Online-Dating: Politische Einstellung spielt eine immer größere Rolle
Die Online-Dating-Plattform OkCupid hat eine neue Studie durchgeführt. Dabei wollte man auch mögliche Trends für 2021 aufspüren. OkCupid zählt aktuell zu den erfolgreichsten Dating-Plattformen überhaupt. Gehört übrigens genau wie Tinder zum übergeordneten Unternehmen Match Group. Laut der neuen Untersuchung werde Online-Dating dabei zunehmend politischer.
Trotz der Pandemie sei das Interesse an Online-Dating dabei ungebrochen geblieben. Vermutlich wurde der Drang im Netz bzw. per App neue Menschen kennenzulernen vom Social Distancing in der Offline-Welt sogar eher befeuert. OkCupid nahm dabei im Übrigen nun für seine Zahlenspielerei die Antworten auf Matching-Fragen her, welche Angemeldete beantworten können, um Übereinstimmungen mit potenziellen Partnern zu erspähen. Etwa kristallisiere sich heraus, dass eben politische Themen für die Nutzer an Bedeutung gewonnen hätten.
Der Klimawandel beschäftigt dabei etwa die Millennials und die Gen Z gleichermaßen. Vorsicht halte ich jedoch für geboten: Nicht jeder, der ankreuzt „Jaja, klar, mache ich mir darüber Gedanken!“, wird das auch so leben. Bei solchen Fragen spielt nämlich auch die soziale Erwünschtheit von Antworten immer eine enorme Rolle.
Deswegen sollte man auch die Antwort auf die Frage „Hältst du dich selbst für einen Aktivisten?“ mit Vorsicht genießen. Auch hier habe man bei OkCupid eine Zunahme festgestellt. Ebenfalls suchen mehr Menschen nach internationalen Kontakten: Mehr Datingwillige als je zuvor hätten sich für die Partnersuche rund um den Globus entschieden. Da hat jedoch meiner Ansicht nach bestimmt die allgemeine Langeweile eine Rolle gespielt. Flirten mit Menschen aus aller Herren Länder kann ja unterhaltsam sein, aber ein Treffen oder gar eine ernsthafte Beziehung dürfte auf Entfernungen über die Ländergrenzen hinaus wohl nur selten zustande kommen.
In der Corona-Krise habe sich aber allgemein mehr kulturelle Offenheit ergeben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Nutzer mit potenziellen Partnern mit abweichenden Religionen vernetzen, stieg etwa während der Corona-Krise um 15 %. Die Offenheit für interkulturelle Beziehungen stieg ebenfalls um 10 %. Mehr Augenmerk wird eben wohl auf die politische Einstellung gelegt: 64 % der Befragten antworten bei OkCupid, dass sie einen Partner bevorzugen würden, der dieselbe politische Einstellung aufweise.
Antworteten 2019 noch 53 % sie würden niemanden daten, der zu den eigenen Meinungen entgegengesetzte politische Ansichten aufweise, so waren es 2020 bereits 60 %. Laut OkCupid wuchs zudem die Aufmerksamkeit für Profilbilder. Sicherlich auch, weil eben erst einmal Offline-Treffen schwieriger geworden sind. Also versucht man online noch ausführlichere Eindrücke zu sammeln.
Abschließend? Sobald es wieder möglich sei, wünschen sich die OkCupid-User natürlich wieder reale Dates – bevorzugt mit Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Exkursen durch die Natur oder gar einer gemeinsamen Fahrradtour. Man darf wohl schon auf den Sommer 2021 gespannt sein.
Trumpdating.com oder trumpsingles.com ist nicht umsonst mega beliebt in Amerika.
Wurde bereits früher alles indirekt abgefragt
Harold and Maude – Dating Questionnaire (1971)
https://www.youtube.com/watch?v=reJAzTE980s
Ist ja auch naheliegend. Wer will denn auch einen Langzeitpartner der moralisch vollkommen anders tickt?
Bei Casual Dates ist es vermutlich egal.
Stellt euch mal vor, es würden wirklich alle so viel wandern gehen, wie es in den Profilen steht. Die Wälder wären voll und Facebook leer…
Naja, sie gehen ja wandern mit dem Handy in der Hand, posten Fotos von sich beim wandern.
Die fahren mit dem SUV in den Wald, spreizen sich Wasser ins Gesicht, machen Selfies und fahren wieder heim.
Am Ende ist es doch nur wichtig, dass sie glücklich damit sind. Jeder kann dies für sich selbst am besten beurteilen.
