Match startet neue Dating-App für Alleinerziehende: Stir
Match, das Unternehmen hinter Dating-Apps bzw. -Plattformen wie OkCupid und Tinder, hat mit Stir eine neue Variante auf den Markt gbracht. Die nächste Dating-App richtet sich an eine spezielle Zielgruppe, nämlich Alleinerziehende. Zunächst launcht man die Plattform aber nur in den USA. Dort ist Stir bereits für Apple iOS und Android herunterladbar.
Für mich eröffnet sich da direkt die Frage, ob Alleinerziehende wirklich am liebsten andere Menschen daten, die ebenfalls Kinder haben? Denn diese Präferenz wird ja durch Stir im Grunde impliziert. Naheliegend ist, dass es Alleinstehende mit Kindern generell schwerer haben, einen neuen Partner zu finden. Denn viele Singles suchen zwar nach einem langfristigen Partner, nicht aber nach einer Familie.
Aus meinen Tinder-Zeiten weiß ich daher, dass das Vorhandensein von Kindern daher meistens anfangs verschwiegen wird und oftmals erst nach erstem Kennenlernen offengelegt wird. Das ist verständlich und kann problemlos sein, führt möglicherweise aber, je nachdem, was man selbst sucht, auch zum abrupten Ende des Kontakts. Da können die Menschen bei Stir sicherlich offener vorgehen, da dort klar ist, dass es Kinder im Haushalt gibt.
Die Funktion „Stir Time“ soll dabei helfen, dass Alleinerziehende einander offenlegen, wann sie Freizeit haben. Denn wer alleine sein Kind erzieht und dann auch noch berufstätig ist, wird sicherlich eingespannt sein. Laut Match werde es durch Stir Time für die Singles einfacher, sich zu koordinieren. Laut Match hätten Alleinerziehende angegeben, dass sie vor allem nach Partnern mit finanzieller Absicherung (64 %) und emotionaler Reife (52 %) suchen. Nachvollziehbar, wenn ein Kind mit in die Beziehung herein spielt.
Gleichzeitig gaben 54 % der Alleinerziehenden an, dass sie schon einmal nach einem ersten Date „geghostet“ wurden. 20 % gaben an, es sei vorgekommen, nachdem sie ihrem Gegenüber berichtet hätten, dass sie Kinder haben. Ehrlicherweise gebe ich zu, dass ich in meinen Dating-Tagen Frauen mit Kindern auch immer gedanklich für mich aussortiert habe, was ich auch immer ehrlich mitteilte, ohne mich wortlos zurückzuziehen. Das liegt daran, dass ich mir persönlich nicht vorstellen kann, als Stiefvater zu agieren.
Vielleicht ist Stir da also eine gute Dating-Plattform für die Zielgruppe der Alleinerziehenden? Was meint ihr dazu? Glaubt ihr, ein Start in Deutschland wäre erfolgreich?
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Zum Glück gibt es ja nicht so viele Alleinerziehende. Da ja auf sprachliche Korrektheit neuerdings so viele Wert gelegt wird, so sollte man korrekter Weise von Getrennterziehenden sprechen. ♂️
Also in meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Menge Alleinerziehende. Bei Singles ohne Kinder in meiner Altersklasse 40+ sind mir nur 2 Frauen bekannt. Und was die Alleinerziehenden in der Regel suchen ist in erster Linie finanzielle Sicherheit für ihr Kind und sich, erst in zweiter Linie eine Beziehung.
Insofern kann ich die Einstellung von André absolut Nachvollziehen.
Stiefvater zu sein ist sicher nicht einfach und eine primäre Rolle als Geldbeschaffer auch nicht erstrebenswert.
Von daher ist diese App vielleicht keine schlechte Idee, andererseits bleibt die Frage wieviele Alleinerziehende nach einem anderen Alleinerziehenden suchen. Wenn beide Parteien durch Kinder derart eingeschränkt sind und keiner die Kinder aus ihrem Umfeld rausreissen will, was bleibt dann noch als Basis für eine Beziehung.
