Packstationen: Klimabilanz ist offenbar fragwürdig
Zwar stellen Logistikunternehmen wie Deutsche Post DHL, Hermes oder DPD zunehmend auf E-Fahrzeuge um, dennoch sind da noch viele Verbrenner unterwegs. Entsprechend kritisierten einige Beobachter die Klimabilanz der Paketdienste. Diese verweisen gerne auf ihre Packstationen. Denn die geballte Lieferung an die Stationen senke laut den Unternehmen die CO2-Emissionen deutlich. Allerdings geht diese Rechnung laut einem Bericht der Tagesschau wohl auch nicht immer auf.
Dabei will etwa DHL von bundesweit 12.000 auf 15.000 Packstationen aufstocken. Man bewirbt das als Service für die Kunden, die dadurch jederzeit ihre Pakete abholen könnten. Zudem spare man gegenüber der klassischen Haustür-Zustellung Emissionen ein. Allerdings dürfte das in vielen Fällen eine Milchmädchenrechnung sein: Denn wenn ihr dann etwa mit eurem eigenen Auto zur Station brummt, sieht die Bilanz schon wieder ganz anders aus.
Dennoch argumentiert z. B. auch Hermes ganz ähnlich. Die Sammelzustellung ermögliche es sehr viele Pakete an einen Standort auszuliefern und so massiv CO2 einzusparen. Da hält ProPaketBox dagegen: Unabhängigen Untersuchungen zufolge sei die Haustürlieferung tatsächlich klimaschonender. Denn am Ende würden eben die abholenden Kunden vielfach wieder Verkehr auf der Straße verursachen und auch nicht an die effiziente Routenplanung der Dienstleister herankommen.
Am Ende wäre am ehesten wohl eine unabhängige Paketbox noch die beste Lösung, an die alle Dienstleister liefern könnten. Diese Anlage sollte am jeweiligen Haus der Kunden stehen – selbst wenn dann niemand zu Hause sei, würden weitere Zustellversuche entfallen. Dies spare dann auch den Unternehmen bzw. Zustellern Zeit. Und weniger Zustellversuche bedeuten eben auch geringere Emissionen.
Da man für 2028 bereits mit 9 Mrd. Paketen im Jahr rechnet, müssen aber auch neue Lösungen her. Laut der University of Applied Sciences in Frankfurt könnte es etwa möglich sein, Straßenbahnsysteme einzubinden. Über die Bahnen könnten die Pakete in die richtigen Stadtteile gebracht und dort mit Lastenrädern ausgeliefert werden. Das könnte den CO2-Ausstoß deutlich verringern – um möglicherweise 57 %. Allerdings würden die Kosten für die Logistikunternehmen steigen, weswegen es unwahrscheinlich ist, dass sie dies einsetzen werden.
Am Ende sollte man deswegen auch nicht dem Gerede der Firmen von Nachhaltigkeit Glauben schenken: Es geht darum, dass über Packstationen die Kosten für die Zustellung sinken können – das interessiert die Firmen am Ende des Tages am meisten. Andere Argumente legt man sich eben so zurecht, dass sie passen.
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Moin, bei mir liegt eine Packstation bequem zwischen meiner Arbeit und Wohnung. Da ich den Weg immer zu Fuß gehe fällt meine Klimabilanz wohl besser aus. Wenn mal das Auto genutzt wird geht es meisten dann weiter zum einkaufen. Das wird wohl bei vielen ähnlich sein.
„Denn wenn ihr dann etwa mit eurem eigenen Auto zur Station brummt, sieht die Bilanz schon wieder ganz anders aus.“ Die Paketstationen sollten ja auch fußläufig erreichbar sein. Was vermutlich zu selten der Fall ist. Ich kann es nur für mein Umfeld beurteilen, hier gibt es bis heute keine einzige (DHL-)Packstation im Stadtteil, alle sind an Ausfallstraßen oder am Bahnhof lokalisiert, also für Fußgänger – vielleicht noch am Abend – eher schlecht erreichbar. Hermes hat meines Wissens in meiner Stadt keine einzige Station, aber immerhin ausreichend Shops. Der Lacher ist Amazon, die haben ihren Locker gleich an einer Tankstelle aufgebaut, zu Fuß wird da niemand hingehen. Fazit: Schlechte Plazierung der Packstationen plus zu wenige, da wird man praktisch gezwungen das Auto zu nutzen (sofern man eines hat).
