Oukitel Powerstation BP2000 und B2000 Akku im Kurztest
Die sogenannten Powerstations gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Auch Oukitel hat da etwas im Programm und vor nicht allzu langer Zeit mit der BP2000 und den verfügbaren Zusatzakkus B2000 neue Hardware vorgestellt. Man kann mehrere Akkus anschließen, sodass der geneigte Hausbesitzer mit einer Affinität zum Vorsorgen auf bis zu 16 kWh kommen kann. Ich habe mir das Teil mal genauer angesehen.
Fangen wir mal beim Lieferumfang an. Da hab ich hier eine Powerstation BP2000 und einen Akku B2000 und ein faltbares 400-Watt-Solarpanel. Es gibt außerdem mit einem Netz-Kabel, einem Ladekabel für das Auto und ein MC4-zu-XT60-Kabel bei. Dazu kommt ein Kabel zum Anschießen vom Wechselrichter in die Powerstation. Mit dem Akku kommt zudem noch Kfz-Ladekabel, ein MC4-zu-XT60-Kabel und ein fettes Kabel zum Anschließen des Akkus an die Powerstation.
Beide Geräte kommen in einem für das Segment üblichen Design daher. Schwarz und Grau dominieren das Geschehen. Von Weitem könnte man die Oukitel Powerstation glatt für ein Modell von Ecoflow halten. Die Verarbeitung ist durchweg einwandfrei. Lediglich die Klappen für einige Anschlüsse machen nicht den besten Eindruck und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit über die Langzeit ausgeleiert sein. Die Powerstation wiegt mit knapp 24 Kilogramm einiges, der Akku ist mit 18,5 Kilogramm etwas leichter. Wer das Teil also öfters durch die Gegend schleppen möchte, sollte das mit berücksichtigen. Sowohl der Akku als auch die Powerstation an sich besitzen ein kleines, für diese Klasse ebenfalls übliches Display. Dort seht ihr die aktuelle Restladung, die Eingangs- und Ausgangsleistung, aktive Anschlüsse und die geschätzte Restlaufzeit an. Die Anzeige ist gut ablesbar, auch wenn es hell ist. Man muss auch nicht direkt davorstehen, um das Display ablesen zu können. Einzig bei direkter Sonneneinstrahlung wird es dann wirklich schwierig.
Aufgebaut ist das Teil dann relativ schnell. Der oder die Akkus kommen immer unten hin, die Powerstation dann obendrauf. Verbunden werden beide Komponenten über das mitgelieferte, dicke Kabel und die dazugehörigen Anschlüsse.
Apropos Anschlüsse. Was hat man denn dort überhaupt zur Verfügung. Die Powerstation bringt fünf AC-Steckdosen (230 V) mit, die maximal 2200 W ausgeben können, dazu kommen zwei USB-A- (12W), zwei USB-A- (18W), und zwei USB-C-Anschlüsse (PD 100W). Obendrein findet man außerdem eine DC 23V und zwei DC 12V Dosen. Die Kapazität liegt sowohl bei der Powerstation als auch bei dem Zusatzakku bei je insgesamt 2.048 Wh. Also Akku-Technologie nutzt Oukitel ebenfalls bei beiden Elementen LiFePO4. Damit verspricht der Herstelle mehr als 3.500 Ladezyklen.
Praktisch ist bei der Station, dass diese am Kopf ein Staufach hat, in das ihr die Kabel schmeißen könnt. Die Konkurrenz kommt meist ohne oder mit einer zusätzlichen kleinen Tasche dafür daher. Aber auch der Akku hat Anschlüsse, die man nutzen kann. Aber Obacht, die sind leider nicht nutzbar, wenn der Akku mit der Powerstation verbunden ist. Dann stehen euch nur die eben genannten zur Verfügung. So oder so sind die Anschlüsse nicht so vielfältig vorhanden. Bei dem Zusatzelement gibt es lediglich einen USB-A-Anschluss mit 12 Watt, einen USB-C-Port (PD 100W), einen DC 24V und zwei DC 12V.
Um die Installation dann abzuschließen, steckt man am einfachsten das Kaltgerätekabel in die Station und die jeweilige Steckdose der Wahl. Dann wird auch direkt geladen. Das Gerät zieht dann bei Schnellladung maximal 1800 Watt aus der Dose und ist damit relativ zügig auch voll. Hierbei fällt direkt auf, dass das Gerät kein Leisetreter ist. Die Lüfter drehen relativ schnell gut hörbar auf, das kann je nach Aufstellung doch ordentlich stören. Neben der klassischen Ladung über die Steckdose könnt ihr das Gerät auch mit der KFZ-Bucher, Solar oder kombiniert betreiben. Maximal sind dann in Kombination von Netz und Solar insgesamt 2800 Watt Ladeleistung möglich. Dann ist das Gerät und der Akku in knapp zweieinhalb Stunden voll geladen.