Also ich kenne auch fast nur noch Alleinerziehend, weil das mit dem Zusammenbleiben und dem Heiraten ja heutzutage quasi so gut wie nie mehr.
Was du da sagst habe ich auch schön öfter so erlebt. Es geht da eher um finanzielle Sicherheit, ein Haus, jemanden der ein Auto mitbringt oder ständig den Fahrer macht und vor allem für alles zahlt. Stiefvater per se wäre ja etwas schönes und könnte ebenso wie eine Vaterschaft erfüllend sein, das ist nur eben sehr schwer machbar. Auch sind viele Alleinerziehende, die ich kennenlernen durfte, sehr festgefahren. Für eine Beziehung ist wirklich kaum Raum gegeben.
Jo, hab‘ ich gerade im Bekanntenkreis. Meine Bekannte, verheiratet, ein Kind, hat sich von einem anderen alleinerziehenden Typ eine finanziell bessere Lage versprochen, sich flugs von ihrem Mann und Vater des Kindes getrennt und dann schnell feststellen müssen, dass sie die Zeichen größeres Auto und eigenes Haus wohl fehlgedeutet hat und lebt nun in einer mickrigen Bude, hat noch nicht mal eine eigene Waschmaschine. Mit dem vermeintlichen finanziellen Erlöser ist sie zwar irgendwie zusammen, darf aber nicht wie erhofft ins Haus einziehen (der weiß schon warum…) und muss so klarkommen, mehr schlecht als recht. Das hält sie aber keineswegs davon ab, trotz ihrer misslichen Lage rotzfreche Forderungen zu stellen: um sein Kind und dessen Belange soll sich der Typ mal schön selbst kümmern und das Kind am besten so oft wie möglich zur Exfrau und Mutter abschieben, während ihr eigenes Kind gar nicht oft genug im Mittelpunkt stehen kann… Warum der Typ sich überhaupt darauf einlässt weiß ich nicht, ist kurz vor 50, sie Anfang 40, vielleicht Torschlusspanik.
Stell dir vor, es gibt auch Alleinerziehende, die finanziell stabil sind und sich einfach eine Beziehung wünschen
Was ich so im Bekanntenkreis mitbekomme, kann von „Erziehung“ keine rede sein.
Ich hab auch immer mein Problem mit dem Begriff Alleinerziehende(r). Ich erziehe ja trotzdem meine Kinder mit auch wenn ich weniger Zeit dazu habe als die andere Partei. Ich weiß immer nicht, ob ich mit bei dem Begriff angesprochen fühlen soll oder nicht.
Zur App … ich kann mir schon vorstellen, dass es da eine Zielgruppe gibt, die um das Thema Kinder in anderen Apps irgendwie mehr oder weniger geschickt herumlaviert. Das fällt hier weg und kann die Sache durchaus erleichtern wenn ich von vorn herein weiß, dass der oder die andere den gleichen emotionalen Ballast und die gleichen Probleme hat/kennt.
Aber suchst du, wenn du Kinder hast, jemanden der auch schon Kinder hat? Es ist so schon schwer genug, dass die Kinder den neuen Partner tolerieren. Mal ganz davon abgesehen, dass die Zahl dadurch noch steigt. Dann habt ihr plötzlich 4 oder 6 Kinder. Wo soll da eine Beziehung stattfinden? Das ist Dating, um sich die Aufgaben zu teilen hehe
Wieso denn nicht?
Ich würde sogar eine Partnerin suchen, deren Kinder etwa das gleiche Alter wie meine haben.