Amazon hat ihren Locker bei uns auch an ner Tankstelle gebaut, eine Großtankstelle am Stadtrand – zudem ist das Teil so gut versteckt, das ich den erst gesehen habe, als ich mein Auto waschen wollte. Der steht hinter der Waschstrasse, von der Zufahrt / Straße abgewandten Seite. Da kommt man nur vorbei, wenn man den offiziellen Weg zur Waschstrasse nimmt ( machen die meisten aber nicht, die fahren vorne dran vorbei ).
Einen dämlicheren Standort für das Teil gab es bei uns am Ort nicht mehr.
Die 3 DHL-Packstation stehen bei uns alle an Supermärkten, nicht zentral in der Innenstadt, sondern auch am Stadtrand im Gewerbegebieten – da geht keiner zufuss hin, nur mit Auto, evtl. mit Rad im Sommer.
Fußläufig? Auf dem Land? Bei uns gibt eine (1) DHL Packstation im Umkreis – je nach Himmelsrichtung ist die nächste zwischen 10 und 50km entfernt – Luftlinie wohlgemerkt.Andere Anbieter bieten nichts(0) … und das Ganze ist dann trotzdem noch im Berliner Umkreis.
Was mich als ehemaligen Zusteller der Deutschen Post stört hier wird das Klima vorgeschoben.
Mitnichten geht es der Post um Einsparung von CO².
Die Zusteller, die Post benennt dass als „letzte Meile“, verursachen die größten Zeitaufwand, die größte Kosten, da der Zusteller nicht automatisiert Pakete sortiert und per Fließband ausliefert, sondern händisch, mit Zeitdruck unter Stress, was zu Unfällen, mindestens jedoch zu Zwischenfällen, Krankheit und Zeitverzug führt.
Wenn jetzt einfach nur einfach eine Packstation angefahren werden muss, spart die Post massiv Geld (Gehälter, Diesel bzw Strom) ein, spart sich furchtbar viel Zeit.
Postämter werden ÜBERALL dicht gemacht, wo der Kunde früher seine Sendungen, die nicht zugestellt werden konnten, abholen konnte. Auch hier spart man nicht CO², sondern einfach Geld. Wacht auf, glaubt nicht jeden Stuss.
Hier geht’s um Geld, ganz sicher spielt hier kein Umwelt Gedanke mit rein. Als ehemaliger Sklave der Post weiß ich, bei der Post geht’s immer um Kostenersparnis, nicht um den Kunden, erst recht nicht um den Mitarbeiter ‼️
Danke für den Einblick. Genau so habe ich das auch schon vermutet. Wir haben hier im Umkreis von meinem Dorf (A) 3 andere Dörfer (B, C, D) auf großer Fläche. In C ist eine Filiale, die beliefert wird und zwei Packstationen.
A-D haben jeweils einen separaten Zusteller, der den ganzen Tag rumfährt. Würde man in A, B und D jeweils eine Station bauen, könnte ein Zusteller alle 4 Dörfer beliefern und wäre zum Mittag fertig.
@Weberli
Doch, es gehen viele Leute in die Tanke, wenn sie in der Gegend wohnen. Da ist der Standort genauso gut oder schlecht wie jeder andere auch.
Ja gut, wenn ich mit meinem verbrenner da hin fahre geht natürlich der Sinn verloren. Aber gerade in der Stadt gibt es inzwischen genug Abholstationen, die fußläufig erreichbar sind.
Und bevor hier einer mit dem Argument kommt: Es ist klar, dass sowas auf dem Land nicht funktioniert. Aber der Großteil der Menschen lebt halt in der Stadt.
In manchen Städten bzw. manchen Stadtteilen schon, in anderen weniger. Ich lebe in einer Stadt mit rund 34k Einwohnern und müsste trotzdem über einen Kilometer bis zur nächsten Packstation laufen und bin dabei noch körperlich behindert. In anderen Stadtteilen sieht es noch schlechter aus. Für den nächsten Amazon-Locker müsste ich bis ans andere Ende der Stadt.
