Maestro-Ende: Mastercard gewährt offenbar eine verlängerte Schonfrist

Mastercard hatte schon Ende 2021 das Ende von Maestro offiziell besiegelt. In Europa solle Mestro bereits Mitte 2023 weichen, hieß es damals. In Deutschland nutzt das Gros der 100 Mio. im Umlauf befindlichen Girokarten ein Ko-Badge von entweder Maestro oder V-Pay (Visa). Nur über diese Funktionalität ist dann die Verwendung der Karten im Ausland möglich. Als legitimen Ersatz empfindet Mastercard die Debit-Mastercards. Doch wie jetzt Finanz-Szene berichtet, die damals auch als Erste von dem Aus wussten, will Mastercard Maestro offenbar eine verlängerte Gnadenfrist gewähren.

Bereits ausgegebene Maestro-Karten sollten ohnehin bis zum Ende der Laufzeit funktionsfähig bleiben, was je nach Kunde noch bis 2027 der Fall sein könnte. Ab dem 1. Juli 2023 sollten aber bereits keine neuen Maestro-fähigen Karten mehr ausgegeben werden. Wie nun durchgesickert ist, soll der Zeitplan insgesamt ins Wanken geraten sein. Demnach könnte Maestro noch über das Jahr 2027 hinaus im Einsatz bleiben.

Warum die Kehrtwende? Banken sollen viel Unmut über die Entscheidung von Mastercard geäußert haben und der Zeitplan war den Instituten offenbar zu ambitioniert. Da noch eine offizielle Stellungnahme von Mastercard fehlt, gibt es aber indessen Spekulationen dazu, wie umfangreich die Planänderung wirklich ist. Laut Manager Magazin etwa habe Mastercard mutmaßlich nur individuelle Sondervereinbarungen mit einigen Banken abgeschlossen. Demnach erhalten einzelne Partner verlängerte Übergangsfristen.

Maestro startete bereits vor ca. 30 Jahren und erlaubt es eben, dass ihr mit eurer Girokarte dank des Zusatz-Badges auch Zahlungen im Ausland erledigen könnt. Visa bietet da mit V-Pay eine Konkurrenz an. Sowohl Maestro als auch V-Pay sind nur für Zahlungen im stationären Handel geeignet, nicht für Online-Shopping. Sowohl Mastercard als auch Visa wollen wohl gerne von den Systemen weg, da sie ihren Partnern lieber Debitkarten andrehen wollen oder natürlich vollwertige Kreditkarten bevorzugen.

Mastercard hebt öffentlich natürlich das Wohl der Kunden hervor: Es sei benutzerfreundlicher, wenn Debit- und Kreditkarten eben sowohl im stationären Handel als auch online Verwendung finden. Da sei Maestro für die aktuellen Kundenbedürfnisse nicht mehr zeitgemäß. Der wahre Hintergrund dürfte aber eher darin liegen, dass man verstärkt an Online-Zahlungen mitverdienen möchte. Denn da bauen Anbieter wie Apple, Google, Klarna und mehr Druck auf. Im Handel ist man von der Umstellung aber wohl nicht ganz so begeistert.

So kostet es für Händler deutlich mehr, Zahlungen mit Debit- oder Kreditkarten anzunehmen als mit der Girocard, die durch die Abschaffung von Maestro und das Forcieren der Mastercard-Debitkarten zurückgedrängt werden soll. Bis zu viermal höher seien die Kosten für Händler. Was sich aus Kundensicht also manchmal gut anhört, kann für Händler eher eine bittere Pille sein. Deswegen meiden einige kleinere Geschäfte eben auch immer noch Debit- und Kreditkarten.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

46 Kommentare

  1. Ich sehne mich nach der EC-Karte zurück. Früher war vieles einfacher 🙂

    • Nö, heute ist es eigentlich viel einfacher als früher. Außer in Deutschland. In gefühlt allen anderen Ländern zahlt man bar oder mit Kreditkarte.