„Laut Match hätten Alleinerziehende angegeben, dass sie vor allem nach Partnern mit finanzieller Absicherung (64 %) suchen.“
So läuft’s: zeugen darf das Alphamännchen, da sind die Ansprüche hoch, da werden viele aussortiert bzw. gar nicht erst als möglicher Partner in Betracht gezogen. Da muss alles stimmen, Kompromisse werden keine gemacht. Dazu gibt es etliche Untersuchungen, auch und gerade bei normalen Partnerbörsen: die oberen drei bis fünf Prozent sind gerade gut genug. Alles darunter wird keines Blickes gewürdigt. Macht dann das Alphamännchen das, was Alphamännchen oft so an sich haben weil deren Auswahl groß ist, weiter und alsbald woanders rumzualphern, ist die Not groß und plötzlich sind die einstigen Ansprüche vergessen, Hauptsache das Materielle stimmt, da darf dann auch der Betatyp herhalten. Wer vorher nicht gut genug war, soll nun den Versorger spielen. Und die Kinder bitte auch mal in den Kindergarten oder die Schule bringen. Und weil es zu wenige gibt, die sich freiwillig in diese undankbare Rolle begeben, hofft man nun diese Probleme per App lösen zu können. Fein. Wenn’s dann immer noch nicht klappt kann man wenigstens der App die Schuld geben und muss sich nicht selbst fragen, ob man langfristig gesehen nicht doch besser andere Entscheidungen im Leben getroffen hätte…
Da steht „mit finanzieller Absicherung“ und nicht „wegen finanzieller Absicherung“. Die Leute suchen keinen Partner um sich bei dem durchzuschlauchen, sondern einen Partner der keinen finanziellen Ballast darstellt und selber abgesichert ist. Ich sehe da kein Problem.
Ich weiß ja nicht in welchem Umfeld du so unterwegs bist, aber außerhalb rein ideologischer Weltsichten, so in der ganz echten Realität, gibt es weitaus mehr Frauen, deren finanzielle Situation sich überwiegend oder auch ganz durch ihren Lebenspartner ergibt, um nicht zu sagen, die sich versorgen lassen, als dies bei Männern der Fall wäre. Sieht man mit der politisch korrekten „Haltung“ natürlich nicht, weil alles gleichgestellt und gleichgemacht und so.
In meinem persönlichen Umfeld komme ich gerade auf eine alleinerziehende Frau und einen Mann, der finanziell von seiner Frau abhängig ist. Deckt sich also nicht so ganz mit deiner „ganz echten Realität“. Ansonsten noch ein paar Singles und Paare, die die Finanzen gemeinsam stemmen.
Allerdings maße ich mir auch nicht an, stellvertretend für die Allgemeinheit zu stehen, zumal mein Bekanntenkreis auch nicht so groß ist. Zumindest kenne ich nicht so wahnsinnig viele Leute so gut, um deren finanzielle Umstände kennen zu können.
Ich kenne auch niemanden wo das so ist, aber ich hab mal drüber nachgedacht und sicherlich gibt es Leute, die sich gern durchschlauchen würden oder auch Leute, die altmodisch aufgewachsen sind und das Versorger-Hausfrau-Ding leben und auch nur so kennen. Da tickt man bei der Partnersuche natürlich auch anders und das meine ich jetzt nicht abwertend.
Ich will aber nicht glauben, dass das im Jahr 2022 die Mehrzahl der Partnersuchenden ist. Ich will doch hoffen, dass die Leute sich jemanden mit Geld suchen um sich nicht mehr Sorgen aufzuladen und nicht primär um eigene Sorgen auf den neuen Partner abzuwälzen.
@Alex: Sorry, aber das ist Wortklauberei, das eine wie das andere suggeriert, dass ein Partner „mit Geld“ gesucht wird.
Na klar wird ein Partner mit Geld gesucht, aber die Motivation ist doch in dem Zusammenhang wichtig. Leben kostet Geld und sich einen Partner suchen der finanziell ein Wrack ist, wäre eine Mehrbelastung für jeden und erst recht für jemanden mit Kindern. Das nicht zu wollen ist völlig legitim während die andere Auslegung, auf die ich geantwortet hatte, nicht dem entspricht, wie ich die Partnersuche gestalten würde.
