Mental-Health-Apps sind oft problematisch in Sachen Datenschutz und Privatsphäre
Mozilla schaut sich für seinen ironisch betitelten Guide „Privacy Not Included“ Apps unterschiedlicher Kategorien an. Dabei bewertet man die Maßnahmen für Datenschutz und Privatsphäre. Eine Sorte von Apps fiel dabei besonders negativ auf: Sogenannte Mental-Health-Apps sollen eigentlich helfen, geistig zu entlasten, könnten aber im Nachhinein für Kopfzerbrechen sorgen. Denn auf die Sicherheit der Nutzerdaten werde kaum geachtet.
Man hat sich dabei auch Apps für Gebete angeschaut, die sind dann wohl eher in den USA ein Thema. Beispielsweise gibt es da auch Apps zur King James Bible. Der Hauptverantwortliche für Mozillas Guide, Jen Caltrider, teilte mit, dass er den laschen Datenschutz bei Mental-Health-Apps für extrem bedenklich halte. Schließlich gehe es um persönliche Stimmungen und Gefühle der Nutzer sowie Informationen zur psychologischen Belastung. Diese Daten würden erfasst, verarbeitet und geteilt bzw. verkauft.
32 Apps schaute sich das Team an – 29 erhielten ein Warn-Label. Die Apps sammeln Nutzerdaten und teilen höchst vage mit, was mit jenen geschieht. Zudem würden die meisten Entwickler auch noch locker mit der Sicherheit umgehen und beispielsweise schwache Passwörter zulassen, die leicht für Dritte zu knacken seien. Am schlechtesten schnitten die Apps Better Help, Youper, Woebot, Better Stop Suicide, Pray.com und Talkspace ab. Der KI-Chatbot etwa sammelt Nutzerdaten, auch aus dritten Quellen, und teilt diese Informationen dann zu Werbezwecken.
Mozilla versuchte zu den Verantwortlichen hinter den Apps Kontakt aufzunehmen, erhielt aber kaum Rückmeldung. Der Mozilla-Forscher Misha Rykov fasst zusammen, dass viele Apps im Wesentlichen darauf ausgelegt seien, Nutzerdaten abzugreifen und das Thema geistige Gesundheit nur eine dünne Oberflächenschicht sei.
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