Organspenden: Entscheidung zur Widerspruchslösung nimmt langsam an Fahrt auf

Die Thematik rund um die Organspenden haben wir immer wieder mal beleuchtet. Sie ist viele Jahre alt. Noch ist nichts in ein Gesetz gegossen worden. Doch es forderten schon viele, dass es eine Widerspruchslösung geben soll. Durch Einführung der Widerspruchslösung soll zukünftig jede Person als Organspender gelten, wenn sie nicht zu Lebzeiten einen Widerspruch oder auf andere Art und Weise erklärt hat, keine Organe spenden zu wollen.

Der Widerspruch kann im Organspende-Register, in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder auf andere Art und Weise festgehalten werden und bedarf keiner Begründung. Liegt kein schriftlicher Widerspruch vor, werden die Angehörigen gefragt, ob die Person zu Lebzeiten einen entgegenstehenden Willen geäußert hat. Bei Minderjährigen können die Eltern entscheiden, wenn der Minderjährige noch nicht seinen Willen zum Ausdruck gebracht hat. Auch Menschen, die die Tragweite einer Organspende nicht erfassen können (oder deren Wesen / Bedeutung), sollen nicht pauschal zur Organentnahme herangezogen werden.

Acht Bundesländer haben eine Initiative zur Änderung des Organspendegesetzes in den Bundesrat eingereicht. Die Vorstellung der Initiative findet am 14. Juni 2024 im Plenarsaal statt, woraufhin die zuständigen Ausschüsse sich der Angelegenheit annehmen werden. Das Hauptziel dieses Gesetzesvorschlags ist es, die Anzahl der verfügbaren Organe für Transplantationen zu erhöhen, damit mehr bedürftige Personen lebenswichtige Organe erhalten können. In der Begründung des Entwurfs wird vermerkt, dass die Anzahl der Organspenden seit mehr als einem Jahrzehnt auf einem niedrigen Stand verharrt. Im Jahr 2023 standen 8385 Patienten auf der Warteliste für ein Organ, jedoch wurden nur 2877 Organe von 965 Spendern übertragen. Die Länder geben zu bedenken, dass das im März 2024 eingeführte Organspende-Register alleine die Lage nicht merklich verbessern wird.

Nachdem der Gesetzesantrag präsentiert wurde, erfolgt seine Überweisung an die zuständigen Fachausschüsse. Nach Abschluss ihrer Beratungen wird die Vorlage wieder auf die Tagesordnung des Plenums gesetzt, diesmal zur Abstimmung darüber, ob der Bundesrat den Gesetzentwurf annehmen und dem Bundestag vorlegen soll.

Betrachte ich meinen, hoffentlich noch gesunden Menschenverstand, dann ist es für mich ein einfaches Thema. Lese ich, dass lediglich rund 8.500 Menschen auf ein Organ warten, denke ich, dass die Widerspruchslösung schnell für sinkende Zahlen sorgen könnte. Das wäre eine gute Sache für alle Menschen. Da ich nicht besonders religiös bin, kann man mir dahingehend auch nicht mit irgendwelchen Meinungen kommen. Verunfalle ich und kann noch zu etwas taugen, dann darf man mich gerne hernehmen. Klaro, kontroverses Thema, viele Meinungen und Gefühle. Und ich kenne nicht wenige, die sagen: »Alles klar, wer nichts geben will, der soll auch nichts bekommen.« Übrigens: Ein Großteil unserer Leser ist für die Widerspruchslösung. Einen Organspendeausweis bekommt ihr hier.

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54 Kommentare

  1. Freu mich immer wenn du darüber berichtest Caschy. Warte seit ca. 2 Monaten wieder auf eine Niere.

    • Ich drücke dir unendlich die Daumen dass du eine Niere findest und viel Gesundheit wünsche ich dir

    • Ebbi, vom ganzen Team alle Daumen gedrückt, echt! „Wieder“ impliziert ja schon, dass es nicht das erste Mal ist?

      • Danke euch allen. Einmal hatte ich eine Spenderniere, leider am Januar diesen Jahres verloren (schwere Organabstoßung). Die Wartezeit für das Organ waren 13 Jahre.

  2. Hier will wieder eine kleine Minderheit die Mehrheit etwas aufzwingen. Warum nicht ein Volksentscheid mit einem verbindlichen Ergebnis dazu?

