Nespresso Prodigio: Kapsel-Kaffeemaschine mit Smart-Home-Ambitionen
Ich trinke gerne und viel Kaffee. Dabei bin ich kein Snob und kaufe sowohl stinknormalen Kaffee aus dem Supermarkt, aber durchaus auch mal ein paar frische Bohnen für die Mühle vom lokalen Kleinröster. Als Alternative zum Filterkaffee besitze ich eine Nespresso U Milk, die ich mal in einem Angebot mit 200 Kapseln für nur wenig mehr als 100 Euro erstanden habe. Entsprechend offen bin ich, was Kaffeegenuss angeht. Nespresso haut nun wiederum mit der Prodigio eine neue Maschine für Kapsel-Kaffee raus, die mit einigen Smart-Home-Amibitionen frischen Wind ins Angebot bringen soll. Der Preis von 199 Euro erscheint aber etwas hoch gegriffen.
Es handelt sich bei der Nespresso Prodigio, welche wie immer bei Nespresso-Maschinen von Herstellern wie z. B. De’Longhi vertrieben wird, aber eigentlich zentral in der Schweiz entsteht, um die erste Nespresso-Maschine mit Verbindungsmöglichkeiten zu Smartphones und Tablets. Dafür muss natürlich die passende App installiert sein. Ob man die Funktionen der App nun zwingend benötigt, ist natürlich so eine Sache: Praktisch klingt, dass die App darauf hinweisen kann, wenn es an der Zeit wäre die Maschine zu entkalken, allerdings dürfte die Prodigio dafür kaum praktisch die Verkalkung erkennen, sondern wohl einfach alle paar Monate automatisch den Besitzer anbimmeln. So funktionieren dann auch die Hinweise darauf, wenn die Kapseln zur Neige gehen. Die Verbindung zu mobilen Endgeräten erfolgt via Bluetooth und hält allerdings noch ein paar weitere Features bereit.
So kann die App auch einen Brühvorgang vorprogrammieren, die automatische Abschaltung nach 9 Minuten einleiten, darauf hinweisen, wenn der Kapselbehälter geleert werden sollte und erinnern, wenn es Zeit ist, den Wasserbehälter nachzufüllen. Ein kleines Grinsen kann ich mir da selbst als Nespresso-Fan kaum verkneifen: Der Wasserbehälter ist ähnlich wie bei meiner U Milk offen sichtbar. Wer also nicht jedes Mal absolut komatös die Maschine nutzt, dürfte selbst bemerken, wenn das Wasser zur Neige geht. Und ob man nun an der App herumtippt oder einen Knopf an der Maschine selbst drückt: Um den Kaffee zu holen, muss man so oder so aus dem Bett oder vom Sofa aufstehen.
Ansonsten ähnelt der Funktionsumfang eben den anderen Nespresso-Maschinen: Man wählt zwischen Ristretto, Espresso bzw. Lungo, haut eine passende Kapsel rein, schließt den Schacht und los gehts. Angesichts der Preisdifferenz der Prodigio zu einer U bzw. U Milk ist eben die Frage, ob einem die App-Funktionen den Aufpreis wert sind: Die U Milk gibt es immer mal wieder in Angeboten für unter 110 Euro. Die U ohne Milchaufschäumer bekommt man, wenn man ein gutes Angebot erwischt, für ca. 90 Euro. Dagegen kostet die Prodigio 199 Euro ohne und 249 Euro als Prodigio & milk mit Milchaufschäumer. Wer wie ich gerne Latte Macchiato trinkt oder gerne Gäste bewirtet, sollte den Aufschäumer in jedem Fall direkt mit einplanen. Das separate Nachkaufen lohnt nämlich nicht, da der Nespresso Aeroccino einzeln im Verhältnis recht teuer ist.
Fazit: Nespresso steht für Convenience beim Kaffeetrinken und das will man mit der Prodigio noch weiter durchziehen. Ob die genannten App-Funktionen da wirklich ein Must-Have sind, sollte jeder selbst entscheiden.
