Lenovo Yoga Book mit Windows 10: Erster Eindruck

lenovo-yoga-book-mit-windows-103Ende August zur IFA 2016 vorgestellt, nun seit ein paar Tagen auf meinem Schreibtisch: Das Lenovo Yoga Book, wahlweise mit Android oder Windows 10 zu bekommen. Laptops und Co sind langweilig – könnte man sagen. Aber es gibt Firmen, die wollen sich weiter innovativ zeigen. Das beweist Lenovo mit dem Yoga Book eindrucksvoll. Wer das Lenovo Yoga Book das erste Mal in die Hand nimmt, der staunt vielleicht. Geschlossen ist das Gerät 9,6 mm dick und ansonsten nur 4,05 mm an der schmalsten Ecke. Das Gewicht ist mit 690 Gramm ebenfalls gering gehalten. Dabei nutzt das Yoga Book einen IPS-Bildschirm mit 10,1 Zoll und einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten.

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Überraschender wird es noch, wenn man das Lenovo Yoga Book aufklappt. Denn es gibt keine klassische Tastatur, sondern eine ohne Tasten – virtuell, von Lenovo Halo-Tastatur gennant. Nun grätsche ich hier schon einmal ein. 10 Zoll, das wäre nichts für mich. Aber ich bin auch frequenter Schreiber an anderen Kisten und greife hier zu größeren Geräten. Dennoch – und das fand ich verwunderlich – bin ich schnell in das Tippen ohne wirkliches mechanisches Feedback eingestiegen. Man kann sich flott dran gewöhnen und tippt auch ohne die klassische Tastatur-Mechanik sauber, das Gerät gibt auf Wunsch haptisches Feedback. Auf dem Lenovo Yoga Book läuft Windows 10, zum System braucht man wohl nichts sagen.

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Man kann das Lenovo Yoga Book mit der Tastatur, dem Touchpad oder externen Eingabegeräten bedienen, aber auch über den Touchscreen. Dass Halo-Keyboard ist nicht nur aufgrund der fehlenden Tasten der heimliche Star, denn Lenovo hat sich bei diesem Flachmann etwas gedacht. So kommt das Gerät mit Eingabestift, im Hintergrund werkelt Wacom-Technik. So kann man nicht nur in speziellen Apps illustrieren, man kann dementsprechend auch mit OneNote ganz einfach handschriftliche Notizen anfertigen oder rumkrakeln. Der Stylus erkennt 2.048 einzelne Druckabstufungen und lässt sich auch als normaler Stift verwenden, drei Minen legt Lenovo noch drauf.

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Die Technik im Lenovo Yoga Book? Im Inneren stecken ein Intel Atom X5-Z8550, 4 GByte LPDDR3-RAM, 64 GByte Speicherplatz und Kameras mit 2 (Front-) bzw. 8 Megapixeln (Hauptkamera). Außerdem sind die üblichen Schnittstellen wie Wi-Fi 802.11 ac, Bluetooth 4.0 und ein microSD-Kartenslot an Bord. 599 Euro werden fällig für die Windows-Variante mit WLAN, 100 Euro zahlt man mehr für die LTE-Variante. Der Nutzer bekommt für diesen Kurs also nicht nur ein Windows-Notebook mit besonders kompakten Maßen, er hat auch ein Tablet und ein Gerät zum Verfassen von handschriftlichen Notizen. Man kann übrigens auch das Display mit dem Real Pen beackern, das geht aber bei weitem nicht so einfach von der Hand wie die Zeichnerei auf dem Halo Keyboard. 8.500 mAh ist der Akku stark, im Test brauchte ich rund drei Stunden, um ihn vollzubekommen, von den 13 ausgerufenen Stunden Laufzeit erreichte ich im Schnitt 11.

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Und was ist mit Papier? Auch hier hat sich Lenovo etwas einfallen lassen. Der Hersteller bringt ein Book Pad und 20 Seiten Nachfüllpapier in den Lieferumfang mit ein. Hiermit können Anwender ganz normal mit dem Stift auf Papier schreiben und ihre Notizen drahtlos auf das Yoga Book übertragen. Das Lenovo Yoga Book machte auf mich einen guten Eindruck in den ersten Tagen.