    Ich halte die User hier im Blog nicht unbedingt geeignet, die Mehrheit zu vertreten. Es tummeln sich leider zu viele Leute in einer „Blase“ hier. Das kann man sehr gut bei E-Mobilität. Patientenakte, erneuerbare Energie und zuletzt bei Corona sehen.

    Zum Schluss bedeutet das immer eine Übergriffigkeit gegenüber den freidenkenden Bürger. Zu offen, dass einer das Kreuz vergisst, um zum Ersatzteillager zu werden ist nicht vertretbar. Was hindert einen, ein Spenderausweis zu besorgen? Scheinbar will es einfach die Masse nicht und das ist zu respektieren. Ich kann die Bedenken als auch die Hilflosigkeit der erlangten Personen verstehen. Letztendlich bleibt es immer eine persönliche Entscheidung.

    Davon abgesehen sollte erste einmal dafür gesorgt worden, dass es: genug (Fach)Ärzte, Krankenhäuser, Medikament schon für die jetzigen Patienten gibt. Wer auf Medikamente angewiesen ist, bekommt diese schon lange nicht mehr in der Apotheke. Ein Empfängerdatieren wird nie richtig genesen und ist lebenslang auf Medikament oder neu Organe angewiesen. Besser wäre ein besseres Forschen gegen diese Krankheiten. Dort hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht viel getan. Mit gesunden Menschen macht man eben kein Geld.

    Jede Partei, die das durchsetzen wird, verbrennt sich die Finger dabei.

    • Wäre für dich die „nur Personen die sich als Spender eintragen, bekommen auch ein Organ“-Lösung in Ordnung? (mit z.b. 6 Monaten Frist)
      Oder ist bei dir Nehmen seeliger als Geben?

      Zum Thema „Mehrheit“ denke ich, dass die Mehrheit maximal den Status-Quo erhalten möchte, ganz egal wie der gerade aussieht. Ohne sich damit intensiv zu beschäftigen. Und zwar bei allen von dir genannten Themen.

      • Erstens will ich nichts. Wie kommst du bitte darauf, dass ich mir Organe erschleichen möchte. Denkst du echt, die Überlebenschance bei einer Organtransplantation sind wirklich gut? Das ist höchstes ein Verlängern – mehr nicht. Dazu kommen noch die weiteren Gefahren z.B. durch den Immunblockern sich weitere Infektionen etc. schon in der Klinik einzufangen. Ich sehe es einfach pragmatisch. Eventuell sollten die ganzen Fachärzte hier doch lieber einmal ein Praktikum in der Klinik machen. Aber wie bei Corona gab es sehr viele, die alles besser wussten und letztendlich falsch lagen. Nichts gelernt aus den letzten Jahren? Das wird bei der EM auch nicht anders sein.

        Was die Mehrheit angeht, beuge ich mich der Masse und nehme das auch hin. Dafür möchte ich aber eine Mehrheit abgebildet haben, sie solche tiefen Eingriffe verantworten müssen. Warum soll die Mehrzahl widersprechen, was wieder mehr Bürokratie bedeutet, anstatt sich die paar Typen, die Spenden möchten, ein Ausweis holen? Wenn alle so „hipp“ sind, warum gibt es denn so wenig Spender? Den Ausweis bekommt man überall und sogar nach Hase geschickt. An der Besorgung kann es nicht liegen.

        Es sollte verpflichtend sein für jeden wahlfähigen Bürger seine Meinung/Stimme dazu abgeben zu müssen. Ein 2/3 Quorum ist das Minimum, was ich akzeptieren würde. Es macht sich wieder einmal eine kleine Gruppe viele größer, als sie ist! Lauter ist nicht gleich größer! Es reicht mit der Bevormundung und Gängelung. Das Gleiche kann man auch auf andere „Projekte“ der letzten Jahre projiziere.

        Ich bin es leid, meine Meinung entschuldigen zu müssen. Und von den „toleranten“ perlend zu werden. Deshalb wenden sich immer mehr Menschen vom ganzen Geschehen ab. Die Toleranz ist nur da, wenn sie in der Philosophie passt. Andere werden dann diffamiert. Das hat in Deutschland aber Tradition. Denk mal nach!

    • Und woher weißt du dass es eine Minderheit ist die gegen eine Spende ist?
      Ich persönlich habe den Ausweis auch nicht, bin aber für die Widerspruchslösung.
      Ich will mich mit dem Thema nicht beschäftigen, weiß aber, dass ich meine Organe nach meinem Hirntod sicher nicht mehr brauche.

