Lebensmittel online einkaufen: Die Deutschen sind da eher Muffel

Grundsätzlich shoppt man auch in Deutschland gerne online – etwa, was die Buchung von Reisen, den Kauf von Kleidung oder auch das Bestellen von Unterhaltungselektronik betrifft. Lebensmittel kaufen Deutsche bisher aber kaum online. Hier hinkt Deutschland anderen Ländern Europas deutlich hinterher.

Fleisch, Gemüse und Obst kaufen die Deutschen laut aktuellen Studien immer noch am häufigsten im Supermarkt oder beim Discounter um die Ecke. Nur 2 % der Umsätze im Lebensmittelbereich werden in Deutschland online generiert. In Frankreich stammen etwa schon 10,8 % der Lebensmitteleinkäufe aus dem E-Commerce. In Großbritannien sind es 13,8 %. Dazu trägt aber auch bei, dass wir in Deutschland eine exzellente Infrastruktur haben, was Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte betrifft. Wer mal im Urlaub in unseren Nachbarländern war, der weiß, dass dort die Dichte an derlei Geschäften weitaus geringer ist.

Dazu komme laut den Urhebern der Studie, Nielsen, dass sich Handelsketten in Deutschland mit Online-Angeboten zurückhalten. In vielen Städten gibt es also wenig Auswahl, wenn es um die Belieferung mit Lebensmitteln geht. Bei uns wollen aber dennoch entsprechende Lieferdienste wie Gorillas, Flink oder Picnic expandieren. Ansonsten bietet immerhin Rewe in 75 Städten einen Lieferservice für online bestellte Waren an. Dort steigen laut Unternehmen auch die Umsätze. Dem schnellen Wachstum steht aber aktuell noch der insgesamt verlustbehaftete Betrieb gegenüber. Daher glaubt man am Ende auch, dass nur ein oder zwei Anbieter in diesem Segment online überleben werden.

Rewe glaubt da offenbar an den Erfolg von Flink. Man ist mit 10 % an dem Lieferdienst beteiligt. Andere Anbieter sehen die Online-Lieferungen eher als Gefahr für die Filialen, sodass befürchtet wird, der Umsatz in den Geschäften könnte einbrechen. Vielleicht liegt es daran, dass Ketten wie Aldi, Lidl, Edeka und Co. bisher zögern, hier Initiative zu zeigen – und entsprechend wenige Deutsche bestellen Lebensmittel online.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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55 Kommentare

  1. In den meisten Städten gibt es soo viele Supermärkte in d der Nähe, dass Gesicht bestellen einfach nicht lohnt.

  2. naja sorry aber Wurst Fleisch Obst und Gemüse und andere verderbliche War möchte ich doch vorher sehen und auswählen bevor ich es kaufe … das ist auch nix was man einfach so zurückgeben kann.
    Zum Anderen wenn man sich dann Gorillas etc. anschaut warum sollte ich solche Ausbeuter auch noch unterstützen?

    Nee, es gibt einfach Sachen die macht man doch lieber selbst.

  3. Ich nutze regelmäßig Bringmeister; liefert in Augsburg, Berlin und München.
    Gehörte mal Edeka und hat immer noch die Eigenmarke im Sortiment.

    Frische Produkte bestelle ich aus den bereits von Anderen kommentierten Gründen auch nicht, daher ist mir die Lieferzeit herzlich egal. Aber schwere Dinge wie Getränke oder Konserven nicht selber schleppen zu müssen ist super, da gebe ich auch gerne Trinkgeld.

    Der Nachbar hat ein Faible für eine teure Spirituose, die bestelle ich für ihn mit und bekomme so auch immer den Einkauf kostenlos geliefert.

    Bisher hat das immer völlig problemlos geklappt. 🙂

  4. In Großbritannien funktioniert das wunderbar. Die Lieferwagen (inklusive Gefrierfach) der Supermärkte sieht man täglich, ob im Dorf oder der Großstadt.

    Frisches Obst oder Gemüse kaufe ich zwar so auch eher selten, aber alles andere kann man problemlos für einstündige Zeitfenster bestellen. Und falls es doch Probleme gibt, anrufen und es wird erstattet.

    Warum es die deutschen Anbieter nicht hinbekommen, diesen Service wirtschaftlich anzubieten, bleibt mir ein Rätsel. Klar muss sich das in der Gesellschaft erstmal durchsetzen und die ersten Versuche in den 2000er Jahren waren nicht erfolgreich, aber die Pandemie war und ist dafür ideal geeignet. Siehe diese komischen startups wie Gorillas und Flink etc. Da lassen sich die großen Ketten echt die künftige Butter vom Brot nehmen (auch wenn noch meine Gewinne eingefahren werden). Wer weiß, ob es in 20 Jahren noch die Hälfte der heutigen Supermärkte geben wird. Ich bezweifle es.

