Lufthansa und die Airtags

In den letzten Tagen gab es einigen Wind um die Lufthansa. Da gab es unterschiedliche Berichte, die davon sprechen, dass das Unternehmen die Apple AirTags im Aufgabegepäck verboten habe. Das sind natürlich schlechte Nachrichten für Nutzer, die Sorge haben, dass ihr aufgegebenes Gepäck verschütt geht und nicht direkt wieder auffindbar ist. Die Lufthansa selbst hat widersprüchliche Aussagen getroffen, teilweise auch Antworten, die man auf Twitter gab, wieder gelöscht.

Grundsätzlich findet man aber immer noch Tweets, die bestätigen, dass bei der Lufthansa AirTags nicht erwünscht sind. AirTags im Gepäck dürfen demnach nicht aktiviert und angeschaltet sein, da diese „als gefährlich eingestuft sind und demnach abgeschaltet werden müssen“.

Das liegt aber nicht an der Lufthansa selbst, sondern an den Richtlinien der International Civil Aviation Organization. Gemäß ICAO-Richtlinien unterliegen Gepäcktracker den Gefahrgutvorschriften, heißt es seitens der Lufthansa. Bei der International Air Transport Association heißt es, dass tragbare elektronische Geräte mit Lithium-Batterien ausgeschaltet sein müssen. Darunter fallen dann auch die AirTags. Die International Air Transport Association (IATA) ist der Handelsverband für die Fluggesellschaften der Welt und vertritt rund 290 Fluggesellschaften oder 83 % des gesamten Luftverkehrs. Demnach dürften Regeln bezüglich der Tracker nicht nur für die Lufthansa gelten.

Grundsätzlich ist vieles noch unklar, zumal es Airlines gibt, die trotz Aussagen von ICAO und IATA den Einsatz von AirTags nicht verbieten. Da es ähnliche Tracker schon seit vielen Jahren gibt, sollte man vielleicht bald zu einer einheitlichen Lösung kommen. Und vermutlich dürfte bei einem Verbot die Dunkelziffer derjenigen hoch sein, die dennoch ihr Gepäck tracken wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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45 Kommentare

  1. Interessant ist doch nur, ob die Lufthansa oder andere Airlines beim Durchleuchten des Gepäcks den Airtag finden würden und dann ggf. mein Gepäck nicht transportieren. Andernfalls kräht doch kein Hahn danach, ob solch ein Ding im Koffer steckt.

    • Hatte im letzten Urlaub eine kleine Powerbank im aufgegebenen Koffer vergessen, als ich ihn im Hotel dann geöffnet habe, lag ein Zettel drin mit dem Hinweis, dass die Powerbank inkl. exakter Typbezeichnung entnommen und zerstört wurde.

      • GooglePayFan says:

        Oha, denkt da jemand vorher drüber nach und hat so entschieden, weil es sich bei einer 15€ Powerbank nicht lohnt sie dir per Paket nach Hause zu schicken?
        Oder besteht die Gefahr, dass wenn ich mein MacBook Pro M2 für 3.800€ im Koffer vergesse, diese auch zerstört wird 🙂

        • So ein MacBook fällt ja auch nur rein zufällig in den Koffer. Es wäre halt praktisch, wenn man sich als Passagier auch einfach mal damit auseinandersetzt, was man an Paket aufgeben darf und was nicht.
          Es hat ja seinen Grund, warum das Zeug nicht in den Frachtraum soll…

          • Ganz genau so schaut’s aus.

          • Nun ja. Ein weiterer Grund LH zu meiden. Klar hat man sich an Richtlinien zu halten. Aber dennoch kann so etwas passieren. In dem Fall sollte man, anstatt fremdes Eigentum zu zerstören, dieses demjenigen kostenpflichtig inkl etwaiger Strafgebühren zustellen.

        • Bernd (Brot) says:

          Geh mal besser davon aus, dass niemand nachdenkt.

