Mailbox: ein erster Blick hinein
Seit gut zwei Stunden habe ich Zugriff auf die kostenlose App Mailbox, die sich aufgemacht hat, Gmail-Mails in Aufgaben umzuwandeln, beziehungsweise schneller unsere Mailbox zu leeren. Ich habe mir die App angeschaut und wollte euch zumindest kurz eine erste Meinung hinterlassen. Doch wo will man anfangen? Dass das Konzept eigentlich genial ist, aber zum jetzigen Zeitpunkt für mich persönlich unbrauchbar?
Mailbox funktioniert easy mit vier Wischgesten: Archivieren, Löschen, in eine Liste einordnen und später bearbeiten. Was die ersten beiden Funktionen machen, muss ich wohl nicht explizit erklären. Die Listen lassen sich selber anlegen, hierbei müsst ihr aber beachten, dass bereits angelegte Gmail-Label nicht nutzbar sind, alles was innerhalb von Mailbox passiert, wird in einem Unterlabel in der Web-Oberfläche von Gmail abgefrühstückt.
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Und hier liegt das Problem: möchte ich eine eingehende Mail in ein bereits existentes Verzeichnis schieben, dann ist dies nicht möglich – lediglich Unter-Label von Mailbox sind möglich. Hier müsste ich immer noch eine Standard-Mail-App nutzen, um die Mail in existente Ordner zu schieben, beziehungsweise diese mit einem Label zu versehen.
Ansonsten ist das Prinzip nicht unschick: ich habe einen auf Gmail aufsetzenden Mail-Client, der schlank, schick aber durchaus mächtig ist. So lassen sich über die Schedule-Funktion Mails verschieben und erst später wieder in den Fokus rücken – ob das am Abend des gleichen Tages ist, oder erst zu einem definierten Zeitpunkt, dies ist sehr gut einstellbar.
[appbox appstore 576502633]Erstes Kurzfazit? Klasse Funktionen, die Gmail ruhig einmal adaptieren dürfte – alternativ könnte Mailbox ja einmal die Integration bestehender Gmail-Label in zukünftige Versionen realisieren – denn Mails sind oft mehr als einfache Aufgaben.
Bei den aktuellen Labels einfach Edit Label > „Nest Label under: Mailbox“ aktivieren, dann tauchen die auch in der Mailbox App auf.
Hatte zu Beginn blos so 13k Leute vor mir, nach ein paar Stunden konnte ich sie schon nutzen, ist eine super App, leider untersützt sie noch keine Email-Aliase beim Verfassen und ist für mich somit nutzlos. Aber laut Twitter kommt die Funktion „soon“, genau wie die noch fehlende Unterstützung Entwürfe zu speichern. Mal sehen.
Ja, schon klar – aber für die App alle Label umetikettieren? Eher nicht.
Eine weitere total überbewertete und über den Klee gelobte App. Braucht keiner. Genau wie sämtliche „ich darf morgen früh den Müll nicht vergessen rauszubringen“-Apps.
nachdem ich mitbekommen habe, dass die app alle mails erst mal an einen eigenen server umleitet um die mails neu zu bearbeiten,speichern,sortieren und dann erst an mich zu senden, kommt sie für mich nicht in frage. wenn später weitere accounts genutzt werden können, wäre sämtliche korrespondenz von mir bei dieser firma. nicht mal google oder apple haben diese infos!
Huch, das ging ja völlig an mir vorbei, dass das nur für Gmail ist. Damit ist das Ding eh direkt für mich gestorben. Schade, fand den Ansatz gut. (Auch wenn er bei meiner Arbeitsweise ohnehin schwierig gewesen wäre.)
Ob so eine APP wirklich sinnvoll ist mag ich persönlich zu bezweifeln. Dadurch fast man quasi jede Mail zweimal an was unter Effizienz Gesichtspunkten definitiv nicht förderlich ist. Wer schon mal ein Selbst und Zeitmanagement Seminar mit gemacht hat weiß das man Mail hintereinander abarbeiten sollte. Eine Mail anzuschauen, durch zu lesen und dann für später weg zu legen? Nicht gut. Terminierte Mails die eine Aktion zu einem späteren erfordern kommen bei mir in einen eigenen Kalendereintrag das reicht aus und bedarf keiner separaten APP wo ggf. noch andere mitlesen.
Wie ich Leute wie shad immer mag … keine Ahnung, wofür manche Leute es überhaupt nutzen, aber meinen eine App sei sinnlos. Wenn man keine Ahnung hat …
Ich verstehe den Vorteil dieser App auch nicht wirklich. Wenn ich etwas in einen Termin eintragen will, dann trage ich dies im Kalender entsprechend ein. Wenn ich eine Email als Referenz dazu haben will, dann ziehe ich diese per Drag&Drop in den Kalender. Ich laufe auch nicht mit mehreren 10l Kanistern zur Tankstellte um Zuhause mein Auto zu tanken. Wie von Denny schon angemerkt ist die zeitliche Effizienz nur negativ. Klingt leider nur nach einem typischen Lemming-Hype.
