Organspendenregister verzögert sich bis 2024

Der geplante Aufbau eines bundesweiten Online-Registers für Organ- und Gewebespenden verzögert sich voraussichtlich bis zum ersten Quartal 2024. Das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende (OGR) sollte eigentlich bereits im März 2022 an den Start gehen.

Der mit der Entwicklung beauftragte externe Dienstleister, die Bundesdruckerei, habe die erhebliche Verzögerung im Frühjahr 2022 unter anderem mit der Komplexität des Projekts begründet. Die Projektplanung sei grundlegend überarbeitet und das Risikomanagement verbessert worden. Voraussichtlich im ersten Quartal 2024 könne das Register in den Betrieb gehen.

Nach Angaben der Bundesregierung handelt es sich beim Aufbau des Registers um ein komplexes digitales Projekt, an dem eine Vielzahl von Akteuren beteiligt ist. Angesichts der besonderen Sensibilität der gespeicherten Erklärungen müssten hohe Anforderungen an die Datensicherheit und die Authentifizierungsverfahren gestellt werden.

Im vergangenen Jahr haben nur 869 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Mit 2.662 transplantierten Organen erhielten weniger Menschen als im Vorjahr die Chance auf eine lebensrettende Therapie.

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hat die Zahl der Fälle zugenommen, in denen einer Organentnahme nicht zugestimmt wurde, insbesondere wenn Angehörige dies ablehnten. Ebenso hätten medizinische Kontraindikationen aufgrund des steigenden Alters der potenziellen Spender zugenommen.

Einen Organspendeausweis kann man hier online ausfüllen und herunterladen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Prinzipiell eine sehr gute Idee, bei der ich, sofern nicht gezwungen, nicht mitmache: Ich bleibe bei der kleinen Organspendekarte im Geldbeutel & werde gewiss meine Daten nicht in ein zentrales Register stecken lassen. Es reicht, wenn ich sehe, was Minister Lauterbach und die Medizinlobby im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte an Daten“verkauf“ vorhaben.

    Prinzipiell wäre ein Opt-Out eh viel sinnvoller und datensparsamer als eine gigateure Infrastruktur für offenbar extrem wenig Spendewillige: Alle sind Spender, solange keiner aktiv (via Karte im Geldbeutel etc.) widerspricht.

    • GooglePayFan says:

      Die Opt-Out-Lösung wurde auch von Medizinern und großen Teilen der Bevölkerung bevorzugt.

      Wäre schon lange in Anwendung, deutlich günstiger und mit weniger Datenschutz-Konfliktpotential.

      Ist leider am Abstimmungsverhalten der konservativen Grünen gescheitert.

    • Peter Silie says:

      Zentralregister für Organspender und Eintritt zu Einzelhandel, Restaurant etc. nur mit QR-Code!
      Was wir einmal geschafft haben, schaffen wir noch mal!
      Ich bin einer der Guten!

  2. Ich wäre für ein opt-out. Wer nicht aktiv widerspricht, dessen Organe dürfen entnommen werden. Wer widerspricht wird bei einer nötigen Transplantation niedriger priorisiert, erstmal hätten die, die selber spenden würden Vorrang.

    • Nein, das kannst du nicht machen. Du kannst ob jemand selbst ein Spenderorgan bekommt nicht davon abhängig machen, ob er selbst Organspender ist bzw. dem zugestimmt hat.
      Welche Karenzzeit willst du denn da ansetzen?
      Jemand hat die Organspende abgelehnt und bekommt die Diagnose, sie benötigen ein Spenderorgan. Tja, Pech gehabt, geh sterben?
      Oder kann man sich dann noch umentscheiden? Oder wieviel Zeit muss von der Zustimmung oder Registrierung zum Organspender vergehen, bis man selbst Anspruch hat?
      Ein Jahr, zwei Jahre?
      Warum stimmt man der Organspende selbst nicht zu?
      Vielleicht sind es religiöse Gründe? Oder einfach die „Angst“ zu früh für Tod erklärt und „ausgeweidet“ (sorry) zu werden und/oder dabei anderen finanziellen Interessen zu Opfer zu fallen? Das mag unbegründet sein. Selbiges gilt für religiöse Gründe.
      Ich denke, es ist auch eine Form des Respekts, wenn man das Nein eines jeden akzeptiert.

      • Besucherpete says:

        Die Entscheidung respektieren? Ja, kein Problem, soweit sie halbwegs vernünftig begründet ist. Religion gehört das leider nicht dazu …

      • Ich habe nicht geschrieben, dass Nichtspender kein Organ bekommen, sie werden nur hinten angestellt. Irgendwann muss jeder Mensch in einer Gemeinschaft akzeptieren, dass persönliche Entscheidungen gegen das Gemeinwohl auch Konsequenzen haben. Wenn jemand aufgrund einer eigenen Vorerkrankung nicht spenden kann ist das etwas anderes, das ist keine eigene Entscheidung.
        Organspender sind knapp, wichtig wird das für die Leute erst, wenn sie selbst betroffen sind. Für mich gibt es so etwas wie eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft, für viele Leute endet das genau mit ihren zwangsweise gezahlten Steuern. Organspende, Blutspende, Knochenmarkregister, Ehrenamt oder einfach mal das Stück Müll aufheben, das der Wind irgendwo hingeweht hat – für viele Leute unvorstellbar, weil sie persönlich keinen Mehrwert zurückbekommen. Der von dir geforderte Respekt funktioniert niemals einseitig, den muss sich jeder Mensch verdienen. Und was soll das für eine Art von Respekt sein, die jemand selbst entgegengebracht haben möchte, sie im Notfall aber anderen, die ihm ein Organ spenden, nicht entgegenbringt?

  3. spendefuralle says:

    Alles Schwachsinn. Einfach alle zwangsweise zu Spendern machen.
    Opt out ist auch bullshit, wo ist mein opt out zu gez oder zu steuern?
    Ich bin für Organspende aber aus Protest werde ich erst mitmachen wenn es automatisch für alle erfolgt.

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