Microsoft-Zahlen Q2/16 (fiskal): war da was mit Windows Phone?

artikel_microsoftMicrosoft hat Zahlen für das zweite Fiskalquartal 2016 hinter sich gebracht und Zahlen zum Unternehmen vorgelegt. Mit Spannung erwartet waren natürlich die neuen Windows Phone- und Surface-Verkäufe. Dank Surface 4 und Surface Book konnte der Umsatz mit Surface-Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar gesteigert werden. Das ist für ein Unternehmen der Größe von Microsoft zwar nicht viel, allerdings handelt es sich bei den Surface-Produkten auch mehr um Vorzeige-Modelle, die sich natürlich dennoch wunderbar einsetzen lassen, aber preislich natürlich weit vom Massenmarkt entfernt sind.

Anders sieht es bei Windows Phone aus. 4,5 Millionen Lumia Phones wurden im letzten Quartal verkauft, darunter waren auch schon die neuen Modelle 950 und 950 XL. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das weniger als die Hälfte weniger verkaufte Smartphones, damals waren es 10,5 Millionen, der Umsatz ging entsprechend ebenfalls um 49 Prozent zurück.

Der schwache PC-Markt macht sich auch bei Microsoft bemerkbar. Die Umsätze mit Windows OEM Pro fielen im letzten Quartal um 6 Prozent. Letztes Jahr musste Microsoft hier noch ein Minus von 13 Prozent hinnehmen. Updates für Windows 10 sollen diese Situation verbessern, aber wenn ein Hardwaremarkt schrumpft, kann auch ein Softwarehersteller nicht viel ausrichten.

Es gibt jedoch auf positive Zahlen von Microsoft zu berichten. Im Bereich Gaming zum Beispiel. So hat Microsoft nun 48 Millionen aktive Xbox Live-Nutzer, ein Plus von 30 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz mit der Xbox ist allerdings gefallen, was vor allem den sinkenden Xbox 360 Verkaufszahlen zugeschrieben wird. Wie gut oder schlecht sich die Xbox One zahlenmäßig verkauft, teilt Microsoft allerdings nicht mit.

Erfolgreich ist Microsoft auch mit seinen Clouddiensten und anderen Software-Produkten. Der Umsatz mit Office 365 stieg um 70 Prozent, insgesamt hat Microsoft nun 20,6 Millionen Privatabonnenten der Produkte. Mit Server-Produkten und Clouddiensten konnte Microsoft 10 Prozent mehr Umsatz machen, eine Steigerung um 140 Prozent gab es bei Azure.

Insgesamt erwirtschaftete Microsoft im zweiten Fiskalquartal 2016 25,7 Milliarden Dollar Umsatz, bei 6,3 Milliarden Dollar Nettogewinn. Sieht gar nicht so aus, wenn man sich die ganzen Negativzahlen so anschaut, aber das ist eben das Gute an Unternehmen wie Microsoft, sie haben verschiedene Gebiete, mit denen sie Einnahmen generieren, da kann auch schon einmal ein Ausreißer dabei sein, der sich nicht groß auf die Gesamtperformance auswirkt.

(via The Verge)

Microsoft Surface Book

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9 Kommentare

  1. Office 365 +70%. Azure +140%. Die Neuausrichtung funktioniert. Klar das das normale Lizenzgeschäft dadurch weniger wird, ist ja letztlich so beabsichtigt.

  2. Microsoft hat Windows Phone sicher intern längst abgeschrieben. Offiziell wird man das natürlich (noch) nicht so kommunizieren aber vor der Realität kann auch Microsoft nicht ewig die Augen verschließen.

  3. @elknipso: Ähm, Windows Phone gibt es ja auch bald nicht mehr…Windows 10 ist dann – wenn es mal für Smartphones richtig erscheint – Geräte unabhängig.

  4. @elknipso

    Sehe ich ähnlich, auch wenn Microsoft zu jetzigen Zeitpunkt intern noch Vollgas gibt.

    Bei diesen Absatzzahlen von gerade einmal 4,5 Mio Lumias bei gleichzeitiger Vorstellung zweier neuer Flagschiffe muss man gar nicht mehr viel sagen. Vergleicht man das mit den Absatzzahlen von Apple und Samsung, die zwischen 75-80 Mio Geräten auf den Markt werfen, steht man kurz vor der Bedeutungslosigkeit.

    Nun bin ich selbst Nutzer eines Office 365 Abos und dort sehe ich auch Microsofts Zukunft. Software war und ist das Ding für Microsoft, das können sie. Doch mit ihrer Offensive auf iOS und Android graben sie sich im eigenen Lager das Wasser ab. Für mich stellt sich gar nicht die Frage, ob ich ein Windows Phone kaufe, weil die Dienste woanders genauso funktionieren.

    Ob und wann Microsoft daraus Konsequenzen ziehen wird, ist reine Spekulation. Zwar hat man durchaus Biss, sich in den Markt hinein zu kämpfen, aber wenn die Absatzzahlen sogar sinken, was soll man da machen? Ich denke, dass Microsoft sich in spätestens 1 1/2 – 2 Jahren diese Frage stellen muss. Ich glaube nicht mehr an einen Erfolg der Windows Phones.

  5. @vincitores
    Windows 10 Mobile ist dann aber immer noch was anderes als Windows 10. Beide basieren auf dem NT Kernel und Teilen sich viele Stacks und Bibliotheken (Grafik, Treiber, Netzwerk, etc), nur eben auf ARM portiert. Am wichtigsten ist dabei die Unterstützung der Windows Runtime auf Windows 10 Mobile. Daher kommt die Geräteunabhängigkeit. Microsoft fährt hier eigentlich dieselbe Schiene wie Apple seit Jahren. iOS ist im Grunde OS X mit Aqua Touch und ein paar Bibliotheken um Strom zu sparen.

  6. „Dank Surface 4 und Surface Book konnte der Umsatz mit Surface-Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar.“
    Hmm, ja was denn nun… gesteigert, gesenkt, genudelsuppt odergewa$auchimmert, werden?
    Ist es echt zu viel verlangt, solch einen kurzen Text nochmals kurz Korrektur zu lesen, bevor auf den „Post“ Button geklickt wird?

  7. Also ich hätte mir schon längst ein Windows Phone gekauft.
    Was mich und auch andere davon abhält ist die fehlende rsap Unterstützung.
    Gerade im geschäftlichen Umfeld ein no go.
    Was ich nicht verstehe ist das Microsoft alle Lizenzen dafür mit dem Nokia Deal gekauft hat.
    Und Microsoft zielt dich auch gerade auf Geschäftskunden ab.
    Ärgerlich ist derzeit auch das es noch wenige Apps gibt aber das wird sich ändern wenn es genug Nutzer gibt.
    Es werden ja immer mehr Universal Apps entwickelt.

  8. Nur damit das Jahr nich noch schneller von dannen zieht. Sind das nicht die Zahlen für Q2/2015? Q2/2016 kommt doch erst noch.0

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