Verstehe den Sinn auch nicht, im Prinzip macht die App doch nichts, was nicht schon seit Jahrzehnten mit Filtern möglich wäre – dazu noch der fixe GMail-Bezug.
Ich verteile schon ewig auf die jeweiligen Sender bezogene Adressen, entsprechend werden die gefilter, getagged, Erinnerungen gebaut, automatisch geantwortet, etc. – das geht seit Jahr und Tag so, völlig automatisch(nach ein wenig Zeit für die Einrichtung) und hat mich noch nie im Stich gelassen.
Wer eMail als Aufgabenliste benutzt, macht imho was falsch. Vom Medium allein sollte schon klar sein, dass das keine Instant-Kommunikation ist. Für alles was wichtig und zeitgebunden ist, gibt’s bei mir Telefon, Kalender und IM/IRC.
Bezüglich des Zeitaufwandes kann ich meinen Vorrednern nur recht geben. Es lohnt sich, sich mal ein Wochenende hinzusetzen und ein ordentliches Konzept auszudenken und umzusetzen, was dann alles automatisch macht, anstatt jeden Tag auf’s neue Zeit zu verschwenden.
Die Tools sind alle da, sowohl für GMail/Exchange/Konsorten als auch für die ganz normalen IMAP/POP-Konten.
Welche App erlaubt es denn aus einer Email einfach einen Kalendereintrag zu erstellen? Wenn ihr meint es geht besser, dann hätte ich gerne auch Beispiele.
Ich finde Email-Filter sind das absolut letzte und entweder viel zu eingeschränkt, oder viel zu umständlich zu erstellen.
Und Drag-and-Drop in den Kalender mag ja auf dem Mac/Windows-PC gut sein, aber ich kenne nichts gleichgut Funktionierendes in iOS. Wenn’s das gibt, immer her damit! 🙂
@Bernd, umständlich kannst du nur sagen, wenn du dich damit noch nicht beschäftigt hast bzw. es nicht willst. Wenn du komplexe Materie bearbeiten willst, brauchst du auch entsprechend mächtige Tools.
Es gibt wohl keine eine App (auf einem Telefon/Tablet), die das kann, dafür sollten die Schritte vor dem Eintreffen erledigt werden.
Ich für meinen Teil nutze z.B. fdm(.sf.net) um die Mails von allen meinen Konten abzuholen und zu filtern. Die einsortierten Mails werden dann weitergeleitet an ein paar Scripte, die die entsprechenden Aktionen machen – sowas gibt’s fertig, ich schreib meine lieber selber.
Google z.B. hat CLI-Tools, die die Manipulierung von Mail, Calendar, … per Script erlauben selbiges gibt’s natürlich auch für reines IMAP, CalDAV, etc.
Erstmal brauchst du ein Konzept, wie deine Inbox überhaupt aussehen soll, dann kannst du nach Tools suchen.
Jeder ist ein Individuum, es ist schlicht nicht möglich, eine einzige App zu schaffen, die alle Bedürfnisse befriedigt und wenn, dann sind sie halt „kompliziert“ – ohne Eigenarbeit geht da halt nix.
Ich habe da so ein bisschen Angst um meine Daten. Das Geschäftsmodell ist ja wohl schnell zu wachsen und dann gekauft zu werden.
http://www.mailpilot.co/ macht etwas ähnliches, die wollen nur Geld dafür. Fand die Idee ganz gut.
Gruß
Christoph
@Mike: Ich musste beim lesen gerade leicht schmunzeln. Ich glaube mit deiner Beschreibung hast du die Daseins-Berechtigung für diese App doch gegeben ;-).
Klar, man kann sich natürlich lauter Filter einrichten, Skripte schreiben um seine eingehenden Mails automatisch zu labeln/verarbeiten, was auch immer… sich ne Server-Farm in den Keller stellen inkl. selbst gebasteltem Kraftwerk um den Strom dafür zu liefern etc. pp. … ODER man installiert innerhalb von 5 Minuten z.B. diese App, lebt mit etwas weniger Mächtigkeit, aber dafür auch mit vielen Stunden weniger Aufwand.
@SpiresAwake,
das kann natürlich jeder sehen, wie er will, ich persönlich glaube nicht, dass mir diese App mehr Zeit sparen kann – auf Dauer – als ich einmalig für meine Lösung investiert habe.
Ist halt alles eine Sache der persönlichen Präferenzen und vielleicht auch des Mailaufkommens, ich bekomm im Schnitt 150-200/Tag (Spam nicht eingerechnet). Wenn ich da für jede Mail mit dieser App nur 10s verbringen würde, wäre ich schon bei >30m arbeit und hätte doch noch nichts wirklich erledigt, sondern bestenfalls kategorisiert. In der selben Zeit bekomme ich mein tägliches Volumen mit meiner maßgeschneiderten Lösung aber komplett abgearbeitet, ergo, mir würde sie nichts bringen(ganz abgesehen davon, dass ich meinen GMail-Account nur zwecks Android habe).
Ich finde es blödsinnig, sich von einer Arbeitsweise auf die nächste umzulernen, obwohl die für keinen perfekt ist und sein kann, als sich darauf zu konzentrieren, seine eigene Lösung zu finden. Ideallösungen gibt’s halt nicht, dafür sind die Menschen zu verschieden.
