Meta Quest 2 im Test: Ein durch und durch gelungenes Upgrade
Es ist nun schon eine Weile her, seit ich mir das VR-Headset Oculus Quest (mittlerweile Meta Quest) anschauen durfte. Da konnte ich für mich festhalten, dass VR ohne Kabelbindung zwar durchaus mit technischen/grafischen Einschränkungen kämpfen muss, was dem Spielerlebnis aber überhaupt nicht im Wege steht. Der direkte Nachfolger der Quest, die Meta Quest 2, ist hier in Deutschland erst seit Kurzem zu bekommen. Der Preis liegt hier bei „ab 449 Euro“, je nach Speicherausführung. Dabei gibt es die Quest 2 schon eine geraume Zeit, beispielsweise in den USA. Nun hatte ich mit nahendem Deutschlandstart dann aber auch die Möglichkeit, mir den Nachfolger genauer anzuschauen und einen direkten Vergleich mit der „alten“ Quest herzustellen.
- Display: LCD (RGB)
- Auflösung (pro Auge): 1.832 x 1.920
- Bildrate: 72, 90, 120 Hz
- Sichtfeld: 95°
- IPD: in drei Stufen direkt über die Linsen einstellbar – 58, 63, 68 mm
- SoC: Qualcomm Snapdragon XR2
- Arbeitsspeicher: 6 GB
- Tracking: 4 Kameras, 6DoF
- Ports: Wi-Fi, Bluetooth, USB-C 3.0
- Sound: Integrierte Lautsprecher, 1x 3,5 mm Klinke, Mikrofon
- Gewicht: 516 g
- Speicherausführung: 128 GB / 256 GB
- Preis: 449 Euro / 549 Euro (je nach Ausführung)
Denn rein optisch ändert sich auf den ersten Blick erst einmal gar nicht so viel. Legt man beide Brillen nebeneinander, dann fallen veränderte Details auf. Aus der Ferne betrachtet könnten die beiden aber einfach ein und dasselbe Modell in zwei unterschiedlichen Farben sein. Ladeport und An-/Aus-Schalter wurden umplatziert, an der Unterseite fehlt der Justier-Schieber für den Linsenabstand in der Brille. Hier muss nun in drei Stufen (58, 63 und 68 mm) manuell direkt an den Linsen der für euch korrekte Abstand eingestellt werden. Das war beim Vorgänger komfortabler – weil eben auch beim Tragen machbar.
Das Headband wurde ebenfalls angepasst. Hier sitzen an den seitlichen Bändern keine Klettverschlüsse mehr, stattdessen müssen zwei Schieber am Hinterkopf justiert werden. Den Klettverschluss oben auf dem Kopf hat man aber beibehalten. Wer es komfortabler haben möchte, setzt vermutlich aber nach einer Weile eh auf breitere Stützbänder mit Dreh-Mechanismus zum Anpassen, da hiermit das allgemeine Tragegefühl verbessert wird.
Ebenso – für mich war das tatsächlich neu – gibt es ja sogar VR-Linsen für Brillenträger wie mich, die mit entsprechenden Sehwerten ausgestattet sind und euch das Tragen der Brille unter dem Headset ersparen. Da werde ich definitiv noch selbst etwas ordern, denn meine eigentliche Brille ist einen Zentimeter zu breit für das Headset und lässt sich da nicht nutzen. Stattdessen kommt hier meine Ersatzbrille zum Einsatz. Einen optionalen Abstandhalter für Brillenträger legt Meta der Quest 2 natürlich aber auch wieder bei, damit Brille und Linsen nicht aneinander reiben.
Die größte optische Veränderung haben meiner Meinung nach die Controller erfahren, die nun eine etwas breitere Auflagefläche für den Daumen bieten. Zudem sind ein paar Tasten etwas umverlagert worden. Die Griffe sind zwar immer noch recht kurz, in Verbindung mit den Handgelenkschlaufen, geht das aber meiner Meinung nach schon klar. Die größten Änderungen verpasste man dem Headset unter der Haube.
