Nvidia GeForce Now: Ultimate-Abo mit RTX 4080 angetestet
Nvidia hat auf der diesjährigen CES in Las Vegas angekündigt, dass man ein neues Ultimate-Abo einführt und alle Nutzer des bisherigen Top-Tiers automatisch hochstuft. Damit einher geht die Nutzungsmöglichkeit der neuen RTX 4080 SuperPODS mit 64 TFLOPS Leistung. Nvidia sprach ja vollmundig davon, dass die neuen SuperPODS 1,75-mal so schnell sein sollen, wie die „alten“ 3080 SuperPODS. Weiterhin bringt man Nvidia Reflex mit G-Sync-Support, Full Ray Traced Graphics, DLSS 3, einen neuen AV1-Encoder, 240 FPS bei e-Sport-Titeln, Ultrawide-Auflösungen und 4K@120FPS in die Cloud. Ich durfte im Selbsttest bereits auf die neuen SuperPODS zugreifen und habe mir einen Eindruck davon verschaffen können, wie gut das neue Erlebnis ist.
Vielleicht kurz einleitend noch ein paar Worte zum Thema Cloud-Gaming. Ich selbst habe diverse Dienste bereits genutzt. Bei Stadia war ich mit der Founders Edition von Beginn an dabei und war eigentlich angetan vom Dienst als solches, denn die Technik, das Streaming und die Qualität war meinem Empfinden nach einwandfrei. Allein das Konzept mit dem zusätzlichen Store in Kombination mit dem ungeschickten Marketing und den vielen Macken zu Anfang gaben Stadia keine wirkliche Marktchance.
Xbox Cloud Gaming hat den Vorteil, dass man mit dem Game Pass eine sehr große Bibliothek mit wirklich guten Titeln zur Verfügung hat. Dort habe ich aber das Problem, dass die Auflösung mit 720p wirklich bescheiden ist, wenn man auf einem großen Bildschirm spielt. Dazu kommt, dass man mit harten Artefakten zu kämpfen hat, was das Erlebnis weiter trübt. Shadow PC habe ich persönlich nie probiert, bietet aber einen vollwertigen PC mit allen Vorteilen an. Preislich, aber sehr intensiv. Amazons Luna ist hierzulande kein Thema.
Vom Konzept gefällt mir deshalb GeForce Now aktuell am besten. Man kein seine eigene Spielbibliothek von Ubisoft, Epic oder Steam mitbringen und kann diese auf den Rigs von Nvidia zocken. Meine Bibliothek ist auf Steam am umfangreichsten und umfasst 41 Titel, die auf GeForce Now spielbar sind. Leider hat es das Unternehmen noch nicht geschafft, mit großen Publishern wie Activision Blizzard, Bethesda oder Rockstar auch Verträge abzuschließen, um Titel wie Red Dead Redemption 2, Diablo oder andere auf die Plattform zu holen. Auch das Sport-Genre ist aktuell seicht belegt. Da könnten noch Größen wie Fifa und Co. dazustoßen.
Nvidia teilte auf Nachfrage mit, dass man in stetigen Verhandlungen mit Publishern ist, um die Bibliothek zu erweitern. Aktuell sind insgesamt über 1.500 Spiele vorhanden, jeden Donnerstag kommen neue hinzu. Das Modell als solches ist eigentlich eher attraktiv für Publisher, da diesen kein Geld durch die Lappen geht. Lizenzen wurden bereits auf den üblichen Plattformen verkauft und man hat seinen Cut eingesteckt. Ich hatte im Gespräch mit Nvidia fallen lassen, dass Microsoft mal einen Game-Pass-Sync zulassen könnte. Kann denen eigentlich egal sein, wo man die Spiele spielt, solange die ihren monatlichen Betrag bekommen.