      • Wenn die Mehrheit es wollte, warum hat sie nicht schon längst den Ausweis. Warum nicht die Mehrheit bei einer Wahl z.B. EU oder Bundestag über das Thema und nicht die Konsequenz entscheiden lassen?
        Dann wissen wir, was die Mehrheit will und das ist dann auch zu akzeptieren.

        Hast du ein Ausweis oder wartest du auch nur ab, damit alles betroffen sind?

    • Ein Volksentscheid hierzu ist Quatsch. Es gibt zwei kleine Gruppen die entgegengesetzte Meinungen haben, die aber vom Ergebnis gar nicht betroffen sind.

      Ich möchte, dass Du aktiv nein sagen musst, wenn Du mit Deinen Organen begraben werden möchtest.
      Du möchtest, dass ich aktiv ja sagen muss, wenn mir erst meine Organe entnommen werde, bevor man mich begräbt.
      Wir beide diskutieren also gerade über den Standard zum Umgang mit dem Körper des anderen.

      Dabei kann ich jederzeit selbst entscheiden was mit meinem Körper passiert, und Du kannst jederzeit selbst entscheiden, was mit Deinem Körper passiert. Wir, die diese Diskussion führen, sind vom Ausgang also überhaupt nicht betroffen.

      Die großen Verlierer sind die, die auf ein Organ angewiesen sind. Die gewinnen wenn ich gewinne, und die verlieren wenn Du gewinnst.

      Beim Volksentscheid unter allen Deutschen hast Du den Vorteil, weil eine geringe Wahlbeteiligung Deine Position bevorzugt, weil bei zu geringer Beteiligung einfach alles bleibt wie es ist.

      Ich würde den Volksentscheid unter denen durchführen, die entweder bereits ein Organ erhalten haben oder auf einer Warteliste stehen. Das halte ich für fair weil das die sind, die wirklich gewinnen oder verlieren. Und außerdem hab ich das Gefühl das Ergebnis eines solchen Entscheids würde auf meine Meinung entfallen.

      Aber ich bin kompromissbereit. Anstatt Volksentscheide durchzuführen, dürfen die Parteien künftig einmal jährlich per Parteienfinanzierung für oder gegen Organspende Werbung machen. In den Wahlbüros stellen wir keine Wahlurnen auf sondern legen Vordrucke zur Spendenverweigerung aus. Die Auszählung sparen wir uns, alle dürfen ihre Spendenverweigerung einfach mitnehmen.

      Das erzeugt maximal den Aufwand den Du bei einem Volksentscheid betreiben möchtest, kostet grob so viel wie ein Volksentscheid, gibt allen die gleichen Werbemöglichkeiten wie bei einem Volksentscheid, erfordert von jedem der teilnehmen möchte so viel persönliche Initiative wie ein Volksentscheid. Aber im Gegensatz zum Volksentscheid wirkt sich zu geringe Beteiligung aber Pro-Opt-Out aus, nicht Pro-Opt-In.

      • Und warum soll ich aktiv nein sagen? Die kleine Gruppe aktiver Ja-Sager verursacht weniger Bürokratie als alle 84 Mio.

        Dein Vorschlag, den Entscheid nur unter Spendern oder Erkrankten zu veranstalten, ist doch wohl ein Witz? Das könnte sein super Grünen-Vorschlag sein. Ich frage nur die Anhänger und der Rest muss sich beigen.

        Es gibt kein recht auf anderen seine Organe. Egal, wie traurig man das findet. Eine solche tiefgehende Entscheidung muss entsprechend legitimiert werden, damit meine ich nicht die Konsequenz, sondern die Art. Grundsätzlich ist jeder einmal ein Spender. Ich bin dann schon gespannt, wann den ersten die Organe entnommen werden und sich das als Fehler herausstellt.

        Wie sieht es denn bei Religiosen Gruppen aus? Es gibt in Deutschland viele Ethnien, die so etwas verbieten. Sind diese aufgenommen und muss nur der dumme die Zeche zahlen?

    • Komischer Kommentar, Minderheit gegen Mehrheit, Leben in einer Blase, selber ist man der Freigeist, noch etwas Grünenbashing zur E-Mobilitat, gewürzt mit der Übergriffigkeit des Staates und wenn die Ärzte mehr forschen würden wären alle Krankheiten heilbar. Klingt für mich nach Verfolgungswahn und nicht nach dem Versuch eines menschlichen Miteinanders.

