Lebensmittelverschwendung bleibt besonders bei privaten Haushalten groß

Eurostat hat Daten veröffentlicht, die sich auf die Lebensmittelverschwendung im Jahr 2021 in der EU beziehen. Deutschland rangiert dabei in der Gesamtmenge an erster Stelle, was aber natürlich auch der verhältnismäßig hohen Bevölkerungsdichte geschuldet ist. Blickt man wiederum auf die verschwendeten Lebensmittel pro Bürger, 131 kg im Jahr, rangieren wir im EU-Mittelfeld. Am meisten wird pro Person in Zypern verschwendet – 400 kg an Lebensmitteln pro Jahr.

Durch geringe Quoten pro Kopf zeichnen sich etwa Kroatien und Slowenien mit 71 bzw. 68 kg aus. Insgesamt wurden dabei in der Europäischen Union 2021 rund 58 Mio. Tonnen an Lebensmitteln entsorgt. Vor allem die privaten Haushalte spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn sie haben rund 58 Mio. Tonnen entsorgt. Als zweitgrößter Bereich, was die Lebensmittelverschwendung betrifft, ist die Lebensmittelverarbeitung und -Herstellung zu nennen.

Warum werfen die Menschen Essen weg? Oftmals liegt es an abgelaufenen Haltbarkeitsdaten oder dem Empfinden, die Lebensmittel sähen nicht mehr appetitlich aus. Zu beachten ist aber, dass die Ergebnisse aus dem Jahr 2021 durch die Corona-Krise beeinflusst sein dürften. Beispielsweise blieben viele Restaurants damals zeitweise geschlossen, sodass mehr zu Hause gekocht worden ist. Das dürfte unter anderem einen Einfluss gehabt haben.

Eurostat weist zudem darauf hin, dass Länder mit weniger als 10 Mio. Einwohnern Netto-Exporteure von Lebensmitteln sind und eine besonders hohe Verschwendung aufweisen, da bei der Verarbeitung viel verloren gehe. Dabei sei die Lebensmittelverschwendung weder besonders angestiegen, noch gesunken. Generell müsse es immer noch das Ziel sein, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Das würde dem Klimaschutz dienen und hätte für Produzenten und Konsumenten auch ökonomische Vorteile.

Wie sieht es denn bei euch aus? Landen oft Lebensmittel im Müll, weil ihr euch z. B. beim Einkaufen verkalkuliert habt? Oder habt ihr das Gefühl, relativ wenig an Essen wegwerfen zu müssen?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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70 Kommentare

  1. Sehr selten muss hier was weggeworfen werden.
    Das is aber auch wirklich nich mehr genießbar.
    Brot wenn Schimmel drin is oder halt Schadstellen im Gemüse was rausgeschnitten wurde.
    Vieles davon stammt aber aus geretteten Lebensmitteln die sonst komplett in die Tonne gewandert wären.
    Bei Märkten ist es oft gebündelte Ware die ein Problem ist.
    Es lohnt die Arbeit nicht die eine schlechte Orange im 8er Netz zu entfernen.

  2. Lebensmittelherstellung und Lebensmittelverarbeitung ist in dieser Statistik einbegriffen. Voll „logisch“.
    „Lebensmittel wegwerfen“ kenne ich nicht wirklich; auch nicht in meiner sozialen Umgebung.

    Statistik halt.

  3. „Deutschland rangiert dabei in der Gesamtmenge an erster Stelle, was aber natürlich auch der verhältnismäßig hohen Bevölkerungsdichte geschuldet ist.“

    Kleiner Hinweis: Deutschland rangiert nicht (nur) aufgrund der Bevölkerungsdichte auf dem ersten Platz, sondern aufgrund der hohen Bevölkerungsmenge.

    Dichte != Menge

  4. Dieser Staat bekommt es nicht mal hin, Supermärkte aus der Haftung zu nehmen, so dass abgelaufene Lebensmittel verschenkt werden dürfen. Es gab noch nie eine wirkliche Aufklärungskampagne von staatlicher Seite, dass ein Mindesthaltbarkeitsdatum eben NUR ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist. Gerade im Bereich Lebensmittel und ihre tatsächliche Haltbarkeit sind die Leute einfach überhaupt nicht gebildet.

    • >>Dieser Staat bekommt es nicht mal hin, Supermärkte aus der Haftung zu nehmen, so dass abgelaufene Lebensmittel verschenkt werden dürfen.

      Womit „dieser Staat“ ja ganz richtig liegt. Stell dir mal vor, der Supermarkt verschenkt Lebensmittel deren MHD überschritten ist und ein empfindlicher Mensch, der es eigentlich nicht nötig hätte, wird davon krank. Was dann? Sagst du diesem Menschen dann, „Pech gehabt, hättest ja das Geschenk nicht annehmen müssen und für deine Genesung gibt es ja die Solidargesellschaft. Die bezahlt gerne.“

      @RolliC
      Deine Kritik an „diesem Staat“ fußt auf deinem nicht vorhandenen Willen, dich über Informationskampagnen von staatlicher Seite zu informieren. Dein Kommentar erweckt leider den Anschein, dass du „diesen Staat“ grundsätzlich ablehnst und der Reichsbürgerszene zugeneigt bist.

      https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/mindesthaltbarkeit-kein-verfallsdatum.html

  5. Haltet Hasen oder, wenn der Platz reicht, Schweine. Die essen fast alles oder, Schweine, eigentlich alles, und beide lassen sich ebenfalls gut essen. So verschwendet ihr praktisch nichts mehr.

    • Peter Brülls says:

      Lebensmittelreste dürfen in der EU nicht mehr an Schweine verfüttert werden. Wobei ich nicht weiss, ob das auch bei Haltung für den exklusiven Eigenbedarf gilt.

  6. Mich wundert daß es immer mehr „Familienpackungen“ gibt, aber daß doch zumindest in Deutschland singles und Zweipersonen-Haushalte die mehrzahl der Konsumenten sind. Warum sind, wenn man sie dann überhaupt bekommt, Packungen für einen ein-personen-haushalt im Verhältnis – preis pro kg oder Liter Ware – teurer als die sog. „Familienpackungen“? Hier sollte die EU mal regulierend auf den markt einwirken und festlegen
    – daß der kg-Preis der Ware unabhängig von der Packungsgröße immer gleich sein muß und
    – daß zwingend auch für einen ein- oder maximal Zweipersonen-haushalt angepaßte Konfektionsgrößen bei verpackten bzw. portionierten Lebensmitteln angeboten werden müssen.
    Das würde m. E. weniger weggeschmissene lebensmittel bedeuten, da einemm single die Sachen nicht in der angebrochenen Packung weggammeln.

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