@Mike: Kannst Du bitte Dein Konzept kurz mal skizzieren? Ich glaube, dann wird deutlicher, was Du meinst. So klingt es, als ob du deine Emails gar nicht anschaust, sondern die Entscheidung, was mit dieser und jener Mail passiert, komplett von der Maschine getroffen wird.
@Besucherpete, alles zu erklären ist zu viel und teilweise privat, aber ein kleiner Ausschnitt.
1. Mails von meiner Partnerin
Die kommen auf einer eigenen Adresse rein und sind stets GPG-signiert. Alles was also nicht von ihr ist, wird umgehend gelöscht. Sie schreibt mir nur Sachen mit Terminbezug (Treffen am, mit, …), Sachen zu kaufen (Amazon, …) oder lesenswerte Artikel, für alles andere ist das Telefon bzw. das persönliche Gespräch. Für die Mail-Kommunikation nutzen wir nur Vorlagen, die entsprechend ausgefüllt werden. Da laufen dann meine Filter drüber, extrahieren die wichtigen Datensätze und tragen die automatisch in meinen Kalender, bzw. fügen die jeweilige URL zu meiner Readinglist hinzu, die mein Browser als Startseite hat – mein Server logt die angeklickten URLs und löscht diese dann aus der Liste.
2. Mails von Familie & Freunden
Ebenfalls eigene Adressen (family@, friends@). Wird geschaut, ob die Mail einer ausgefüllten Vorlage entspricht. Wenn nicht, gibt’s ein Auto-Reply, dass ich es erst am nächsten Wochenende lese(ausser es ist grad Sa o. So.), dazu ein Link zu meinen Vorlagen, die sie einfach C&Pn können, wenn es dringender ist. Entspricht die Mail einer Vorlage, dann siehe 1), allerdings mit niedrigeren Prioritäten, falls z.B. zum gewünschen Termin schon was vorliegt, was höhere Priorität hat, wird abgelehnt. Alles von unbekannten Adressen wird wieder gelöscht.
3. Shopping
Eigene Adresse, wird nach Shops gefiltert und einsortiert. Dann gefiltert nach z.B. offene Rechnung, Bestellbestätigung, etc. Da die Shops immer gleiche Mails verwenden, kann ich die wie Vorlagen nutzen. Wenn die ihre Mails ändern, rutschen sie durch den Filter und erfordern meine Aktivität – und ein Reminder für’s WE wird eingetragen, die Filter anzupassen.
4. Mailinglisten
Les ich nur abends oder am WE, ausser es kommt eine Mail von einem von mir genutzten Produkt, was im Header eine Sicherheitswarnung hat.
5. Arbeit
Interne Kommunikation, eigene Adresse, nutzen wir ebenfalls nur Vorlagen und die werden wie 1) behandelt, für dringendes Telefon oder persönlich.
Externe Kommunikation, da haben wir eine Catchall-Adresse, da wird erstmal gefiltert, was wirklich zu wem kommt und wenn da was reinkommt, kümmer ich mich auch zeitig drum. Auch da hängen ein paar Filter dran, die nach Datum und unseren Produktnamen schauen, und entsprechend behandelt werden.
Wie man sieht, ich nutze eMail wie es (imho) eigentlich gedacht ist, als „übrigens, wenn du mal Zeit hast, kümmer dich um das hier. wenn’s wichtig wäre, hätte ich angerufen“-Medium.
Ja, die Scripte machen so viel es geht automatisch und das seit Jahren sehr gut und zuverlässig, aber natürlich sind sie so gestaltet, dass sie mir die Mail direkt vorlegen, wenn sie nicht anschlagen.
Ich verbringe also nur noch Zeit mit dem, was dringend ist, alles andere mach ich irgendwann mal. Einzig neue Kontakte in die Filter einzubauen, muß ich gelegentlich noch selbst erledigen, aber das ist nur eine einzige Zeile in ein Textfile eingefügt.
Na, da schreibst Du Deinen Kontakten ja ordentlich was vor. Bei den meisten hätte das wohl tatsächlich ein aufgeräumtes Postfach zur Folge, wenn auch eher deshalb, weil ihnen schon nach wenigen Tagen niemand mehr schreiben würde … 😉
Vorschreiben tue ich ihnen gar nichts, sie können ja jederzeit schreiben wie und was sie wollen, das verzögert halt alles. Ich bin ja nicht gezwungen, überhaupt zu antworten – ich könnte ja auch nicht ans Telefon gehen.
Im Gegenteil, die meisten finden es sogar gut, brauchen nur c&p und ein paar Felder ausfüllen, statt sich freiform wieder einen Mist auszudenken, der sie und mich unnötig Zeit kostet, obwohl das gar nicht nötig wäre.
Naja, wie auch immer man es ausdrückt, man muss seine Leute schon dahingehend erziehen, damit das wirklich funktioniert. 😉
Nachdem ich mit den Labels rumgespielt habe, stürzt das blöde Ding beim Synchronisieren immer ab. Weiß jemand, was da los ist?