Ich würde es ja noch einsehen wenn ein Kapselspender drin wäre wo ich sagen kann:
Bitte 1xCapucchino mit Sorte A und 1xEspresso mit Sorte B und zwar in 25 Minuten…
Wenn ich die Kapseln selbst reintun muss ist der Unterschied zu einer ’normalen‘ Kapselmaschine lediglich ein einziger Tastendruck…
Meine Maschine ist in 40 Sekunden aus dem Kaltstart bereit; abzgl. der Zeit die ich brauche um die Tasse drunter zu stellen und eine Kapsel rein zu stecken (ca 15-20 Sek), ist also die ‚Convenience‘ auf 20 Sekunden weniger Wartezeit beschränkt…
Das geht besser!
Ich glaube da geht es eher weniger darum, ein gutes Consumer-Produkt auf den Markt zu schmeißen, sondern um die Nachfrage des Marktes durch ein Angebot zu erfahren und um auf dieser Basis zukünftige Entwicklungsentscheidungen zu treffen.
Solche Testballons sind mittlerweile üblicher. Vor allem im Smartphone-Markt merkt man das häufiger, wenn ein scheinbar neues Konzept auf den Markt geworfen wird, um zukünftige Designentscheidungen aus den Absatzzahlen und dem Nutzerfeedback schließen zu können.
Produkte der Firma Nestlé vermeide ich wie der Teufel das Weihwasser. Wer sich mal mit deren Geschäftspolitik auseinander gesetzt hat, der wird feststellen, dass sich dagegen die so oft zu recht beschimpften IT Grössen wie Waisenkinder verhalten….
Wer den Armen der Welt das „kostenlose“ Trinkwasser vor der Nase wegkauft, um es ihnen dann für teures Geld in einer Plastikflasche wieder anzudrehen, dem dürften Begriffe wie Ethik, Moral und soziales Gewissen im Geschäftsleben ziemlich abhanden gekommen sein….
…….aber das ist nur meine persönliche Meinung…..
Ich finde die Alukapseln nicht gut. Zuviel Müll. Zuviel Energieverschwendung.
„So kann die App auch einen Brühvorgang vorprogrammieren, die automatische Abschaltung nach 9 Minuten einleiten, darauf hinweisen, wenn der Kapselbehälter geleert werden sollte und erinnern, wenn es Zeit ist, den Wasserbehälter nachzufüllen“
Wer dafür eine smarte Nespresso plus App braucht, der sollte besser bei Mineralwasser bleiben.
Wann kommt endlich die smarte Klospülung, damit man auch noch von der Couch aus abziehen kann oder man weiß, wie viel Gramm man eben abgedrückt hat.
Das ist auch meine Meinung lieber Caschy – Kapselmaschinen solltest Du aus Umweltschutzgründen gar nicht benutzen.
@Peter: Kompliment, „Argumente“ im Bild-Stil in dem Raum werfen. Du benutzt ganz sicher KEIN EINZIGES Produkt, in dem Aluminium verwendet wird, oder? Es gibt auch andere Kapseln, bei denen nur die Abdeckung, welche eingestochen wird, aus Aluminium ist. Aber egal, Hauptsache immer das Totschlag“argument“ bringen.
@Peter: Aus Umweltschutzgründen sollte man auch kein Fleisch essen und kein Auto fahren… darum geht’s doch gar nicht…
Eventuell geht es Peter auch darum dass mit solchen Geräten grundsätzlich Unmengen Ressourcen verschwendet werden. Aus purer Bequemlichkeit … und dies machen wir in großem Stile erst seit ca 50-60 Jahren.
Für solche Kommentare sollte hier auch Platz sein – und natürlich macht der Ton die Musik.
Ein schönes Beispiel dafür, wie unsinnig diese ganze „Smart Home“ Geschichte bei Alltagsgegenständen oft ist. Aber Hauptsache, es hat diese Möglichkeit. Ob sie sinnvoll ist, völlig egal…
Man kann auch Kaffee mit Stäbchen trinken. Macht nur keinen Sinn.