Früher habe ich in Bremen gelebt, da war eine Packstation bei mir direkt um die Ecke die Straße runter und eine Postfiliale gleich dazu, falls die Packstation mal voll war. Da habe ich meine Pakete gerne zu Fuß abgeholt.
Läuft also auch in den Städten sehr unterschiedlich.
Doch, auf dem Land geht das auch. Die Packstationen müssen halt auf dem Supermarktparkplatz sein. Dann fallen wenigstens keine zusätzlichen Wegstrecken an, wenn ich die Pakete einmal die Woche beim Einkaufen einsammel. Ich bin glaube ich, noch nicht einmal extra wegen der Packstation Auto gefahren. In der Postfiliale kam das schon vor, wegen der grenzwertigen Öffnungszeiten.
Wichtiger wäre auch, einem anderen Packstationnutzer Vollmachten zu geben. So fahre ich halt mit dem Handy meiner Frau oder umgekehrt zur Packstation bzw. wir adressieren es gleich an den anderen.
Das ist falsch. Nur rund 30 Prozent der Bevölkerung wohnen in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern, von denen es in Deutschland 80 gibt.
Hallo M, Fußläufig erreichbar oder nicht: klar, wenn es ein Hemd oder eine Hose oder sonstwas leichtes ist … kann man mit der hand als fußgänger tragen. Aber schon der 6-er-karton Wein, Kleinmöbel, usw. – da gehts nicht ohne Auto – entweder das eigene oder das des Lieferanten. Ich lasse mir von sog. „Getränkeverlegern“ schon seit Jahren das schwerste am einkauf per Lieferfahrer anliefern, von Getränkekisten bis hin zu Waschmitteln und Co. Alles was wiegt. Obst, Gemüse , Wurst in kleinen alltagsmengen hole ich dann wegen der Frische gern mehrmals die Woche vom kleinen Laden um die Ecke per Pedes. Aber ich buckle doch nicht mit Kilolasten durch die Stadt wegen irgendwelcher CO2-Bilanzen. Habe kein Auto als Stadtbewohner aber nutze Lieferdienste seit es sie gibt. Und das ist schon viel länger als Amazon & Co.
Beide Parteien haben zum Teil recht. Aber die meisten Kunden nutzen ja Packstationen an denen sie im Alltag sowieso vorbei kommen (Supermarkt/Tankstelle/Bahnhöfe). Klar kann es sein, dass manche doch extra dafür hinfahren, aber immerhin gibt es nicht mehrere Zustellversuche und es ist entspannter für die Paketboten.
Warum soll eine Packstation den eine positive Klimabilanz haben – höchstens für den Paketdienstleister aber nicht insgesamt.
Der Paketdienstleister fährt mit einem Fahrzeug die Packstation an und belädt diese mit 20,30 oder mehr Paketen, dafür fallen die Fahrten durch die Strassen zu den 20,30 und mehr Kunden weg. Am Ende fahren die aber dennoch durch die Straßen, weil nun mal nicht alle Kunden ihre Paket zur Packstation liefern lassen – ich z.b. nicht, weil ich eh zuhause bin.
Aber dafür fahren jetzt alle Kunden einzeln zu den Packstation um ihre Paket dort abzuholen – in der Regel mit dem Auto, weil die Teile, zumindest bei uns am Stadtrand auf Parkplätzen von Supermärkten stehen.
Also Umwelttechnisch gesehen der volle Gau.
Ein, weil ich kaufe dann halt auch gleich ein. Hätte ich eh gemusst.
Sicherlich kein GAU (weißt du denn was das Kürzel bedeutet?).
Dinge an einem zentralen Ort zu lagern, damit viele Menschen sich diese selbst abholen, anstatt zu jedem einzelnen hinzufahren, ist schon logistisch viel einfacher und von der Logik her klar zu verstehen, was die Vorteile betrifft. Natürlich gibt es Fälle, wo die Leute sich extra ins Auto setzen, um das Paket abzuholen. Aber das sind Einzelfälle. Insgesamt betrachtet ist der Vorteil von Packstationen oder Paketshops vollkommen verständlich. Dafür braucht man kein Physikstudium, um von einem GAU zu sprechen.