      • Hallo Tandaki „Asien wie Malaysia, Thailand, Singapur, China.“ naja da mache ich mir dann schon Gedanken: gerade in ländern wie China dann doch lieber bar … von wegen der Staat liest alles mit. Bargeld ist und bleibt die datensparsamste Art der zahlung – ab der Abhebung ist das Geld mein und wie und wann und wem ich es weitergebe und wofür bleibt erst mal die Sache von mir und dem Empfänger. Das ist mir persönlich immer noch am liebsten – zumindest daß es verfügbar ist, nicht diskriminiert oder erschwert wird, bar zu zahlen. Staaten die Bargeldzahlungen reglementieren wollen sind mir suspekt. Ja ja die Geldwäsche : für mich das gleiche Scheinargument wie die KiPo wenn man die allgemeine Überwachung von TK-diensten zulassen will: anlaßlose überwachung aller um der möglichkeit der Überwachung willen. Wer Geld waschen will und genug kriminelle Energie und ggf. das geeignete Netzwerk hinter sich hat tut es genau wie solche Leute an KiPO-material herankommen. Erschwert wird ein handeln ohne als „gläsern“ dazustehen immer nur für die anständigen Bürger . Und nein ich bin keiner und symphatisiere weder mit Reichs- noch mit Wutbürgern. Ich war im Gegenteil in den Jahren wo man der Datensammelwut des Staates kritisch – auch in der allgemeinen Bevölkerung , nicht nur in Tech-kreisen – gegenüberstand einer der sich den volkszählungen verweigerte.

        • Hallo XZabit, ich habe von „Datenspuren“ geschrieben, nicht vom Finanzamt oder sonstwem. Am Bargeld hängt kein roter Faden. Ob letztlich nun Visa oder Barkley oder eben doch das finanzamt weiß was ich wann wo wieviel gekauft oder verzehrt oder sonstwas habe ist mir egal. Ich will wenn ich das für richtig halte ohne meinen Namen zu nennen, meine Adresse zu hinterlassen oder sonstiwie nachverfolgbar zu sein am wirtschaftsleben teilnehmen können. So simppel und einfach . Mein Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung , auch imm Zahlungsverkehr. Dessen ultimativer Garant und Medium ist Bargeld.

          • Bist du dann eigentlich wenn du das Bargeld über die Theke reichst immer maskiert, oder wie verhinderst du, dass du dort Spuren hinterlässt, dich jemand erkennt, usw?

            • Hallo maurice, während corona ja … aber das meintest Du wohl nicht … mein Fleischer um die Ecke kennt mich natürlich und weiß sogar was ich bevorzuge , sozusagen ein „analog-Welt-Cookie“ … aber z. B. als laufkunde in der Innenstadt wird sich niemand an mich erinnern, wenn ich bar zahle . Vielleicht ist mir ja egal ob jemand weiß daß ich gern Fleischwurst esse, aber nicht , ob und wann ich wieviel Tabak oder Alkohol kaufe? Oder wenn ich im Beate-Uhse-Shop ein paar Toys kaufe? _ich_ will entscheiden was wann wer von mir weiß oder nicht . Das ist alles. Informationelle Selbstbestimmung . Bar zahlen heißt im Zweifelsfall anonym bleiben können wenn ich das möchte. Dafür bin ich weiland als (zugegeben noch sehr junger, Schüleralter) sog. 68er gegen Volkszählungen und Datensammelei auf die Straße gegangen.

