Mobility Insights: Telefónica wertet Bewegungsdaten der Mobilfunknutzer aus

artikel_telefonicaWisst ihr, welcher Nutzung von Daten Ihr zugestimmt habt, als Ihr einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen habt? Vermutlich nicht und im Fall von Telefónica ist das auch gut so – zumindest für den Netzbetreiber. Dieser hat mit Mobility Insights ein B2B-Produkt vorgestellt, das vor allem für Geschäfte interessant sein könnte. Analysiert werden die Bewegungen der Kunden, 43 Millionen von diesen zählt Telefónica. Geschäfteinhaber erhalten so einen Einblick, wo die Menschen sich bewegen, sei es in einem Einkaufszentrum oder in der Innenstadt.Durch die Bewegungen und den damit verbunden Logins bei anderen Basisstationen ergibt sich ein Bewegungsmuster, das täglich vier Milliarden Datenpunkte liefert.

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Wenn es um die Auswertung von Kundendaten geht, werden Datenschützer schnell hellhörig. Damit Telefónica hier von Anfang an auf der sicheren Seite ist, hat das Unternehmen in enger Abstimmung mit Datenschutzbehörden ein eigenes Anonymisierungsverfahren entwickelt (Data Anonymization Platform, DAP), welches auch zum Patent angemeldet ist. Pia von Houwald, Bereichsleiterin Business Development bei Telefónica Deutschland dazu:

[color-box color=“gray“ rounded=“1″]„Alle unsere verwendeten Daten sind im Ergebnis absolut anonym. Rückschlüsse auf einen einzelnen Nutzer sind nicht möglich“[/color-box]

Wer dennoch ein Problem mit der Auswertung der Daten hat, kann auch komplett davon ausgeschlossen werden. Nutzer müssen hierfür diese Seite besuchen. Dort erklärt Telefónica auch noch einmal ausführlich, was es mit der Auswertung der Daten auf sich hat. Telefónica erklärt auch, dass die Auswertung einmal einen großen gesellschaftlichen und persönlichen Nutzen haben kann. Vielleicht nicht ganz so schlau, die Auswertung dann mit einem B2B-Produkt vorzustellen, das Bewegungen beim Kaufverhalten analysiert.

Freilich können mit solchen Analysen auch sinnvollere Dinge angestellt werden, zum Beispiel in Echtzeit angepasste Fahrpläne, viel läuft aber eben darauf hinaus, dass der Kunde, der die Daten liefert, zum Dank noch effektiver mit Werbemaßnahmen bedacht werden kann.

Ich selbst sehe eine solche Analyse eher unkritisch, viel Bewegung gibt es da eh nicht zu analysieren. 😀 Erfasst werden die Daten sowieso in irgendeiner Form, das Gerät muss im Netz ja bekannt sein, um funktionieren zu können. Falls Ihr der Nutzung widersprecht, hinterlasst gerne in den Kommentaren einmal eine Begründung (also falls Ihr die mitteilen möchtet). Interessiert mich persönlich und andere sicher auch.

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20 Kommentare

  1. kann man im Moment noch mit rund 11% der Nutzer in allen Netzen machen 😉 – Jeder!

  2. Direkt geändert! Vielen Dank mal wieder.

  3. Hallo Sascha,
    vielen Dank für die infos.
    Ist ja nicht neu das alle unsere Daten wollen, egal wer, er will Geschäfte machen.

    Danke für den link, werde ich mal deaktivieren.

    Gruß DeKaWob

  4. Wenn es nicht schon deaktiviert gewesen wäre, dann hätte ich das jetzt getan. Vielen Dank für die Information mit dem Link.
    Warum? Ich bin einfach der Meinung, je weniger Daten über mich im Umlauf sind, desto besser. Bisher ist mir nichts bekannt, wo es von Vorteil für mich ist, dass jemand Daten über mich sammelt. Für die Dienste die ich nutze, zahle ich gerne mit Geld und nicht mit Daten. Da weiß man wie viel man bezahlt.

    Wenn Telefónica mit meinen Daten zusätzliches Geld verdienen will, können sie gerne meinen Vertrag günstiger machen.

    Schönen Gruß
    Peter

  5. Hey cool Sascha. Danke für den Link. Gleich mal 2 SIMs deaktiviert u. das von Thailand aus (ggg)

  6. Sehr interessant das man auch über Drittanbieter (Winsim im O2 Netz) da mitmacht.

    Kann mich nicht erinnern dem zugestimmt zu haben.

