Libratone Zipp Mini im Test
Die Libratone Zipp Mini gibt es schon eine ganze Weile auf dem Markt. Der Hersteller ruht sich aber nicht auf alten Lorbeeren aus, sondern hat kurz nach Verteilung von AirPlay 2 durch Apple vor, ebenfalls durch ein Update das neue Protokoll zu unterstützen.
Das dürfte für viele Nutzer interessant sein, die auf AirPlay setzen und mit AirPlay 2 nicht nur Multiroom-Fähigkeit aus iOS heraus bekommen, sondern auch Verbesserungen, da AirPlay 2 auf einen größeren Puffer setzt, was gegen etwaige Aussetzer helfen soll. Nicht selbstverständlich, dass Hersteller Funktionen Jahre später nachliefern, angesichts des Anschaffungspreises vielleicht aber ein guter Move, um Kunden zu zeigen: „Wir unterstützen das Produkt, welches ihr von uns erworben habt!“.
Doch AirPlay 2 ist nicht das Thema in diesem Test des Libratone Zipp Mini, sondern der generelle Ist-Zustand. Und der sagt: Der Lautsprecher kann angesprochen werden über Bluetooth, USB, AirPlay, Spotify Connect und AUX. Und wer nicht bis AirPlay 2 warten will, der kann mehrere Lautsprecher auch schon jetzt über die Libratone-App koppeln. Hierbei kann der Nutzer entscheiden, ob die Lautsprecher in der klassischen Links- / Rechts-Kombi arbeiten sollen, ebenfalls ist das separate Einstellen der Lautstärke dann möglich.
Doch erst einmal die Daten zum Libratone Zipp Mini:
Materialien & Oberfläche: Sockel und Oberteil weiß seidenmatt, Tragschlaufe und austauschbare Cover aus CoolWeave Mesh
Abmessungen & Gewicht: Höhe: 22,4 cm , Ø: 10,0 cm, Gewicht: 1,1 kg
Stromversorgung: 10 Stunden Akkubetrieb, Netzteil: Eingangsspannung 100-240 V~ 50/60Hz; Ausgangsspannung 19V DC 1,8A
Verstärker: 2 integrierte Class-D-Verstärker mit DSP-Weiche, 60 Watt Gesamtleistung. DSP-gestützte Klangoptimierungs- und Schutzfunktion
Treiberbestückung: 360°-Streukegel, 3” Neodynium Tieftöner, 1” SoftDome Neodynium Hochtöner, 2 x 3.5” Niedrigfrequenzradiatoren
Akustische Leistung: 360º FullRoom Sound, Betrieb von zwei Lautsprechern als Stereopaar möglich, Hochauflösendes Audio bis 96 kHz/24 Bit, Übertragungsbereich: 50 Hz – 20 kHz
Eingänge: 3,5 mm-Miniklinke (analog), USB-Eingang Abspielen, USB-Ausgang Ladefunktion, Soundspace Link. Insgesamt bis zu 16 Lautsprecher in einem WiFi-Netzwerk betreibbar, frei gruppierbar in bis zu 8 Gruppen aus jeweils bis zu 6 Lautsprechern.
Intuitive Steuerung der Funktionen: Lautstärke, Abspielen, Pause, Vor/Zurück, Erkennt „Hush“-Geste für Stummschalten, 5 Internet-Radiosender oder Spotify-Playlists können gespeichert werden.
Freisprechfunktion: Integrierte Mikrofone mit Störgeräuschunterdrückung, Funktioniert über Bluetooth
Konnektivität: WLAN Dualband 2,4 GHz & 5 GHz, IEEE 802.11 b/g/n kompatibel, 3,5 mm Miniklinke (analog), USB-Eingang Abspielen, USB-Ausgang Laden, Bluetooth 4.0 aptX, Airplay, DLNA (Android/Windows), Spotify Connect
Die Optik des Libratone Zipp Mini:
Erinnert so ein wenig an ein übergroßes Tic Tac, welchem man einen Stoffüberzug umgeworfen hat. Oben hat man das Bedienfeld, unten am Fuß den Power-Button und die Eingänge, sofern man diese nutzen möchte. Dazwischen der Stoff, der recht rustikal wirkt, zudem ja auch austauschbar ist, wenn man andere Farben mag. Zum Tragen steht eine Lederschlaufe zur Verfügung. Kleines, aber wichtiges Detail, wie ich finde.
Die App des Libratone Zipp Mini:
Erstmaliger Dreh- und Angelpunkt ist die App. Hier wird der Libratone Zipp Mini im Falle des AirPlay-Einsatzes mit dem WLAN verbunden, hier kann der Nutzer bis zum Erscheinen von AirPlay 2 mehrere Lautsprecher in Gruppen zusammenkoppeln. Selbsterklärend und kein großer Akt.
Wer die Libratone Zipp Mini vielleicht dauerhaft in den eigenen vier Wänden einsetzt, der wird es womöglich wertschätzen, dass man in der App 5 Radiosender, Tidal- oder Spotify-Playlisten für den schnellen Zugriff über den Lautsprecher hinterlegen kann. So muss man nicht zwingend in der App fummeln, man kann über die Oberfläche des Speakers schnell seine favorisierte Musik anspringen.
