Neues Glas entwickelt: Reflexionsfrei, wasserabweisend, selbstreinigend

Was Forscher am Massachusetts Institute of Technology da entwickelt haben, könnte Auswirkungen auf sehr viele Bereiche haben, in denen Glas Verwendung findet. Sie haben nämlich ein Glas geschaffen, welches wasserabweisend ist, zudem reflexions- und beschlagfrei – und selbstreinigend. Damit wäre es zum Beispiel prädestiniert für Solar-Panels. Ein Solarpark verliert nach Aussage der Entwickler am MIT innerhalb eines halben Jahres bis zu 40 Prozent seiner Effizienz, weil die Elemente verdrecken und zustauben – mit dem neuen Glas würde das nicht passieren, zudem könne mehr Licht aufgenommen werden, da dieses Glas ja auch nicht reflektiert.

 

Apropos Reflexion: Auch als stinknormale Fensterscheibe kann man dieses Glas natürlich bestens einsetzen – eine Scheibe, die nicht reflektiert, ist nahezu unsichtbar – und selbstreinigendes Glas davon ab für Fensterputz-Experten wie mich natürlich Musik in den Ohren 😉

Davon ab finden sich Anwendungsbereiche natürlich auch im technischen Bereich, sprich: Smartphones, Tablets, etc können davon profitieren. Ebenso Mikroskope oder die Linsen von Kameras wären dankbare Abnehmer dieses neuen Materials.

Die Forscher haben sich hier übrigens bei der Halbleiter-Industrie bedient, wo ebenfalls mit dieser Technologie gearbeitet wird: eine besondere Beschichtung wird weggeätzt, übrig bleibt eine Oberfläche mit kleinsten, konischen Zäpfchen, die all diese positiven Eigenschaften für das Glas mit sich bringen. Wann dieses Glas Marktreife erlangt, wissen wir leider noch nicht – aber schön zu wissen, dass sowas nun technisch machbar ist.

 

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=8he2oKAR8IE&w=540&h=304]

Quelle: MIT via Futurezone

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

21 Kommentare

  1. Ist Glas nicht normalerweise eh schon wasserabweisend?

  2. Ist wohl eher Richtung „Lotuseffekt“ gemeint mit „wasserabweisend“

  3. also im Wohnhaus Bereich kann man dann noch besser hineinschauen. Nicht gerader der Privatsphäre dienlich.
    Und bei Bürogebäuden ist eine Reflexion sogar erwünscht, da das Gebäude sonst sehr viel mehr Wärme aufnehmen würde, was massiv mehr Kühlleistung erfordern würde.
    Aber für Smartphones und Tablets natürlich toll.

  4. Interessant mich würde noch interessieren wie lange der „Selbstreinigungseffekt“ hält wenn man ihn z.B. in einem Solarpark einsetzt das ist doch sicher ein „Lotusblüteneffekt“ und der wird glaube ich z.B. durch äußere Einwirkungen wie z.B. hohe Temperaturschwankungen zerstört, jedoch weiß ich auch das daran geforscht wird/wurde den Effekt so zu „implementieren“ das er sich selbst regeneriert.

  5. Hoffentlich wird als Anwendungsbereich nicht die Low-Tech-Brille vergessen 😉
    Zumal es dort rein praktisch ziemlich schnell umsetzbar und rentabel sein sollte.
    Ich glaube, das würde vielen Leuten echt was bringen.

    Trotzdem freu ich mich auch auf Smartphones damit 😀

  6. Wäre auf jeden Fall ein wunderbares Feature im nächsten iPhone 🙂

  7. @Georg S.
    Der Lotuseffekt war ja ne Zeit lang der Hit im Bad. Erreicht wurde das mit einer Nanobeschichtung. Die ging tatsächlich mit der Zeit weg und dann wars noch schwerer sauber zu machen. Aber wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann sollte dieser Effekt hier nicht auftreten, weil an sich keine Nanobeschichtung auf dem Glas aufliegt, sondern das Glas auf Nanoebene bearbeitet wird. Könnte mir durchaus vorstellen, dass der Effekt dadurch dauerhaft ist.

