paramount+ streicht seine deutschen Eigenproduktionen zusammen

Paramount+ wird sich laut dem CEO Bob Bakish in Zukunft vor allem auf englischsprachige Märkte konzentrieren. In Deutschland bleibt der Streaming-Dienst zwar aufgrund der erfolgreichen Partnerschaften mit Sky und Amazon bestehen, doch es gibt einen Kahlschlag bei den deutschen Eigenproduktionen (via DWDL.de). So verabschiedet man sich nicht nur von kommenden Formaten, sondern hat, Disney+ lässt grüßen, auch bereits veröffentlichtes Material entfernt.

Das ist das Ergebnis eines Sparkurses bei Paramount Global, das inzwischen auch im Auge größerer Konzerne ruht. Denn Paramount Global könnte von einem anderen Konzern übernommen werden. Um sich für die Zukunft gut aufzustellen, will man unter anderem mit Paramount+ aus den roten Zahlen kommen. Das will man auch durch einen Fokus auf Marken erreichen, die international erfolgreich sind bzw. Potenzial haben. Regionale Eigenproduktionen aus Deutschland gehören da eher nicht dazu.

Für die deutsche Film- und Serienindustrie ist das ein weiterer Rückschlag, nachdem sich 2023 schon Sky aus dem Bereich der fiktionalen deutschen Eigenproduktionen zurückgezogen hatte. Paramount+ wird entsprechend etwa die deutschen Serien „Turmschatten“ und „Zeit Verbrechen“ nicht mehr zeigen. Auch das italienische Format „Miss Fallaci“ muss sich eine neue Heimat suchen.

Paramount+ räumt auch den Katalog leer

Aber auch bereits veröffentlichte Titel sind aus der Bibliothek von Paramount+ gewichen. So sind „Kohlrabenschwarz“, „A Thin Line“, „Die Chemie des Todes“ oder „Der Scheich“ nicht mehr beim Streaming-Anbieter vorzufinden. Die deutsche Adaption von „RuPaul’s Drag Race“ hat man ebenfalls entfernt. Verblieben sind nur wenige Titel wie „Eine Billion Dollar“ oder „Germany Shore“.

Inhalte wie „Germany Shore“, das auch im Free-TV bei MTV läuft, sind dann wohl auch das, was man in Zukunft am ehesten bei Paramount+ aus deutschen Landen erwarten kann – denn da sind die Produktionskosten verhältnismäßig niedrig. Sprecher der Plattform haben aber erklärt, es werde auch in Zukunft noch fiktionale Eigenproduktionen von Paramount+ geben. Es bleibt aber abzuwarten, in welchem Umfang.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. Fragmentierung bringt nichts, die Leute zahlen nicht für unzählige Dienste. Paramount + war von Anfang an nicht attraktiv. Ohne Inhalte wird wohl kaum jemand von dem Dienst überzeugt sein.

  2. Dann darf sich Union Berlin wohl bald einen Neuen Trikotsponsor suchen

  3. Paramount+ hat sich noch nicht Mal mit dem Teilen des Abos gelohnt. Absolut kein Verlust.

  4. Schade, dass die Serien dann auch direkt rausgekommen wurden. Kohlrabenschwarz und Drag Race Germany habe ich noch nicht gesehen gehabt.

  5. „In Deutschland bleibt der Streaming-Dienst zwar aufgrund der erfolgreichen Partnerschaften mit Sky und Amazon bestehen“ – das ist für mich das wichtigste als Sky-Kunde.

  6. Ich hatte mir Paramount + nur mal für einen 7 Tages „Test“ geholt.
    Das aber auch nur für Top Gun Maverick, der mich auf einer langen Zugfahrt großartig unterhalten hat.

    Sonst fand ich den Dienst uninteressant.

  7. Ich schau grad‘ ’ne Serie da und ich muss immer selbst wieder in die Staffel rein und die nächste Episode suchen

  8. MiaSamenstroem says:

    Bin da wegen Star Trek Strange New Worlds, Lower Decks und Next Generation. Aber auch Discovery *hust*…
    Dating nacked, die einzige mir bekannte deutsche Produktion, interessiert mich nicht.
    Paramount+ sollte noch viel mehr in Star Trek stecken.

  9. Man muss gar nicht lange spekulieren, Paramount+ wird in Deutschland wohl nicht mehr lange in dieser Form am Markt sein. Ich weiß es zwar nicht, aber ich vermute, es verkauft sich aktuell fast nur über Kooperationen und als Channel in Prime oder bei Apple. Genau da werden die Inhalte in Zukunft auch landen. Paramount wird sicher von einem größeren Player übernommen, dann wird gemerged und in Deutschland werden die Inhalte lizenziert. Sie haben es versucht, es hat nicht geklappt. Die Technik war mies. Buchen nur mit Kreditkarte und insgesamt ziemlich umständlich. Jede Menge kostenlose Abos, die dann keiner verlängert hat.
    Der Anfang vom Ende.
    Aber das war eigentlich klar, dass mit Streaming nicht unendlich Geld zu verdienen ist – jetzt schrumpft der Markt wieder zusammen. Jede Menge FAST Kanäle, die mit Werbung vollgepumpt werden und billig zu betreiben sind. Dazu drei bis maximal vier große Player. In Deutschland werden das sein: Netflix, Prime und RTL+. Eventuell noch Disney+, wobei ich da auch keine Wette drauf abschließen würde. Da könnte man auch auf die Idee kommen, Partnerschaften einzugehen und Inhalte lieber zu lizenzieren.

    • Disney+ wird verschwinden. Zielgruppe ist schlicht zu stark Nische, da Star Wars und insbesondere Marvel sich bei der breiten Masse abgenutzt haben. Die einzigen die Disney+ retten könnten, wären evntuell Kinder, aber daran glaube ich persönlich auch nicht.

  10. Der Deutschsprachige Markt ist viel zu klein und uninteressant, verstehe eh nicht wie es sich so lange halten konnte.

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