Meta soll in der EU 1,2 Mrd. Euro Strafe wegen Verstößen gegen den Datenschutz zahlen

Meta soll in der EU eine Strafe von 1,2 Mrd. Euro zahlen. Das hat das European Data Protection Board (EDPB) in einer Mitteilung verkündet. Vorgeworfen wird dem Konzern hinter Facebook, WhatsApp und Instagram entsprechende Gesetze rund um den Datenschutz verletzt zu haben. Dadurch seien widerrechtlich Daten von EU-Bürgern in die USA abgeflossen.

Es geht um jahrelange Praktiken, bei denen in den Vereinigten Staaten Daten von EU-Bürgern gespeichert und ausgewertet worden sind. Damit ist hier eine neue Rekordstrafe verhängt worden. Meta hat die Entscheidung allerdings bisher noch nicht kommentiert. Zusätzlich zur Strafe soll Meta sofort die Datenübermittlung in die USA beenden und bereits übertragene Daten innerhalb von sechs Monaten löschen.

Umgehen könnte Meta das eventuell, sollten die EU und die USA ein neues Abkommen zur Datenübermittlung schließen. Möglich wäre es für das Unternehmen auch, durch Umstrukturierungen die Kundendaten nur noch innerhalb der EU zu speichern. Dies wäre jedoch eine kostspielige und komplexe Angelegenheit. Meta hatte auch schon in Aussicht gestellt, dass man möglicherweise seine Dienste in der EU nicht mehr anbieten könnte. Das erscheint jedoch unwahrscheinlich, denn dort erwirtschaftet man nahezu ein Viertel seiner Umsätze.

Bei der Strafe geht es im Übrigen zunächst nur um die Daten von Facebook, doch es könnte auch Auswirkungen auf weitere Plattformen des Konzerns geben, denn die Probleme sind breiter. Mal sehen, wie es da nun weitergeht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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14 Kommentare

  1. „Das erscheint jedoch unwahrscheinlich, denn dort erwirtschaftet man nahezu ein Viertel seiner Umsätze.“ Wenn man dann die immer wieder anfallenden Strafen abzieht – denn trennen kann man das EU-Usersystem nicht vom Rest der Welt! (wie auch wenn Beiträge sowohl von Nicht-EU-Nutzern hier in der EU angezeigt werden sollen bzw. umgekehrt vom Rest der Welt auf EU-Nutzer-Beiträge zugegriffen werden soll?) – bleibt da sicher kaum mehr was übrig! Und die „Wichtigkeit“ der EU sinkt für den Rest der Welt!

  2. zu wenig

  3. Ist doch längst pay to win bei denen. Eine Seite (EU) erhält regelmäßig die Erlöse der Strafen, die andere zahlt einfach, weil die das nicht juckt. Warum nichtmal 10 Milliarden als Strafe?

  4. Das sind die Daten Wert! Bei 116 Mrd. Dollar Umsatz und fast 24 Mrd. Dollar Gewinn, dann nur 1,2 Mrd Strafe?!?!

    • Die Frage ist eher wo fließen die 92 Mrd hin, wenn man Umsatz/Gewinn in Relation setzt. Für ein rein digitales Produkt sind das mal richtig heftige Betriebsausgaben 😉

      Ok, rund 72.000 Mitarbeiter + Daten/Serverkosten, aber selbst wenn jeder Angestellte dort 300.000 im Jahr verdienen würde, wären das „nur“ 22 Mrd…

      Als Investor würde ich da mal kräftig anfangen zu sparen…, denn die Unternehmenskäufe werden ja sicherlich nicht (sofort) den Gewinn schmälern

  5. Jeve Stobs says:

    Bei aller berechtigter Kritik an Facebook & Co, die EU Gesetzgebung kommt mir mittlerweile eher wie Wegelagerer vor, die nichts selbst Zustandebringen, außer ein Labyrint an Regelungen, gegen welches jedes Unternehmen zwangsweise verstoßen muss. Falls sich US Unternehmen zurückziehen, werden wir digital so abgeschottet sein wie China, nur ohne innovative eigene Technologien.