Ich denke das ist sehr negativ betrachtet. Ich bin ungelogen noch nie , und ich bin Kunde seit Stunde 0 der Packstationen, extra mit dem Auto dort hingefahren. Lebe in einer 100 000 Einwohner Stadt und das Netz ist jetzt schon super dicht. Denke der Anteil an Leuten die extra mit dem Auto kommen ist verschwindend gering. Werden ja auch immer mehr Stationen an Supermärkten.
Das es aber nicht nur Städte gibt, ist dir bewusst, oder?
(und selbst Städte mit weniger Packstationen)
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung lebt in den Städten.
Dazu zählen aber nicht nur 100.000 Einwohnerstädte sondern man redet schon ab 10.000 von einer Stadt und das mit eingemeindeten Dörfern. Also eine recht große Fläche wo dann vielleicht mal eine Packstation auf dem ehemaligen „Dorfplatz“ steht, es keine brauchbaren Öffis gibt und alle halt mit dem Auto dahin fahren. Ich find die Idee total doof und denke der einzige Hintergedanke von DHL ist sparen und nicht die Klimabilanz.
Wir sind hier in der Stadt knapp 30k. Hier allein hat es schon 7 Packstationen.
6 davon an Supermärkten, 1 direkt am Bahnhof.
Im Markt nebenan auch 3 Stück. 2 an Supermärkten, 1 auch wieder am Bahnhof.
Ich persönlich kann da nicht schimpfen.
Dann fährt man eben mit dem Fahrrad.
Macht auch immer voll Sinn, da man sicher weiss wie groß die Pakete sind und dass sie auch in den Rucksack passen. Obwohl, dafür kann man sich dann ja auch ein Lastenrad zulegen..
Die Frage ist doch eher, ist eine Zustellung zur Haustür den überhaupt sinnvoll. Vor allem da mittlerweile ja zig Paketdienste die „gleiche“ Haustür anfahren.
Eine zentrale Packstation zumindest im ländlichen Gebiet für alle Paketdienste mit E-Mail Benachrichtigung bei Eingang oder SMS auf das Telefon (für ältere Mitmenschen) wäre doch viel effektiver.
In den Städten könnten diese Packstationen an den Einkaufsläden oder den Arztcentren ) stehen.
Statt jede Straße und Haus abzufahren. Dazu ein saftig kostenpflichtiger Zustellungsservice für Faule und kostenloser für Hilfsbedürftige.
Genau da müsste man eigentlich ansetzen. Tägliche Lieferfahrten in jede Straße verbieten oder stark besteuern. 2-3x pro Woche reicht doch, wer es eilig hat, kann ja eine Abholstation nutzen. Aber so lange jeden Tag hier in der Straße Dutzende Pakete zugestellt werden, hilft es dem Klima tatsächlich gar nichts, dass meine Pakete in der Packstation landen.
Das Problem sind doch nicht die Packstationen, sondern das Fußfaule Deutsche Egoisten-Volk. Ein nicht unerheblicher Teil aller Autofahrten sind Kurzstrecken unter 5 Kilometern. Wer würde sich ein Paket an eine mehrere Kilometer entfernte Packstation schicken lassen, wenn er dort nicht sowieso vorbei kommt? Die fünf von mir genutzten Packstationen sind zwischen 200 Metern und 1,2 Kilometern entfernt. Um die Ecke ist die Packstation oft voll, bei wichtigen Paketen nutze ich deswegen eine der ~1km entfernten Stationen mit geringerer Auslastung. Warum sollte ich da mit dem Auto hin fahren? Mit dem Fahrrad bin ich genauso schnell und je nach Wetter, Lust und Laune kann ein 20-Minütiger Spaziergang den Home-Office-Tag durchaus bereichern.
Aber der Durchschnittsbürger wuchtet seinen üppigen Leib lieber ins Zwei Tonnen Gefährt, um die Umwelt vor dem Mikroplastikabrieb seiner Schuhsolen zu schützen. „Du bist Deutschland“, oder so ähnlich.
so schaut’s aus. Die Bequemlichkeit wird noch unser aller Untergang…
Dass nicht jeder in einer Stadt wohnt ist dir aber bewusst?
Ich habe es 12km zur nächsten Packstation und 8km zur nächsten Filiale. Und ich wohne nicht auf einem Einödhof.
Naja, als Kunde interessieren mich die Zustellkosten durchaus auch. Oder auch die Versandkosten. Packstationen sind ja nicht One-Way.
