ÖPNV: „9 für 90“-Ticket könnte am 1. Juni 2022 starten und bundesweit gelten
Bekanntermaßen plant die Politik für Deutschland ein „9 für 90“-Ticket. Es soll eine Fahrkarte für den öffentlichen Personennahverkehr sein, die 9 Euro kosten wird und dann möglicherweise 90 Tage gilt. Einige Berichte verweisen aber auch darauf, dass das Ticket zwar 90 Tage lang zu erwerben sei, aber immer jeweils nur 30 Tage gelte – insgesamt müsste man dann 27 Euro zahlen. Vermutlich müssen wir hier auf die exakte Umsetzung warten, bis alle Fragen beantwortet werden.
Eigentlich solle das Ticket als Entlastung für Pendler gedacht sein. Angesichts der hohen Spritpreise wollte man so den (temporären) Umstieg auf Bus und Bahn zumindest finanziell verlockender machen. Am Ende dürfte aber wohl eher ein anderer Effekt auftreten. Das spezielle Ticket könnte eher Low-Budget-Reisen fördern.
Laut RND könnte das Ticket (frühestens) am 1. Juni 2022 starten. Es soll dann bundesweit gelten und nicht, wie zuvor im Raum gestanden hat, nur für einzelne Bundesländer. Warum diese Entscheidung? Mit einer an das jeweilige Bundesland gebundenen Gültigkeit wären die Pendler benachteiligt, die über die Landesgrenzen hinaus zur Arbeit fahren müssen. Die gesamten Kosten des Tickets soll am Ende der Bund stemmen – rund 2,5 Mrd. Euro. Ob die Idee nun wirklich zielführend ist, kann man sehr kritisch sehen.
So werden da eben vielleicht aus Steuermitteln weniger tägliche Pendler entlastet und mehr Dumping-Urlaube gefördert. Das wäre weniger der Sinn der Sache. Ob das Ticket wirklich ab dem 1. Juni 2022 gelten kann, ist noch offen. Das wäre der frühestmögliche Zeitpunkt. Denn am 18. oder 19. Mai muss der Bundestag über einen noch zu erarbeitenden Gesetzentwurf abstimmen. Am 20. Mai müsste dann auch noch der Bundesrat zustimmen.
Bis zu jenen Terminen ist das Bundesverkehrsministerium in der Verantwortung, offene Fragen zu klären. Dafür sind wiederum Absprachen mit den Ländern und den Verkehrsanbietern notwendig. Letzten Endes sieht es aber eben danach aus, dass das „9 für 90“-Ticket dann in den Monaten der Sommerferien zur Verfügung stünde. Im Übrigen sollen diejenigen, die bereits Zeitkartenabonnements nutzen, eine Gutschrift oder Erstattung erhalten, die der Differenz zwischen ihrem Abopreis und dem 9-Euro-Ticket entspreche. Den Verkehrsunternehmen soll da die exakte Handhabe überlassen werden.
Auch Studenten mit Semestertickets sollen eine Rückzahlung erhalten. Erhalten soll man die „9 für 90“-Tickets am Ende nach aktuellem Stand der Dinge sowohl online, am Schalter als auch über die DB-Navigator-App. Warten wir es mal ab.
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Bitter ist doch für uns alle vor allem, das der Bund nicht so arbeiten kann, wie er gerne möchte, weil die Deutschen ÖPNV-Strukturen es nicht hergeben. Weil die Bundesländer mit ihrem jeweiligen Verkehrsverbund und die Kommunen mit ihren jeweiligen Verkehrsunternehmen, Fortschritt verhindern. Der Bund kann weder schnell handeln noch kann er wichtige Entscheidungen fällen.
Es wäre absolut wichtig gewesen, die Bundesländer und Kommunen aus der DB-Schienenverantwortung rauszukicken. Das der Bund das Zepter übernimmt. Dann hätten wir mit dem Ticket nicht bis Juni warten müssen
Auch wenn ich aktuell mit den Auto zur Arbeit fahre werde ich wohl das Ticket kaufen um mal am WE zum Wandern in die Eifel zu fahren. Vielleicht teste ich nochmal den Weg zur Arbeit der mit den Auto 32min und mit der Bahn >90 min dauert.
Das ist seit langem etwas dass wirklich der Masse zu gute kommt. Sowohl Städter die sich dann mal wieder in ihrer eigenen Stadt bewegen können wie Ländlicher mal 2-3 Stationen weiter die sonst schon Unsummen kosten. Gerade die Tarifübergangsgebiete sind schon seit Jahren ein Graus.
Hier im 3-Länder-Eck kann ich mich entscheiden ob Ticket für die eine oder andere Seite lol. Sehr Kontraproduktiv für die Region. Dass einige Flecken seit Jahrzehnten auf den Ausbau warten wird sich hoffentlich nochmal dadurch zeigen. Das Problem ist ja nicht dass man nicht nutzen würde aber es wurde die letzten Jahre auch eher schlimmer statt besser. Selbst im Ausland lacht man schon lange wie bekannt das ist. Da ist der Fokus auf bzw. vom Auto auf andere etwas zu sehr differenziert.