      • Nee, guter Kommentar von hanuta. Sachlich, strukturiert und vor allem lösungsorientiert. Je wohlhabender und höhergradig akademisch ausgebildet jemand ist, desto eher ist man politisch links grün orientiert. Kein Vorwurf, keine absolute Aussage, gibt auch Ausnahmen und beweisen lässt sich das auch nicht.
        Lange Rede kurzer Sinn, in diesem Blog wird regelmäßig mit dem Erwerb von Teslas angegeben und dass man doch bitte das Benzin doppelt versteuern sollte. Jemand mit dem Nicknamen „Blackjack“ oder so hat hier mal unter einem Bericht über ein neues Apple Produkt (zu entsprechendem Preis) kommentiert; „deine Armut kotzt mich an“. Das ist die Blog Blase, die hanuta meint. Die Masse der Menschen in diesem Land verdient knapp 2000 Euro Netto und weniger… und ihr wollt das Benzin doppelt versteuern.
        So viel zu „Versuch eines menschlichen Miteinanders“.
        Und die Masse der Menschen möchte eigentlich schon ganz gerne vollständig begraben werden, sei es aus religiösen Überzeugungen oder einfach, weil bis dahin der Körper das einzige Eigentum ist, was man einem nicht weg nehmen kann. Lasst die Leute doch einfach in Ruhe, die nicht spenden wollen.

      • Nö, dein Kommentar ist doch genau das, was zu erwarten war. Aus den letzten Jahren nicht gelernt?
        Natürlich leiden die anderen unter Verfolgungswahn, wenn die Meinung nicht passt. Dass viele Diskussionen hier in die Hose geht und viele Themen anders betrachtet werden, blendest du gern aus.

        Wer befindet sich den hier in einer Blase? Einer, der eine andere Meinung hat und diejenigen, die sich hier gegenseitig pushen? Wo ist die immer beworbene Toleranz?

      • Sehr guter Kommentar!

    • Echorausch says:

      Witzig, wenn sich Leute selbst als „Freidenker“ bezeichnen, kommt letztendlich fast immer nur intellektuell unehrlicher Müll dabei heraus. Natürlich steht auch die „Masse“ immer hinter der eigenen Meinung, ist doch logisch.
      Bei eigentlich allen oben aufgezählten Punkten steht die Mehrheit hinter diesen Themen (von der Patientenakte wohl mal abgesehen). Vielleicht mal kritisches Denken anwenden, und feststellen, dass DU in der Blase lebst, liebes Hanuta-Täfelchen 😉

      • Wo die Masse steht, wissen wir bei diesem Thema nicht. Nur weil eine kleine Gruppe laut schreit, wird sie auch nicht größer. Es wenden sich aber immer mehr Menschen von diesen Entscheidern ab. Was meinst du, was vor eine Ursache das hat? Vielleicht solltest du einmal das deinem Echo hervorkommen, das scheint dich zu doll zu berauschen.

    • du hast doch weiterhin die freiheit und die eigene Entscheidung über deinen körper. es ändert sich fast nichts, nur musst du dann einmal explizit nein sagen.

      Freiheit als einen politischen Kampfbegriff nutzen, aber dann dinge weglassen…

      • Rainbird-1 says:

        War es nicht unsere Politik die auch beim Thema Datenschutz das Opt-iIn forderte, alles andere wäre nicht rechtskonform?
        Und bei Organspende, also dem Verfügen über Körperorgane bei denen ich als Person über meinen Körper bestimme, geht ein Opt-Out? Es geht hier rein um die Argumentation und nicht der Hilfe für betroffene! Es ist unstrittig, dass jeder Hilfsbedürftige auch eine Chance darauf hätte!

      • Und warum soll ich nein sagen? Sag du doch lieber Ja. Ihr seid doch hier die Befürworter.
        Das Problem ist, dass jeder tätig werden muss. Durch Unwissenheit oder Falscheingabe in der Meldestelle könnte es passen, dass es falsche Konsequenzen gibt.