Dort kommt ein, im Vergleich zum Vorgänger deutlich stärkerer, Snapdragon XR2 als SoC zum Einsatz. Hinzu kommen 6 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 128 bzw. 256 GB interner Speicher. Das Display ist leider kein OLED mehr. Stattdessen wurde ein LCD-RGB-Screen verbaut. Das macht sich bei dunklen bis komplett schwarzen Bereichen bemerkbar, da jene nicht mehr vollständig schwarz, sondern leicht grau dargestellt werden. Da wird sich vermutlich der eine oder andere ärgern.
Die Auflösung liegt bei 1.832 x 1.920 Pixeln, die maximale Bildwiederholrate bei (dank Update) 120 Hz. Das sorgt dafür, dass ich mich allein im Passthrough-Modus der Brille deutlich besser umsehen und bewegen kann als noch beim Vorgänger. Dort war das Bild verwaschener und stockender in der Darstellung, weswegen man sich in dem Modus unbeholfen bewegt hat. Das ist mit der Quest 2 aber kein Problem mehr.
Zwar hilft eine höhere Bildwiederholrate dabei, Motion Sickness zu minimieren, das muss das jeweilige Spiel dann aber auch unterstützen. In Among Us VR dauerte es beispielsweise keine 10 Minuten, bis mir so schlecht wurde, dass ich das Headset bis zum Abend nicht mehr aufsetzen konnte. In Medal of Honor: Above and Beyond hingegen war das gar kein Problem, obgleich ich mir hektische Gefechte geliefert habe.
Spiele wie Superhot oder auch Beat Saber sind vom Entwickler bereits auf 90 Hz getrimmt, das macht sich bemerkbar. Das Display selbst ist trotz LC meiner Meinung nach ein Mehrgewinn, denn das Bild wirkt schärfer als bisher, einen Fliegengittereffekt kann man zwar noch wahrnehmen, aber um einiges weniger als bisher.
Vom Tragekomfort her ist die Quest 2 auf dem Papier leichter als ihr Vorgänger. Davon spüre ich aber im Einsatz nicht allzu viel, die Brille zieht nach einiger Zeit der Nutzung gefühlt immer etwas nach vorne. Das liegt aber eben auch am Schlaufensystem des Kopfbands, das bei den Elite-Straps besser gelöst ist. Hier bekommt man eine großflächige Hinterkopfhalterung, womit dann auch länger garantiert ist, dass die Brille komfortabel auf dem Kopf sitzt.
Die vier Kameras in der Quest 2 sind noch immer die gleichen wie in der Quest. Dennoch scheint man am Tracking Optimierung betrieben zu haben, denn während des gesamten bisherigen Testzeitraums konnte ich keinerlei Tracking-Aussetzer zu den Controllern feststellen. Dabei war es wirklich egal (ich habe es bewusst darauf angelegt), wie weit und blöde ich die Controller hinter oder neben mich gehalten habe. Sie wurden, sobald wieder im Sichtfeld, problemlos erkannt und weiter getrackt.
Verbessert wurde anscheinend auch das Energiemanagement, denn mit einem Satz Batterien komme ich bei der Quest 2 nun bedeutend länger aus als noch bei der Quest. Der Akku des Headsets ist beim Spielen aber immer noch „genauso schnell“ leer. Nach maximal drei Stunden musste ich also auch hier wieder das Kabel zum Laden suchen. Dafür lässt sich aber problemlos ein Powerpack in der Hosentasche verstauen, der schon während der Spielesession dafür sorgt, dass dem Headset nicht zu flott der Saft ausgeht.
Das Aufladen geht etwas flotter vonstatten. Nach anderthalb bis zwei Stunden war die Brille von 0 auf 100 % geladen. Beim Sound bin ich zwiegespalten. Im direkten Vergleich mit der Quest habe ich den Eindruck, dass der Klang gar schlechter geworden ist. Das fiel mir vor allem in Medal of Honor auf, wo es ja doch oft an vielen Ecken kracht und rummst. Das kam aber mit den internen Lautsprechern überhaupt nicht gut rüber. Da habe ich dann lieber separate Over-Ears mit Klinkenkabel angeschlossen. In dieser Verbindung fiel mir erst auf, dass das Gehäuse der Quest 2 besser mit der Wärmeentwicklung umzugehen scheint. Während ich mit der Quest der ersten Generation hin und wieder Sessions erlebt habe, wo die Hardware spürbar warm wurde, ist mir das mit der Quest 2 in dem Umfang nicht mehr aufgefallen.