              • „_ich_ will entscheiden was wann wer von mir weiß oder nicht . Das ist alles. Informationelle Selbstbestimmung . Bar zahlen heißt im Zweifelsfall anonym bleiben können wenn ich das möchte. “
                Und genau das ist mein Verständnisproblem. Ich gehe an die Sachen immer etwas anders heran. Wer könnte ein Interesse haben Daten von mir auszuwerten und welche Mittel und Wege braucht er dazu und wie wahrscheinlich ist das?
                Szenario 1: Solltest du oder ich über Nacht berühmt werden, werden Reporter versuchen alles herauszufinden. Dafür gehen sie einfach von Tür zu Tür bzw. Laden zu Laden zeigen ein Bild und fragen nach Infos. Da ist es wahrscheinlicher, dass die die Alkohol/Tabak/Sextoykaufgewohnheiten herausfinden, als wenn ich das online gekauft hätte. Wie ich das lokal im Laden bezahlt habe, ist dabei nicht relevant. Wahrscheinlichkeit: mittel. Statt Ruhm über Nacht kanns auch die böse Ex/ein verärgerter Kollege und ein Privatdetektiv sein, das wäre in etwa dasselbe.
                Szenario 2: Der Staat ist böse und will mich beseitigen, kompromittieren o.ä. Der könnte wenn ich nicht bar zahle relativ einfach herausfinden wo ich mein Geld lasse, aber noch nicht wofür. Außer auf der KK-Abbrechnung steht etwas eindeutiges wie Beate Uhse oder Schnapsladen Hintertupfingen. Hier wäre Barzahlung etwas im Vorteil, aber letztendlich würde der Staat dann sicher auch Personen in mein lokales Umfeld schicken, die Fragen stellen. Wahrscheinlichkeit: Nahe Null, wäre sie höher, würde ich das Land wechseln.
                Szenario 3: Der Bankmitarbeiter hat Langeweile und liest meine KK-Abbrechnung. Hmm, da ich ihn höchstwahrscheinlich nicht persönlich kenne, ist es mir ziemlich egal wenn er weiß, dass ich rauchender Alkoholiker mit Fetisch bin. Ganz egal ist es mir aber nicht, hier hätte also Barzahlen wieder einen gewissen Vorteil. Die Wahrscheinlichkeit schätze ich aber auch sehr gering ein, da keiner für solche meist langweilen Sachen seinen Job riskiert und heutzutage solche Zugriffe auch mindestens geloggt bestenfalls technisch unterbunden werden.
                Szenario 4: Hacker wollen meine Daten erbeuten. Da haben sie idR mehr Chancen mein Gerät zu hacken und die Daten aus erster Quelle zu holen, also über den oder die Zahlungsdienstleister. Also kein Vorteil durch Barzahlen. Wahrscheinlichkeit mittel oder hoch je nach Sicherheitsbewusstsein/Fähigkeiten bei der eigenen IT.
                Szenario 5: Datenverlust beim lokalen Händler. Dann sind Kaufbelege mit Transaktionsnummern des Zahlungsdienstleisters öffentlich. Eine Zuordnung direkt zu mir ist hier höchstens durch den Zahlungsdienstleister bzw. die Bank dahinter möglich. Personenprofile können hier wieder unabhängig vom Zahlungsmittel erstellt werden. Nach dem Schema Person X kauft jeden Samstag vormittag 2 Flaschen Goldkrone, also kann man alle Belege auf die das zutrifft dieser Person zuordnen. Mitarbeiter vor Ort könnten das dann wieder mit Namen oder Gesichtern anreichern. Aber insgesamt ist das Risiko hier vertrauliche Daten zu erlangen eher gering, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines solchen Datenverlustes nicht sonderlich gering ist. Aber auch hier kein Vorteil bei der Barzahlung.

                Ja und mehr Szenarien bei denen es eine Rolle spielt, ob auf meinem Kontoauszug Schnapsladen Hintertupfingen und Beate Uhse steht, fallen mir nicht ein. Daher zahle ich lieber mit Karte und wenn ich etwas kaufe was nicht jeder wissen soll, mache ich das lieber online als offline.

        • Man kann auch eine Paranoia bedienen … einfach mal die Welt mit offenen Augen betrachten und trotzdem vorsichtig bleiben

      • Ja, die Amies überfallen auch das Kapitol und haben ein richtig mieses Krankensystem noch schlimmer als unseres sollen wir uns da auch anpassen?

      • Ich hätte vielleicht besser schreiben sollen „kann man bar _oder_ mit CC bezahlen“. Tatsächlich wird manches in den USA noch bar bezahlt, aber man kommt relativ problemlos auch nur mit CC durch. Ich hatte in den letzten Jahren eigentlich nur Bosnien, wo man manche Sachen besser bar bezahlt hat (kleinere Kioske o.ä., manche Museen) und Ukraine (aber jetzt auch eher so auf dem Markt, Kiosk in der Ubahn o.ä., sonst geht überall Karte), ansonsten habe ich innerhalb Europas (aber außerhalb der Eurozone) nie Geld gewechselt.