        Als Beispiel war er Kirchenaustritt meine Gattin. Da hatte die Dame auch den Haken falsch gesetzt und wir haben uns gewundert, dass die Abzocke fleißig wieder ging. Das einfachste bekommen unsere Behörden nicht hin. Und diesen soll man das Recht an seine Organe anvertrauen? Unabhängig von den Kliniken, Folgebehandlungen, Medikamenten, Hygiene etc. Nebenbei, wer soll überhaupt die Operation, Annahme, Pflege, Reha, Transport und die Kosten etc. vornehmen?

        Ich finde das ganze Thema ganz schön egoistisch – was aber natürlich menschlich ist. Vor ein paar Jahren (Corona) sollte noch die Triage eingeführt werden. Was meint ihr wer da den Kürzeren zieht?

    • Dass Du aufgefordert wirst eine Entscheidung abzugeben empfindest Du als „übergriffig“? Wählen gehst Du ach nicht, ist das auch „übergriffig“?

    • Klassiker: deswegen bin ich gegen Volksentscheide, da man hier die Stimmung leicht populistisch beeinflussen kann und die Masse der Leute einfach uninformiert oder uninteressiert ist. Und den „freidenkenden“ Bürger halte ich eh für eine Fiktion.

  3. Ich gehe voll mit deiner Meinung konform und trage seit längerer Zeit einen Organspenderausweis mit mir. Es wäre außerdem schon viel gewonnen, wenn alle Motorradfahrer per se als Organspender fungieren würden, sie werden aufgrund der Kopfverletzungen, die zum Tod führen, gern als Spender genommen, da der Rest noch brauchbar ist.

    • Losquantos says:

      Das dürfte einer der dümmsten Kommentare hier sein. Ausgehend von der Statistik, könnte man auch alle Personen, welche gestürtzt sind, direkt als Organspender verpflichten.
      Todesfälle durch Motorrad: ~500 Personen
      Todesfälle durch Sturzt: 13.000 Personen

      • Bekannte arbeitet in der Intensivstation. Bezeichnung für Motorradfahrer: Organspender. Wer mit dem Moped fährt, setzt sich bewusst einem wahnsinnig hohen Risiko aus. Kannst ja mal jemanden fragen, der bei einer Krankenversicherung arbeitet und sich damit auskennt, zum Beispiel mich.

        • Losquantos says:

          Vielleicht denkst du noch einmal über deine Aussage nach, eventuell kommst du selber drauf, warum die Einsortierung in Organspender oder nicht unsinnig ist.

  4. Kleinertoto says:

    Bin 69, habe letzte Woche mich online als Organspender re­gis­t­riert.
    Hat, mit dem entsprechenden Perso 3 Minuten gedauert. Termin für das Tattoo ist für die nächste Woche vereinbart (mein 1. und einziges übrigens).
    Grund eine fehlende Spender Lunge mit Todesfall im engsten Freundeskreis.

    Gebt euch einen Ruck, das tut alles nicht weh, Angst habe ich vor dem Tattoo……

    • Was sagt denn dein Arzt dazu? Ich bezweifelt, dass du als Spender in deinem Alter noch ernsthaft infrage kommst.

      • Es gibt kein Höchstalter bei OrganspenderInnen. Ältere Menschen können beispielsweise auch Organe von älteren empfangen.

        • Das Zellgewebe verändert sich im Alter. Nur weil etwas machbar ist, ist es auch nicht gleich sinnvoll. Von den entstehen Kosten, einmal ganz abgesehen. Das alle mit einem neuen Organ wieder OK ist, kann man auch vergessen, wie in den ersten Beitrag benötigen Empfänger meist nicht nur ein Organ.

          Frag doch einmal deinen Arzt zu Operationen 70+ und wie diese empfohlen/bewilligt werden. Mist nehmen die Ärzte davon Abstand, weil sie viel höhere Komplikationen damit verbunden sind. Und das sind viel kleine Eingriffe!

          • Es gibt kein Höchstalter für eine Organspende. Das ist nunmal ein Fakt und die offizielle Aussage des Bundesgesundheitsministeriums.
            Halbwissen und Meinungen zählen hier nicht. Nur die offizielle Aussage.

          • Da spricht wieder der medizinische „Experte“, gewürzt mit der Kritik, dass ältere Menschen das Volk zu viel kosten. Unangenehmer Beigeschmack, den ich aus Plakaten aus Anfang der 40er Jahre kenne: „Dieser Behinderte kostet die Volksgemeinschaft 60.000 Reichsmark!“.