So kommt es dann auch, dass ich der Meta Quest 2 bescheinigen darf, die meiner Meinung nach aktuell beste Standalone-VR-Lösung zu sein, die man auf dem Markt bekommen kann. Das liegt natürlich auch an der Anbindung an Steam VR (per Link-Kabel und PCVR) und dem reichlich bepackten Store. Aber auch vom Handling und der einfachen Einrichtung her macht die Meta Quest 2 verdammt viel richtig.
Ja, es bedarf für den geneigten Viel-Spieler dann doch ein wenig Zubehör (auch von Drittanbietern gibt’s da klasse Lösungen), damit das Gerät auch nach mehreren Monaten komfortabel getragen und sorgenlos bedient werden kann. Die Standardausstattung des Headsets ist für den Casual-VR-Gamer aber schon ausreichend. Für knapp 450 Euro macht man hier keineswegs etwas verkehrt.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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1 | Meta Quest 2 — VR-Brille — 128 GB | 351,64 EUR | Bei Amazon ansehen | |
2 | Meta Quest 3S 128 GB – Mit Batman: Arkham Shadow und 3-monatigem Meta Quest+ Probeabo –... | 325,00 EUR | Bei Amazon ansehen | |
3 | Meta Quest 2 128GB (Generalüberholt) | 390,54 EUR | Bei Amazon ansehen |
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Hattest du schon Gelegenheit die Pico 4 zu testen? Wird ja als direkter Rivale positioniert.
Ich habe mir die Pico 4 gerade mit 256gb gekauft und sie ist mMn besser. Besseres Sichtfeld, bessere Optik und auch die Auflösung ist höher. Außerdem finde ich die Controller besser.
ist schon etwas merkwürdig, den Test einer „neuen“ Quest 2 zu lesen, die ich seit fast 2 Jahren in Nutzung habe. Die konnte man ja bereits seit Erscheinen völlig problemlos bei Amazon Frankreich kaufen. Aber es ist natürlich sehr gut, nochmal auf dieses Supergerät Hinzuweisen
Als Zubehör empfiehlt sich das Bobo VR M2 Pro Strap, das den Tragekomfort deutlich erhöht und die Batterielaufzeit verlängert. Das gibt es auch von Meta und Kiwi. Von Kiwi habe ich die Controller -Gewichte und den -Überzug. Insgesamt wird das so das derzeit mit Abstand beste VR Headset, würde ich behaupten wollen.
Besonders hervorheben möchte ich, dass es sich praktisch um ein mobile Konsole mit 360 Grad 3D Bildschirm handelt. Die funktioniet also immer überall, zur Not auch ohne WiFi, mit eingebautem 360-Grad-3D-Bildschirm. Das kann kein Notebook, keine Konsole, da ist der Bildschirm im Vergleich ja winzig .
Ich hatte eine Meta Quest II in Frankreich gekauft und mit Steam genutzt, vor allem für Sim Racing . Das Konzept und Handling ist klasse. Leider passte bei mir keiner der drei Voreinstellungen für den Pupillenabstand. Auch war der Sweet-Spot sehr knapp bemessen. Dann mietete ich die HP Reverb G2. Reichlich Kabelei im Vergleich zur Quest II, aber in Sachen Bild eine gute Stufe besser. Letztlich ging auch sie zurück. Trotz größerem Sweetspot konnte ich mich in Sachen Sim Racing nicht damit anfreunden.
Ein Manko gibt es jedoch. Im Jahr 2023 soll bereits die Quest 3 kommen. Ob sich eine Anschaffung der Quest 2 jetzt nach lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Für mich lohnt sich das wahrscheinlich eher nicht. Warum Meta jetzt erst zwei Jahre später, nach Release, mit der Quest 2 hier auf dem deutschen Markt kommt, ist auch eine Rätsel. Jetzt wo die Quest 3 praktisch vor der Tür steht. Ist schon klar das man mit den deutschen Behörden im Clinch lag, aber die Quest 3 hier einzuführen hätte wohl eher Sinn gemacht. Da gibt es bloss wieder lange Gesichter, wenn die Quest 3 kommt.