Und mittlerweile gibts so viele von den Dingern, dass da bei Vielen was Passendes auf dem Arbeitsweg zu finden ist. Außerdem liegen die meisten Standorte an Stellen, die man sowieso gelegentlich aufsucht: Einkaufsmärkte, Tankstellen, etc. Mit 24/7-Verfügbarkeit eben auch deutlich anwenderfreundlicher als die üblichen Filial-Öffnungszeiten.
Und pro Haus ne Box ist ja ne nette Idee, aber bei den zu erwartenden Errichtungs- und Betriebskosten müsste da pro Haus wohl schon nen ganz ordentlicher Durchsatz erfolgen, damit sich das irgendwie rechnet. Da finde ich zentralere Lösungen wie die Packstationen schon sinnvoller.
Natürlich geht es den Firmen in erster Linie darum die Kosten in Form von Zustellern und Fahrzeugen zu senken. Als Bonus wird deren CO2 Firmenbilanz gesenkt.
Das die Kunden dadurch mehr CO2 rausblasen ist nicht (!) das Problem der Firma. Dazu gibt es dann ein hübsches „Wir sind Grün“ Siegel.
Somit hat sich der CEO einen nachhaltigen Bonus verdient. Win-Win, halt nur für die Firma.
Die Klimabilanz interessiert mich nicht.
Ich will Pakete abholen wenn ich nicht zuhause bin und mich nicht in der Post anstellen in einer Innenstadt ohne Parkplätze und komischem Puplikum. Deswegen bestelle ich ja online.
…und deswegen nutze ich sogar weiter entfernte Packstationen, wo ich mir sicher sein kann, dass mein Paket noch rein passt und nicht wegen voller Packstation doch wieder in der Filiale landet…
Fernab davon, dass man natürlich nicht jedes Kleinstteil einzeln online bestellen muss, wundere ich mich immer, wenn Leute die 800 Meter zu Pakstation mit dem Auto zurücklegen. Was da alles für Gründe auftauchen: Zu kalt, es regnet, zu roßes Paket…Dann ist der Klimabonus natürlich wieder für die Katz (Man muss aber auch im Kopf haben: Es geht nur um die Veringerunge von zusätzlichen Emissionen, die zuvorderst vermieden werden sollten).
Peter
Ist ein komplexes Thema, denn das Abholverhalten ist ja nicht bei allen Leuten gleich. Ich persönlich habe „meine“ Packstation in der Nähe der Arbeit und gehe auf dem Weg zum Mittagessen dort vorbei. Andere verbinden die Fahrt zur Packstation mit dem Einkauf, denn viele Packstationen stehen ja nicht zufällig auf Supermarkt-Parkplätzen und man hat ja auch eine Woche Zeit das Paket abzuholen. Wer sich allerdings ins Auto setzt und nur losfährt, um ein Paket abzuholen, verdirbt in der Tat die Klimabilanz, aber da müsste man mal genauer hinsehen und nachforschen, wie das Verhalten der Packstation-Kunden wirklich ist.
Ich denke mal, dass wir hier regional unterscheiden müssen: Bei mir hier in Berlin kenne ich NIEMANDEN, der mit seiner Karre die Pakete aus der Packstation abholt. Meistens beobachte ich Radfahrer oder Fußgänger (wie ich auch), die die Packstation bespaßen. Wenn, dann stehen die Stationen an Supermärkten und die Nutzer verbinden das gleich mit einem Einkauf. Ja- es mag sein, dass die Einspareffekte von den Betreibern großzügig hochgerechnet werden. Besser als eine Zustellung zu Hause finde ich es allemal.
„Denn wenn ihr dann etwa mit eurem eigenen Auto zur Station brummt“
Ich laufe die 1,3km (eine Strecke) sehr häufig zu Fuß und bringe dort Pakete weg und hole welche ab. Bei Paketen über 5kg ist es allerdings doch eher das Auto. Da aber der Einkaufsladen (um jetzt keine Werbung für eine Firma zu machen) direkt daneben ist, kann auch gleich der Einkauf mit erledigt werden.