  5. SachMalChris says:

    Fragt man im Internet, kauft jeder selbstverständlich nur beim lokalen Bio-Bauern, den er bereits seit Generationen kennt. Fleisch wird, wenn es denn überhaupt mal auf den Tisch kommt, ausschließlich direkt beim Schlachter des Vertrauens abgeholt, und Backwaren werden in der Regel selbst hergestellt, wenn es dann aber doch mal „schnell gehen muss“, hat man einen. Handwerksbäcker in der Nähe, bei dem man dann ausnahmsweise mal etwas einkauft. Die Realität dürfte da bei den meisten aber anders aussehen.

    Ich nutze Picnic, seitdem es hier in der Region verfügbar ist, und bin sehr zufrieden damit. Man kann quasi die komplette Palette an Supermarktartikeln bestellen, und das zu einem fairen Preis. Für mich ist es sehr entspannt, den Wocheneinkauf zu Hause planen zu können, mir Rezepte zusammenzustellen, und dann alles über die App bestellen zu können. Ich möchte nicht mehr darauf verzichten.

  6. Ich habe inzwischen Alle Lieferapps überprüft, nun auch Picnic, immer das gleiche Ergebnis:
    Sie liegen außerhalb/nicht in unserem Liefergebiet…

    Dabei wohne ich in Speckgürtel von Hannover (Seelze), naja wenigstens Rewe liefert hier aber auch nur die.

  7. Meine Mutter (88) kauft ihre Lebensmittel online, weil sie nicht mehr so gut zu Fuß ist.

    Ich selbst sehe da keine Notwendigkeit…

  8. chockoleur says:

    Der nächste Supermarkt ist von meiner Wohnungs aus vielleicht 50Meter entfernt.
    Er ist zwar nicht besonders groß, hat aber fast alles für den Alltagsbedarf.Wenn es
    etwas mehr Auswahl sein soll, habe ich im umkreis von 1km um meine Wohnung
    ein Rewe, Edeka, Aldi, Lidl, Kaufland, Penny, Tegut und noch etliche andere
    Lebensmittelgeschäfte (Ja, ich wohne in einer größeren Stadt)
    d.h.
    Online Lebensmittel einkaufen habe ich einfach keinen Bedarf für
    und ist für mich auch völlig sinnfrei.Weil die Märkte alle fußläufig
    in ein paar Minuten ereichbar sind. Da kann so ein Lebensmittel
    Onlinedienst nicht mithalten.Würde ich auch nur machen, wenn
    es kankheitsbedingt (z.B. Fuß gebrochen -> laufen geht nicht) oder
    (Corona-Quarantäne) nicht anders ginge.

  9. Ich würde es gerne nutzen da ich eine Körperliche Behinderung habe aber hier liefert niemand.
    Gerade auf dem Lande wäre es klasse da die Wege zum Discounter recht weit sind

  10. Mad Michael says:

    Dank Homeoffice und sehr angenehmen Rewe-Liefersevice fangen die Bremsscheiben an meinem kaum noch bewegten Youngtimer an zu rosten…

  11. Getränke online bestellen ist super

  12. In unsere Stadt (350.000 EW) beste Erfahrungen mit Picnic gemacht. Gut organisiert, klasse App fürs Bestellen. Top Frische. Auch TK-Waren bestens transportiert. Wenn die diese Belieferungsqualität beibehalten können, wird die Online-Bestellung zulegen. In unserer Straße stößt die Anlieferung bei uns immer auf reges Interesse von Nachbarn und Passanten. „Ach, hierher liefert Ihr auch!“ Es gibt nur wenige Einzelhändler, die es noch schaffen ein „Einkaufserlebnis“ darzustellen. Das sind dann in der Regel die teuren Vollsortimenter. Also wer den Ablauf „Ware in Einkaufswagen- Ware auf Kassenband -Ware wieder in Einkaufswagen – Ware in PKW – Ware aus PKW – Ware in Speisekammer/Kühlschrank“ als erfüllende Übung sieht, der wird weiter durch die engen Gänge der Discounter cruisen. Und sich darüber ärgern, wenn wieder einmal die MItarbeiterïnnen die Regale mit Hubwägen blockieren, weil deren Arbeitszeit erst mit Öffnung der Läden beginnt. Ich werde sicher Hofläden, lokale Metzgereien usw. weiter nutzen und auch einmal im Quartal einen erstklassigen Vollsortimenter aufsuchen. Aber die Grundversorgung wird sich zum Onliner verlagern.

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