Natürlich ist das legitim. Dann geht es aber mehr um eine Zweckgemeinschaft, nicht wirklich um eine Beziehung. Und dann ist eine Dating-App auch nicht geeignet oder hat diesen Namen nicht verdient, denn dann ist es im Grunde kein Dating.
Nein, es wird einen Mann gesucht, der für sich selbst aufkommen kann. Denn so selbstverständlich ist es in diesem Alter gar nicht. Und dass eine alleinerziehende Frau nicht noch ein Kind haben will, ist doch verständlich oder?
Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen: Sicherlich wünschen sich Personen mit Kindern generell jemanden, der eher „fest im Leben steht“ – also eher denjenigen, der in einem festen Beruf arbeitet und ein stabiles Einkommen hat, als den Studenten, welcher in einer WG lebt. Das ist ja auch nachvollziehbar. Möglich, dass da manchmal auch das Bedürfnis mitschwingt, das eigene Kind durch die wirtschaftlichen Ressourcen des anderen gut versorgt zu sehen – muss aber nicht so sein und wird auch vom eigenen finanziellen Status abhängen.
Letzten Endes sollte man auch bedenken, dass Beziehungen aus allerlei Gründen, egal ob mit oder ohne Kinder, zerbrechen können. Dann ist es auch für Paare mit Kindern erwiesenermaßen besser, wenn die Eltern sich geregelt trennen, als wenn sie weiter eine konfliktbeladene Beziehung führen. Das beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder dann letzten Endes.
Wiederum muss man sich als kinderloser Single eben entscheiden, ob man es für sich erstrebenswert findet, „fremde“ Kinder ins eigene Leben zu lassen und auch die damit verbundenen Einschränkungen der persönlichen Freiheit hinzunehmen, die eine Familie mit Kind bedingt. Ich selbst wäre das eben nicht und habe das „damals“ auch immer klar kommuniziert, aber z. B. nie einfach Leute geghostet, was ich wieder sehr unfair finde – aber bei Dating-Plattformen eben an der Tagesordnung ist, weil es der einfachste Weg ist nicht mehr gewünschten Kontakten aus dem Weg zu gehen.
Grundsätzlich finde ich die Idee von Stir da gar nicht schlecht. Die einzige Frage ist eben, ob Menschen mit Kindern für eine neue Beziehung wirklich Partner bevorzugen, die auch wieder eigene Kinder haben. Nach meinen bisherigen Eindrücken ist das sehr unterschiedlich.
Ich stelle mir hier die Frage, ob man nur mitmachen darf, wenn man auch selber alleinerziehend ist, oder auch, wenn es einem egal ist, ob die potentielle neue Partnerin ein Kind hat.
Für Hässliche mit ein wenig Geld ist es wohl die letzte Chance ein Weib zu bekommen da es Alleinstehende meistens um die finanzielle Absicherung geht als ums Aussehen. Man nimmt was man bekommen kann. Da muss man ihr Blag nun mal in Kauf nehmen.
Hoffe du merkst, wie arrogant und undifferenziert du hier unterwegs bist!
Nach der offenen Diskussion vorher ist das unfassbar vermessen!
Bitte nochmals drüber nachdenken, was und wie du es schreibst, bevor es abgeschickt wird.
Kurt hat doch sogar recht ausführlich differenziert für welchen Personenkreis als Zielgruppe er hier Chancen sieht. Eben solche, welche durch ihr Äußerliches herabgestuft und ausgegrenzt und und ihre finanzielle Lage benachteiligt sind, sich jedoch nicht einfach entmutigen lassen, sondern durch ihre Kompromissbereitschaft ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und sich somit aus ihrer Misslage befreien. Das ist nicht selbstverständlich und könnte durchaus dem einen oder der anderen als Vorbild dienen, statt immer nur zu fordern, verlangen und Ansprüche zu stellen.