    • Da der Zuckerberg seine Plattform in der EU anbietet, hat er sich selbstverständlich an die geltenden Gesetze zu halten.
      Wir reden hier übrigens von Personendaten und nicht über irgendwelche harmlosen Fonts eines kleinen Webseiten-Bezreibers.

      • .. nur sind die EU-Gesetze – gibt es eigentlich nicht: es gibt nur Richtlinien und Verordnungen, Teile davon schaffen es tatsächlich sich zu widersprechen oder aufzuheben – großteils Schrott und nur dazu da Leuten wie den Herrn Max Schrems Bekanntheit zu verschaffen. Und ob Meta jemals diese Summe zahlt, steht auch noch in den Sternen, denn sie haben widersprochen und dagegen geklagt….

  6. Wenn man 25% des Umsatzes in der EU erwirtschaftet und immer wieder Milliardenbeträge zu befürchten hat, würde sich doch ein Rechenzentrum eigentlich rechnen, oder nicht? Bin nicht aus der Branche, aber könnte mir vorstellen, dass das aufgehen würde mit so einer Rechnung

    • Es geht da doch nicht (nur) um den Ort der Speicherung. Da Facebook erwähnt ist geht es also primär um die gebildeten Profile für Ads. Facebook stellt seinen Kunden ja keine Profile zur Verfügung, sondern blendet die Werbung „nur nach Profil-Vorgaben“ ein. Somit ist der Punkt erstmal DSGVO-konform, aber die Profile werden scheinbar in den USA gespeichert, da auch global Werbung verteilt wird.

      Meta müsste also nun, um die Strafen zu vermeiden die Daten trennen und somit auch die Werbeanzeigen, der Kunde der Werbung schaltet könnte dann nicht mehr sagen „Profil X“ sondern es müssten mehrere Ads geschalten werden mit unterschiedlichem Datenbank-bezug. Ich glaube nicht, dass das im Sinne von Meta wäre, also lieber Strafen bezahlen… Solange diese klein (in Relation zum Gewinn für die Region) ausfallen, dürfte Meta das nicht jucken

      • Meta ist das mit den Ads erst Mal egal – betreffen wird es eher Firmen die werben möchten! Auch werden Content-Lieferanten wie „Influencer“ so ihre Problemchen damit bekommen – die Userdaten bleiben ja in der EU und damit gibt es Probleme der Nachrichten an die Personen in der EU! Denn die Infos zu den Nutzern in der EU dürfen ja nicht mehr verteilt werden und sind daher im Rest der Welt „unsichtbar“. Steht dann halt nicht mehr ein Name bzw. der Username, sondern nur mehr „2000 Personen aus der EU“ und Kommentare erscheinen ohne zuordenbaren Usernamen (denn das sind weltweit ja dann keine verfügbaren Infos mehr) – gleiches müssen dann ALLE ähnliche Produkte wie Twitter (+ alle Kurznachrichten-Messenger!) machen.
        Letztlich muss jemand in der EU sein um die EU-Usernamen zu bekommen – der Rest darf diese Infos nicht sehen – wird lustig. (so lautet nämlich die entsprechende EU-Verordnung)

  7. Die Strafe wird bei Meta schon vorab mit einberechnet. Die Daten die sie haben sind viel viel mehr Wert, dass wissen sie

    • Diese Daten sind aber nur so lange was wert, so lange man daraus irgendwelchen Nutzen ziehen kann! Mit dieser gewonnen Klage sind EU-Userdaten nahezu wertlos geworden…

  8. An dieser Stelle sollte man den zahllosen Facebook-, WhatsApp- und Instagramm-Nutzern Danken. Ohne euch, ohne euer blindes Vertrauen, wären die EU Fördertöpfe nicht so voll. Weiter so.

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