Ich bin jetzt nicht mit den Gedanken in das Ausprobieren gegangen, dass die Flunder ein Notebook mit allen Kapazitäten ersetzen kann – das kann es nämlich nicht – und soll es laut Lenovo auch nicht, es ist als Tablet konzipiert. So fallen Sperenzchen wie Gaming natürlich in dieser Leistungsklasse raus. Aber: Ein Käufer bekommt für das Geld ein Gerät, welches nicht nur schnödes „Netbook 2016 mit Tablet“ ist, sondern mehr.

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Ein stylisches Gerät, welches aus der Zukunft zu kommen scheint. Eines, welches nicht nur als vollwertige Windows 10-Lösung daherkommt, sondern auch als Tablet und Zeichen-Utensil. Und das ist immer noch eine Nische, die erobert werden will – zumindest von Firmen, die behaupten, dass der klassische Laptop tot sei. In Sachen Tablet würde ich mein iPad vorziehen, als reines Notebook mein MacBook. Was aber wäre, wenn man mir sagen würde: „Entscheide dich! Eine Woche deine Arbeit als Blogger mit dem iPad machen oder das Yoga Book dafür nutzen.“.

Meine Antwort wäre dann: Yoga Book, da ein Windows 10 für mich momentan mehr erreicht als ein iOS 10. Wohlgemerkt – es geht hier nur um meine Arbeit(sweise). Ich weiss dass es Nutzer gibt, die auch mit einem iPad ihre Arbeit wegrocken – mir gelingt das produktiv nicht, vom reinen Verfassen von Texten mal abgesehen.

Persönlich glaube ich zwar nicht, dass das Lenovo Yoga Pad der größte Hit wird, aber es freut mich zu sehen, dass Firmen nicht nachlassen. Mal um die Ecke denken. Mal einfach etwas ausprobieren. Man kann nicht wissen, wie es wird, wenn man Dinge nicht ausprobiert.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Danke für den Artikel.
    Das Produkt wird übrigens gerade über Verlinkung für 310€ verkauft!
    Ein echter Schnapper 🙂

    Gruß

  2. @Christoph nein, wird es nicht, dass ist wiedermal ein Fake-Angebot.

  3. @Christoph

    Besser nicht kaufem, der Händler ist nicht seriös. Amazon hat ja schon eine Weile große Probleme mit unseriösen accounts!

  4. Es gibt immer mehr die komische Anbieter bei Amazon bei denen man vor den Kauf per Mail kontaktiert werden sollen. Auch hier bei dem 310€ Angebot: „!!!BlackFriday! Zum Einkaufen, schreiben sie, xxx@ xxx, De – SOFORT-KAUFEN und LIEFERUNG frei ~ DANKE!! «“
    Ist das ne reine Datensammlungsgeschichte?
    Die sind fast 50% günstiger als der Amazonpreis.

    Mein gesunder Menschenverstand sagt mir da immer – finger weg.

    Schon mal jemand bei so nen Anbieter gekauft?

  5. Star Craftler says:

    Achtung @Christoph. Gerade bei Amazon fallen mir in den letzten Tagen oft Artikel im Technikbereich auf , die falsche Angebote sind. Meist für 60-70 vom normalen Preis von irgendwelchen dubiosen Anbietern.

  6. @AL-d Wer die Email schreibt, kriegt eine gesonderte Aufforderung zu bezahlen. Das Geld ist dann weg, das Produkt wird nie kommen. Wenn du direkt über Amazon bestellt bei dem Anbieter kriegst du zwar dein Geld wieder, mehr passiert aber nicht

  7. Ich verstehe noch nicht so ganz wie das mit dem Tippen auf dem virtuellen Keyboard funktioniert. Reagieren die „Tasten“ erst auf Druck oder schon auf reine Berührung? Denn wenn letzteres der Fall ist, würde das ja heißen, dass man es dort mit 10-Finger-System ziemlich schwer hat, da hier ja die Finger beim Tippen auf der Tastatur aufliegen.

  8. @Oliver
    Wenn es auf Druck reagieren würde (eine Hubbewegung spezifischer ausgedrückt), dann wäre es ja keine „virtuelle“ Tastatur 😉
    Demnach ist 10-Finger, um manche davon dauerhaft irgendwo zu parken, nicht möglich (nur schwebend).

