Nokia mit Tablet zum Mobile World Congress?
Ich mag nicht so recht glauben, was ich überall lese. Nokia soll angeblich ein 10 Zoll großes Tablet auf den Markt bringen. Die Gerüchte gibt es schon länger, angeblich soll der ehemalige Handy-Gigant etwas zurückgesteckt haben, weil bekannt wurde, dass Partner Microsoft ein Surface auf den Markt bringt.
Nun soll es mal wieder soweit sein, Microsoft, Qualcomm und Compal Electronics sollen dabei die Partner von Nokia sein. Das Tablet soll schon im Februar 2013 zu sehen sein, vom 25. bis zum 28. findet in Barcelona der Mobile World Congress statt, auf dem Nokia auch zu finden ist.
Für die CES im Januar hat man allerdings kleiner geplant. Hört sich gut an, so ein Nokia-Tablet? Ja, in der Tat. Nokia hat mit dem Nokia Lumia 920 bewiesen, dass man immer noch Design und Qualität kann – von peinlichen Ausrutschern in die Netbook-Welt spreche ich jetzt aber mal nicht. Nokias Ruf ist meiner Meinung nach auch wieder besser geworden und ich ärgere mich fast jeden Tag, dass ich nicht einmal richtig Geld für Nokia-Aktien in die Hand genommen habe.
Aber Nokia könnte ein Tablet schaden – zumindest eines, welches mit Windows RT ausgeliefert wird. Und dies wäre der Fall, wenn man Qualcomm und nicht Intel als Partner hätte. Nokia könnte Erfolge feiern – dann aber mit einem System, welches auf Windows 8 Pro basiert. Wenn ich vielen meiner Ex-Kollegen glauben darf, dann gehen Geräte mit Windows RT alles andere als gut. Ganz im Gegenteil. Benutzer wollen weiterhin ein echtes Windows und kein halbes ohne Legacy-Apps und lassen deswegen die RT-Geräte in den Regalen liegen. (Bild: Nokia Tablet Konzept)
Okay, das war die Intention meiner ursprünglichen Frage. Herauszufinden, ob es wirklich so leicht ist. Anscheinend nicht. Ich dachte, Programme, die auf Windows 8 zugeschnitten sind und dafür programmiert werden, könnten sehr leicht auch für RT kompiliert werden. Da ich davon ausgehe, dass die nachfolgenden Programme etablierter Entwickler für die neueste Windows Version programmiert werden (wie bei jeder neuen Windows Version), dachte ich, wären diese nach einiger Zeit auch für RT erhältlich (da von Grund auf im durchweg kompatiblen RT-Framework programmiert). Wenn dem anscheinend nicht so ist, verstehe ich die Namensgebung und das Vorgehen auch nicht.
Ich glaub ich muss mir da mal noch ein bisschen mehr Hintergrundwissen besorgen…
RT ist praktisch eine virtuelle Machine, wie ein Browser oder Java. Wenn RT (=Runtime) vorhanden ist, laufen Programme dafür. Und RT (die VM) ist halt sowohl für Windows 8 als auch für Windows RT (das Betriebssystem) verfügbar.
Aber man kann halt für Windows 8 zusätzlich noch herkömmliche, neue Desktopanwendungen bauen. Und alte Desktopanwendungen weiterverwenden.
Der extrem verwirrende Teil: Theoretisch für Windows RT (das Betriebssystem, nicht die Runtime!) auch. Theoretisch sogar mit dergleichen API. Praktisch gibt es da aber vielfältige technische Hindernisse und ein gewaltiges rechtliches, nämlich die Tatsache, dass Microsoft es nicht erlaubt, solche Anwendungen auszuführen*.
Und natürlich kann man für RT auch Anwendungen bauen, die nur auf einem der Betriebssysteme laufen, wenn man will (oder muss).
Habe ich schonmal erwähnt, dass die Benamsung dieser so unterschiedlichen Betriebssysteme ungeschickt ist?
* Auch wenn man von einem Jailbreak in absehbarer Zeit ausgehen will, wird er nach aktuellem Stand wohl nicht so massenmarkttauglich sein wie ein Jailbreak unter etwa iOS.
Interessant. Danke für die Ausführungen! 🙂 Seltsam, was die sich wohl dabei gedacht haben?