Nintendo Switch funktioniert mit Windows XP… dank Linux
Die Nintendo Switch steht aktuell bei vielen Spielern hoch im Kurs. Es gibt aber auch experimentierfreudige Nutzer, die ihre Konsole für alles mögliche benutzen – auch außerhalb des Gamings. So hat der Entwickler Alfonso Dingo Torres Jauregi auf einer Nintendo Switch den Betriebssystem-Klassiker Windows XP zum Laufen gebracht. Gelungen ist das ironischerweise über einen Umweg mit der Hilfe von Linux.
Zur Nachahmung ist das freilich nicht empfohlen, da man dabei die Garantie seiner Nintendo Switch verwirkt und sich zudem in eine rechtliche Grauzone begibt. Außerdem dürfte der Nutzen in der Praxis gering sein, da durch die Emulation viel Leistung verloren geht. So hat der Entwickler Alfonso Dingo Torres Jauregi eine Schwachstelle im SoC Nvidia Tegra ausgenutzt, um Nintendos Schutzmaßnahmen auszuhebeln. Jene sollen Bastler aber auch Raubkopierer eigentlich von derartigen Maßnahmen abhalten.
Im nächsten Schritt hievte der Entwickler L4T Linux auf die Nintendo-Konsole, welches eigentlich für Embedded-Lösungen konzipiert ist. Jenes bringt dann auch die notwendigen Treiber mit, welche zum nächsten Schritt führen. Dann fügte der Entwickler nämlich QUEMU hinzu, um im Anschluss quasi wie in einer Virtual Machine Windows XP zu installieren und auch zum Laufen zu bringen. Da waren aber immer noch Anpassungen notwendig, etwa für den Auslagerungsspeicher.
Man sieht: Die Aktion war alles andere als ein Kinderspiel. Am Ende stand dann aber der nutzbare Desktop von Windows XP und für Alfonso Dingo Torres Jauregi ein gelungenes Experiment. Allerdings schaltet L4T Linux als Basis natürlich auch noch weitere Möglichkeiten frei. Praxistauglich ist das ganze Procedere aber sicherlich nicht. Immerhin stellt die ganze Angelegenheit aber eine nette Spielerei dar und zeigt, was man so alles mit der Nintendo Switch anstellen kann – dazu zählt sogar Windows XP mal ein wenig neues Leben einzuhauchen.
In dem Beitrag sind einige falsche Informationen:
– Der Fehler in NVIDIAs SoC stammt nicht von Alfonso, sondern von ReSwitched bzw. Kate Temkin und ist seit April 2018 öffentlich (Fusée Gelée) (es sei denn ich versteh den Satz nur falsch und es sollte nur aussagen, dass diese für L4T ausgenutzt wird)
– L4T Ubuntu stammt ebenfalls nicht von ihm, sondern vom Switchroot-Team, bestehend aus ByLaws, Natinusala, CTCaer, Ave und Langerhans
– „Rechtliche Grauzone“ ist daran gar nichts, es ist völlig legal. Seine Konsole zu modden war noch nie illegal, auch wenn das die Hersteller natürlich anders propagieren wollen. Theoretisch erlischt die Garantie auch nicht mal, da die Ausführung von Linux nicht erkannt werden kann (da es ja komplett unabhängig vom eigentlich System läuft). Darüber kann man sich natürlich streiten 😛
Alles was Alfonso Torres gemacht hat, ist QEMU installiert und XP darauf installiert. Eigentlich keine Meldung wert, eher hätte man die Arbeit des Switchroot-Teams schätzen sollen.
Es ist insofern eine Grauzone, dass der Exploit ebenso die Benutzung von Raubkopien ermöglicht. Daher sperrt Nintendo alle homebrew Geräte von den Online Services aus, egal ob Raubkopien tatsächlich benutzt werden.
Keine Grauzone. Genauso wie es der Jailbreak auf iPhones nicht war. Widerspricht nur den AGB des Herstellers, deswegen sperren die dich auch aus