1,3km mache ich gerne mit dem kleinen Fahrradanhänger, den kann man auch als Handwagen benutzen. Für Getränke und schwere Pakete ideal. Dafür den Zündschlüssel drehen und den Motor bis zum Abstellen im Kaltlauf haben? Wenn man seine Karre hasst, kann man das machen. 🙂
„Denn wenn ihr dann etwa mit eurem eigenen Auto zur Station brummt, sieht die Bilanz schon wieder ganz anders aus.“
Schon richtig, allerdings sind die Stationen oft bei Discountern oder ähnlichen Läden aufgestellt. Ich bin sicher nicht der einzige der die großen Wocheneinkäufe dadurch gleich mit der Abholung der Pakete verbindet und nicht separat dafür hinfährt. Und kleinere Sachen lassen sich auch prima zu Fuß abholen.
Insofern ist es noch schwieriger abzuwägen wie sich das alles tatsächlich auf die Bilanz auswirkt.
Viele Packstationen sind nicht Wohngebieten, sondern in Gewerbe- und Industriegebieten. Ich vermute ganz stark, dass da die Mehrzahl eher hinfährt. Im Idealfall noch kombiniert mit dem Einkauf beim jeweiligen Discounter, auf deren Parkplätze die Packstationen häufig auch zu finden sind. Wenn es ungünstig läuft, fährt dann halt der Empfänger das Stück, was der Bote nicht mehr fährt. Und wenn das mehrere Empfänger in einem Gebiet machen, ist dann durchaus wieder die Frage da, war ist tatsächlich besser fürs Klima.
Ich denke aber schon. Und zwar allein aus dem Grund, dass es vorher doch auch nicht anders war: Wenn DHL nicht zustellen konnte, hat man es am nächsten Tag noch einmal versucht und erst dann landete das Paket in der Filiale. Inzwischen kommt es zwar häufiger vor, dass das Paket schon nach dem ersten Zustellversuch in der Packstation landet, aber das ist doch Jacke wie Hose. Durch Packstationen kann ich aber als Kunde gezielter auswählen, wohin. Bin auch nicht mehr an Öffnungszeiten gebunden. Ich lasse in der Regel an Packstationen zustellen, die auf dem Weg liegen und dann gibt es halt den kurzen Stopp auf dem Weg. Den CO2-Fußabdruck verursache ich in dem Moment sowieso.
So… Und gleich steige ich aufs Fahrrad, um Amazon die viel zu kleine Hose zurückzuschicken 🙂
(Ich glaube tatsächlich, dass gerade in Ballungsräumen mit einer großen Packstationdichte, eher das Fahrrad anstatt das Auto bei der Abholung dominiert)
>>Denn wenn ihr dann etwa mit eurem eigenen Auto zur Station brummt, sieht die Bilanz schon wieder ganz anders aus.
Wenn sämtliche „Klimasünden“ von Kunden, in die Klimabilanz der Unternehmen einfließen würden, dann sähe es ziemlich mies aus. Die Paketdienste haben ja kaum Einfluss auf die „klimafreundliche“ Nutzung ihrer Packstationen und Annahmestellen, durch ihre Kunden. Es scheint tatsächlich eine Milchmädchenrechnung zu sein, wenn da Kritik geübt wird.
Es ist aber sinnfrei, wenn:
– Gesamgesellschaftliches Ziel ist das Klima zu schützen
– Unternehmen A sagt nun: „Was wir machen, spart Emissionen“
– Durch die Strategie von Unternehmen A aber dessen Kunden ihre Emissionen erhöhen.
Dann ist die Strategie halt Schwachsinn, weil das gesamtgesellschaftliche Ziel verfehlt wird. Und darum gehts am Ende. Wenn sich ein Zustellunternehmen sich dumm grinsend ein grünes Siegel irgendwo raufpappen kann, obwohl es eigentlich die Emissionen erhöht, dann ist das richtig und wichtig das zu kritisieren und zu hinterfragen – als Beispiel.
Aber kann man denn überhaupt schon abschätzen welche Emissionen das kundenseitig verursacht und in welchem Verhältnis das zu dem der Logistiker steht?
Das kommt eben auf die Kunden an und auf die habe die Logistiker wenig Einfluss – zumindest ProPaketBox verweist ja auf Untersuchungen, welche ausweisen, dass das Kundenverhalten die Emissionen insgesamt dann wieder steigert. Die Logistiker können im Grunde nur korrekt sagen „Wir senken unsere Emissionen…“, was aber eben irreführend sein kann, denn ihre Senkung kann dann doch insgesamt zu einer Erhöhung führen.
