Nach Yuzu: Nächster Emulator streicht die Segel
Ihr habt es vermutlich mitbekommen, es geht ein Beben durch die Emulatorszene. Nintendo hat gegen die Entwickler von Yuzu geklagt, die wollten erst dagegen vorgehen, haben dann aber (vermutlich unter hohem Druck) ihr Emulator-Projekt eingestellt und ein Statement abgegeben, dass sich liest wie aus der Hand von Nintendos Anwälten. Da muss man mal schauen, wie es weitergeht, denn es gibt ja viele Emulatoren, die allerdings nicht alle gleich arbeiten.
Neben Yuzu wurde auch der 3DS-Emulator Citra eingestellt und auch dem DraStic DS Emulator wird es ans Leder gehen. Der DraStic DS Emulator ist mittlerweile schon im Play Store von Google kostenlos gemacht worden und im dazugehörigen Discord-Kanal teilt der Entwickler mit, dass er das Projekt einstellen werde. Er habe keine finanziellen Anreize und Nintendos aktuelles Vorgehen „habe den Schritt nun dringlicher“ gemacht. Der Quellcode zum Projekt soll bald zugänglich gemacht werden.
Vermutung: Auch bei den Ryujinx-Entwicklern könnte diskutiert werden, wie es weitergeht.
- Full-sized Konsolenqualitätssteuerungen: Entwickelt mit konsolengroßen Joysticks, Triggern, Tasten und...
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Also ich komm vielleicht aus einer anderen Zeit, aber damals war doch eigentlich immer klar, dass das zumindest halb schwarze Grauzone ist. Also gab es die Emulatoren nur über Umwege oder anonyme Seiten.
Was also, wenn nicht finanzielles Interesse, ist der Anreiz, um mit den Emulatoren jetzt in die Stores zu wollen?
Das ist wahrscheinlich einfach Auslegungssache. mMn gibt es einen Unterschied zwischen „Ich möchte Geld verdienen und entwickle einen Emulator“ (finanzieller Anreiz steht im Vordergrund) und „Ich möchte einen Emulator entwickeln und evtl. kann ich damit etwas Geld nebenbei verdienen“ (Spaß und Interesse am Entwickeln des Emus stehen im Vordergrund).
Ich finde es sehr schade, dass durch Nintendos Vorgehen Entwickler aus Angst ihre Arbeit einstellen, denn ohne Emulatoren werden alte Spiele viel schneller in Vergessenheit geraten und auch nicht mehr spielbar sein. Somit geht Kulturgut verloren und das ist einfach nur traurig.
Meinst du mit Kulturgut geistiges Eigentum, was absichtlich in Vergessenheit geraten soll, damit man neues geistiges Eigentum verkaufen kann?
Ja, okay… aber dir muss doch klar sein, dass die Hersteller alles dagegen tun werden, was möglich ist. Das haben sie schon immer. Gerade auch Nintendo. Warum sollte sich das also plötzlich ändern? Es ist doch fahrlässig, so etwas in die App Stores etc. zu bringen.
Emulatoren sind auch weiterhin in dieser Grauzone.
Was allerdings in der Berichterstattung etwas untergeht: Der Yuzu-Emulator enthielt auch Code-Teile der durch Reverse Engineering erlangten Firmware. Dazu kam noch der eindeutig kommerzielle Ansatz.
Außerdem sollte man auch beachten: Wenn man es mit einem Konzern zu tun hat, dann ist es egal ob man im Recht ist oder nicht. Niemand kann es sich leisten so einen Rechtsstreit zu führen und selbst Unterlassungsschreiben können einem bereits existenziell bedrohen.
Emulatoren und die damit verbundene Softwareemulation sind rechtlich legitim, solange sie zur Erhaltung eigener Software verwendet werden. Dennoch hat Nintendo eine Taktik entwickelt, um gegen Emulatorenhersteller vorzugehen. Sie drohen mit gerichtliche Verfahren, obwohl diese wahrscheinlich nicht erfolgreich wären. Nintendo würde dann diese Prozesse so lange wie möglich ausdehnen, um die Beschuldigten finanziell zu ruinieren, sodass sie letztendlich bankrott wären und den Rechtsstreit nicht weiterführen könnten. Diese Einschüchterungstaktik von Nintendo zwingt die Emulatorenhersteller, außergerichtliche Einigungen zu akzeptieren, wie im aktuellen Fall.
Ich komm noch aus einer Zeit, in der Snes9x über seltsame Webseiten oder gebrannte CDs verteilt wurde.
Mann, was hat das Spaß gemacht.
Aber was heute abgeht ist ja fast schon dreist:
Emulatoren so offensichtlich (und teilweise auch gewinnorientiert) ins Netz zu stellen, dass die Originalhersteller quasi nicht anders können, als diese zu verklagen.
Ist das nun Dreistigkeit oder Dummheit?
Emulatoren sind nun mal einfach düstere Grauzone.
Es sind eigentlich nur funktionierende Machbarkeitsstudien – mehr nicht.
Die Emulatoren an sich sind nicht das Problem, sondern die Quelle für die Keys und das BIOS. zSNES und Co waren deshalb vermutlich auch nicht auf Nintendos Abschussliste und Bleem & Co. wurden bereits damals kommerziell vertrieben. Bleem konnte man auch regulär als Disc für das Dreamcast kaufen.
Ich kann schon nachzvollziehen, dass Nintendo dem einen Riegel vorschieben will. Spätestens wenn Konsolen aber weit über ihre aktive Zeit hinaus sind (10 Jahre +), sollte man da aber auch Mal ein Auge zudrücken und sich eher drüber freuen, dass es eine Community gibt, die das ganze Kulturgut konserviert und lauffähig erhält. Nintendo hat ja bereits selbst von (illegalen) ROMs profitiert.
Nintendo könnte ja auch selber einen Emulator entwickeln und offiziell verkaufen.
Ganz schwach von Nintendo das Vorgehen.
Haben sie ja. Nennt sich Switch Online und ein Jahresabo kostet in der teuersten Ausführung für eine Person 40€. Ob einem das Wert ist muss jeder für sich selbst entscheiden aber es besteht soweit ich weiß kein Recht darauf überall alles spielen zu können und das vielleicht auch noch gratis.
inwiefern kann man mit Switch Online auf z.b. einem PC Switch Spiele spielen?
direkt mal sichern würde ich sagen oder?
Ja, Emulatoren befinden sich in einer Grauzone.
Ich kann mir aber auch ein Flugzeug in meinem Garten bauen.
Fliege darf ich damit nicht, auch wenn es funktioniert.
Aber ist es deshalb illegal ein Flugzeug zu bauen und es zu verschenken oder zu verkaufen?
Die Frage sollten sich hier alle einmal stellen, ob sowas nicht schon eher Machtmissbrauch ist.
Wenn man alles verbieten kann, was man illegal missbrauchen könnte, gäbe es deutlich weniger auf der Welt.
Citra ist übel, hoffentlich lässt dich PC Version von Majoras Mask nicht mehr so lange auf sich warten.