Einfach zu geil gerettet! :-))
„Glaubt ihr, ein Start in Deutschland wäre erfolgreich?“
Der Start ja. Ob es nachhaltig ist… vielleicht. Prinzipiell zeigt aber die Diskussion hier schon, wie kompliziert die Welt doch geschwafelt wird. Bedarf für Partnerschaft ist sicher da. Nur bezweifle ich, dass die Real-Life-Variante den Ansprüchen oft auf Dauer gerecht wird. Denn wir sind ja eine Multi-Optionengesellschaft. Jeder ist so individuell und will und darf sich entwickeln, wohin er/sie/es/them/they auch will. Alles geht, nichts muss. Pflichten? Eng mich nicht ein! Meinung? Hab ich schon!
So funktionieren Beziehungen aber nicht dauerhaft.
Was ich damit sagen will: das eigentliche Problem liegt woanders.
Da stimme ich dir zu, das war auch einer der Gründe, aus dem ich mich letzten Endes von Singlebörsen / Dating-Apps zurückgezogen habe – meine Partnerin habe ich anders kennengelernt. Viele Menschen, die dort unterwegs sind, wollen sich möglichst viele Optionen offenhalten – festlegen ist ein schwieriges Thema. Der nächste Swipe könnte ja eben doch noch jemand Besseren hervorbringen.
Es gibt sogar Studien, die ermittelt haben, dass diejenigen, die über Dating-Apps wie Tinder ihre Partner kennengelernt haben, tendenziell unzufriedener mit ihren Beziehungen sind. Das liegt aber nicht daran, dass die Beziehungen „schlechter“ wären, sondern dass sie stets daran zweifeln sich optimal entschieden zu haben. Das zeigt ja auch, dass da eine gewisse Austauschbarkeit entsteht.
Auch die Bereitschaft Konflikte offen auszutragen und auszuhalten, sehe ich eher als reduziert an. Man ist mal nicht einer Meinung? Dann sucht man weiter. Dabei ist das per se nichts Schlimmes, wenn es nicht gerade essenzielle Aspekte der Partnerschaft betrifft. Oft wird aber eben die eigene Schiene gesehen und wer nicht zu 100 % reinpasst, wird aussortiert. Da aber eigentlich nie ein Mensch existiert, der die eigenen Ansichten komplett deckungsgleich teilt, entsteht so eine Art Spirale.
Ist freilich keineswegs bei allen so, konnte ich aber sehr häufig beobachten – auch bei Bekannten, die Plattformen wie Tinder, OkCupid und Co. verwendet haben. Am Ende haben alle doch irgendwie anders einen Partner kennengelernt und über die Apps eher kurzfristige Liebschaften gelebt.
Heutzutage ist doch alles eine Singlebörse. Die Hälfte von denen, die ich kenne, hat den Partner via Instagram kennengelernt. Mal eben angeschrieben, getroffen, hat gepasst und ist geblieben. Ich selbst hatte auch schon mehrere Dates via Instagram. Da schreibt man sich ja automatisch, wenn man sich mag und gefühlt sucht da auch einfach jeder nach wen und postet eben nicht nur Bilder.
Na ja, da würde ich doch unterscheiden: Das eine ist eine Plattform, auf der es explizit ums Dating geht, das andere stellt andere Themen in den Vordergrund. Schließt nicht aus, dass es dort auch Dating gibt, ist aber eben nicht der Primärzweck.
Ich bin auch gerade in der Online Dating Hölle unterwegs und finde es auch…Hölle. Ich verstehe einfach nicht warum solche Wisch und Weg Sachen wie Tinder so beliebt sind. Zumindest nicht ab einem gewissen Alter, wo man ein bisschen gesetzter ist im Leben (30+ oder 40+).
Am besten einfach nur ein Foto, null Beschreibung, null Infos – klar springe ich auch auf Optik an, aber für eine Beziehung braucht es doch am Ende ein bisschen mehr.
Leider spielt so etwas wie Finya keine große Rolle, kapier einfach nicht warum. Kostenlos, vernünftig ausfüllbare Profile, ich sehe wer mein Profil besucht hat usw.
Aber zum eigentlichen Thema:
Ich kann mir irgendwie nicht so richtig eine breite Masse auf so einer Plattform vorstellen.
