Microsoft: Mehr Transparenz und Kontrolle für Benutzer in Bezug auf ihre Daten
In der heutigen Zeit als Nutzer wirklich noch einigermaßen die Kontrolle über die Verwendung der persönlichen Daten haben zu können, ist nicht nur verdammt schwierig – viele Dienste und Lösungen basieren regelrecht auf der Notwendigkeit, für ihre Nutzung einen Großteil der Privatsphäre in fremde Hände zu geben.
Microsoft will nun mithilfe von drei Neuerungen dafür sorgen, dass der Verbraucher am Ende dennoch gut darüber informiert ist, wofür seine Daten verwendet werden und dass er zur Not immer noch ausreichend Kontrolle darüber behält. Schritt Nummer Eins beinhaltet die Idee, die erfassten Daten in die beiden Kategorien „erforderlich“ und „optional“ aufzuteilen.
Erforderlich seien somit jene Daten, ohne die die Dienstleistungen von Microsoft und die darauf basierenden Produkte nicht vernünftig funktionieren könnten. Dazu gehören beispielsweise Dinge wie die Begriffe einer Suchanfrage oder auch Diagnosedaten des Systems. Hin und wieder soll der Nutzer weiterhin entscheiden können, ob überhaupt „erforderliche“ Daten gesammelt werden sollen, indem er nämlich auf einzelne Funktionen verzichten kann.
Wenn ein Unternehmenskunde beispielsweise Office 365 mit Dokumentenablage und Zusammenarbeit in der Cloud verwendet, sammeln wir die Daten, die erforderlich sind, um die Dokumente eines Mitarbeiters sicher zu halten und auf allen seinen Geräten zu synchronisieren.
Die Kategorie „optional“ umfasst dann all jene Daten, die für jeweilige Produkte oder Dienste nicht zwingend notwendig sind. Hier soll der Nutzer dann auch jederzeit frei entscheiden können, ob solche Daten dann überhaupt gesammelt werden dürfen. Diese Entscheidung soll zukünftig im Nachhinein auch einfacher zu widerrufen sein, so Microsoft.
Beispiele für optionale Daten sind Daten, die wir über die Bilder sammeln, die Menschen in Word-Dokumente einfügen, um bessere Bildoptionen zu bieten, und über die Zeit, die benötigt wird, bis eine PowerPoint-Folie auf Ihrem Bildschirm erscheint, damit wir das Erlebnis verbessern können, wenn es langsam ist.
Damit die Transparenz bezüglich der erhobenen Daten in Zukunft noch besser wird, kündigt Microsoft außerdem an, sämtliche Dokumentationen zu überarbeiten. „Leicht und verständlich“ sind zwei Begriffe, die das Unternehmen diesbezüglich fallen lässt. Sämtliche Informationen sollen sich auch über das Enterprise Trust Center oder auch privacy.microsoft.com einsehen lassen. Zu guter Letzt verspricht Microsoft auch, fortan zweimal im Jahr einen Bericht vorzulegen, der über alle anfallenden „erforderlichen“ Datenerhebungen informieren soll, und auch warum diese benötigt würden.
Ebenso enthalte der Bericht Erklärungen, sobald sich etwas an der Art und Weise der Datenerhebung ändern würde, um beispielsweise auf neue Datenschutzgesetze, Vorschriften und Industriestandards zu reagieren. Diese Berichte werden dabei nicht nur für Unternehmen, sondern auch für jeden Privatanwender einsehbar sein. Sämtliche genannten Änderungen will Microsoft den eigenen Aussagen nach binnen der nächsten Monate nach und nach umsetzen.
„Beispiele für optionale Daten sind Daten, die wir über die Bilder sammeln, die Menschen in Word-Dokumente einfügen, um bessere Bildoptionen zu bieten, und über die Zeit, die benötigt wird, bis eine PowerPoint-Folie auf Ihrem Bildschirm erscheint, damit wir das Erlebnis verbessern können, wenn es langsam ist.“
Klingt erstmal sinnvoll.
Und jetzt denken wir an die Millionen unterschiedlichen Systeme und Faktoren, die MS scheinbar damit zu berücksichtigen gedenkt. Wie viele Millisekunden wollen die denn auf halbwegs aktuellen System damit raus holen, dass es den Nutzer spürbar beeindruckt? Habe noch nie das Feedback bekommen „Du, toller Lösungsansatz für das Projekt, aber können wir nicht benutzen. Deine Folien laden so langsam.“
Ist also fraglich, ob solche Daten überhaupt erhoben werden müssen.
Von daher wurde das auch mal echt Zeit, den Nutzern hier wieder die Entscheidung zu überlassen. Wenngleich das sicher so Opt-Out mit (Empfohlen) sein wird.
Es geht hier eher um statistische Auswertungen. Hier werden Kategorien gebildet. Bestimmte Folientypen und Inhalte nach Zeit ausgewertet die sie im Schnitt brauchen gibt dem Produktmanager einen Hinweis darauf wie viele Ressourcen er in welche Bibliothek stecken muss um das insgesamt besser zu machen. Dann wird aufgrund der Daten die Abarbeitung priorisiert. Je mehr User langsam sind desto höher kommt die Behebung auf der Todo Liste. Einzelfälle werden hier sicherlich nicht betrachtet. Da müssten sie ja ne Million Inder für anstellen.
Eben. Für mich stellt sich da die Frage nach der Verhältnismäßigkeit, weshalb ich es eben begrüße, derlei Datenerfassung endlich deaktivieren zu können, wenn ich das möchte.
Was für ein Schwachsinn!
Gebe “icancompute aka Peter“ da völlig recht. Was juckt es den 08/15-Anwender, wie lange eine Folie zum laden braucht. Viele haben vermutlich noch nie ’ne Folie erstellt.
Da fehlt außerdem noch
Kategorie 3: Daten, die wir erheben und auswerten, aber keine Auswahl anbieten (also jene Daten, die uns wirklich wichtig sind).
und
Kategorie 4: Daten, die wir erheben und auf Druck der Regierung an Geheimdienste weitergeben (müssen).
Ich bitte euch, das sind doch uralte (Politiker) Tricks. Sie stecken dir (bzw.: bieten an) 2 € in deine leere linke Hosentasche, während sie dir gleichzeitig aus deiner rechten Tasche 10€ rausziehen.
Ich hasse Google ja wie die Pest, aber was Daten sammeln und auswerten lügen sie wenig nicht so rum. Oder glaubt wirklich ernsthaft jemand, daß MS auf Kategorie 3 verzichtet bzw. offenlegt?
Du vergisst (vieleicht sogar absichtlich weil es in dein Bild passt) das Microsoft ein komplett anderes Geschäftsmodell wie Google hat und dies auch immer stark abgrenzt. Glaube mir, wenn das was du sagst der Fall wäre, dann würden tausende die bei MS arbeiten aufschreien, weil sie das Geschäftsmodell von Google genauso hassen wie du.
…erinnert mich immer wieder an Viren und Trojaner, die in der Systemsteuerung die Option zum deinstallieren anbieten, was natürlich nur ein Fake ist. Microsoft = closed source = Schlangenöl. Was wirklich im Hintergrund passiert wird auch mit der Überarbeitung der Dokumentation nicht offengelegt.