      • Ich war dieses Jahr vier Wochen in Thailand, da war zu 90% nur Barzahlung möglich.
        Davor war ich 1,5 Monate auf Bali, da ging zwar mehr mit CC, aber meistens mit 3-5% Aufschlag.

      • Warst Du schon mal in Holland? Da geht Kreditkarte so gut wie nirgendwo.

        • Das kann ich zwar so nicht bestätigen, aber man ist in der Tat erstaunt wie oft man in Holland mit einer Debit- / Kreditkarte aufgeschmissen ist. Sehr auffällig bei den großen Supermärkte. In Restaurants oder Geschäften ist es gemischt. Eigentlich so wie in D vor 5 – 6 Jahren.

          • Du musst in den Niederlanden das richtige ansagen. Kreditkarte ist ein anderer Knopf auf der Kasse als Maestro (was dort übrigens sehr viel mehr verbreitet ist als bei uns, wo ja meist V-Pay auf der Karte steht). Das ist dort mit „Pinnen“ gemeint, Kreditkarte eben was anderes. Einfach Visa ansagen oder zeigen, dann klappts in jedem Supermarkt.

            • Großer Albert Heijn dieses Jahr an der Kasse: Visa? Gaat niet. Mastercard? Gaat niet. Girocard mit Maestro ging dann. Jumbo scheint mittlerweile KK zu akzeptieren. In Restaurants konnte ich generell nicht mit KK zahlen, außer bei McDonalds.

        • So gut wie nirgendwo ist schon arg übertrieben. Bei Lidl NL konnte ich bis jetzt immer mit VISA über Apple Pay bezahlen. Auch bei echt kleinen Lädchen in Renesse, Zierikzee oder Ouddorp hab ich schon mit VISA bezahlt. In Roermond und Venlo sowieso. Wirklich negativ sind mir allerdings die Albert Heijn Filialen aufgefallen, wo man sehr oft (als Ausländer) nur mit V-Pay Co-Branding (und vermutlich auch mit Maestro) bezahlen kann, aber nicht mit VISA, Mastercard oder Amex.

          • In Venlo bei 2 Brüder kann man meines Wissens auch nur mit Girocard (v-pay/maestro) zahlen, es sei denn die haben das irgendwann mal geändert.

  2. Ich habe nicht auf die deutschen Banken gewartet und mir eine ausländische Karte geholt, mit der ich sowohl im stationären Handel als auch Online bezahlen kann. Ich kann sogar je nach Fall zwischen Mastercard und Visa wählen.

  3. Der Artikel ist aber etwas einseitig.

    Es wird weder den Banken noch den Kunden etwas „angedreht“.

    Und wenn die Banken eine GiroCard mit einem Visa bzw. Mastercard Cobadge herausgegeben, dann zählt der Händler mit GiroCard Akzeptanz immer noch Preis für die GiroCard und nicht für die Visa/Mastercard Debt.

  4. „Der Grund warum der … Bäcker, … Blumenläden, … Döner oder … Barbar Shop keine Kartenzahlung anbieten, dürfte ein anderer sein und beim Finanzamt liegen.“

    Du meinst das man die Kassenschublade offen lässt oder die Kasse in einem Demomodus arbeiten lässt um Einnahmen (nachträglich) zu verschleiern?

    Da habe ich erst letztens einen Bericht in einen der Dritten gesehen, wie da versucht wird zu manipulieren.