Bedient wird das Gerät wie auch die Konkurrenz über Taster. Nachdem ihr die Powerstation und den Zusatzakku über den zentralen Power-Button angeschaltet habt, könnt ihr über den Taster an den jeweiligen Anschlüssen, diese aktivieren. Der Hersteller hat die einzelnen Sektionen über gut sichtbare, weiße Rahmen kenntlich gemacht. Da kann man wenig falsch machen.
Während des Tests habe ich diverse Geräte mal gleichzeitig an die Powerstation angeschlossen. Dazu gehörte vor allem Werkzeug wie der Bohrhammer, eine Kaffeemaschine und Klassiker wie etwa der Wasserkocher, der relativ viel Peak-Leistung haben möchte. Jede der klassischen AC-Steckdosen kann maximal 2200 W ausgeben und kurzzeitig auch mal bis zu 4000 W Spitze. Die von mir genannten Testgeräte wurden auch in Kombination miteinander gut betreiben. Da kommt man zwischendurch auch mal auf eine Gesamtbelastung von knapp 3500 W, die die Powerstation zumindest kurz aushält, dann aber abschaltet. Das sollte aber der Extremfall sein. Normalerweise hat man im Haushalt ja relativ wenig derart leistungshungrige Geräte.
Das Gerät bietet auch eine USV-Funktion an. Sollte das Netz also mal ausfallen, dann schaltet sich die Powerstation zügig dazwischen und kann direkt übernehmen. Ich habe das mal mit einer schaltbaren Dose simuliert. In diesen Szenarien übernahm das Gerät zuverlässig den Dienst. Oukitel selbst gibt die USV-Zeit mit 10 ms an.
Theoretisch kann man die hier erwähnte Produktkombination auch als Balkonkraftwerksspeicher nutzen. Das heißt: Panels direkt an die Powerstation anschließen und dort dann mit der vollen Leistung der Panels (meist mehr als 600 W) Strom speichern. Dann von der Powerstation über das mitgelieferte Kabel in den Wechselrichter gehen und dort dann ins Hausnetz einspeisen. Konnte ich leider in meinem Fall nicht nachstellen. Warum? Die von Oukitel gelieferte Spannung von 24V ist für viele Modelle nicht ausreichend. Ich habe hier einen Growatt MIC 600 und der möchte zum Anlaufen mindestens 50 V haben. Solltet ihr also überlegen, das Gerät dafür zu nutzen, dann schaut vorher in die Specs des Wechselrichters. Auch wenn man ein passendes Modell hat, kommt die fehlende App zum Tragen. Man hat keinerlei Möglichkeit, die Aktivierung der Ports oder die Einspeisezeiten zu kontrollieren, da alles nur über Buttons geht. Hier müsste dann beispielsweise eine schaltbare Dose zwischen Netz und Wechselrichter dazukommen.
Was bleibt am Ende? Oukitel liefert hier eine gute Powerstation mit hoher Kapazität und guten Leistungsfähigkeiten ab. Bedauerlicherweise ist diese durch die fehlende App in bestimmten Einsatzszenarien (als Balkonspeicher) nur „dumm“ einsetzbar. Dazu kommt die fehlende Verträglichkeit mit einigen Wechselrichtern durch die geringe Ausgabe-Spannung. Ist man lediglich auf der Suche nach einer Powerstation, die flexibel erweitert werden kann und die als USV oder Ähnliches fungieren soll, dann macht man damit keinen Fehler. Meiner Meinung nach ist das Produkt auch fair bepreist.
OUKITEL BP2000 Power Station – 1049 Euro (Code NNNDEOK2)
OUKITEL B2000 2048Wh LiFePO4 Battery Pack – 1049 Euro (Code NNNDEOKB2K)
OUKITEL PV400 400W Foldable Portable Solar Panel with Kickstand – 399 Euro (Code NNNMDOKT4)
- Erweiterbare Stromkapazität: OUKITEL BP2000 kann bis zu 7 Batterien (B2000) an die BP2000 Powerstation...
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Power Stations schießen, wie die Pilze im Herbst.
Fragt sich wann der scheinbare Boom platzt und die Dinger verramscht werden.
Sieht man sich die Preis Entwicklung bei PV-Panels an, wird es nicht mehr lange dauern.
Nur was macht man dann damit?
Allenfalls PV-Akkus könnten interessant werden, falls der Preis drastisch fällt.