  5. Ich finde es bezeichnend für unsere Gesellschaft und auch die Politik, dass diese Diskussion nach all den Jahren immer noch geführt wird und die Organspende nicht schon längst zur Normalität gehört. Gerade in den letzten Jahren wird der Gesellschaft alles mögliche aufgezwungen, auch wenn es noch so absurd und für einen normal denkenden Menschen nur schwer nachvollziehbar, ist. Aber etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wird immer noch infrage gestellt.

    • Seh ich ähnlich, nur aus etwas anderen Winkeln:

      Ethisch halte ich es generell für verwerflich, bevormundet zu werden – moralisch verwerflich allerdings in diesem Fall, dem Standard-Status ohne triftigen Grund zu widersprechen. (Der triftige Grund erübrigt sich im Todesfall)

      • Es wird dich nichts aufgezwungen!? Höchstens noch eine Entscheidung zu treffen, aber bei der geplanten Lösung nicht mal das, denn keine Entscheidung ist dann auch eine Entscheidung. Bisher hast du so deine Entscheidung den Angehörigen überlassen, ist das besser?

    • Was wird einem denn aufgezwungen, was du nur schwer nachvollziehen kann?

  6. Sorry ich kann mich aber den vielen Befürworter hier leider nicht anschließen. Auch wenn viele gerne über andere bestimmen wollen, gehören die Organe nicht euch! Es ist erschreckend zu lesen, das jemand Motorradfahrer generell zu Organspendern mache will. Jeder der Spender werden will soll es von mir aus gerne machen, aber lasst gefälligst die Leute in Ruhe, die das nicht wollen! Jeder der auf ein Organ wartet, das tut mir echt aufrichtig leid, aber wenn die Leute nicht spenden wollen, müsst ihr das leider auch akzeptieren. Langsam nervt diese Diskussion! Ich habe einer Ersthelfer Kursleiterin gesagt, wie ich das sehe; die Familie des Spenders sollte eigentlich Geld dafür bekommen, das Organe gespendet wurden. Warum zieht man das eigentlich nicht in Erwägung? Stehlen will man sie einfach, bezahlen will man aber nicht dafür? Die Familie des verstorbenen könnte finanzielle Unterstützung sicher auch ganz gut gebrauchen. Der Chirurg verdient, das Krankenhaus verdient, der Bestatter verdient und der Spender geht leer aus? Es mag sein das diese Idee makaber klingt, Organe einfach entnehmen sehe ich aber weitaus kritischer!

    • Leute die das nicht wollen, müssen das auch jetzt schon dokumentieren, sonst entscheiden die Angehörigen. Es geht um die große Gruppe derer die sich nie entschieden haben. Dazu gehörst du und ich offensichtlich nicht, für uns ändert sich also auch nichts.

      • oh doch… den so hast du das Pech das nach einem Unfall eben nicht alles getan wird, dein Herz deine Niere usw sind nämlcih mehr wert als dich noch am Leben zu halten!

        Die Welt ist kein Ponyhof! Es werden jetzt schon illegal Menschen abgeschlachtet weil man an die Organ will!

    • Dem stimme ich zu 100% zu. Viele Kommentare hier sind der Hammer und zeigt wieder einmal wunderbar auf, in welchen Zeiten wir angekommen sind.

    • Schön, dass man bei bestimmten Usern schon beim Namen und dem ersten Satz weiß, was kommt, und: Recht behält 🙂 !

      • Ja und? Ich teile auch häufig nicht Legomios Meinung. Aber es ist seine Meinung, auf die er ein Recht hat und frei äußern darf, ohne dafür abqualifiziert zu werden. Sorry, musste raus …

  7. Von gescheiterter Impflicht (Corona, „Kinderkrankheiten“) über Organspende-Bedenken bis Homöopathie:
    In Deutschland wird auf die unwissenschaftliche Denke esoterischer Randgruppen viel zu viel Gewicht gelegt.

    Leute sterben, weil Esoteriker bremsen!

    Machen. Jetzt. Und dann auch kraftvoll durchsetzen.

    • Du bist also auch einer, der es besser wissen will, was für andere gut ist?
      Du warst bestimmt auch in der ersten Reihe, die geschrien nach mehr haben. Andere Meinungen und Bedenken interessieren solche „Fachleute“ nicht. Demokratie nicht ganz verstanden?

