Matter: Smart-Home-Standard umfasst auch Streaming

Über den Standard Matter haben wir schon des Öfteren berichtet. Kurzform: Der Standard soll es einfach machen, Smart-Home-Geräte in euer System einzubinden und zu nutzen, egal ob ihr auf Google Assistant, Amazon Alexa, Apple HomeKit oder was anderes setzt. Matter, ehemals CHIP, basiert als Standard auf drei Technologien: Bluetooth LE für das Setup, WLAN für die Benutzung, wenn hohe Bandbreiten erforderlich sind, z. B. Videostreaming über eine Kamera, und das noch Protokoll Thread für Dinge wie Bewegungssensoren und andere Szenarien, in denen wenig Bandbreite benötigt wird (Lampen von Nanoleaf, Sensoren etc.).

Ich schrieb es schon einige Male: Das ist kein heiliger Gral, wohl aber im besten Falle eine Erleichterung. Grundsätzliche Funktionen lassen sich so vielleicht zentral mit den großen Apps steuern, spezielle Dinger werden euch aber immer in die App des Anbieters drücken, es wird niemals „die eine“ Matter-App geben. Ich bin da sehr zwiegespalten. Tech-Größen, die konkurrieren, wollen gerade auf diesem Markt was gemeinsam machen? Vielleicht hat man ja erkannt, dass es nicht möglich ist, einen „walled garden“, also einen goldenen Käfig zu bauen. Glaubt mir: Wäre es aussichtsreich und mit Profit verbunden – die Firmen würden es machen.

Doch es soll nicht um Chancen von Matter gehen, sondern um Neues, was bekannt wurde. Denn es gibt wohl auch eine Spezifikation Matter TV, die im Bereich Streaming für Audio und Video Dinge erleichtern soll – und das könnte ein echter Mehrwert sein. Wenn Matter 2022 auf den Markt kommt, wird die Matter-TV-Spezifikation eine App-zu-App-Kommunikation verwenden, zumindest bis die Fernsehgeräte und Streaming-Video-Player Matter-fähig werden. Die Spezifikation unterstützt laut dem US-Medium The Verge das Casting von einem Matter-Client (z. B. einer Fernbedienung, einem Smart Speaker oder einer TV-App) an eine App, die auf einem Matter-fähigen Fernseher oder Videoplayer läuft.

Sie unterstützt laut Bericht auch URL-basiertes Casting, was bedeutet, dass ein Matter-Client auch dann an einen Fernseher übertragen kann, wenn es keine App für diesen Client gibt, sofern der Fernseher Dynamic Adaptive Streaming (DASH, ein internationaler Standard für Streaming) oder HLS-DRM-Streams unterstützt (HLS ist ein von Apple entwickeltes Video-Streaming-Protokoll, das von Android-Geräten und Browsern weitgehend unterstützt wird).

Die Technologie sei nicht systemabhängig, wie es bei AirPlay von Apple der Fall sei. Sie scheint eher Googles Cast zu ähneln, für das Apps zumindest anfangs eine Unterstützung entwickeln müssen. Aber wie AirPlay, und wie alle Matter-Kommunikationen, arbeite es völlig lokal. Die Kommunikation von Gerät zu Gerät nutzt Matter als Kanal. Zum Start wird Matter Ethernet, Wi-Fi und Thread als Kommunikationsprotokolle verwenden.

The Verge schreibt aber auch: Wenn beide Geräte Matter-fähig sind, sollten Nutzer beispielsweise einen LG-Fernseher von einem Samsung-Smartphone aus steuern können, und dieser LG-Fernseher sollte eine Nachricht von einer intelligenten Waschmaschine von Miele erhalten können, dass die Wäsche fertig ist. Aber: nichts davon ist in den Matter-Spezifikationen eine Voraussetzung. Ein Unternehmen, das mit Matter als Ganzes einverstanden ist, ist nicht verpflichtet, Teile der Spezifikation zu übernehmen, die es nicht braucht oder will. Das bedeutet, dass Apple und Google die Matter-TV-Spezifikation nicht übernehmen müssen, wenn sie das nicht wollen.

Mal schauen, was die Zukunft mit Matter bringt. Bei mir ist es ein wenig wie bei Fox Mulder. I Want to Believe.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. Mal schauen sie viele Hersteller draus wieder ein eigenes Süppchen kochen weil sie meinen sie könnten es alleine besser.

    Oder 1000 verschiedne Spezifikationen wo kein Menscj durchblickt. Ja USB, ich schau auch dich an 😉

  2. PeterAlsdorf says:

    Habe selber zu Hause viel von Fibaro nebst dem Home Center 2, zusätzlich noch philips Hue, Netatmo und ein paar andere Sachen.
    Habe mir von ein paar Wochen ein Raspi gekauft und Homebridge aufgesetzt.
    Ich muss sagen, dass ich echt begesitert bin. Die Plugins haben soweit ich sie getestet habe eine sehr gute Qulität. Leider sind komplizierte Automationen in Homekit nicht möglich. Dazu greife ich dann aufs HC2 mit LUA scripts zurück.
    Klappt in Symbiose erstaunlich gut.
    Wlan als Funktstandard stehe ich aufgrund des Energieverbrauchs bei batteriebetriebenen Devices eher skeptisch gegenüber.
    Dann lieber zwave und zigbee.

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