Die Quest 3 kommt aber erst im Herbst 2023. Eher zu Weihnachten 2023. Also ist schon ok, jetzt ne Quest 2 zu kaufen. Soooo teurer ist die Quest 2 ja nicht.
128 GB für EUR 348,71 2021 bei Amazon.it bestellt. Ich finde die aktuellen Amazon.de Preise nicht wirklich günstig.
Die Quest 2 kostet aber keine 1000 Euro, wo man sagen müsste, OMG! in einem Jahr kommt schon was neues, das lohnt nicht …
Das Argument mit dem „besser warte, der Nachfolger kommt bald“ ist auch eine unendliche Geschichte. Man wartet auf den Nachfolger, der dann aber bei Einführung noch viel zu teuer ist und die Kinderkrankheiten will man ja eh nicht und außerdem will man ja kein Beta Tester sein, also wartet man, dass sie günstiger wird. Dann passt es gerade aber nicht so gut oder man will bei dem guten Wetter lieber draußen sein also noch etwas warten und dann kommen schon die ersten Gerüchte des Nachfolgers und alles geht von vorne los. Man wird die immer wieder los und der Nachfolger wird das Rad nicht neu erfinden. Lieber jetzt Spaß haben, wer weiß wo wir Ende 2023 stehen und was man sich noch leisten kann 😀
Dass die Brille erst jetzt auf den deutschen Markt kommt, liegt nicht daran, dass Meta sie erst jetzt veröffentlicht hat, sondern hängt mit dem Facebook-Account Zwang zusammen, welchen es inzwischen nicht mehr gibt. Das ist der Grund, warum die Quest 2 erst jetzt offiziell auch in DE erhältlich ist. Über das Ausland (z.B. Frankreich/Italien) konnte man sie seit Tag 1 auch in Deutschland bestellen können.
https://mixed.de/meta-quest-3-neue-vr-brille-erscheint-2023/?amp=1
Ist ja sogar schon bestätigt, dass eine Meta Quest 3 bald kommt. Jetzt würde ich mir nicht noch den Vorgänger zulegen…
Die Quest 3 kommt aber wahrscheinlich erst im Herbst 2023. Er neue VR Chip ist noch nicht fertig. Wer jetzt nen Quest 2 kauft, kann die noch locker ein Jahr nutzen und dann verkaufen und umsteigen.
Also ein Update von der Quest 1 lohnt zu diesem Zeitpunkt dann wohl eher nicht.
Das eine Jahr bis zur Quest 3 bekommt man dann auch noch rum.
Für einen kompletten Neukauf wäre die Frage, ob man sich bis Ende 23 beherrschen kann 😉
Ist halt schade, dass die beiden „mobilen“ Lösungen, für die man keinen Monster-Rechner braucht von Facebook und Bytedance kommen.
Wäre schön wenn da mal was kommt für das man sich nicht komplett nackig machen muss.
Fake Meta Konto ist doch in 2 Minuten angelegt, da muss sich nun wahrlich keiner nackig machen..,
Wer soll das denn wovon bezahlen? – Nutzerdaten abzugeben, damit man mir Werbung liefert, die mich interessiert und mit dem verdienten Geld dann ein günstiges ausgereiftes Headset anzubieten, ist eine Win-Win-Situation für alle. Sehr viele Produkte wären ohne einen solchen Deal gar nicht möglich.
Ich zahl auch gern den echten Hardware-Preis. Hab nur keine Lust mir noch nen PC hinzustellen, den ich sonst für nix brauche
Die Pico kann man wunderbar per Sideload füllen und so gut wie alles nutzen ohne nackig machen!
Sideload auf der Quest funktioniert auch sehr gut.
z.B: https://sidequestvr.com/
kann man mit der Brille auch Filme von der gopro max 360 ansehen?