Wer sich Insta in gestellten Szenen präsentiert und auf Likes hofft, wird wohl eher nicht glücklich sein. Das „Glück“ ziehen die Leute dann leider oft aus den Likes, bleiben sie aus, oder kommen negative Kommentare, ist der Frust groß. Ist eben eine Scheinwelt, in der Lieschen Müller gerne so tut, als würde sie das Leben von Millionären führen.
Ich wandere ziemlich viel und in der Tat: Seit Covid ist es auf den niederschwelligen Wegen deutlich voller.
Ich hoffe das findet bald wieder ein Ende. 😀
Ich glaube, eine Beziehung zu einer überzeugten Grünen würde nicht lang halten. Gilt natürlich nur für mich.
Lach – zumindest könnte ich mir nicht vorstellen mit einem radikalen oder auch nur überüberzeugten Vegetarier was zu haben – klar niemand muß Fleisch essen , aber ich will es ungehemmt tun so oft mir der Sinn dnach steht. Merkwürdigerweise versucht wohl nie ein Fleischesser Vegetarier oder Veganer zu missionieren, umgekehrt ist das aber oft der Fall. Und gemeinsam essen gehen gehhört dann ja auch zum klassischen Real-Life-Dating dazu smile
Ich habe bei meiner Frau leider in den letzten 20 Jahren genau das Gegenteil beobachten müssen. Die dummen Sprüche und das Missionieren kommt ausschliesslich und teilweise ziemlich heftig aus dem Fleisch-Lager. Irgendwie fühlen sich überraschend viele Fleischer betupft, wenn jemand ihre Vorliebe nicht teilt. Und das ohne, dass sie sich überhaupt dazu äussert.
Übrigens ist gemeinsam essen gehen kein Problem. Ich geniesse mein Stück Fleisch, sie was vegetarisches. Ist nur ein weiteres aus der Luft gegriffene Vorurteil.
Interessant, wie viele Vegetarier haben denn schon versucht, Dich zu „missionieren“? Ich kenne einige vegetarisch oder vegan lebende Personen und die sind allesamt sehr zurückhaltend bei dem Thema.
Ich fand es eher interessant, wie befreundete Vertreter der „Fleisch ist mein Gemüse“-Fraktion unverzüglich Schnappatmung bekommen, sobald sich ein Vegetarier im Umkreis von 50 m befindet. Da kann man sich sicher sein, dass die nächste Viertel Stunde nur darum dreht, dass man sich selber persönlich niemals fleischlos ernähren könnte und dass die pösen Veganer alle missionieren wollen.
Ach, ich würde eher mein Geld auf „du wirst auch ein überzeugter Grüner“ als auf „die Beziehung zerbricht“ setzen – Frauen sind da wesentlich durchsetzungsfähiger als Männer… 😉
Ich habe jetzt nicht genau Buch geführt, bin aber sicherlich in diesem Jahr auch sehr viel öfter draußen gewesen als in der Zeit davor. Das ist nicht schlimm und hat mir sicher auch nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Aber sicherlich haben die Umstände in diesem Jahr erheblich dazu beigetragen
Insgesamt glaube ich auch, dass diese Zeit bei vielen dazu geführt hat, etwas runter zu kommen, zu „entschleunigen“. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass das viele auch so beibehalten, wenn irgendwann mal wieder alles in normalen Bahnen läuft, wenigstens eine Zeit lang. Insofern hat die ganze Situation vielleicht trotz aller Einschränkungen und Entbehrungen auch was Gutes.
Aber für Singles ist das echt ein besch… Jahr.
Heisst man nicht Malte-Torben, mit Soja-Latte von Starbucks, iPhone 12, linksgrün gegendert und super tolerant, hat man quasi schon verloren.. 😀
Mich schreckt allein schon der Name Malte-Torben ab. Und dann noch Soja-Latte? Nein danke.
Ich finde ja eigentlich, dass Politik nein dating nichts zu suchen hat.
Ich könnte nicht mit jemanden zusammen sein, der z.B. Trump gut findet. AfD-Wähler und alles was zu weit rechts oder links ist – Nein.
Der einfache Spaß am gemeinsamen Sex nach etwas Smalltalk reicht wohl nicht mehr. Erstmal politisches Glaubensbekenntnis, die schriftliche Vereinbarung zur Einvernehmlichkeit mitsamt den Stellungsvorlieben nicht vergessen. Dann doch lieber in den Puff/Raststättentreff, sonst muss man sich auch noch Namen merken.
So wird das nichts mit Nachwuchs zur Rentnerfinanzierung.
Man könnte sich zum ersten Date z.B. Silvester zwischen Kölner Hauptbahnhof und Dom treffen, danach ist die politische Einstellung erst mal durchkalibriert und klar, wo die Kompatibilitäten liegen und wo nicht… 😉