Die App hält ebenfalls vorgefertigte Audio-Profile für den Klang bereit, hier verzichtet man auf klassische Equalizer-Settings, stattdessen ist hier u.a. der Aufstellungsort des Lautsprechers das Kriterium. Ob Tisch, Boden oder Regal – hier wählt man aus, wo der Lautsprecher steht und kann so den Sound verbessern. Das klappt erstaunlich gut, da so die Abstrahlung beeinflusst wird. Und in Sachen Klang kann man natürlich auch wählen, von Live-Atmosphäre bis Klassik findet man da was. Schlaftimer? Auch an Bord.
Der Klang des Libratone Zipp Mini:
Das entscheidende Kriterium natürlich. Ich bin ehrlich: Wenn ich mir einen 50-Euro-Lautsprecher kaufe, dann habe ich weniger Anspruch in Sachen Optik und Sound – bei einer Lösung, die zwischen 150 Euro und 180 Euro liegt, ist das was anderes. Die Optik beschrieb ich, die passt mir persönlich für einen transportablen Lautsprecher, der abseits des Stromnetzes auf bis zu 10 Stunden kommt. Ich habe den Lautsprecher viele Stunden in Betrieb gehabt, nicht nur am Schreibtisch, sondern auch draußen bei der Arbeit sowie unterwegs.
Ich bin da recht anspruchsvoll und gerne skeptisch, doch als das erste Mal Blue Monday von New Order spielte, wusste ich: Der Lautsprecher kann was. Der musste sich natürlich nicht nur durch die 80er ackern, sondern durch alle Jahrzehnte und Genres. Der Bass ist satt und „on point“ wie die Mitten und Höhen – und Libratone scheint hier etwas richtig zu machen: Während andere Lautsprecher oft einfach nur auf maximale Lautstärke setzen, scheint man dieses Gekreische in den letzten Stufen nicht zu präferieren, setzt stattdessen auf Klang.
Dies bedeutet nicht, dass der Libratone Zipp Mini am oberen Ende der Skala leise ist, sondern nur, dass er sicher mehr könnte, sich dann aber schlecht anhören würde. Der Klang hat genau dieses „Runde“, was ich mag. Daumen hoch, der Kleine klingt erwachsen.
Die Steuerung des Libratone Zipp Mini:
Schnell erklärt: Nutzt man nicht das Smartphone oder den Rechner für die Steuerung, dann kann man auch auf den Touch-Elementen oben am Lautsprecher aktiv werden. Aufruf der 5 Favoriten, Play, Pause, Skippen, Lautstärke und eine Hush-Geste sind machbar. Letztere schaltet den Lautsprecher auf eine leise Wiedergabe, wenn die Hand das Bedienfeld abdeckt.
Ein Fazit zum Libratone Zipp Mini:
Für den Anschaffungspreis erwartet man etwas. Und das bekommt man in der Tat auch geboten. Wenn ich auch nur den Lautsprecher als einzelnes Modul bewerte, so finde ich ihn zusammengefasst sehr gut und könnte eine Empfehlung aussprechen. Spannend wird es natürlich, wenn AirPlay 2 an Bord ist und man mehr als einen der Lautsprecher hat. Doch auch wer nicht AirPlay 2 später nutzt, kann in Sachen Multi-Lautsprecher getrost zuschlagen, da sich die mehrere Lautsprecher schon jetzt zusammenfassen lassen.
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Wir haben unseren Zipp Mini seit knapp einem halben Jahr im Einsatz. Gab’s zu dem Zeitpunkt für 111€ im Angebot.
Insgesamt ist das meiner Meinung nach schon ein empfehlenswertes Produkt. Die Favoritentasten sind einfach super. Genauso wie die Möglichkeit via USB Geräte mit Strom zu versorgen. Das Desing ist natürlich Geschmackssache, aber mir gefällt es.
Es gibt für mich aber auch ein paar Kritikpunkte:
– der Klang könnte etwas mehr Hochton vertragen (ein manueller Equalizer wäre da sehr hilfreich)
– die geringste Lautstärke bei Spotify Connect ist noch etwas zu laut (z. B. beim Einschlafen), über Bluetooth geht es leiser.
– der weiße Kunststoff ist sehr schmutzempfindlich
– die Einrichtung ins WLAN war via Android-App (Nexus 5x) nicht möglich.
– Anmeldezwang um die App zu nutzen!
– Spotify Listen werden nicht automatisch aktualisiert, man muss diese dann neu als Favorit anlegen, wenn man Lieder hinzufügt/gelöscht hat
@Caschy: mich würde deine Meinung zur Klangqualität gegenüber einer Play:1 von Sonos interessieren! Preislich spielen die ja in einer Liga…
Hatte den Zipp Mini auch kurz getestet, der Klang ist wirklich sehr in Ordnung. Leider war es nicht möglich, Playlisten (oder von mir aus auch Ordner) auf dem NAS auf die Favoriten zu legen. Würde gerne einfach morgens meine Wachwerden-Playlist ohne Handy starten. Hat evtl. jemand einen Tip für einen WLAN-Speaker (außer Sonos), bei dem das geht?
Vielleicht geht das mit der Bose Soundtouch Serie. Ein Müsstes du mal recherchieren…