  8. Schwieriges Thema. Ich trage seit Jahren einen Organspendeausweis bei mir, weil ich mir die Frage stellte: will ich, wenn es einmal soweit ist ein Organ erhalten? Ja? Dann muss ich auch bereit sein zu spenden.
    In meiner kleinen Welt sähe die Lösung so aus: alle werden ab 21 Jahre dazu verpflichtet, sich zur Organspende zu äußern. Wer diese verweigert, hat sein Recht verwirkt bei Bedarf ein Organ zu erhalten.
    Klar, das ist sicher rechtlich und ethisch nicht durchsetzbar. Wäre in meiner kleinen Vogelwelt aber fair.

  9. Das wichtigste Konzept ist:
    Wer nicht als Spender registriert ist, erhält auch selber keine Spende. Alles andere ist dumm.
    Opt in oder opt out ist zweitrangig.

  10. Vielen Dank für diese Art von Hinweisen auch! Ich habe – trotz regelmäßigem Lesen des Blogs – das mit dem Register gar nicht mitbekommen und bin gestern darauf aufmerksam geworden. Ich habe mich heute eingetragen und trage gerne dazu bei. Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen, sich für oder gegen eine Spende zu entscheiden und ich finde das sollte auch akzeptiert werden. Es muss nicht alles immer bis zum geht nicht mehr diskutiert werden.

  11. Der Egoismus vieler Menschen wird immer größer. Mein Körper, meine Wahl. Das gilt für viele nur beim Organspenden und bei Corona. Aber nicht für Frauen, denen sogar das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch nach Missbrauch versagt wird. Nur um mal von Blasen zu sprechen.
    Es sollte elementar sein, nach seinem Tot anderen mit einer Organspende zu helfen. Mir erschließen sich keine vernünftigen Argumente für eine Unversehrtheit nach dem Tod. Und ja, auch ich wäre für einen Ausschluss für Organspenden für Verweigerer. Wer der Gemeinschaft nicht geben will, sollte auch nichts von ihr erhalten.
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich persönlich solche Menschen von meiner Organspende ausschließen kann. Dann gilt hier halt auch, meine Organe meine Wahl…

  12. Hier wird ganz eindeutig darauf gebaut, dass Personen, die nichts davon mitbekommen oder sich damit nicht beschäftigen, automatisiert zu Organentnahmestellen zu machen, weil der richtige Weg bisher nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Soll das der neue Standard in der Gesellschaft auch in allen anderen Bereichen werden? Ja, nein, aber keine Entscheidung zu treffen, das darf es nicht mehr geben?! Sich nicht zu entscheiden kann kritisiert werden, wie alles andere auch, aber Glückwunsch, auch das nennt man Demokratie. Organspenden fördern? Selbstverständlich, aber auf Lethargie und oder auf die bewusste oder unbewusste Entscheidungsunfähigkeit der Bevölkerung zu setzen, um sie in die Falle tappen zu lassen und ich nenne es Falle, weil der Mechanismus es dazu macht, ist einfach nur ein ekelhaftes Vorhaben.

  13. Tom o Malley says:

    Vor vielen Jahren hatte ich einen Organspendeausweis, seit 2011 nicht mehr.
    Schuld daran war der damalige Skandal hier in Deutschland. Solange raffgierige Ärzte, Institutionen und Firmen sich bereichern könnten sehe ich nicht ein zu spenden. Vieleicht wäre es sinnvoller neue Organe zu züchten und diesen Weg zu erforschen als „alte Gebrauchtteile“ aus leblosen Körpern auszuschlachten.

  14. Meine Bedenken bestehen eher aus Prinzip, liberaler Denke: Wieso sollte ein Staat das Recht haben, über meinen Körper zu verfügen? Bin ich ein Sklave, Eigentum des Staates – oder sollte sich der Staat nicht von unten her aus freien Bürgern zusammensetzen?
    Persönlich möchte ich kein Spenderorgan, sondern sterben wenn es schlimm genug ist, und sofern es bis dahin keine „Pillen“ gibt.

  15. Man könnte glauben, es ginge um eine Verpflichtung zur Organspende. Es geht nur darum, seine Bequemlichkeit zu überwinden und gegebenenfalls seinen Widerspruch zu dokumentieren. Diese Bequemlichkeit kostet Menschen, die auf der Warteliste stehen, viel Lebensqualität, wenn nicht sogar das Leben!

  16. Da nichts mehr zum Thema kommt, ist hier zu.

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