Muss man denn irgendwas beachten, wenn man über GeForce Now spielen möchte? Je nachdem, mit welcher Qualität ihr spielen möchtet, gibt es ein paar Einschränkungen. Bei Windows benötigt ihr für 240 FPS Streaming (1.920 x 1.080 Pixel, 1.920 x 1.200 Pixel) beispielsweise mindestens eine Nvidia-Maxwell-GPU oder Intel GPU (6. Gen), bei Macs werden folgende Modelle unterstützt:
- MacBook 2017 oder neuer
- MacBook Air 2018 oder neuer
- MacBook Pro 2016 oder neuer
- iMac Retina 5K Ende 2015 oder neuer
- Mac mini 2018 oder Neuer
- Mac Studio (alle)
In puncto Internet-Geschwindigkeit sind folgende Anforderungen gestellt worden:
- 4K@120 Streaming – mindestens 45 MBit/s
- 1440p@120 Streaming – mindestens 35 MBit/s
- 1080p@240 Streaming – mindestens 35 MBit/s
Die Qualität des Streams kann in verschiedenen Modi eingestellt werden. Ihr habt Folgende zur Auswahl:
- Balanced: Nutzt die aktuelle Bandbreite, um die bestmögliche Qualität darzustellen
- Data Saver: Versucht Daten einzusparen bei möglichst guter Bild- und Gameplay-Qualität
- Competetive: Optimiert den Stream auf geringe Latenz und 240 FPS
- Custom: Hier könnt ihr selbst alle Einstellungen festlegen.
Den 240-FPS-Modus und damit auch Nvidia Reflex hatte ich zwar eingeschaltet, konnte ich aber aus Ermangelung eines passenden Displays nicht ausprobieren. Der Modus als solcher soll aber auch bei Bildschirmen mit geringeren Bildwiederholraten Latenzeinsparungen zur Folge haben. Nvidia hat folgende Latenzen messen können:
Doch wie sehen denn nun meine Erfahrungen aus? Ich habe den Dienst auf einem Mac, einem Windows-PC, einem iPad und einem Pixel-Smartphone in Kombination mit Maus und Tastatur und mit Controller ausprobiert. Auf allen Geräten konnte ich zufriedenstellend spielen. Man merkt jedoch je nach Ort, dass das Streamen über das WLAN nicht dieselbe Performance bringt wie eine Kabelverbindung. Nvidia selbst empfiehlt das natürlich, aber auch über WLAN gibt es zumindest in meinem Haus keine kritischen Probleme. Hier und da hat man Einbrüche im Ping, die zu verlorenen Frames führen, aber es hält sich im Rahmen.
Sowohl der Mac als auch der Windows-PC sind im Test fest verkabelt gewesen und konnten einen Ping von stabilen 15 ms und keinen Rucklern oder Ähnliches vorweisen. Man sollte jedoch aufpassen, dass das Frame-Setting im Spiel zu den Frames des Streams passt oder es ein festes Vielfaches ist. Lediglich bei einem Spiel hatte ich ab und zu Probleme: Trotz Frame Limiter auf 60 und einer Limitierung auf 60 Frames beim Stream hatte ich eigenartige Frame-Pacing-Probleme und Tearing bei Life is Strange: True Colors. Ließ sich bei anderen Titeln nicht reproduzieren und war das einzige Spiel von ca. 20 getesteten, bei dem es dieses Problem gab.
In puncto Performance selbst kann man bei den neuen Rigs quasi nichts falsch machen. Je nach Spiel kann man die Grafikeinstellungen bis auf das Maximum drehen und wird sehr gute FPS erreichen. Sollte das mal nicht der Fall sein, hilft euch DLSS, das in der Qualitätseinstellung keinerlei sichtbaren Qualitätsverlust mit sich bringt, es sei denn ihr stellt euch still hin und schaut wirklich genau in Strukturen wie Baumkronen oder Ähnliche. Damit ihr ein Gefühl zum Performance-Zuwachs bekommt, habe ich ein paar Spiele sowohl auf den alten als auch auf den neuen Rigs einem Benchmark unterzogen:
Wie ihr seht, ist bei einigen Titeln ein massiver Geschwindigkeitsgewinn zu verzeichnen, bei den „schweren“ Titeln wie Crysis Remastered und Cyberpunk ist es jedoch nicht ganz so viel. Je nach Titel und Einstellung kann man also schon auf die versprochenen 1,75 Mal schneller kommen. Zu DLSS 3 kann ich aktuell nur wenig sagen, da es nicht viele Spiele auf dem Dienst unterstützen. A Plague Tale: Reqiuem und Portal RTX sind zum Zeitpunkt des Tests im Wartungsmodus gewesen. Warhammer 40.000: Dark Tide hat die Einstellung, hier hat man mit DLSS in der Qualitätseinstellung im Schnitt 90 FPS ohne um die 35 FPS. André wird die neue Version von DLSS noch einmal separat beleuchten.