Kaffee schmeckt am Besten, wenn er frisch aufgebrüht wird und nicht, wenn er mit Hochdruck durch eine Alukapsel geschossen wird. Ressoourcenschonender und preiswerter ist es dann auch noch 😉
@Andy Fuchs: Und selbst mit Kapselspender hättest du deinen Cappuccino und deinen zusätzlichen Espresso dann immer noch in der gleichen Tasse, wenn du nicht von Hand im richtigen Moment wechselst. Wirklich eine sinnvolle Innovation!
Der einzige Mehrwert, den dieses Produkt (für Nestlé) bietet, ist dass du einfach und direkt aus der App neue Kapseln bestellen kannst und so hoffentlich mehr konsumierst.
SmartHome, hach ich lach mich Schlapp, was da gerade auf den Markt geworfen wird mit dem Zusatz „SmartHome“ ist der Knüller, und dann auch noch mit BlueTooth.
Solange nicht Automatisch das Kaffe – Pad oder Kapsel gwechselt und das Wasser Nachgefüllt und die Tasse drunter gestellt wird ist es hier Sinnfrei.
Den fast gleichen Mist incl. 200% Preisaufschlag findet man bei Heizungsthermostaten.
Hauptsache es steht irgendwie SmartHome drauf . . .
@Michael
„Produkte der Firma Nestlé vermeide ich wie der Teufel das Weihwasser.“
++ Zustimmung!
@Michael
Mimimi… als ob du anderes handeln würdest…
Alles armselige Versuche der Hersteller uns irgendwie das Geld aus den Taschen zu ziehen. Das Ganze Smart-Home bringt bisher sehr wenig Vorteile aber viel Aufwand mit sich. Solche Dinge sollten uns das Leben erleichtern und nicht noch mehr unserer Zeit aufrauben, um irgendwelchen Mist einzustellen über eine App.
Ich meide auch Nestlé wo es nur geht! Kaffee Kapseln sollten auch vermieden werden: http://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/nespresso-und-co-hamburg-verbietet-kapsel-kaffee/12851882.html?mwl=ok
Meine Saeco Aroma tuts schon ewig und leicht zu reparieren/pflegen! Ne Kanne auf dem Herd tuts auch.
Nestlé, Unilever, Monsanto, etc. Man sollte vor deren Machenschaften nicht die Augen verschließen!
Es spricht so viel gegen diese Kapselmaschinen und faktisch so gut wie nichts dafür. Ich kann nicht verstehen, wieso man trotz der ganzen Negativpunkte sich so ein Gerät anschafft.
– Kaffeepreis pro Kilogramm viel zu hoch. Deutlich höher als man für ganze Bohnen bio fairtrade bezahlen würde.
– Kaffeemenge in den Kapseln viel zu gering. Für einen echten, italienischen Espresso benötigt es 8 g Kaffee. In allen Kapseln ist deutlich weniger drin (Nespresso 5 – 6 g)
– Um die zu geringe Menge Kaffee zu kompensieren, müssen die Bohnen stärker geröstet werden, was den Anteil an krebseregendem Acrylamid erhöht.
– Es bleibt die Frage, ob in den Kapseln ausschließlich Kaffee enthalten ist. Test haben anderes ergeben.
– Rohstoff- und Energieverschwendung bei der Herstellung.
– Unmengen an Müll.
Ich trinke sehr gerne Kaffee und habe einen Kaffeevollautomat. Der höhere Anschaffungspreis armotisiert sich durch den deutlich günstigeren Kaffee mit der Zeit. Außerdem bestehen die ganzen Nachteile nicht.
Aus meiner Sicht gehören die Dinger verboten oder wie bei Pfandflaschen ein Pfand auf die Kapseln oder eine Umweltabgabe.
Da bin ich gleicher Meinung mit @Dirk K.
Vor allem ist es als „Bechernutzer“ mit den Kapseln völlig nervig, bei den Padmaschinen kann ich wenigstens zwei davon einlegen, um keine Plörre *und* einen vollen Becher geliefert zu bekommen. Lösung: Vollautomat.