      • Oben im Artikel steht “ Bei der International Air Transport Association heißt es, dass tragbare elektronische Geräte mit Lithium-Batterien ausgeschaltet sein müssen.“ War die Powerbank angeschaltet oder warum wurde sie entnommen und zerstört ?

    • Ich würde mich wundern wenn die Airlines selber durchleuchten würden.
      Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das Sicherheitspersonal beim durchleuchten sehen kann ob ein elektrisches Gerät eingeschaltet ist oder nicht.

    • Interessant ich viel mehr, das etliche andere Airline es nicht interessiert – so Nachfragen eines TV-Senders bei diversen Airlines.
      Die meisten haben geantwortet, das von den Airtags keine Gefahr für die Flugzeugelektronik ausgeht.

    • Im Extremfall könnten die Airlines es tun. Es gibt ja bspsw. eine Android-App (von Apple) welche aktivierte AirTags in Deiner Umgebung anzeigen. Wäre insofern also einfach, die Dinger zu finden und den Koffer nebst Passagier nicht fliegen zu lassen bzw. den Koffer nicht zu verladen.

  2. Beim letzten Gepäckverlust war die Airline happy, dass ich den Standort meines Gepäcks dank Tag denen zeigen konnte. Das hat die Sache deutlich vereinfacht.

  3. Für mich klingt das eher nach einem Weg, das Problem mit dem massenhaft gestrandeten Gepäck ( zum Beispiel in Hamburg: https://twitter.com/_torski/status/1574296655263940608 ) zu vertuschen. Viele verlangen dort die Herausgabe des Gepäcks, obwohl die Lufthansa offensichtlich selbst nicht weiß, dass es dort liegt. Ursache ist dort wohl mangelndes Personal, um der Sache Herr zu werden. Den Flughafen trifft da keine Schuld, die stellen nur die Räume zur Verfügung, und verweisen an die Fluglinien.

    Ich persönlich wurde vom Sicherheitspersonal weder in HAM, MUC, noch FMO auf meinen AirTag angesprochen , der während der Kontrolle munter am Schlüsselbund baumelte.

    • GooglePayFan says:

      Ich hätte jetzt erwartet, dass sich hinter deinem Link wenigstens ein objektives Foto verbirgt, statt einer langen Geschichte.

      Und auf die Idee, dass es einen Unterschied macht ob Batteriebetriebene Geräte im Aufgabegepäck liegen oder direkt bei dir getragen werden bist du auch noch nicht gekommen?

      • @GooglePayFan, sie haben echt Erwartungen. *eyeroll*
        Die Geschichte ist unglaublich und zeigt, dass AirTags absolut ihre Berechtigung haben.

    • Im Fluggastraum dürfen auch Geräte mit Lithium-Batterien transportiert werden. Solange Du den Schlüsselbund somit nicht in deinen Koffer steckst ist es dem Sicherheitspersonal auch egal

    • Thorsten G. says:

      Wieso trifft den Flughafen keine Schuld? Das Gepäck wird ja nicht von LH-Personal verladen oder verbummelt.

  4. ein Verbot von AirTags ist eher Blödsinn. Das grundsätzliche Problem ist ja die Energiedichte. bei AirTags ist das aber unproblematisch, da wir hier nur von minimalen Speichermengen sprechen, die kaum zu einer Entzündung reichen dürften. und wenn dann nur unter idealen Bedingungen, sprich im Labor. es verbietet ja auch niemand elektrische Zahnbürsten oder Rasierer im Gepäck.

    • Jonas Wagner says:

      Geht ja darum, dass der AirTag (immer) an ist. Die Zahnbürste im Idealfall aus.
      Aber natürlich trotzdem Quatsch das Verbot bei AirTags.