Ein Fazit zum neuen Ultimate-Abo von Nvidia GeForce Now? Nvidia hat hier ein echt gutes Paket zusammengesteckt, bei dem vieles passt. Ob es die Antwort für e-Sportler ist, mag ich persönlich nicht entscheiden, dafür fehlen mir auch die Fähigkeiten. Aus meiner Sicht ist das Paket vorwiegend für Gelegenheitsspieler aber auch für ernsthafte Gamer attraktiv, die keine Verluste bei der Qualität, Ray-Tracing und Auflösung hinnehmen wollen und/oder vor einer Upgrade-Herausforderung stehen.
200 Euro für ein komplettes Jahr mag nicht wenig sein, ein Rechner mit ähnlichen Fähigkeiten kostet aber einiges mehr. Davon kann man viele Jahre diesen Dienst buchen. Das Vorhaben steht und fällt natürlich mit der Bibliothek, die darüber spielbar ist. Hier fehlen Zugpferde wie Red Dead Redemption 2, Call of Duty, Sport-Titel und mehr. Kann man diese Herausforderung noch beheben, wird das Ganze aus meiner Sicht fast zu einem No-Brainer für all diejenigen, die sich keinen Gaming-Rechner leisten können oder wollen. Ein solches Ungetüm nimmt schließlich auch ordentlich Platz weg.
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Preislich wirklich interessant, ein potenter Gaming PC schluckt auch mal gerne 500 Watt unter Last. Bei 3 Std am Tag sind das über 500kWh im Jahr.
Jap, spiele auch schon mit dem Gedanken mir einen MacMini zu holen und nur noch games zu streamen.
Ich habe alle drei Crysis-Teile noch nicht gespielt, was ist hier am „sinnvollsten“ eigentlich mit anzufangen?
Danke
Crysis classic (2007) > Crysis Warhead (2008) > Crysis 2 Remastered (2021) > Crysis 3 Remastered
Was ist mit dem SHIELD TV ich habe da noch keine 4080 power gemerkt ?
Benutze selbst GFN mit der 4080 und bin echt angetan, zumal nun auch endlich Ultra Widescreen-Support enthalten ist. Was ich allerdings schade finde ist, das man trotzdem immer noch eine 2080 zugewiesen bekommt, hier hätte ich mir gewünscht, das die 3080 weiterhin benutzt wird und man entweder 4080 oder eben 3080 erhält und keine 2080 mehr
Aktuell habe ich auch akute Probleme mit den RIGS.
Ich muss oft 10 (in Extremfällen sogar noch länger) Minuten neustarten bis ich einen „richtigen“ RTX 4080 SUperPOD erwische. Gleich mehr dazu.
Wie du schreibst, bekomme ich nur RTX 2080 Rigs. Dieses unterstützen kein 4k. Dementsprechend wird runterskaliert.
Da ich auf einem 45′ Fernseher Spiele, ist das ein absolutes No-Go.
Erwische ich dann doch mal ein „RTX 4080“ Rig, dann naja. Denn 4080 Rig IST NICHT gleich 4080 Rig. (Meine Vermutung, dass auch noch die „30-er“ Serie angewandt wird. Habe mir jedoch nicht die Müge gamcht, nazuschauen. AUfjednefall wird bei diesen Fake „4080“ die Qualität von 4K auf WQHD heruntergestell. Spielbar, aber auch nicht das versprochene.