Ich selbst habe Kinder und hätte am liebsten eine Partnerin, die keine hat. Sage aber nicht komplett nein dazu, kommt ein bisschen auf Anzahl und Alter an.
Aber mich extra auf einer Plattform anmelden, wo ich sicher nur Mütter finde? Eher nicht.
Ich glaube Tinder ist auch besonders oberflächlich. Dort habe ich damals zwar viele Frauen kennengelernt und hatte recht viele Treffen, mehr als 1-2 kurzlebige Sachen kamen dabei aber nicht heraus. Vielleicht sieht es anders aus, wenn man da Anfang 20 einsteigt, mit der Zielgruppe hatte ich dort nichts zu tun – da ich ebenfalls zu alt bin :-D.
OkCupid fand ich da etwas gesetzter, mittlerweile hat Match die Plattform aber auch in vielen Funktionen näher an Tinder gerückt.
Na toll, wegen dir doch mal bei OkCupid angemeldet.
Noch eine Plattform, die für jeden noch so ungewollt entwichenen Furz Geld verlangt 🙂
„Es gibt sogar Studien, die ermittelt haben, dass diejenigen, die über Dating-Apps wie Tinder ihre Partner kennengelernt haben, tendenziell unzufriedener mit ihren Beziehungen sind. Das liegt aber nicht daran, dass die Beziehungen „schlechter“ wären, sondern dass sie stets daran zweifeln sich optimal entschieden zu haben. Das zeigt ja auch, dass da eine gewisse Austauschbarkeit entsteht.“
Faszinierend!
Eine ähnliche Studie gibt es auch zum Vergleich von Online- zu Offline-Käufen. Hier wurde vor Jahren auch bereits festgestellt, dass Offline-Käufer statisch gesehen zufriedener mit ihrem Kauf sind. Warum? Weil Online-Käufer sich von Anfang an Gründe überlegen, warum das „Ding“ zurückgeschickt werden könnte. Offline ist hier der Ansatz meist anderer, die Grenzkosten oft höher für eine Rückgabe als beim Online-Kauf.
Soviel zur Kommerzialisierung unseres Lebens. Oder aber auch der Verdinglichung und Optimierung unserer Partnerentscheidung.
Den Artikel zu lesen hat mir fast körperlich Schmerzen bereitet. Aber die Krönung ist das Aussortieren….. Finde die Wortewahl wenn es um Menschen geht dermaßen geschmacklos.
Interessant finde ich, dass das Thema Daten einer Frau mit Kind ein sehr deutsches Thema ist. Kinder werden in kaum einer anderen Gesellschaft als so negativ wie in der deutschen wahrgenommen und das ist einfach ein Armutszeugnis .
Im Übrigen: ich habe festgestellt, dass ich finanziell sehr viel besser als die meisten Männer, die ich date aufgestellt bin und das scheint sie genauso zu belasten wie Kinder.
Also: irgendeine Harken gibt es immer und wer lange genug sucht, findet diesen.
#AnleitungzumUnglücklichsein
Letzten Endes geht es bei „Aussortieren“ ja nicht um eine „Entmenschlichung“, aber jeder hat eben persönliche No-Gos und das ist auch vollkommen legitim – bei dem einen sind es bereits vorhandene Kinder, bei dem anderen etwa eine bestimmte Altersgrenze nach oben oder nach unten und bei noch jemand anderem vielleicht sogar die Körpergröße, Haarfarbe oder ein bestimmter Beruf, der nicht in Frage kommt.
Besser ist es, man ist sich darüber im Klaren, als dass man sich auf etwas einlässt, das beide Parteien später bereuen. Es geht auch nicht um eine „negative Wahrnehmung von Kindern“ – zumindest in meinem Beispiel nicht. Allerdings ist es etwas anderes, ob ich mein persönliches Leben so gestalten will, dass ich einer Partnerin mit Kindern gerecht werde – das will ich persönlich nicht. Das ist keine Bewertung der anderen Person oder ihrer Lebensumstände, sondern meine persönliche Entscheidung. Schließlich ist es auch mit viel Verantwortung verbunden ein Kind aufzuziehen und man muss sich emotional darauf einlassen können, wenn es nicht das eigene Kind ist. Der eine kann / will das – der andere nicht.