  5. Das geht seit Tagen rum, scheint aber eine Falschmeldung zu sein, siehe:

    Lufthansa Has NOT Banned AirTags (But If It Ever Does, Travelers Won’t Comply)

    https://liveandletsfly.com/lufthansa-airtags/

  6. Ich glaube das Theater ist die Berichterstattung darüber! Und nicht die Aussagen der Lufthansa. Die Regeln war schon lange so. Warum? Weil Brände an Bord von Transportmitteln ohne Fluchtmöglichkeit hochgefährlich sind. Die Luftfahrt hat ein gutes Lernverhalten, Fehler dienen dem Lernen und zukünftiger Vermeidung.

    Elektrische Geräte im Aufgabegepäck müssen ausgeschaltet sein. Es ist kleins ein elektrisches Gerät, vor allem aber ein elektrisches Gerät. Gepäcktracker gab es schon vorher. Auch Gepäck mit integrierten Powerbanks und USB-Anschlüssen, (Gadget). Auch nicht erlaubt.

    Und bevor sich jemand schockiert gibt. Die Mitnahme von E-Bikes ist grundsätzlich untersagt. Die von Rennrädern nicht. Weil sie viel leichter sind? Weil Rennräder keine Akkus haben! Ausnahme von der Regel? Die mit Elektroschaltung. Letztes ist meiner Meinung oft eine Technikspielerei (Gadget). Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

    Ein Brand im Frachtraum ist ernst. Bitterer ernst ohne schnelle Landemöglichkeit. In der Kabine oben kann die Crew dagegen leichter reagieren. In Wasserbehälter und Feuerlöscher drauf halten.

    Was lernen wir daraus? Bränden aus Schiffen, Flugzeugen und Raumschiffen sind gefährlich und töten Menschen. Man kann nicht vom Brand fliehen, man löscht den Brand oder es nimmt ein trauriges Ende. Und dazu gibt es in der Luftfahrt leider Präzedenzfälle. Zuletzt Boeing mit der 787. Mit tödlichem Ende fallen mir spontan Swissair 111 (MD-11) und Saudia 163 (L-1011).

    Akkus bitte immer in das Handgepäck. Vielen Dank. Auch wenn es teurer Applekram ist gelten keine Sonderrechte für die Besitzer! Entweder die Regeln werden generell angepasst oder nicht. Gepäckdiebstahl ist eher selten, das Problem ist meist eine Umsteigeverbindung und dann liegt der Koffer noch in London oder München statt Kapstadt.

    PS: Musste letzthin auch daran denken und habe beim Check-in schnell meine Akkus vom Aufgabegepäck in das Handgepäck getan. Actioncam

    • Danke und genau das ist das Problem. Die meisten Leute denken es ginge um die Strahlung und nicht um die eigentliche Brandgefahr der Akkus. Gerade beim Aufgabegepäck, kann schnell starke Belastungen auf Akkus passieren.

    • Genau so ist es. Die Energiemenge mag klein sein, aber diese Geräte sind in der Regel von brennbarem Material umgeben. Ein kleiner Schwelbrand kann sich dann leicht ausbreiten.
      Die Luftfahrt ist nicht umsonst stark reglementiert. Ein Fehler kann schnell hunderte Menschen das Leben kosten.
      Dergleichen bei der Schifffahrt.
      Da draußen auf dem Meer kommt Hilfe nicht mal eben schnell vorbei.
      Heutzutage schauen wir uns ja gern Filme über die Titanic an. Die war auch unsinkbar und hatte genügend Rettungsboote.
      Bis die Realität zugeschlagen hatte.

      • Soweit d’accord. Nur eine kleine Korrektur:
        Die „Titanic“ hatte NICHT genügend Rettungsboote. Zumindest was das Verhältnis von Passagieren zu Rettungsplätzen betrifft.
        Sie hatte allerdings die zu dieser Zeit VORGESCHRIEBENE Anzahl von Rettungsbooten an Bord.
        Beides hatte auch nichts mit dem Mythos der „Unsinkbarkeit“ zu tun.