(Das liegt daran, dass ich 120FPS eingestellt habe).
Bis ich dann endlich mal eine ECHT 4080 Rig bekomme, dauert das ewig. Da spiele ich im Moment lieber lokal auf meiner RTX 2070.
Noch ein zwei Sachen in diesem Bezug. Wenn die 8 Stunden mal voll gehen (und das ist bei mir gerade am Wochende der Fall), hat man eigentlich schon gar kein „Bock“ mehr zu spielen, mit dem Wissen, dass man Ewigkeiten „suchen“ muss.
Zudem fehlt ein Ingame-Switcher (also zum Beuspiel von Ark zu Factorio, ohne den Stream beenden zu müssen) Das SPiel neuszustarten wäre auch hilfreich.
Gerade beim Spiel „BeamNG.drive“ „crasht das Game oft (nur in GFN). Über einen Neustart in STeam wäre das kein Problem, aber Verbunden mit der aktuellen Problematik ein KRAMPF.
Ich hoffe nur die bessern da bald nach oder priorisieren die Qualiutät über FPS (das erst auf 60FPS herungetsellt wird, anstatt von 4k auf WQHD)
Grüße
nutze Gforce Now gelegentlich auf meinem Mac, klappt ssoweitz ganz gut nur nervt mich das 21:9 fehlt ich kann mich bei 16:9 einfach nicht an die schwarzen Balken an den Seiten gewöhnen, in den Foren ließt man oft von dem Wunsch nach 21:9 aber Nvidia hält sich dazu noch sehr bedeckt…
Außerdem fehlen mit (wie im A rtikel erwähnt) einige wichtige Titel (besonders Blizzard / Activision fehlt) daher noch keine 100% Alternative und der Gaming PC muss für gelegentliche Zock Sessions noch unterm Tisch bleiben und den teuren Strom aus meiner Steckdose nuckeln 😉
„Ein solches Ungetüm nimmt schließlich auch ordentlich Platz weg.“
Naja, so ein Tower stellt man irgendwo neben den Schreibtisch im Arbeitszimmer oder neben ein Regal wo er nicht stört und das Thema ist erledigt.
Zu Geforce Now, habe den Dienst mal mit PUBG eine Weile getestet und war am Anfang durchaus angetan, aber in gut 50% der Fälle hatte ich massive Probleme mit „Pixelmatsch“, Artefakten und deutlichen Verzögerungen was den Dienst für mich persönlich absolut unbrauchbar machte.
Sollte sich das zwischenzeitlich etwas gebessert haben würde ich den Dienst mal wieder testen, wenn dies kostenlos für ein paar Wochen möglich ist. Geld zahle ich nach meiner zuletzt gemachten Erfahrung dafür nicht mehr.
Für 200€ p.a. ist das Mega. Teste es seit gestern u bin begeistert. Habe nur ein Notebook (Ryzen 5600+RTX3060). Ich war kritisch bei den Reaktionszeiten aber spiele wie BF4, BF2042, GR Breakponit habe ich kein Unterschied festgestellt. Hammer.
Das Hauptargument man spare Geld mit 200€ im Jahr stimmt. Man bekommt dafür sogar immer die neueste und beste Grafikkarte bei gleichbleibenden kosten von 200€ im Jahr inkl. Strompreis Ersparnis. Jedoch als nicht intensiver Spieler ist man bei einer Konsole besser aufgehoben selbst eine Series S ist da mehr als ausreichend und bietet als Argument alle Spiele die man haben möchte ohne Kompromisse.
Zu GeForce Now muss ich sagen lohnt sich Cloud Gaming erst für die teuerste Variante. Die 9.99€ im Monat kann man sich sparen und erreicht damit kein gutes Cloud Gaming Erlebnis. Daher sollte man immer einmal die 19.99€ für ein Monat testen bevor man sich ein Urteil darüber bildet.