    • GooglePayFan says:

      Lustig diesen Kommentar hier zu lesen. Ich wohne zwar weit weg von Berlin und komme gut rum in der Welt, aber ausgerechnet eine Lokalität am Hackeschen Markt hat 2022 meine einzige schlechte Google-Bewertung wegen fehlender Kartenzahlungsmöglichkeit kassiert…

  5. Wenn die Kasse schon offen steht, kann man doch viel schneller das Rückgeld rausgeben 😉

    • Ich war letztens bei einem kleinen Döner, da stand die Kasse nicht nur offen, sie hat nichtmal in der Steckdose gesteckt. 🙂

  6. Das kommt davon das alle so gegen griopay meckern… Es ist gut das wir eigene Systeme haben.

    Und wie sind denn die Gebühren mit maesto und V-Pay? Das ist übrigens nicht nur im Ausland wichtig sondern auch bei diversen Terminals hier und welches Co-Branding auf der Karte ist ist auch egal, die girocard hat Priorität und nur wenn der Händler das mit den niedrigen Gebühren wohl nicht will kostet es mehr. Aber von andrehen sprechen…

    • Was ist daran gut auf ein System zusetzen, das nur in DE funktioniert?
      Ich wäre für ein europäischen System, aber leider kommt die EPI ja nicht aus den Puschen… 🙁

    • Nein, es ist ausgesprochen schlecht, dass wir einen nationalen Murks wie Giropay haben. Und die Belgier einen nationalen Murks wie Bancontact. Und die Franzosen, Meister des nationalen Murkses, einen nationalen Murks wie Cartes Bancaires.

      Dieses nationale Klein-Klein steht einer europäischen Lösung nur im Weg. Da braucht sich niemand zu wundern, dass es keine Alternative zu VISA und Mastercard gibt. Noch nicht mal, wenn es darum geht, „nur“ in einem anderen Land der Europäischen Währungsunion bargeldlos zu bezahlen oder Bargeld abzuheben.

      • Wir können froh sein die Girocard zu haben und nicht dem Gebühren-Diktat aus den USA zu unterliegen. Große Ketten haben extrem niedrige Gebühren für Girocard ausgehandelt, das bekommt man bei MC/Visa nicht hin.
        Und Girocard steht einer europäischen Lösung nicht im Weg, es liegt eher daran dass es mit MC/Visa schon ein sehr gutes System gibt und zB. die Spanier keine Milliarden in ein neues System investieren wollen.

        • Warum können sich VISA und Mastercard dieses „Gebühren-Diktat“ denn erlauben? Weil die EU (bzw. die Staaten der Europäische Währungsunion) ein Scheinriese ist, der in diesem Bereich selber nichts auf die Kette bekommt.

          Und natürlich steht dieser nationale Murks wie Girocard einer vernünftigen Lösung im Weg. Wer weiß, ob die „wichtigen“ nationalen Banken bei einer europäischen Lösung immer noch genauso „wichtig“ sind und sich weiter die Gebühren selbst in die Tasche stecken können oder ob andere europäische Banken dann erfolgreicher wären. Den Bürger/Kunden wird das nicht interessieren, wohl aber die Pfeffersäcke den nationalen Banken, die deshalb in der Politik für ein weiterwursteln im nationalen Klein-Klein lobbyieren und gar kein Interesse an einer europäischen Lösung haben.

          • Hallo Zarrooo, „Warum können sich VISA und Mastercard dieses „Gebühren-Diktat“ denn erlauben? Weil die EU (bzw. die Staaten der Europäische Währungsunion) ein Scheinriese ist, der in diesem Bereich selber nichts auf die Kette bekommt.
            Und natürlich steht dieser nationale Murks wie Girocard einer vernünftigen Lösung im Weg.“ Wieso haben wir doch: den Euro! Gibts m. W. in keiner anderen Weltregion daß sich eine so umfangreiche Gruppe souveräner Staaten auf gemeinsames _Bargeld_ geeinigt hat. Auch der US-Dollar wird in einem gemeinsam regierten Bundesstaat verwendet, auch wenn die Bundesstaaten dort mehr Souveränität haben wie z. B. die in Österreich oder Deutschland). Damit wäre für mich – der ich immer nur innereuropäisch reiste – die Notwendigkeit eine Kreditkarte zu halten gar nicht mehr gegeben: vor euro-Zeiten brauchte ich die mehr als heute, nämlich als Bargeld-Ersatz in anderen Ländern. Dank dänemark und Co. brauche ich sie leider auch heute noch – aber sonst muß ich mir ums Bezahlen in z. B. den Niederlanden keine Gedanken machen: einfach den Euro zücken und gut. Das haben z. B. US-Staatsbürger auf dem amerikanischen Kontinent nur in den USA . Für mich ist Plastikgeld immer noch eine Ersatzwährung , Barggeld das Original. . von daher war es von der EU m. E. richtig, erst mal das Bargeld möglichst in vielen Ländern zu vereinheitlichen. So zurück sind wir in europa also gar nicht.