  7. Sind die CR32-Knopfzellen überhaupt Lithium-Ionen-Batterien?

    • Nein, sind sie nicht. AppleInsider hat eben einen Artikel veröffentlicht (https://appleinsider.com/articles/22/10/09/lufthansa-airtags-ban-based-on-incredibly-bad-regulation-interpretation), der die Lufthansa ziemlich dumm aussehen lässt. Demnach greifen die von der Lufthansa zitierten Regularien in diesem Fall überhaupt nicht. Unter anderem aus dem Grund, weil überhaupt gar keine Lithium-Ionen-Batterien mit im Spiel sind usw. Mit der Begründung der Lufthansa wäre jede Armbanduhr not Kopfzeile illegal.

      Sicherlich gibt es Schlimmeres und irgendwie fühlt sich das hier auch alles etwas nach Sommer noch im Herbst an, aber ich glaube es wird peinlich für die Lufthansa.

      • Sorry für die Fehler, es lebe die Diktierfunktion (Siri lässt grüßen):

        Armbanduhr mit Knopfzelle sollte es heißen und Sommerloch im Herbst.

        Sorry.

      • Es sind Lithium-Batterien, der hohe Energiegehalt kommt daher. Wegen des hohen Energiegehalts ist sie auch gefährlicher.

        Es gibt übrigens auch Knopfzellen-Akkus die dann eben auch normale Li-Ionen-Akkus sind.

        Dazu kommt die erwartete Menge. Bei einer Knopfzelle im Gepäck besteht kein großes Risiko, aber wenn z.B. 20% der Passagiere im Gepäck eine mitführen, erhöht sich das Risiko entsprechend, dass es bei Einer eine Fehlfunktion gibt.

  8. Blacky Forest says:

    Komische Diskussion.
    In den Richtlinien sind sie zugelassen https://www.lufthansa.com/de/de/informationen-zur-mitnahme-von-gefaehrlichen-gegenstaenden#Batteries
    Im PDF sind Knopfzellen mit Lithium unter 0,3g für jedweden Transport zugelassen. Ist das so ne Art Sommerloch im Herbst?

  9. Dann wirds aber kompliziert.
    Mehr oder minder ALLE neueren Geräte mit dem UWB Chip funken im selben Maß. Auch wenn sie ausgeschaltet sind.
    Außerdem betreibt man den Airtag mit einer Knopfzelle, wieviele andere Geräte landen im Koffer mit ähnlichen oder gleichen Energieversorgern?!

  10. Ich denke auch das es eher wegen der Brandgefahr ist. Jüngst wurde ein Fall einer brennenden Apple Watch bekannt, die aus heiterem Himmel anfing zu brennen. Das mag ein Einzelfall gewesen sein aber es kam vor und würde bei so einem Airtag Brandt ein Flugzeugabsturz bedeuten. Also nicht aufregen sondern einfach dran halten!

    • Klar, aber dann fällt eben auch leider einiger der ohnehin wenigen sinnvollen Anwendungsfälle für die AirTags weg.

  11. War letzte Woche mit der TuiFly unterwegs und hatte selbstverständlich einen AirTag im Koffer. Gab keinerlei Probleme….

  12. Offtopic: Gibt’s eigentlich Android-Alternativen für AirTags? Vor einem Jahr habe ich mal gelesen, dass Google daran arbeitet, aber seit dem nichts mehr gehört.

    • Thorsten G. says:

      Ernsthaft? Etliche. Zum Beispiel Samsung Smart Tags?

      • Und sie können andere Android-Smartphones zur Kommunikation mit Servern nutzen, um ihren Standort mitzuteilen (so wie AirTags das mit fremden iPhones tun)?

  13. Bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll wäre, ein „offizielles Update“ in den Artikel zu hieven. Vielleicht ist das Thema einfach schon gegessen; andererseits ist es vorhin bei mir in der rechten Spalte aufgetaucht. 😉 Also: Kein AirTag-Bann, auch nicht bei der Lufthansa. https://twitter.com/lufthansaNews/status/1580275638690541568

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