  8. Ich weiß nicht, ob ich in einem Haus wohnen möchte, wo das Glas nicht mehr reflektiert. Dann könnten mir jetzt, in diesem Moment alle Leute von Gegenüber hinein schauen. Das würde mich ja dazu nötigen auch am Tag den Vorhang zuziehen zu müssen und das fände ich dann doch etwas traurig.

  9. Das währe ja ein Traum wenn das Standart wird.
    Gerade wenn man mit dem IPhone unterwegs ist und die Sonne scheint, kann man nix mehr lesen.

  10. Kampfschmuser says:

    @zumThema
    Wirklich schick. 🙂 Mein Smartphönchen ist immer voller Tapsen von mir. 😉

    @Flokass
    Da brauchst du keine Schnappatmung beim nächsten tollen Apfeldeppverkaufsevent 5.0 bekommen. Das Glas kannst du dir für dein aktuelles Kastrationshandy als supercoole App für 1,79 Euro im Appelabzockstore runterladen. (ein bissel Birnenbashing muss sein). 😉

    @Caschy
    Dein neues Design gefällt mir. Nee, nicht deine neuen Klamotten, sondern das Design der Website. 😉 Gut gemacht. Wirkt gefälliger.

  11. @MrApfel

    Standart wird das niemals. ^^

  12. Also gerade beim Smartphone kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen. Durch den Schmodder am Finger und die ständige mechanische Beanspruchung wir der Effekt möglicherweise ziemlich schnell abgebaut.

  13. Da noch niemand den Scheibenwischer für die Brille erfunden hat, wäre das mal was.

  14. Bezüglich der Anwendung in Mikroskopen wäre es interessant zu wissen, inwiefern die Stäbchen auf der Oberfläche Abberationen bewirken. Weiter entfernt vom Ideal einer „glatten“ Linsenoberfläche kann man ja kaum noch sein. Darüber ist in dem verlinkten Artikel jedoch nichts zu lesen, und das Originalpaper werde ich bei dem Wetter heute sicher nicht lesen. 😉
    Vermutlich müssen die optischen Eigenschaften aber sowieso erst noch erforscht werden.

    @weissertiger2:
    Hat noch niemand?
    http://eurebank.de/foto/2010/Brillen_f?zr_jedes_Wetter

  15. werner67 says:

    In der Originalveröffentlichung ( DOI: 10.1021/nn301112t ) gibt es noch einige sehr schöne Bilder und Erklärungen, wie das ganze funktioniert. Da die nötigen Strukturen nadelförmig sind, besteht die Gefahr, dass sie bei einer Touchscreenanwendung einfach abbrechen – und aus die Maus. Der Lotus(Lotos)umgeht das Abnützungsproblem dadurch, dass die Oberflächenschicht laufend erneuert wird. Beim Handy wird das so wohl nicht gehen. Für’s erste aber ein sehr schöner Ansatz und wohl ausbaufähig.

  16. Christian says:

    Zudem muß noch gesagt werden daß es kein spezielles Glas ist sondern wieder eine Beschichtung die auf Glas angebracht werden kann.
    Wäre also auch bei Sicherheitsglas (Autoscheibe) anwendbar usw.

  17. Beschlagfrei ist natürlich ein Argument für die Scheiben im PKW.

  18. @A-Jey
    Und für Brillen 🙂

  19. Super Erfindung, hoffentlich wird es nicht zu teuer, das im alltäglichen Leben auch einen Platz findet 🙂

  20. Reflexionsfrei? Juhu endlich ein Handydisplay was ich bei Tageslicht nutzen kann?
    Das wäre ja zu schön um wahr zu sein.
    Diese Taschenspiegel sind einfach ein Witz.
    Ich frage mich nur warum noch kein Hersteller matte Handydisplays anbietet.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.