  7. Danke für den Hinweis.

    auch interessant –> https://www.tagesschau.de/inland/bka-stille-sms-101.html

  8. Frank der Pendler says:

    Überlegte das gerade auch abzustellen, aber dann dachte ich mir nö.
    Aber die vorgebrachten Beispiele mit Haltestellen etc. sind schon einleuchtend. Netter wäre es vielleicht gewesen, wenn mich O2 direkter darauf hinweisen würde…
    Aber nutzbare Daten aus solchen Erhebungen dienen mir mittlerweile ja auch selber. Ich weiß z.B. über Google Maps wann die PeakHour in einigen Geschäften in meinem Umfeld ist. Seit ich das das erste Mal dadurch bewusst wahrnahm kaufe ich antizyklischer ein. Die Warteschlangen an der Kasse oder Käsetheke Vergangenheit. Ob die DB merkt, dass ich oft rum stehe anstatt in Zügen zu sitzen bezweifle ich jetzt mal, die messen das wohl anders, bzw. die Mehrzahl der alten Fahrgäste gaben so was wohl nicht ausgestellt, wählen aber bewusst längere Umstiegszeiten, junge flinke Bahnfahrer stellen so was ab.. unterm Strich denken dann die Statistiker alle warten bewusst.. blöd.
    Naja, neuerdings hat sogar mein Auto einen Peilsender (an diesem ODB Dingens im Auto via Mobilfunk-Dongle) damit meine Frau und ich nicht immer gegenseitig mitteilen müssen wo es mal wieder steht. Die Daten nutzt der Anbieter tatsächlich auch für weitere Dienste, doch wurde uns das vorab klar mitgeteilt, dennoch haben wir uns dafür entschieden und bereuhen das auch nicht. Nebeneffekt ist eher, seitdem wir das nutzen (halbes Jahr) und jetzt auf dem Smartphone sehen wie viele Kilometer die Karre so bewegt wird habe wir wohl eher unbewusst beide die Nutzung stark reduziert (trotz eigtl. günsigerer Spritpreise). Meine Frau fährt plötzlich viel mehr Rad und ich lasse mich von einem Mitarbeiter mit zur Arbeit nehmen… will sagen, die „Überwachung“ bot mir bereits Vorteile. Aja, eine Smartphone App (Google Fit) zählt einfach nur meine täglichen Schritte mit, jetzt versuche ich immer wenigstens 3000 am Tag zu schaffen, weil mir bewusst wurde wie wenig man sich bewegt, auch da trinkste das Hirn bisher einen aus und sagte einfach passt schon, tat es aber nicht.

  9. @ Peter +1

  10. @ Eric +1

  11. Aus die Maus!

    Danke!

  12. @kenni

    Das waren mal praktische Beispiele, Danke!
    Wären mir so tatsächlich nicht in den Sinn gekommen, weil das bei mir alles anders läuft.
    Eingekauft wird wenn ich auf dem Nachhauseweg vom Bahnhof bin. Wenn das die Rushhour ist und ich 10 min länger brauche, ist es immer noch schneller als wenn ich separat los fahre. Usw…

    Mein Auto wird sicher niemals nen Peilsender bekommen, nicht freiwillig. Kann mir kaum orstellen, dass es sich die Polizei oder der Staat dann irgendwann nehmen lässt, anstatt mit Blitzern, die Geschwindigkeit per GPS zu überwachen.

    Aber jeder so wie er das mag, wenn es jemandem Vorteile bringt ist das ja gut so. Würde mir nur ein generelles „Opt-in“, anstatt ein verstecktes „Opt-out“ wünschen.

  13. Edit: Das sollte „@Frank der Pendler“ heißen 🙂

  14. Schröppke says:

    Die Polizei könnte feststellen, wo genau, wann und wie häufig zu schnell gefahren wird und dort lauern.

  15. Frank der Pendler says:

    @Peter:
    Würde die Polizei das tun wollen, wäre es eh verpflichtend für alle. Aber in unserm Smart (der Kombi hat das auch nicht, der steht aber bevorzugt eh nur in der Garage) ist das eben einfach praktisch. Das war ja ein Opt-In, und im Zweifelsfall könnte man den Stecker ziehen.

  16. @Eric
    also ich den Beitrag las, wollte ich das gleiche Schreiben bzw. von den anderen Anbietern – die Nutzung + Verkauf machen doch alle

    @Sascha
    daher vielleicht tasächlich noch für D1 + D2/Vodafone einen Beitrag posten – damit auch deren User die info haben und sperren können

  17. Es geht um die Vermeidung des Weiterverkaufs der Daten an Dritte. Daher habe ich widersprochen. Danke.

  18. Ich sehe das genauso wie Peter:

    „Wenn es nicht schon deaktiviert gewesen wäre, dann hätte ich das jetzt getan. Vielen Dank für die Information mit dem Link.
    Warum? Ich bin einfach der Meinung, je weniger Daten über mich im Umlauf sind, desto besser. Bisher ist mir nichts bekannt, wo es von Vorteil für mich ist, dass jemand Daten über mich sammelt. Für die Dienste die ich nutze, zahle ich gerne mit Geld und nicht mit Daten. Da weiß man wie viel man bezahlt.

    Wenn Telefónica mit meinen Daten zusätzliches Geld verdienen will, können sie gerne meinen Vertrag günstiger machen.

    Schönen Gruß
    Peter“

  19. Danke für den Hinweis und den Link! War bis gerade eben aktiviert.

    Würde ich einen ausreichenden Rabatt auf meine Rechnung bekommen, würde ich es vielleicht aktiviert lassen. Dann bekäme ich zumindest indirekt Geld für meine Daten. Aber doppelt zahlen ist nicht.

  20. TomTom hat meines Wissens offiziell Daten an die Polizei verkauft, damit sich die Wegelagerer effizienter bereichern können. Ist immer ein zweischneidiges Schwert. Nur, wenn man sich nicht mehr selbst entscheiden darf, dann wird es völlig blöd.

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