  9. Frickel-Pit says:

    Wer damit wirklich produktiv tätig sein will, muß sich Gedanken über sein persönliches Nutzerprofil machen. 10 Zoll wäre mir persönlich viel zu mickrig, um länger als 5 Minuten damit einen Text zu erstellen. Ich finde schon 12 Zoll grenzwertig. Dazu kommt noch, daß Windows 10 einfach nicht das System der Wahl für ein Gerät im Tablet-Modus ist. Sorry. Es fehlen die Apps. Und das Argument „Geht alles im Browser“ zieht nicht. 10 Zoll ist viel zu klein, um bequem im Browser etwas zu machen. Letztlich ist es ein nettes Gadget. Der Dritt- oder Viertrechner für unterwegs. Aber dafür 600 Euro auf den Tisch legen? Hm…

  10. Frage mich nur, welche Schadsoftware Lenovo hier integriert hat.. Wieder was im Bios? Oder eine neue Version von Superfish?
    Sorry, aber nach deren Vergangenheit ist Lenovo für mich verbrannt.

  11. @Frickel-Pit Ist es bei Windows 10 nicht so, dass ich nicht so viele Apps benötige, weil ich auch Desktop Anwendungen installieren kann?
    Oder vertue ich mich da gerade?

    Ich für meinen Teil benötige ein Gerät für Notizen mit eigener Schrift, kleine Text Bearbeitungen und etwas Multimedia für unterwegs. Block und Stift nerven mich. Genauso wie das getippe auf einer Bildschirmtastatur.

    Hatte erst an ein surface gedacht. Doch das ist leider sehr teuer.

  12. Frickel-Pit says:

    @Werner Desktop-Anwendungen sind aber nie dafür geeignet, sie per Touch zu bedienen. Im Tablet-Modus geht es darum, auch für Grobmotoriker eine geeignete Anwendung im Portfolio zu haben. Unter Windows leider, leider ein Problem. Die Buchung einer Bahnfahrkarte bekomme ich mit der DB App unter Android auch nach dem 8. Bier mit einer Hand hin. So geht das, und unter Windows geht es so leider nicht. Das ist nunmal die Wahrheit. Die Desktop-Anwendungen helfen da nicht viel weiter.

  13. @Karl O.
    Hätte ja sein können, dass da sowas ähnliches wie force-touch von Apple dahinter steckt und das Ding einfach auf leichten Druck, ohne wirklich spürbaren Hub reagiert. Wenn man die Finger allerdings nicht auf der Tastatur auflegen kann, dann ist das ja mal totale Grütze. Keine Ahnung wie ich auf sowas schreiben sollte.

  14. Also ich hatte das Teil auch schon in den Fingern und fühlte mich damit ein wenig wie bei Minority Report. Ist halt keine reine Arbeitsmaschine aber irgendwie cool!

  15. joshuabeny1999 says:

    Ich habe es mir bestellt. Muss aber noch etwas warten. Sollte nächste Woche kommen. Bin gespannt und freue mich riesig auf das Gerät. Wird mir im Schulalltag bestimmt sehr behilflich sein.

  16. Kann das Gerät auch als Linkshänder genutzt werden? Alle Produktbilder zeigen immer nur die Tastatur-/Stift-/Blockfläche rechts – bräuchte die aber links. Natürlich mit entsprechend gedrehtem
    Windows 😉

  17. Julian Meyer says:

    10 Zoll ist schon klein..Aber das mit der Tastatur finde ich mega cool. Die Frage ist nur, wie lange das Gerät hält. Mein Lenovo E330 hat nach 2 Jahren bereits den Geist aufgegeben..

    Grüße
    Julian

  18. joshuabeny1999 says:

    Diesen Kommentar schreibe ich nun auf dem YOGA BOOK mit dem Halo-Keyboard. Heute ist es endlich gekommen und ich bin begeistert. Geniales Gerät, das in der Schule und auch Privat sehr nützlich ist.

  19. Also ich habe das Yoga Book auch und bin mega zufrieden. Geniales Gerät!

  20. Kann evtl wer was zur Leistung des Windows 10 Gerätes sagen?! Will mir das Gerät für die Uni zulegen, hab aber schon paar mal gelesen das die Leistung mit Windows 10 unterirdisch sein soll?!

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