Ich tippe drauf die Busse und Bahnen werden massiv überfüllt sein. Wenn man sich so umhört will jeder das Schnäppchen nutzen…
Wenn man das mit der Klimawende wirklich Ernst meint, ist das hier ein guter erster Schritt. Vielleicht ist es ein Testballon im Hinblick auf kostenlosen ÖPNV?
Auf dem Land wo nix fährt bringt das niemandem was – keine Zweifel. In den Städten würden einige bei kostenlosem ÖPNV mal eben mit Bus und Bahn in die Stadt fahren. Natürlich reden wir hier auch nicht vom typischen FDP-Wähler, der mit seinem SUV mit 70 auf den letzten freien Parkplatz zurast, um dann festzustellen, dass die Karre zu groß für eine normale Parkbucht ist…
Dass immer wieder auf SUV eingedroschen wird, finde ich nicht zielführend. Wenn überhaupt, sind es nur sehr wenige, die ihr Auto nah objektive sinnvollen Gesichtspunkten aussuchen oder gar danach, was sie benötigen, denn dann würden die meisten gar kein Auto haben und die wenigen anderen einen Kleinwagen in der Mininalausstattung. Der Normalfall ist doch, dass man als Autokäufer auch auf Ausstattung, Komfort und in gewisser Weise auf einen mehr oder weniger ausgeprägten Spaßfaktor achtet. Natürlich gibt es Fahrzeuge, die hochgradig unvernünftig sind. Aber bist Du immer vernünftig, bei allem was Du tust?
Nun ja. Sicher bin ich nicht zu 100% vernünftig, aber oft genug. Und ich persönlich halte den SUV-Trend für eine absolute Fehlentwicklung. Ich sehe oft genug die klassische Hausfrau mit einem derartigen Monstrum herumfahren und dann ist in der Tat die Straße teilweise nicht breit genug geschweige denn der Supermarktparkplatz. Was solchen Leuten dann in dieser Hinsicht Spaß bringt, verstehe ich nicht so ganz. Das „bequeme Einsteigen“ für ältere Herrschaften ist das so ziemlich einzige Argument, dass ich gelten lasse – wobei ältere Leute auch Autos genutzt haben, bevor es SUVs gab 😉 Ansonsten ist bei SUVs der Protz-Faktor in meinen Augen ausgeprägter als bei anderen Bauarten. Vielleicht werde ich langsam zu alt dafür, um das zu verstehen.
Aktuell fahre ich übrigens noch immer einen mittlerweile 18 Jahre alten Wagen der Kompaktklasse und denke nicht daran etwas neues zu kaufen. Wenn es dann mal soweit ist, wird es mit ziemlicher Sicherheit auch ein Kompakter bleiben. Der von dir angesprochene Kleinwagen reicht für Fahrten in den Urlaub mit etwas mehr Gepäck und Zeugs tatsächlich nicht unbedingt aus. Ohne diesen Faktor würde ich in der Stadt auch einen Kleinwagen fahren. Die Polos oder Ibizias, die ich als Mietwagen im Urlaub hatte, fand ich als Stadtwagen mehr als ausreichend..
Das schöne Erwachen gibt es dann, wenn zur Finanzierung der Ausgaben für Corona-, Flüchtlings- und Wirtschaftskrise dann die Mehrwertssteuer als „Weihnachtsgeschenk“ von 19% auf 21% erhöht wird. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel.
Warum überhaupt noch 9€?
Warum gibt man nicht der Bahn einfach so das Geld bevor man unnötig viel Bürokratie wegen 9€ macht und dann noch digitalisieren muss.. das bekommen se eh wieder nicht. Ahja, man gibt der Bahn ja eh schon einiges an Geld (9,5 Mrd). Da sind ja weitere 2,5Mrd eh nicht so schlimm.
Sehr geil, wenn man Geld ausgeben kann, das man nicht hat und noch besser, wenn es andere bezahlen müssen.
Wo ist eigentlich der Vorteil hier in DE zu leben, wenn man einen Remotejob hat?
– Gesundheitssystem? Ist vielleicht okay, wenn man privat versichert ist, ansonsten ist der Preis für die Leistung der allergrößte Witz.. (Gesetzliche: Wenn man über 56k verdient ca 950€ für Kranken+Pflegeversicherung, dafür dass man – Patient zweiter Klasse ist :D)
– Hohes Einkommen? Wenn man das netto vergleicht…….
– Gute Infrastruktur? Najaaaa
– Bildungssystem? Ohhhh
– Zukunftsperspektive? Ohhhjee
– Innovation? 0…
– Rentensystem? Zumindest, wenn man Olaf Scholz glaubt, ist diese ja sicher..
Lieber weg hier, wenn man jung und gut ausgebildet ist.. Die Alten sollen das selbst ausbaden… ahja.. die sind ja auch selbst Schuld.. ohhh