Ist ja ganz simpel: Ich kann auch sagen „Es ist eine Zeitersparnis, wenn ich dein Paket einfach irgendwo auf die Straße knalle, statt in den Briefkasten“. Das stimmt für mich, weil ich wenig Aufwand hab – dich wird es aber deutlich mehr Zeit kosten, das Paket dann zu suchen, wenn du nicht weißt, wo ich es hingeworfen habe. Die Zeit, die du für die Suche benötigst, wird vermutlich auch viel höher sein, als die paar Sekunden, die ich eingespart habe.
Und mal ehrlich: Hier sagt zwar mancher „Ja, ich hol aber alles sowieso nur auf dem Skateboard in Hanfklamotten ab!“ – aber wenns dann Winter ist, draußen regnet, in 20 Minuten der Kumpel vorbeikommt, aber die Whiskeybuddel aus dem Online-Shop da sein soll – dann setzt sich eben doch ein erheblicher Teil in der Jogginghose eben ins Auto.
Davon abgesehen, dass sich auch nicht jedes Paket (je nach Größe und Gewicht) so locker transportieren lässt.
Ist es tatsächlich ein „gesamtgesellschaftliches Ziel“, das Klima zu schützen?
Das Klima ist ein natürliches Phänomen, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Klima gab es schon immer und wird es auch immer geben. Die Parole, das Klima zu schützen, wird von Politikerinnen und Politikern herausgegeben. Es ist ein ideologisiertes Thema.
Dass sich das Klima im Lauf der Erdgeschichte immer gewandelt hat, ist keine Erfindung der Neuzeit. Als Mensch kann ich etwas zum Schutz der natürlichen Ressourcen beitragen. Ob sich meine Bemühungen aber tatsächlich auf den Klimawandel auswirken, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit behaupten.
Nein, ich möchte mein Leben nicht durch eine Ideologie, die ich persönlich für falsch halte, bestimmen lassen. Unter diesem und vielen anderen Aspekten nutze ich keine Packstation. Ich bestelle auch weiterhin „Kleinkram“ und freue mich, wenn der Lieferdienst mir diesen bis zur Haustür bringt. Die „Klimabilanz“ von Unternehmen ist mir dabei ziemlich egal. Es geht um mich, mein Leben, meinen Wohlstand. Das mag egoistisch klingen. Aber ebenso egoistisch sind die sog. „Klimaschützer“.
Wenn die Menschheit nicht in der Lage sein sollte, sich an die sich verändernden Bedingungen auf diesem Planeten anzupassen, was ebenfalls nicht abschließend zu bewerten ist, dann hat sie kein Anrecht weiterhin diesen Planeten zu bevölkern.
Das Klima war, ist und wird immer sein. Klima ist kein schutzwürdiges Gut.
Kommt mir bitte nicht mit den Wissenschaftlern, die etwas anderes behaupten. Die Leben von den Fördergeldern, die ihnen die Politikerinnen und Politiker bewilligen und die aus unseren Steuern finanziert werden. Deshalb können die meisten Wissenschaftler nur die ideologischen Parolen der Politikerinnen und Politiker unterstützen.
Dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt, ist keine „Ideologie“, sondern erst einmal wissenschaftlicher Konsens. Wer das negiert, verweigert sich erstmal objektiven, wissenschaftlichen Erkenntnissen. Du kannst natürlich sagen: „Mir wurscht – nach mir geht die Welt zugrunde“, was du später gewissermaßen auch tust.
Du argumentierst nun im Wesentlichen: „Na ja, vielleicht ist das so mit dem menschengemachten Klimawandel – who knows, who cares? Ich hab aber keine Lust mich einzuschränken und wenn alle draufgehen, na ja, dann ham sie eben Pech gehabt – selbst Schuld kommende Generationen, wenn ihr zu blöde seid, die Fehler euer Vorfahren gutzumachen.“
Da du aber einerseits wissenschaftliche Realität subjektiv negierst und dann noch andererseits pauschal Forschung und Wissenschaft als korrupt und quasi sowieso Blödsinn deklassifizierst, lohnt sich für mich das weitere Gespräch nicht, weil ich weiß, dass ich dann mit Logik, Rationalität und akzeptierten Fakten und Studien gegen eine subjektive, irrationale emotionale Wand und „nach mit die Sintflut“-Mentalität argumentiere. Da kann man nicht zu einem Level finden.