            • Europa ist ohne die US-Dienstleister etliche Jahrzehnte zurück, denn mehr als geprägtes Blech, bedrucktes Papier und Überweisungen bekommen Europas Banken alleine nicht auf die Kette.

              Und natürlich musst auch *Du* Dir Gedanken machen, um in den Niederlanden zu bezahlen. Du musst Dir nämlich *bevor* Du in die Niederlande reist Gedanken machen, wieviel bedrucktes Euro-Papier Du mitschleppst. In den Niederlanden bekommst Du das nicht – jedenfalls nicht ohne VISA/V-Pay, Mastercard/Maestro oder Amex.

  7. Ekir lu rebed says:

    Fahrradladen im nördlichen Emsland nimmt auch keine Kreditkarte

  8. Dann können die (deutschen) Banken einfach weiter schlafen und das „Problem“ auf später verschieben.
    Was wäre denn jetzt so schlimm daran gewesen, Girokonten mit Mastercard branding auszustatten. Zumal nicht alle Karten gleichzeitig ablaufen. Gleichzeitig hätte man alles daran setzen sollen ein europäisches Zahlungssystem aufzubauen um endlich von amerikanischen Systemen unabhängig zu werden.
    Nein, das ist unmöglich. Wir ruhen uns lieber auf dem Status quo aus. 2027 sprechen wir uns wieder. Dann kommt wieder alles ganz plötzlich.

    • Ist ja nicht so das man die Hände in den Schoß legt. Sparkassen und VR Banken sind ja schon dabei aber.

  9. 2021 bis 2023 ist den Banken „zu ambitioniert“? Das verfestigt meinen Eindruck, dass bei den Banken nur Experten im Prokrastinieren arbeiten.

  10. Bargeldlogistik kostet im Übrigen auch Geld.
    Aber ich sehe das mal ganz pragmatisch: Als Sohn eines Gastronomen höre ich oft wie mein Vater über die Kosten für Strom und Gas stöhnt. Dennoch lassen wir unsere Gäste nicht im Dunkeln kaltes Essen futtern.
    Bargeldlose Zahlung gehört zum elementaren Kundenservice einfach dazu.
    Wer das nicht verstanden hat, sollte einfach seinen Laden dicht machen.

    Der Trend zur Kartenzahlung ist nicht zu leugnen, auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich noch weit hinten liegt. Neben der deutschen Bargeldverliebtheit, liegt m.E. die Hauptschuld aber auch bei Handel- und Dienstleistungsunternehmen, die mit Mindestumsätzen und Jammerei über die angeblichen Kosten, dem Kunden ein schlechtes Gewissen machen wollen.

    • Hallo Kostas, „Bargeldlogistik kostet im Übrigen auch Geld.“ stimmt – . Aber: Wer ein Geschäft betreibt hatte die Kosten die mit dem Bargeldverkehr zusammenhängen immer. Kosten für karten- und digital-zahlungen kommen da ja obendrauf , dadurch fallen die kosten für den Bargeldverkehr ja nicht weg. Auch so ein Scheinargument – als wären die Kosten für Bargeld erst aufgekommen seit es Alternativen dazu gibt.