Wichtig ist doch, dass man ehrlich zu sich selbst und anderen ist.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass man weiß was man will. Und insbesondere solche Faktoren wie Haarfarbe, Körpergröße…Mensch Hautfarbe fehlte glatt und wie wäre es noch mit Vermögen? fest im Blick hat. Nur so kann man den idealen Partner kennenlernen.
Ein Glück haben das ein paar Start-ups schon entdeckt und die Zukunft gehört AI, die werden all den Wünschen gerecht.
Ja, Auswahlkriterien sind wichtig und dass man sich bewusst ist, was man will. Denn sonst gerät man in eine wahllose Beziehung, die auch schnell wieder vorbei ist. Genau das ist „Reife“: Wissen, was man will, sich selbst kennen und sich entsprechend verhalten. Kompromisse gehören auch dazu, allerdings hat jeder für sie / ihn essenzielle Lebensbereiche und Aspekte einer Partnerschaft, in denen keine Kompromisse möglich sind.
Gerade „Kinder“ sind da wohl das nachvollziehbare und üblichste Thema: Will einer der Partner unbedingt Kinder und der andere nicht, dann endet die Beziehung etwa in den meisten Fällen, weil sich diese grundlegenden Lebensziele nicht vereinbaren lassen. Selbiges greift dann auch, wenn eine der Parteien z. B. schon Kinder hat – völlig normal.
Auch du wirst Aspekte haben, in denen du in einer Partnerschaft keine Kompromisse eingehen wirst, weil es für dich zu grundlegende Dinge sind – das hat auch nichts mit einem Algorithmus zu tun, sondern ist seit jeher normal. Darum geht man auch nicht mit jedem wahllos eine Partnerschaft ein ;-).
> Haarfarbe … Körpergröße … Hautfarbe … Vermögen => idealer Partner
Ich mag ja altmodisch sein, aber fehlt da nicht was? Vielleicht für eine Partnerschaft vielleicht sogar das Wichtigste überhaupt? Oder spielt der Charakter, das Wesen eines Partners heute keine Rolle mehr, Hauptsache die Äußerlichkeiten stimmen? Wird der Partner tatsächlich ausgewählt wie ein Modestück im Katalog? Zu groß, zu klein, die falsche Farbe? Vielleicht noch mit 14-tägigem Rückgaberecht weil die Frisur doch nicht so ganz gefällt?
Letzten Endes spielen ja immer äußere und innere Werte eine Rolle. Der beste Charakter nützt nichts, wenn man den anderen unattraktiv findet – dann kann man gut befreundet sein, für eine Beziehung bringt das aber nichts. Umgekehrt ist es, zumindest für eine langfristige Partnerschaft, auch wenig zielführend den hübschesten Menschen aller Zeiten neben sich zu haben, mit dem man aber kein Gespräch führen kann, das über 2 Sätze hinausgeht.
Weiß nicht, dem Anbieter geht es ja eigentlich auch um Masse und Kunden, die langfristig dabei sind und zahlen, also wären ja schnell vermittelte Personen, die glücklich die App deinstallieren eher nicht das Ziel sondern vielmehr Personen, die wie bei Tinder immer nur kurze Beziehungen haben und dann direkt weiter suchen. An sich gibt es da auch schon bereits Sites in Deutschland zu wie Match Patch, ob es dazu dann auch eine App braucht, wer weiß.
„Wir können nicht alle mit ’nem MacBook und ’nem Chai Latte in Berlin in ’nem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating-App erfinden. OK? Es gibt auch ’n paar Leute, die irgendwas anfassen müssen und sich die Hände schmutzig machen! Ansonsten geht’s halt nicht.“ Marco Scheel