Ich habe den Begriff des „menschengemachten Klimawandels“ sehr bewusst nicht benutzt. Die Menschheit ist ein relativ kleiner Teil der Faktoren, die das Klima beeinflussen. Eben diese Menschheit hätte schon immer ihren Ressourcenverbrauch verändern können und damit den schneller fortschreitenden Klimawandel vielleicht verlangsamen können. Meiner Meinung nach ist es jetzt leider zu spät dafür. Es sei denn, die Menschheit nimmt den größten Wohlstandsverlust ihrer Geschichte in Kauf. Aber genau diesen Willen sehe ich bei der Menschheit, sog. „Klimaschützer“ eingeschlossen, nicht. Ob es tatsächlich so kommt, wie man uns ideologisch weismachen will, darf durchaus bezweifelt werden. Schon jetzt entstehen trotz oder wegen des Klimawandels neue Arten oder neue Arten werden von Wissenschaftlern und Naturforschern entdeckt. Vielleicht wäre das ein Level, auf dem man zusammenfinden könnte?
Anstatt jetzt den Wohlstand für etwas aufs Spiel zu setzen, dass vielleicht gar nicht in ausreichendem Maß zu schützen ist, sollte man lieber den Wohlstand nutzen, um ein (Über)leben der Menschheit unter sich verändernden Bedingungen zu sichern.
„Dass sich das Klima im Lauf der Erdgeschichte immer gewandelt hat, ist keine Erfindung der Neuzeit.“ Die massenhafte Förderung und Verbrennung von organischem Material (Öl, Kohle) aber schon. Diskussion für mich beendet, du hast nicht die geringste Ahnung, aber viel Meinung.
@Weberli
Warum mischst du dich in eine Diskussion ein, die du von Anfang an für beendet erklärst?
Dieses organische Material kommt ja irgendwo her. Es war auf dem Planeten in Form von Lebewesen vorhanden. Die Menschheit hat sich dieses Vorkommen zunutze gemacht und damit ihren Wohlstand entwickelt. Sollen wir jetzt ernsthaft, ohne zu wissen, ob unsere Bemühungen erfolgreich sein können, für das Klima, das ich nicht als schützenswertes Gut bezeichne, aufs Spiel setzen? Ich hab ja kein Problem, wenn es darum geht, die Ressourcen zu schonen, ohne den Wohlstand zu gefährden. Die technischen Möglichkeiten und die intellektuelle Fähigkeit der Menschheit wären ja durchaus vorhanden. So wie es möglich wäre, die Menschheit bei einem nicht mehr aufhaltbaren Klimawandel, egal wie der entsteht, für ein Leben in verändertem Klima zu qualifizieren. Um die vielen anderen Lebensformen mache ich mir da weniger einen Kopf. Das, was man als Evolution bezeichnet, hat ja über nahezu die gesamte Erdgeschichte unter Beweis gestellt, wozu sie fähig ist.
Gibt es irgendwelche Zahlen, wie viel Prozent der Leute tatsächlich extra mit dem Auto zur Packstation fahren, um ihre Pakete abholen? Denn einfach „unabhängige Untersuchungen“ zu nennen, ist unglaubwürdig.
Wer eine Packstation nutzt, der wählt i.d.R. eine aus, die zu Fuß erreichbar ist oder auf dem Weg zur Arbeit liegt. Kaum einer steigt extra nochmal ins Auto, um 1 km zur Packstation zu fahren. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, bei Paketshops seine Pakete abzuholen. Von daher ist das Konzept, seine Pakete an einer Sammelstelle selbst abzuholen, um CO2 zu sparen, schlüssig.
Ich habe gleich 3 Packstationen im Umkreis von 400m, aber nutze keine davon, sondern nur den Hermes Shop in meiner Nähe.
Kann man das „CO2-neutral“ eigentlich noch hören? Ich nicht.
Nach Möglichkeit lasse ich alles zur Packstation gehen und bewege mich zu 99% zu Fuß zur Packstation; oder – wenn DHL mal wieder keine Lust hat – mit Rad zur drittweitesten Packstation der Stadt.