    • Hallo Frankfurter, „Der Kunde hat schließlich ins Geschäft zu kommen und bar zu zahlen und sonst gar nichts.“ Ich wäre als Kunde froh wenn es immer noch mehr „echte“ Geschäfte gäbe, in meiner (fußläufigen) Nähe , vom Schlachter biss zu dem was man früher „Radio- und Fernsehladen“ nannte. Auch den kleinen Lebensmittelhandel „Tante/Onkel-Emma/Otto“-Laden hätte ich gern noch. Einkauf, Beratung, in-Augen-Schein-Nahme der Ware – und dann wenn es zu schwer wird vielleicht sogar einen Lieferjungen der das zeug später nach hause bringt natürlich gegen einen kleinen Obulus . Unmöglich? nein hat es alles hier in Deutschland gegeben. kaputtgemacht zuerst durch Kettenläden und dann durch das von Dir gepriesene Internetgeschäft. Ich will das nicht abschaffen oder das Internet „ausschalten“ wünsche mir aber den Komfort des Einkaufens vor Ort , mit kurzen Wegen , freundlichen menschen hinter der Theke und auch Kleinmengen-Kauf für single-haushalte zurück. Frische Ware , Wurst aufgeschnitten an der theke oder auch mal ein neues Radio beim Fachhändler vorher ausprobieren – das ist eine Art Lebensqualität die viele hier vergessen haben. ja und da wurde dann entweder bar bezahlt odr auf Rechnung gekauft und die dann per Banküberweisung beglichen. Auch so können dinge gut funktionieren und haben es jahrzehntelang. nein ich wünsche mir nicht die Gesellschaftspolitik – Frauenbild, Diversität der Lebensentwürfe oder besser deren nicht-Vorhandensein , mangelhafte soziale Absicherung, Kleinstrenten – der 50er oder 60er zurück, aber diese Dinge, die einfachheit des alltäglichen Lebens aus den 50ern und 60ern ist gerade in diesen oben geschilderten dingen einer modernistischen App- und Flickerflacker „Schein-einfachheit“ geopfert worden, die Dinge unnötig verkompliziert hat : mein Bäcker fragte beim Bezahlen nicht nach einem zweiten Faktor oder einem Video-Ident , nur mal so als Beispiel. Ich war nämlich dinglich da genau wie er auch . das reichte für Vertrauen. Fragt mal eure Eltern wie einfach und unkompliziert Einkaufn im Kellerladen neben an einst war.

      • Uiuiui, da ist ja einmal alles durcheinander gemischt. Hier in meiner Ecke haben in letzter Zeit auch viele Händler geschlossen. Bäcker, Metzger, usw. Der Grund ist aber nicht das böse Internet, sondern fehlendes Personal, oder keiner der den Laden übernehmen will, wenn der Besitzer in Rente geht. Auch nicht verlängerte Mietverträge waren bei einigen der ausschlaggebende Grund. Von einer Schließung wegen Konkurrenz aus dem Internet habe ich hier noch nichts gehört. Vielleicht war das beim Hugendubel der Grund, der vor 5 Jahren zu gemacht hat? Mehr würden mir nicht einfallen.
        Und ob das Einkaufen früher wirklich einfacher war, würde ich in Frage stellen. Es gab keine oder kaum Vollsortimenter, man musste also mehrere Läden anfahren oder hinlaufen und es gab auch nicht immer alles. Dass bestimmte Produkte gerade ausverkauft waren, war keine Seltenheit. Heute bekomme ich selbst im Winter Himbeeren dort wo ich auch alle meine sonstigen benötigten Lebensmittel kaufe. Und selbst vieles aus dem Nonfood-Bereich bekomme ich da. Und zum Bezahlen halte ich nur kurz mein Handy hin und benötige keine PIN o.ä. Muss keine Pfennige zählen, weil der Metzger kurz vor Ladenschluss kein Wechselgeld mehr hat usw. Nenene früher war nicht alles besser..

  11. Vor drei Tagen erst eine neue Karte der Sparkasse mit Maestro Badge bekommen, da die alte abgelaufen war – also erstmal wieder einige Jahre so unterwegs

  12. Gestern im Segmüller (Möbelgeschäft) gewesen. Die setzen am Tag tausende Euro um. Ich wollte ihnen auch 300 Euro da lassen. Ging nicht, Zahlung nur mit Girocard oder Bar möglich. Also nichts von kleine Läden können sich das nicht leisten.
    Auch große wollen sich das einfach nicht leisten. Wäre meine Frau nicht dabei gewesen, hätten sie ihre Ware wieder selbst im Laden einräumen können und ich wäre gegangen.
    Es war leider auch nirgends ausgehängt welche Zahlungsvarianten sie anbieten.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.